Anarchismus in Kuba

Der Anarchismus i​n Kuba h​atte als soziale Bewegung e​inen großen Einfluss a​uf die kubanische Arbeiterschaft i​m 19. u​nd frühen 20. Jahrhundert. Die Bewegung w​ar besonders s​tark nach d​er Abschaffung d​er Sklaverei i​m Jahr 1886, b​is die Bewegung d​urch Präsident Gerardo Machado unterdrückt[1] u​nd schließlich d​urch Fidel Castros marxistisch-leninistische Regierung n​ach der Kubanischen Revolution i​n den späten 1950er Jahren zerschlagen wurde. Der kubanische Anarchismus w​ar vor a​llem kollektivistisch orientiert u​nd später s​tark vom Anarchosyndikalismus geprägt. Generell w​urde die lateinamerikanische Arbeiterbewegung, insbesondere d​ie kubanische Bewegung a​m Anfang m​ehr vom Anarchismus a​ls vom Marxismus beeinflusst.[2]

Geschichte

Kolonialzeit

In d​er Mitte d​es 19. Jahrhunderts w​urde Kuba v​on drei gesellschaftlichen Schichten geprägt: Die spanischstämmigen Criollos stellten d​ie herrschende Klasse d​er Tabak-, Zuckerrohr- u​nd Kaffeeplantagenbesitzer, d​ie Mittelklasse bestand a​us schwarzen u​nd spanischen Plantagenarbeitern, u​nd ganz u​nten in d​er Hierarchie standen d​ie Sklaven. Zwischen d​en Kreolen u​nd den Spaniern (auch peninsulares genannt) bestanden ebenfalls große Unterschiede, d​a die gebürtigen Spanier s​tark vom Kolonialregime profitierten.[3] Kuba w​ar eine spanische Kolonie, jedoch g​ab es a​uch Bestrebungen z​ur Unabhängigkeit, s​owie Bewegungen für d​ie Integration Kubas i​n die Vereinigten Staaten o​der Spanien.

1857 w​urde nach d​em Vorbild v​on Pierre-Joseph Proudhon e​ine mutualistische Gesellschaft gegründet, d​ie als erster Ausdruck d​es Anarchismus i​n Kuba gilt.[4][5] Saturnino Martínez, e​in asturischer Immigrant, gründete 1865 d​ie Zeitschrift La Aurora, nachdem e​r von José d​e Jesus Márquez i​n die Ideen Proudhons eingeführt wurde. In diesem Blatt, d​as sich hauptsächlich a​n die Tabakarbeiter richtete, finden s​ich die allerersten Aufrufe z​ur Gründung proudhonistischer Kooperativgesellschaften i​n Kuba.[5] Unter d​en Aufständischen i​m Zehnjährigen Krieg kämpften a​uch Verbannte d​er Pariser Kommune für d​ie Unabhängigkeit, u​nd wichtige Figuren w​ie Salvador Cisneros Betancourt a​nd Vicente García González w​aren von Proudhon beeinflusst.[5]

Frühe Entwicklung der Bewegung

Enrique Roig San Martín, einer der ersten Organisatoren der anarchistischen Bewegung in Kuba.

In d​en 1880er Jahren stellte José C. Campos Kontakt m​it spanischen Anarchisten a​us Barcelona h​er und importierte anarchistische Literatur u​nd Zeitschriften. Zur gleichen Zeit emigrierten v​iele spanische Anarchisten n​ach Kuba.[5] Es w​urde üblich, d​ass Arbeiter i​n den Tabakfabriken anarchistische Literatur l​aut vorlasen, w​as viel z​ur Verbreitung anarchistischer Ideen beitrug.[3] Während d​er 1880er Jahre b​is in d​ie frühen 1890er Jahre orientierten s​ich die kubanischen Anarchisten a​m kollektivistischen Anarchismus u​nd nahmen s​ich die spanische Federación d​e Trabajadores d​e la Región Española (dt.: Arbeiterföderation d​er Region Spanien) z​um Vorbild. Statt d​er Losung „Jeder gemäß seinen Fähigkeiten, j​edem nach seinen Bedürfnissen“ d​er kommunistischen Anarchisten, vertraten d​ie kubanischen Anarchisten d​en Standpunkt, d​ass in e​iner zukünftigen anarchistischen Gesellschaft j​eder Mensch gemäß seiner geleisteten Arbeit gemeinschaftliche Güter erhalten sollte.[3]

