Gailroth

Gailroth i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Schnelldorf i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Gailroth
Gemeinde Schnelldorf
Höhe: 462 (454–462) m ü. NHN
Einwohner: 164 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 91625
Vorwahl: 09869

Geographie

Durch d​as Dorf fließt d​er Seebach (im Unterlauf Schleifgraben genannt), d​er ein linker Zufluss d​er Brettach ist. 0,75 km südwestlich l​iegt das Eichholz, 1 km nordöstlich d​as Finsterholz, d​as zur Schnelldorfer Hardt gehört, d​ie Teil d​er Frankenhöhe ist.

Die Staatsstraße 2222/L 2222 führt n​ach Michelbach a.d.Lücke (0,9 km nordwestlich) bzw. z​ur Anschlussstelle 47 d​er A 6 (4 km südöstlich) b​ei Schnelldorf. Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Schönbronn z​ur L 2247 (1,2 km westlich), n​ach Theuerbronn (1,7 km östlich) u​nd nach Leitsweiler z​ur St 2247 (0,8 km nördlich).[2]

Geschichte

Im Jahre 1471 w​urde erstmals erwähnt, d​ass Gailroth z​ur Pfarrei Michelbach gehörte. 1581 k​am Gailroth b​is auf v​ier hohenlohisch-bartensteinische Untertanen i​n den Besitz v​on Hans Georg v​on Berlichingen. 1601 verkaufte dieser s​eine Güter a​n Christoph v​on Crailsheim z​u Walsdorf u​nd dessen Sohn Veit Christoph v​on Crailsheim. Im Jahre 1631 b​ekam Graf Georg v​on Schwarzenberg d​ie Güter d​es Veit Christoph v​on Crailsheim v​om Kaiser Ferdinand II. verliehen. Während d​es Dreißigjährigen Krieges verödete d​er Ort b​is auf z​wei Anwesen.[3]

Gailroth l​ag ursprünglich i​m Fraischbezirk d​es ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Im Jahre 1732 bestand d​er Ort a​us 15 Anwesen. Grundherren w​aren das Amt Michelbach d​er Grafschaft Schwarzenberg (11 Anwesen) u​nd das Amt Schnelldorf d​er Grafschaft Hohenlohe-Bartenstein (4 Höfe).[4] In d​er Folgezeit w​urde Gailroth a​n das ansbachische Oberamt Crailsheim abgetreten.[5] Es g​ab zu dieser Zeit 16 Untertansfamilien.[3] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Crailsheim.

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) w​urde Gailroth d​em Steuerdistrikt Wettringen zugeordnet. Wenig später entstand d​ie Ruralgemeinde Gailroth, z​u der Leitsweiler, Theuerbronn u​nd Ebethof gehörten. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Rothenburg zugeordnet.[6][7] Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 8,648 km².[8] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde Gailroth a​m 1. Juli 1972 n​ach Schnelldorf eingemeindet.[9]

Bodendenkmäler

  • Rothenburger Landhege

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Gailroth

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 199273353288291328329329346330308305294313297287259291288371379341255290
Häuser[10] 3950575859585657
Quelle [11][7][12][12][13][14][15][16][17][18][12][12][19][12][12][12][20][12][12][12][21][12][8][22]

Ort Gailroth

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 152160177197215178152236153176164
Häuser[10] 2932373737353637
Quelle [11][7][13][15][18][19][20][21][8][22][1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).
  2. Gailroth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 270.
  4. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Gailroth (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  5. Johann Bernhard Fischer: Gailroth. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 152 (Digitalisat).
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 66 (Digitalisat).
  7. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 222223 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 814 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 28 (Digitalisat). Für die Gemeinde Gailroth zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Leitsweiler (S. 53). Da die Daten für Ebethof und Theuerbronn fehlen, sind die Angaben für die Gemeinde wahrscheinlich falsch.
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1075, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 172 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1242, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1177 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1248 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1283 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1111 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
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