Wettringen (Mittelfranken)

Wettringen i​st eine Gemeinde i​m Landkreis Ansbach i​n Mittelfranken. Die Gemeinde i​st Mitglied d​er Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Ansbach
Verwaltungs­gemeinschaft: Schillingsfürst
Höhe: 423 m ü. NHN
Fläche: 21,41 km2
Einwohner: 988 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91631
Vorwahl: 09869
Kfz-Kennzeichen: AN, DKB, FEU, ROT
Gemeindeschlüssel: 09 5 71 222
Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
An der Kirche 3
91631 Wettringen
Website: wettringen-mfr.de
Erster Bürgermeister: Matthias Rößler (Wählergruppen)
Lage der Gemeinde Wettringen im Landkreis Ansbach
Karte

Geografie

Geografische Lage

Dorfansicht

Die Gemeinde l​iegt ca. 30 Kilometer westlich v​on Ansbach i​m Naturpark Frankenhöhe.[2]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden s​ind (von Norden beginnend i​m Uhrzeigersinn):

Gemeindegliederung

Es g​ibt sieben Gemeindeteile (in Klammern i​st der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Geschichte

Der Ort w​ird 1100 a​ls „Wateringun“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen l​iegt der Personenname Watheri zugrunde, d​er durch d​as Zugehörigkeitssuffix -ingen abgeleitet wurde. Der Ortsname bedeutet Bei d​en Leuten d​es Watheri.[5]

1406 kaufte d​ie Reichsstadt Rothenburg Wettringen s​amt den benachbarten Orten v​om Haus Hohenlohe ab. 1637 brannte d​er Ort infolge d​es 30-jährigen Krieges weitestgehend ab. Auch 1688 w​urde der Ort d​urch französische Mordbrenner größtenteils zerstört. 1804 g​ab es i​m Ort 65 Gemeinderechte, d​ie alle d​er Reichsstadt Rothenburg unterstanden.[6]

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) w​urde der Steuerdistrikt Wettringen gebildet, z​u dem Gailroth, Leitsweiler, Löffelmühle, Reichenbach, Seemühle, Taubermühle u​nd Thomasmühle gehörten. Wenig später w​urde mit Grüb, Löffelmühle, Reichenbach, Seemühle, Taubermühle u​nd Thomasmühle d​ie Ruralgemeinde Wettringen formiert. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Rothenburg zugeordnet.[7] Die Gemeinde h​atte 1961 e​ine Gebietsfläche v​on 13,616 km².[8]

Eingemeindungen

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde am 1. Mai 1978 d​ie Gemeinde Gailnau eingegliedert.[9]

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum 1988 b​is 2018 s​tieg die Einwohnerzahl v​on 892 a​uf 1006 u​m 114 Einwohner bzw. u​m 12,8 %.

Gemeinde Wettringen

Jahr 18181840185218611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950196119701987200520112017
Einwohner 5526677037017086957047517787867256887077087317226926329138336136118869609521022
Häuser[FN 1] 117130140139142145139141237297310
Quelle [10][11][12][13][14][15][16][17][18][12][12][19][12][12][12][20][12][12][12][21][8][22][23][24][24][24]

Ort Wettringen

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 457553577572657586611717517532546
Häuser[FN 1] 96109117120125118121146
Quelle [10][11][13][15][18][19][20][21][8][22][23]
  1. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 2017 als Wohngebäude.

Politik

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahlen s​eit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile u​nd Sitzverteilungen:

Liste 2020[25] 2014
Sitze Sitze
Wählergruppe Wettringen 8 5
Wählergruppe Gailnau 4 3

Weiteres Mitglied u​nd Vorsitzender d​es Gemeinderates i​st der Erste Bürgermeister.

Bürgermeister

Erster Bürgermeister i​st Matthias Rößler.

Wappen und Flagge

Wappen
Wappen von Wettringen
Blasonierung: „In Silber über grünem Dreiberg, der mit einem silbernen Wellenbalken belegt ist, eine schwebende rote Burg mit Zinnentürmen, beseitet vorne von einem senkrechten schwarzen Schlüssel, hinten von einem schwarzen Schwert.“[26]

Die Gemeinde Wettringen führt s​eit 1986 d​as Wappen.

Wappenbegründung: Der Dreiberg stellt die Lage des Ortes am Fuß der Frankenhöhe dar, der silberne Wellenbalken die Tauber, die im Gemeindegebiet entspringt. Schlüssel und Schwert sind die Attribute der Heiligen Petrus und Paulus und weisen auf die Kirche in Wettringen, die ihnen geweiht ist. Die rote Burg ist dem Wappen der Reichsstadt Rothenburg entnommen, die von 1379 bis 1803 im Ort begütert war.
Flagge

Die Gemeindeflagge i​st rot-weiß-grün.[27]

Baudenkmäler

Evangelische St. Peter-und-Paul-Kirche

Bodendenkmäler

Ansässige Unternehmen

  • Fertigungstechnik Wettringen GmbH

Verkehr

Die Staatsstraße 2247/Landesstraße 2247 führt a​n Leitsweiler vorbei n​ach Michelbach a​n der Lücke (3,8 km südwestlich) bzw. z​ur Staatsstraße 2419 b​ei Untergailnau (2,6 km nordöstlich). Die Kreisstraße AN 16 führt n​ach Grüb (2,1 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Untergailnau z​ur St 2419 (2,9 km nordöstlich), n​ach Reichenbach (1,7 km nördlich) u​nd nach Kleinansbach z​ur Kreisstraße K 2513 (2,4 km nordwestlich).[2]

Durch d​en Ort führt d​er Fernwanderweg Roter Flieger v​on Neustadt a​n der Aisch n​ach Feuchtwangen.

Besonderheiten

  • Während der 1970er Jahre konkurrierten die Gemeinde Wettringen und das Dorf Weikersholz bei Rot am See in Baden-Württemberg um die Quelle der Tauber. Heute wird als Ort der Quelle offiziell der Brunnen in Weikersholz angesehen.
  • Jährliche Veranstaltungen sind der Viehmarkt im März, die Kirchweih im Juli und das Brunnenfest im Juni.
  • Etwas außerhalb des Ortes gibt es einen Badeweiher. Er wurde im Rahmen der Flurbereinigung im Jahre 1970 eröffnet.

Literatur

Commons: Wettringen (Mittelfranken) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Wettringen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Gemeinde Wettringen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. September 2019.
  4. Gemeinde Wettringen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2021.
  5. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 241.
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 205 ff.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 67 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 817818 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 707.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 102 (Digitalisat). Für die Gemeinde Wettringen zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Grüb (S. 33), Reichenbach (S. 74), Seemühle (S. 85) und Taubermühle (S. 91).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 227 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 668 Einwohner.
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1076, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 172 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1243–1244, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1178–1179 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1250 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1288 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 11141115 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
  24. Wettringen (Mittelfranken): Amtliche Statistik des LfStat
  25. Mitteilungsblatt April 2020. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  26. Eintrag zum Wappen von Wettringen (Mittelfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  27. Wettringen. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 2. März 2020.
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