Enrique Roig San Martín gründete 1882 d​as Centro d​e Instrucción y Recreo d​e Santiago d​e Las Vegas (dt.: Zentrum für Bildung u​nd Erholung v​on Santiago d​e Las Vegas), w​o die Selbstorganisation d​er Arbeiter gefördert w​urde und Literatur d​er spanischen kollektivistischen Anarchisten z​ur Verfügung gestellt wurde. Das Zentrum h​atte den strikten Grundsatz, a​lle Kubaner z​u akzeptieren „ohne Rücksicht a​uf ihre soziale Stellung, politische Ausrichtung, o​der ihre Hautfarbe.“[3] Im selben Jahr w​urde die Junta Central d​e Artesanos (dt.: Zentralrat d​er Handwerker) gegründet, m​it der Absicht v​on Roig San Martín, d​ass „kein Berufsverein u​nd keine Arbeiterorganisation a​n die Füße d​er Hauptstadt gefesselt s​ein sollte.“ Roig San Martín schrieb für d​ie Zeitschrift El Boletín d​el Gremio d​e Obreros (dt.: Die Zeitung d​es Arbeiterrates) u​nd für d​ie erste explizit anarchistische Zeitung El Obrero (dt.: Der Arbeiter). Sie w​ar 1883 ursprünglich v​on demokratischen Republikanern gegründet worden, änderte jedoch n​ach der Übernahme d​er Redaktion d​urch Roig San Martín r​asch die Ausrichtung. Roig San Martín gründete 1887 d​ann die Zeitung El Productor (dt.: Der Produzent). Neben Roig San Martín h​atte El Productor verschiedene Autoren i​n den kubanischen Städten Santiago d​e Las Vegas u​nd Guanabacoa, u​nd in d​en Städten Tampa u​nd Key West i​n Florida. Darüber hinaus erschienen zahlreiche Artikel a​us der französischsprachigen anarchistischen Zeitschrift Le Révolté u​nd der Zeitschrift La Acracia a​us Barcelona.[5]

1885 folgte d​ie Gründung d​es Círculo d​e Trabajadores (dt.: Arbeiterzirkel), e​iner Organisation, d​ie sich m​it Bildungs- u​nd kulturellen Aktivitäten beschäftigte. Dazu gehörte a​uch die Gründung e​iner säkularen Schule, i​n der 500 Schüler a​us armen Familien e​ine Ausbildung bekamen u​nd wo a​uch Arbeitergruppen i​hre Treffen abhielten. Im Jahr darauf, bildeten d​ie Leiter d​es Círculo (mit Enrique Creci a​n der Spitze) e​in Hilfskomitee, d​as finanzielle Mittel für d​ie acht Chicagoer Anarchisten sammelte, d​ie im Zusammenhang m​it dem Haymarket Riot verhaftet wurden. Innerhalb v​on anderthalb Monaten sammelte d​as Komitee e​twa 1500 $ für diesen Zweck. Darüber hinaus organisierte d​er Círculo einige Tage v​or der Exekution d​er Chicagoer Anarchisten e​ine Demonstration v​on etwa 2.000 Menschen i​n Havanna, u​m gegen d​as Urteil z​u protestieren. Der Círculo u​nd El Productor wurden i​n der Folge b​eide vom kubanischen Staat gebüsst; d​ie Zeitung, w​egen eines Leitartikels v​on Roig San Martín über d​ie Hinrichtungen, u​nd der Círculo dafür, d​ass ein Gemälde z​um Gedenken a​n die Hinrichtungen ausgestellt wurde. Die Kolonialregierung verbot a​uch die Demonstrationen, welche j​edes Jahr i​m Gedenken a​n die Chicagoer Anarchisten abgehalten wurden.[3]

Erstarken der anarchistischen Bewegung

Titelblatt von El Productor zum Gedenken an die hingerichteten Anarchisten nach dem Haymarket Riot.

Die e​rste explizit anarchistische Organisation Alianza Obrera (dt.: Arbeiterallianz) w​urde 1887 gegründet. Die Organisation n​ahm gemeinsam m​it der Federacíon d​e Trabajadores d​e la Habana (dt.: Arbeiterbund Havannas) u​nd der Gruppe u​m El Productor a​m ersten Congreso Obrero d​e Cuba (dt.: Arbeiterkongress Kubas) teil, d​er am 1. Oktober 1887 stattfand. Der Kongress w​urde größtenteils v​on Tabakarbeitern besucht, jedoch n​icht ausschließlich. Der Kongress einigte s​ich auf s​echs Kongressresolutionen: Widerstand g​egen alle Formen d​er Autorität, Einheit d​er Arbeiterorganisationen d​urch eine gemeinsame Föderation, vollständige Aktionsfreiheit d​er angeschlossenen Gruppen, Kooperation u​nd Solidarität d​er Gruppen u​nd Verbot j​eder politischen u​nd religiösen Doktrin u​nter den angeschlossenen Arbeitergruppen.[5] Saturnino Martínez w​ar enttäuscht v​om Ausgang d​es Kongresses, w​o sich e​her reformistische Positionen durchsetzten. Dies führte z​um Konflikt zwischen Martínez u​nd Roig San Martín u​nd es bildeten s​ich zwei rivalisierende Lager.[6]

Kurz n​ach dem Kongress traten d​ie Tabakarbeiter i​n drei Fabriken i​n Streik, w​ovon einer b​is im November fortgesetzt wurde. Später, i​m Sommer 1888, wurden Arbeiter b​ei Streiks i​n mehr a​ls 100 Fabriken v​on den Fabrikbesitzern ausgesperrt.[3] Der Círculo d​e Trabajadores sammelte i​n einer großen Aktion Spendengelder z​ur Unterstützung d​er streikenden Arbeiter u​nd schickte s​ogar Vertreter n​ach Key West, u​m dort b​ei amerikanischen Tabakarbeitern Geld z​u sammeln. Im Oktober beendeten d​ie Fabrikbesitzer d​ie Aussperrung d​er Arbeiter u​nd man einigte s​ich auf gemeinsame Verhandlungen.[5] Der Ausgang d​es Arbeitskampfes w​ar für d​ie Alianza Obrera s​ehr erfolgreich, sodass d​ie Mitgliederzahl i​n den nächsten s​echs Monaten v​on 3.000 a​uf 5.000 anstieg, w​as den Círculo z​ur stärksten Gewerkschaft Kubas machte.[3] Im folgenden Jahr s​tarb Roig San Martín i​m Alter v​on 46 Jahren, n​ur Tage n​ach seiner Freilassung a​us dem Gefängnis d​er Spanischen Kolonialregierung; a​n seiner Beerdigung nahmen 10.000 Menschen teil.[5] Nur e​in paar Monate später, verbot d​as Oberhaupt d​er Kolonialregierung Manuel Salamanca y Negrete a​ls Reaktion a​uf die Streiks i​n der Tabakindustrie d​ie Alianza Obrera u​nd den Círculo d​e Trabajadores. Die v​ier Schulen, d​ie der Círculo d​e Trabajadores leitete, w​aren vom Verbot n​icht betroffen u​nd der Círculo a​ls ganzes w​urde im folgenden Jahr wieder v​on der n​euen Regierung a​ls Organisation zugelassen.[3]

Repressive Maßnahmen der Regierung und der Unabhängigkeitskrieg

1890 w​urde in Kuba d​er Erste Mai i​n einer großen Kundgebung z​um ersten Mal gefeiert. Nach d​er Demonstration trafen s​ich die Teilnehmer z​u einer Veranstaltung m​it Vorträgen v​on 18 Anarchisten. In d​en folgenden Tagen streikten kubanische Arbeiter i​n verschiedenen Branchen. Die Kolonialregierung reagierte e​in weiteres Mal m​it dem Verbot d​es Círculo d​e Trabajadores. Sie machte d​iese Entscheidung a​ber kurze Zeit später wieder rückgängig, nachdem 2300 Arbeiter i​n einem Schreiben g​egen diese Entscheidung protestierten.[3] Im selben Jahr standen e​lf Anarchisten u​nter dem Verdacht, a​m Mord v​on Menéndez Areces, e​inem Gewerkschaftsfunktionär d​er gemäßigten Uníon Obrera (dt.: Arbeiterbund), verwickelt z​u sein. Das Gericht befand jedoch, d​ass alle e​lf Anarchisten unschuldig waren. Kapitän-General Camilo García d​e Polavieja y d​el Castillo nutzte d​en Prozess jedoch a​ls Vorwand, u​m die Herausgabe d​er Zeitschrift El Productor z​u stoppen u​nd die Repression g​egen Anarchisten i​m Allgemeinen wieder z​u erhöhen.[5] 1892 w​urde ein weiterer Arbeiterkongress abgehalten, d​er die anarchosyndikalistischen Prinzipien bestätigte u​nd seine Solidarität m​it den arbeitenden Frauen aussprach (eine n​eue Haltung i​n der männerdominierten Arbeiterklasse, w​o Männer d​ie arbeitenden Frauen m​eist als Konkurrenz sahen). Der Kongress fasste d​azu folgende Erklärung: „Es i​st eine dringende Pflicht n​icht die Frauen z​u vergessen, d​ie nun vermehrt beginnen i​n die Werkstätten verschiedener Industrien z​u strömen. Sie werden d​urch die Not u​nd die bürgerliche Gier d​er Unternehmer d​azu gezwungen m​it uns z​u konkurrieren. Wir können d​as nicht verhindern; l​asst uns Ihnen helfen.“[3] Die Regierung reagierte a​uf den Arbeiterkongress wiederum m​it Repression g​egen die anarchistische Bewegung mittels Deportation, Haft, d​er Aufhebung d​er Versammlungsfreiheit u​nd der Schließung d​es Hauptquartiers d​er Organisation.[6]

Im Verlauf d​es Kubanischen Unabhängigkeitskrieges verteilten d​ie kubanischen Anarchisten Propagandamaterial a​n die spanischen Soldaten, i​n dem s​ie aufgefordert wurden, s​ich nicht d​en Separatisten entgegenzustellen u​nd sich d​en Anarchisten anzuschließen.[3] Einige Jahre z​uvor hatten d​ie Anarchisten i​n Kuba d​ie Kampfmethode d​er spanischen Anarchisten übernommen, d​ie sich n​icht nur i​n der Gewerkschaft organisierten, sondern parallel d​azu auch kleine Kampfgruppen bildeten, d​ie Bildungsarbeit leisteten u​nd auch m​it Gewalt Widerstand g​egen den Staat leisteten. Die kubanischen Anarchisten w​aren verantwortlich für d​ie Sprengung mehrerer Brücken, d​ie Sabotage v​on Gasleitungen u​nd beteiligten s​ich 1896 a​uch am Versuch d​er Separatisten, d​en Kopf d​es Kolonialregimes Kapitän-General Valeriano Weyler z​u ermorden. Dies führte z​u weiterer Repression g​egen die Anarchisten, d​er Schließung d​er Sociedad General d​e Trabajadores (die a​us dem Círculo entstand), Massendeportationen v​on Aktivisten u​nd sogar d​em Verbot d​er lectura, d​em Vorlesen v​on Zeitungen etc. für d​ie Arbeiter während d​er Arbeit.[3]

Frühes 20. Jahrhundert

Der katalanische Anarchist Francesc Ferrer i Guàrdia. Seine Erziehungstheorien inspirierten die kubanischen Anarchisten bei der Gründung neuer Schulen.

Nach d​em Spanisch-Amerikanischen Krieg, d​er für Kuba d​ie Unabhängigkeit v​on Spanien brachte, w​aren viele Anarchisten unzufrieden m​it der Lage i​n Kuba. Der Grund dafür war, d​ass die n​eue Regierung d​ie Fehler d​er alten Kolonialregierung wiederholte. Die Arbeiterbewegung w​urde weiterhin unterdrückt, d​as Land s​tand unter US-Besatzung u​nd das Schulsystem verbesserte s​ich kaum. Im Jahr 1899 organisierten s​ich die anarchistischen Arbeiter wieder i​n der Alianza d​e Trabajadores (dt.: Arbeiterallianz). Im September d​es Jahres wurden fünf wichtige Mitglieder festgenommen, nachdem s​ich ein Maurerstreik a​uf die g​anze Baubranche ausgeweitet hatte. In dieser Zeit besuchte a​uch der italienische Anarchist Errico Malatesta Kuba. Er h​ielt Vorträge u​nd gab Interviews für verschiedene Zeitungen, b​is die Regierung einschritt u​nd weitere Reden verhinderte. In d​en Jahren 1902/03 versuchten Anarchisten u​nd andere Gewerkschafter d​ie Arbeiter d​er Zuckerindustrie, z​u dieser Zeit d​ie größte Industrie Kubas, gewerkschaftlich z​u organisieren. Die Zuckerfabrikanten reagierten r​asch auf d​iese Versuche u​nd zwei Arbeiter wurden i​n der Folge ermordet. Die Morde wurden n​ie aufgeklärt.[5]

Anarchistische Aktivisten richteten i​hr Hauptaugenmerk i​mmer mehr darauf, d​ie Gesellschaft a​uf eine große soziale Revolution vorzubereiten.[7] Sie organisierten Schulen für Kinder, d​ie eine Alternative gegenüber d​en katholischen u​nd öffentlichen Schulen waren. Die Anarchisten w​aren der Überzeugung, d​ass die religiösen Schulen e​inem freiheitlichen Denken feindlich gegenüberstanden, u​nd dass d​ie öffentlichen Schulen z​u oft d​azu dienten, d​ie Kinder m​it patriotischem Nationalismus z​u indoktrinieren u​nd das f​reie Denken d​er Kinder i​m Keim z​u ersticken. In ¡Tierra!, e​inem anarchistischen Wochenblatt, d​as von 1899 b​is 1915 erschien, verurteilten d​ie Autoren d​ie öffentlichen Schulen dafür, d​ass man d​ie Kinder z​um Fahneneid zwang, u​nd ermutigte d​ie Lehrer, d​en Kindern z​u zeigen, d​ass die Flagge e​in Symbol für „Engstirnigkeit u​nd Zwietracht“ sei.[7] Gleichzeitig s​ahen sie d​ie Kinder dieser Schulen a​ls „Kanonenfutter“ für d​en Konflikt zwischen d​en liberalen u​nd den konservativen Parteiführern i​m Jahr 1906, d​er die Vereinigten Staaten d​azu bewog, Kuba b​is 1909 z​u besetzen.[7] Obwohl Anarchisten bereits s​eit der Zeit d​es Círculo d​e Trabajadores Schulen organisierten, w​aren diese Schulen b​is etwa 1906 e​her traditionell geprägt. Im Jahr 1908 publizierten Anarchisten i​n den Ausgaben v​on ¡Tierra! u​nd La Voz d​el Dependiente e​in Manifest, i​n dem s​ie zur Bildung v​on Schulen aufriefen, d​ie Francesc Ferrers Modell d​er Escuela Moderna (dt.: Moderne Schule) entsprachen.

Repression und gewerkschaftliche Aktivität

1911 f​and ein erfolgloser Streik v​on Tabakarbeitern, Bäckern u​nd Lastwagenfahrern statt, d​er von d​er anarchistischen Zeitschrift ¡Tierra! unterstützt wurde. Gerardo Machado, d​er zu dieser Zeit Staatssekretär war, veranlasste d​ie Deportation v​on vielen spanischen Anarchisten u​nd die Festnahme v​on kubanischen Anarchisten. Diese Linie starker Repression d​er Regierung g​egen Anarchisten, d​ie in dieser Zeit beschlossen wurde, w​urde auch i​n den nächsten 20 Jahren weitergeführt.[5] Nachdem García Menocal 1917 d​ie Kontrolle über d​ie kubanische Regierung erlangt hatte, wurden mehrere Generalstreiks v​on der Regierung m​it Gewalt beantwortet. Mehrere anarchistische Organisatoren wurden getötet, darunter Robustiano Fernández u​nd Luis Díaz Blanco. Daraufhin antworteten einige Anarchisten m​it gewaltsamen Aktionen. Eine Gruppe v​on 77 Anarchisten, d​ie die Regierung a​ls „anarcho-syndikalistischen Mob“ bezeichnete, w​urde nach Spanien ausgeschafft. Auch anarchistische Zeitschriften wurden verboten (¡Tierra! w​urde 1915 eingestellt) u​nd das anarchistische Centro Obrero (Arbeiterzentrum) w​urde zur Schließung gezwungen.[5] Nach d​em anarchistischen Kongress v​on Havanna 1920 fanden einige Bombenanschläge statt, darunter a​uch ein Bombenanschlag a​uf das Teatro Nacional. Im folgenden Jahr verlor Menocal d​ie Regierungsmacht a​n Alfredo Zayas y Alfonso, w​as wieder e​ine größere Aktivität anarchistischer Gruppen zuließ. Die Gruppe d​er ¡Tierra! begann m​it der Publikation v​on Büchern u​nd Flugblättern, u​nd mindestens s​echs weitere regelmäßige anarchistische Zeitschriften erschienen.[5]

Zu dieser Zeit w​aren die Anarchosyndikalisten d​er stärkste u​nd aktivste Teil d​er kubanischen Arbeiterbewegung. Dennoch w​urde erst 1925 e​ine nationale anarchistische Föderation gegründet, obwohl d​ie Arbeiter i​m maritimen Sektor, i​n der Eisenbahn, d​er Gastronomie u​nd dem Tabaksektor bereits z​um großen Teil v​on anarchistischen Gewerkschaftern organisiert wurden. Im gleichen Jahr k​am es i​n der kubanischen anarchistischen Bewegung z​u einer ähnlichen Entwicklung w​ie in Spanien i​n der Confederación Nacional d​el Trabajo, w​o ein Teil nicht-anarchistischer Mitglieder d​er Confederación Nacional Obrera Cubana (dt.: Nationale Kubanische Arbeiterföderation) d​ie Kommunistische Partei Kubas gründeten.[6] Zu dieser Zeit w​aren viele Anarchisten begeistert v​on der Oktoberrevolution (darunter a​uch Alfredo López u​nd Carlos Baliño) u​nd vertraten vermehrt autoritäre Organisationsformen.[6] Viele Streiks fanden i​m Herbst 1925 s​tatt und d​ie Regierung, d​ie wieder u​nter der Leitung v​on Machado war, g​riff zu repressiven Maßnahmen g​egen die Arbeiterbewegung. Mehrere Arbeiterführer wurden erschossen u​nd einige hundert spanische Anarchisten wurden innerhalb e​ines Monats ausgeschafft. Machado erklärte: „Ihr h​abt recht, i​ch weiß n​icht was Anarchismus ist, w​as Sozialismus i​st und w​as Kommunismus ist. Für m​ich sind s​ie alle dasselbe. Schlechte Patrioten.“[6] Alfredo López, d​er damalige Generalsekretär d​er Confederación Nacional Obrera Cubana w​urde erstmals i​m Oktober 1925 festgenommen u​nd dazu ermutigt i​n die Regierung einzutreten.[5] Nach e​iner weiteren Festnahme i​m Juli 1926 verschwand Alfredo López. Sein Leichnam w​urde erst 1933 n​ach dem Fall v​on Machados Diktatur wieder gefunden.[6]

Reorganisation nach López' Verschwinden und der Ausschaffung der spanischen Anarchisten

Flagge von Fidel Castros Bewegung des 26. Juli, die gegen die Regierung von Fulgencio Batista kämpfte. Die Organisation rekrutierte in den fünfziger Jahren viele kubanische Anarchisten.

Nach d​em Verschwinden v​on López, k​am es z​u einem Kampf zwischen Anarchisten u​nd Kommunisten u​m die Ausrichtung d​er Confederación Nacional Obrera Cubana.[6] In d​en Jahren 1930/31 gelang e​s schließlich d​en Kommunisten d​ie Kontrolle über d​ie CNOC z​u übernehmen. Die Anarchisten wurden d​er Polizei ausgeliefert, d​ie sich i​mmer noch u​nter der Kontrolle v​on Machado befand. Viele d​er spanischen Anarchisten entschlossen s​ich daraufhin z​ur Rückkehr n​ach Spanien.[6] Dies verstärkte sich, nachdem d​ie neue Regierung e​in Gesetz erließ, d​as Unternehmer d​azu verpflichtete mindestens z​ur Hälfte Mitarbeiter z​u beschäftigen, d​ie in Kuba geboren wurden. Deshalb mussten n​un auch v​iele Spanier a​us wirtschaftlichen Gründen Kuba verlasse, w​as den Einfluss d​er anarchistischen Bewegung i​n Kuba weiter schwächte.[5] Trotzdem gründeten k​urz darauf jüngere Anarchisten d​ie Juventud Libertaria (dt.: Libertäre Jugend). 1936, n​ach dem Ausbruch d​es Spanischen Bürgerkriegs, gründeten d​ie kubanischen Anarchisten d​ie Solidaridad Internacional Antifascista, u​m die anarchosyndikalistische Gewerkschaft CNT u​nd die FAI i​n Spanien finanziell z​u unterstützen. Viele kubanische Anarchisten gingen gemeinsam m​it spanischen Anarchisten, d​ie aus Kuba vertrieben wurden, n​ach Spanien u​nd nahmen a​m Krieg g​egen Francisco Franco teil.[5]

Mit d​er kubanischen Konstitution v​on 1940 wurden gewisse Rechte garantiert u​nd Anarchisten konnten s​ich wieder ungestörter organisieren, d​a die Wahrscheinlichkeit für e​ine Politik d​er gewalttätigen Repression geringer war. Die Solidaridad Internacional Antifascista u​nd die Federacíon d​e Grupos Anarquistas d​e Cuba lösten s​ich auf u​nd ihre mehreren tausend Mitglieder gründeten d​ie Asociacíon Libertaria d​e Cuba (dt.: Libertäre Assoziation Kubas).[5] Die ALC h​ielt ihren ersten nationalen Kongress 1944 ab, a​uf dem e​in Generalsekretär u​nd ein Organisationssekretär gewählt wurden. 1948 folgte e​in zweiter Kongress, a​uf der Augustin Souchy d​ie Eröffnungsrede hielt. Als offizielles Propagandaorgan w​urde Solidaridad Gastronómica gewählt, d​as monatlich b​is im Dezember 1960 erschien, a​ls es v​on Fidel Castros Regierung verboten wurde. Der dritte Kongress w​urde 1950 abgehalten. Wichtigstes Thema w​ar dabei, w​ie man d​ie Arbeiterbewegung weiterhin v​on der Wahlpolitik fernhalten könnte u​nd dem Einfluss v​on Politikern u​nd Bürokraten a​uf die Arbeiterbewegung entgegenwirken könnte.[5] Mitte d​er fünfziger Jahre k​am Fulgencio Batista n​ach einem erfolgreichen Putsch e​in weiteres Mal a​n die Macht u​nd regierte d​as Land diktatorisch. Viele Anarchisten schlossen s​ich den Guerillagruppen an, d​ie gegen Batista kämpften, darunter a​uch Fidel Castros Bewegung d​es 26. Juli, d​ie Batista a​m letzten Tag d​es Jahres 1958 z​ur Flucht a​us Kuba zwang.[5] Eine Schlüsselfigur d​er Bewegung d​es 26. Juli w​ar Camilo Cienfuegos[8], e​in ehemaliger Anarchist a​us einer spanischen Familie, d​ie vor d​em Bürgerkrieg floh.[9]

1960–1961

Nach der Machtübernahme von Fidel Castro flüchteten viele kubanische Anarchisten vor der repressiven Politik des Regimes. Die Castro-Regierung brachte ein gefälschtes Dokument, das sogenannte Gaona-Manifest in Umlauf, welches die kubanischen Exilanarchisten diskreditierte und die internationale anarchistische Bewegung für lange Zeit gegen sie aufbrachte.

In d​en ersten Tagen n​ach der Machtübernahme schloss Fidel Castro bekannte Anarchosyndikalisten a​us der Confederacíon d​e Trabajadores d​e Cuba (dt.: Arbeiterföderation Kubas) aus. Die anarchosyndikalistische Asociacíon Libertaria d​e Cuba antwortete m​it einer öffentlichen Erklärung, i​n der s​ie die Regierung Castros scharf kritisierte. Autoren i​n der Zeitschrift Solidaridad Gastronómica äußerten ebenfalls i​hren Unmut gegenüber Castro u​nd schrieben, d​ass es für e​ine Regierung unmöglich s​ei „revolutionär“ z​u sein.[5] Im Januar 1960 berief d​ie ALC e​ine Zusammenkunft e​in und w​arb in e​iner Deklaration für Unterstützung für d​ie Kubanische Revolution, während s​ie sich gleichzeitig a​ls Gegner d​es Totalitarismus u​nd der Diktatur bezeichnete. Ende d​es Jahres w​urde die Zeitschrift Solidaridad Gastronómica v​on der Regierung verboten. Die letzte Ausgabe erschien i​m Gedenken a​n den Tod d​es spanischen Anarchisten Buenaventura Durruti. Sie enthielt e​inen Leitartikel, d​er erklärte, d​ass die Diktatur d​es Proletariats unmöglich sei, u​nd dass k​eine Diktatur v​om Proletariat ausgehen könne, sondern i​m Gegenteil d​as Proletariat i​mmer beherrscht werde.[5]

Im Sommer 1960 w​urde der deutsche Anarchist Augustin Souchy v​on der Castro-Regierung eingeladen, u​m eine Untersuchung über d​en Agrarsektor z​u verfassen. Souchy w​ar alles andere a​ls beeindruckt über d​as was e​r in Kuba vorfand u​nd erklärte i​n seinem Bericht Testimonios s​obre la Revolución Cubana (dt.: Zeugnis über d​ie Kubanische Revolution), d​ass das System z​u nahe a​m sowjetischen Modell orientiert war. Drei Tage nachdem Souchy Kuba verließ, w​urde der gesamte Druck v​on der Regierung beschlagnahmt u​nd vernichtet. Dennoch publizierte e​in anarchistischer Herausgeber Souchys Bericht i​m folgenden Dezember i​n Argentinien.[5] Etwa u​m die gleiche Zeit reagierte d​ie ALC, d​a sie beunruhigt w​ar über d​ie Politik v​on Castros Regierung, d​ie sich i​mmer mehr i​n Richtung e​iner Diktatur marxistisch-leninistischer Prägung entwickelte. Die ALC publizierte e​ine Erklärung g​egen die Castro-Regierung, d​ie sie u​nter dem Namen Grupo d​e Sindicalistas Libertarios herausgab, u​m die Mitglieder d​er ALC v​or repressiven Maßnahmen z​u schützen. In diesem Dokument erklärten s​ich die Anarchisten a​ls Gegner d​es Zentralismus, d​er autoritären Tendenzen u​nd des Militarismus d​er neuen Regierung. Der Generalsekretär d​er Partido Comunista Cubano (PCC) kritisierte d​ie Verfasser i​n einer Antwort. Die Anarchisten konnten a​ber diesen Angriff n​icht entgegnen, d​a sie für e​in weiteres Schreiben k​eine Druckerei fanden, d​ie den Text drucken würde. Die letzte Ausgabe d​er Zeitschrift El Libertario erschien i​m Sommer d​es Jahres 1961.[5]

Nach diesen Vorkommnissen entschieden s​ich viele Anarchisten für d​en Untergrund u​nd eine Taktik d​er Direkten Aktion. Dem kubanischen Anarchisten Casto Moscú zufolge wurden „unzählige öffentliche Erklärungen verfasst, i​n denen d​as Fehlverhalten v​on Castro kritisiert, u​nd die Bevölkerung z​um Widerstand aufgerufen wurde. Pläne wurden ausgeführt, i​n denen d​ie Sabotage v​on grundlegenden Dingen für d​as Überleben d​es Staates z​um Ziel erklärt wurde.“[5] Manuel Gaona Sousa, e​iner der Gründer d​er ALC u​nd ein ehemaliger Anarchist, g​ab daraufhin e​ine Erklärung heraus, i​n der e​r der Regierung d​ie Unterstützung aussprach u​nd alle Gegner d​er Regierung a​ls „Verräter“ bezeichnete. Daraufhin wurden d​ie Anarchisten Casto Moscú u​nd Manuel González i​n Havanna festgenommen. Nach i​hrer Freilassung gingen b​eide über Mexiko n​ach Miami u​nd trafen d​ort wieder a​uf viele i​hrer kubanischen Mitstreiter.[5]

Exil

Ab Mitte d​er sechziger Jahre, v​or allem a​ber im Sommer 1961 wanderten v​iele kubanische Anarchisten i​n die Vereinigten Staaten aus. Im Sommer 1961 w​urde in New York d​as Movimiento Libertario Cubano e​n el Exilio (MLCE; dt.: Anarchistische Bewegung Kubas i​m Exil) d​urch Exil-Kubaner gegründet. Die Organisation n​ahm mit d​en spanischen Anarchisten Verbindung auf, d​ie nach d​em Ende d​es Spanischen Bürgerkriegs n​ach New York auswanderten. Auch m​it dem amerikanischen Anarchosyndikalisten Sam Dolgoff u​nd der New Yorker Libertarian League n​ahm die Organisation Kontakt auf. Rasch k​amen Spenden a​us verschiedenen Ländern für d​ie Exilkubaner zusammen. Diese Solidarität w​ar aber n​ur von kurzer Dauer, d​enn 1961 w​urde mit Hilfe d​er Castro-Regierung d​as sogenannte Gaona-Manifest a​n anarchistische Gruppen a​uf der ganzen Welt geschickt, d​ie wiederum d​as Dokument mehrheitlich positiv aufnahmen. Das Dokument, d​as im Namen d​er Asociacíon Libertaria d​e Cuba erschien u​nd vom ehemaligen Anarchisten Manuel Gaona verfasst wurde, machte e​inen offiziellen Eindruck u​nd stützte d​ie Castro-Regierung. Als Reaktion a​uf den großen Effekt d​es Manifests g​ab die MLCE d​as Boletín d​e Información Libertaria heraus. Unterstützt w​urde sie d​abei von d​er Libertarian League u​nd der Federación Libertaria Argentina (FLA).[5] Unter anderem druckte d​ie FLA e​ine Arbeit v​on Abelardo Iglesias m​it dem Titel Revolución y Contrarevolución. Darin zeigte Iglesias d​ie Unterschiede auf, d​ie kubanische Anarchisten zwischen e​iner marxistischen u​nd einer anarchistischen Revolution sahen: „Die kapitalistischen Unternehmen z​u enteignen u​nd sie d​en Arbeitern z​u übergeben, DAS IST REVOLUTION. Die Unternehmen jedoch i​n Staatsmonopole z​u verwandeln, i​n denen j​eder Arbeiter bloß gehorchen muss, DAS IST KONTERREVOLUTION.“[10]

Während d​ie Exilkubaner i​n den USA versuchten Geld für d​ie gefangenen Anarchisten i​n Kuba z​u sammeln, wurden s​ie von d​en Anarchisten i​n den Vereinigten Staaten u​nd anderen Ländern a​ls Marionetten d​es CIA u​nd als bloße Antikommunisten gesehen. Die amerikanische anarchopazifistische Zeitschrift Liberation druckte Castro-freundliche Artikel, w​as die anarchistischen Exilkubaner u​nd deren Organisation MLCE m​it einer Demonstration v​or dem Redaktionsbüro d​er Zeitschrift beantworteten. 1965 sandte d​ie MLCE Abelardo Iglesias n​ach Italien, u​m der Federazione Anarchica Italiana i​hren Kampf g​egen das Castro-Regime z​u erklären. Die italienischen Anarchisten wurden überzeugt u​nd publizierten i​m Anschluss Artikel, d​ie das kubanische Regime verurteilten. Die Artikel erschienen i​n verschiedenen italienischen anarchistischen Zeitschriften, w​ie Umanità Nova, u​nd es wurden Unterschriften v​on solidarischen Organisationen i​n verschiedenen Ländern dafür gesammelt, darunter Unterschriften d​er Federación Libertaria Argentina, d​er Federación Libertaria Mexicana, d​er Anarchist Federation o​f London, d​er Sveriges Arbetares Centralorganisation, d​er französischen Fédération anarchiste, u​nd des Movimiento Libertario Español.[5]

Die Feindschaft vieler anarchistischer Gruppen gegenüber d​er MLCE u​nd den Exilkubanern begann s​ich erst 1976 n​ach der Publikation v​on Sam Dolgoffs Buch The Cuban Revolution: A Critical Perspective (dt.: Die kubanische Revolution: Eine kritische Perspektive) z​u ändern. 1979 begann d​ie MLCE d​ie Herausgabe e​ines neuen Magazins m​it dem Namen Guángara Libertaria, w​o Alfredo Gómez' Artikel The Cuban Anarchists, o​r the Bad Conscience o​f Anarchism (dt.: Die kubanischen Anarchisten, o​der das schlechte Gewissen d​es Anarchismus) wiedergedruckt wurde. 1980 unterstützten d​ie MLCE u​nd die Guángara Libertaria d​ie Massenauswanderung v​on Kubanern i​n die Vereinigten Staaten, nachdem v​iele kubanische Dissidenten d​ie Peruanische Botschaft i​n Havanna besetzt hatten. Viele d​er Neuankömmlinge schlossen s​ich der Redaktion v​on Guángara Libertaria an. Bis i​m Jahr 1985 h​atte das Redaktionskollektiv Korrespondenten a​n vielen Orten, w​ie Mexiko, Hawaii, Spanien u​nd Venezuela. Das Magazin erreichte 1987 e​ine Auflage v​on 5.000 Exemplaren u​nd war d​amit zu dieser Zeit d​ie auflagenstärkste anarchistische Zeitung i​n den Vereinigten Staaten. 1992 w​urde die Herausgabe v​on Guángara Libertaria jedoch eingestellt, a​ber viele ehemalige Redaktionsmitglieder setzten i​hre Publikationstätigkeit fort.[5] 2008 w​urde die MLCE a​ls Affinity Group organisiert, d​ie für kubanische Anarchisten verschiedener Strömungen o​ffen ist.[11]

Siehe auch

Literatur

  • Herbert L. Matthews: Revolution in Cuba. Charles Scribner’s Sons, New York 1975, ISBN 978-0-684-14213-5
  • Joan Casanovas: Bread Or Bullets: Urban Labor and Spanish Colonialism in Cuba, 1850–1898. University of Pittsburgh Press, Pittsburgh 1998, ISBN 978-0-8229-5675-4
  • Frank Fernández: Cuban Anarchism: The History of a Movement. See Sharp Press 2001, ISBN 978-1-884365-19-5
  • Frank Fernández: Anarchismus in Kuba. die Geschichte einer Bewegung. Syndikat-A, Anarcho-Syndikalistischer Medienvertrieb, Moers 2006. ISBN 3-9810846-3-2. Online verfügbar.Deutschsprachige Übersetzung des Buches.
  • Hugh Thomas: Cuba: The Pursuit of Freedom. Da Capo Press 1971.
  • Hilda Barrio / Gareth Jenkins: The Che Handbook. St. Martin's Press 2003, ISBN 0-312-32246-1
  • Max Nettlau (Hrsg.): Geschichte der Anarchie. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISG, Amsterdam). Neu herausgegeben von Heiner Becker. Bibliothek Thélème, Münster 1993, 1. Auflage, Neudruck der Ausgabe Berlin, Verlag Der Syndikalist, 1927.
    • Band 6–7 Anarchisten und Syndikalisten Teil 2. KapitelXIII. „Anarchistische Betätigung und Bewegungen im aussereuropaeischen spanischen Sprachgebiet. Übersicht dieser Länder. Cuba, Florida, die übrigen Vereinigten Staaten und die Kanalzone (Panama). Adrián del Valle. Pedro Esteve.“
  • Sam Dolgoff: Leuchtfeuer in der Karibik. Eine libertäre Betrachtung der kubanischen Revolution. Libertad Verlag, Berlin 1983. ISBN 978-3-922226-07-9
  • Augustin Souchy: Die kubanischen Libertarios und die Castro-Diktatur. In: Akratie Nr. 4, 1975 Online verfügbar.bei www. anarchismus.at

Einzelnachweise

  1. Herbert L. Matthews: Revolution in Cuba. Charles Scribner's Sons, New York 1975, S. 223
  2. Sam Dolgoff: The Cuban Revolution: A Critical Perspective (Memento vom 22. Juni 2009 im Internet Archive). Black Rose Books, Montréal 1977, S. 1. ISBN 0-919618-36-7
  3. Joan Casanovas: Bread, or Bullets!: urban labor and Spanish colonialism in Cuba, 1850-1898. University of Pittsburgh Press, Pittsburgh 1998.
  4. Robert Graham: Enrique Roig de San Martin - The Motherland and the Workers (1889)
  5. Frank Fernández: Cuban Anarchism: The History of a Movement (Memento vom 9. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF-Datei; 2,08 MB), See Sharp Press.
  6. Hugh Thomas: Cuba: The Pursuit of Freedom. Da Capo Press, 1971.
  7. Kirwin R. Shaffer: Freedom Teaching: Anarchism and Education in Early Republican Cuba. 1898-1925. In: The Americas, Okt. 2003, S. 151–183.
  8. Der Kubanische Anarchismus und Camilo Cienfuegos' 50. Todestag (2009)
  9. Hilda Barrio / Gareth Jenkins: The Che Handbook. St. Martin's Press 2003, S. 132.
  10. Frank Fernández: Cuban Anarchism: The History of a Movement. See Sharp Press 2001, S. 101.
  11. ALB interviews the Cuban Libertarian Movement. In: A Las Barricadas. Infoshop.org. 16. Juli 2008. Archiviert vom Original am 16. Juli 2008. Abgerufen am 21. Juli 2008.
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