Steinsfeld
Steinsfeld ist eine Gemeinde im Landkreis Ansbach in Mittelfranken. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg ob der Tauber.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Ansbach | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Rothenburg ob der Tauber | |
Höhe: | 405 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,8 km2 | |
Einwohner: | 1250 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91628 | |
Vorwahl: | 09861 | |
Kfz-Kennzeichen: | AN, DKB, FEU, ROT | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 71 205 | |
Gemeindegliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstr. 9 91628 Steinsfeld | |
Website: | ||
Erste Bürgermeisterin: | Margarita Kerschbaum (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Steinsfeld im Landkreis Ansbach | ||
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im Naturpark Frankenhöhe.[2]
Gemeindegliederung
Es gibt elf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Bettwar (Kirchdorf)
- Chausseehaus (Einöde)
- Ellwingshofen (Weiler)
- Endsee (Dorf)
- Gattenhofen (Kirchdorf)
- Gypshütte (Weiler)
- Hartershofen (Dorf)
- Possenmühle (Einöde)
- Reichelshofen (Kirchdorf)
- Steinsfeld (Pfarrdorf)
- Urphershofen (Weiler)
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Ohrenbach, Gallmersgarten, Windelsbach, Neusitz, Rothenburg ob der Tauber, Creglingen und Adelshofen.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Ort wurde 1256 als „Steinsuelt“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Bestimmungswort wohl der Familienname Stein ist.[5]
Steinsfeld im heutigen Mittelfranken gehörte zur Reichsstadt Rothenburg, die ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort wie weite Teile Frankens zu Bayern (Siehe auch Geschichte Frankens).[6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) wurde der Steuerdistrikt Steinsfeld gebildet, zu dem Hartershofen und Urphershofen gehörten. Wenig später wurde mit Ellwingshofen und Reichelshofen die Ruralgemeinde Steinsfeld formiert. Diese war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg zugeordnet.[7] Die Gemeinde hatte bis zur Gebietsreform in Bayern eine Gebietsfläche von 6,620 km².[8]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Endsee, Gattenhofen und Hartershofen eingegliedert.[9]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1182 auf 1211 um 29 Einwohner bzw. um 2,5 %.
Gemeinde Steinsfeld
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2005 | 2009 | 2015 |
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Einwohner | 299 | 330 | 320 | 338 | 333 | 335 | 317 | 355 | 346 | 335 | 359 | 349 | 347 | 381 | 358 | 357 | 365 | 344 | 543 | 493 | 373 | 345 | 1179 | 1270 | 1331 | 1213 |
Häuser[FN 1] | 50 | 60 | 63 | 64 | 62 | 70 | 75 | 80 | 328 | 389 | ||||||||||||||||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [12] | [12] | [19] | [12] | [12] | [12] | [20] | [12] | [12] | [12] | [21] | [8] | [22] | [23] | [24] | [25] | [26] |
Ort Steinsfeld
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2009 | 2015 |
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Einwohner | 165 | 189 | 201 | 179 | 185 | 177 | 214 | 309 | 246 | 231 | 213 | 260 | 259 |
Häuser[FN 1] | 31 | 39 | 41 | 38 | 46 | 53 | 56 | 63 | |||||
Quelle | [10] | [11] | [13] | [15] | [18] | [19] | [20] | [21] | [8] | [22] | [23] | [25] | [27] |
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 2015 als Wohngebäude.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat (einschl. des 1. Bürgermeisters) 13 Mitglieder.
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 ist wie bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 und Kommunalwahl am 16. März 2014 nur die Fraktion Wählergruppe angetreten. Die Wahlbeteiligung lag 2008 bei 73,7 % und 2014 bei 69,9 %. Es gehören weiterhin alle Mitglieder der Wählergruppe an.
Bürgermeister
Margarita Kerschbaum (Wählergruppe Steinsfeld) wurde am 15. März 2020 mit 92,1 % der Stimmen gewählt.[28]
Wappen und Flagge
- Wappen
Blasonierung: „In Rot unter einem silbernen Schildhaupt, darin ein roter Pfahl, vorne ein links gewendeter silberner Löwe, hinten eine schwebende, halbe silberne Burg mit Zinnenturm.“[29]
Die Gemeinde Steinsfeld führt seit 1982 ein eigenes Wappen. | |
Wappenbegründung: Spätestens seit Anfang des 15. Jahrhunderts gehört das Gemeindegebiet zur Reichsstadt Rothenburg. Darauf weisen die Farben Rot und Silber sowie die Burg in geminderter Form aus dem Rothenburger Stadtwappen hin. Stellvertretend für die vielen Adelsgeschlechter, die im Gemeindegebiet ansässig waren, stehen der Löwe aus dem Wappen der Herren von Steinsdorf sowie die silbernen Oberecken aus dem Wappen der Herren von Gattenhofen. |
- Flagge
Die Gemeindeflagge ist weiß-rot.[30]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bau- und Bodendenkmäler
Museen
- Modelleisenbahn Faszination Gotthardbahn: Die öffentlich zugängliche Modelleisenbahnanlage im Ortsteil Reichelshofen stellt in Spurweite H0 auf 135 m die Nordrampe der Gotthardbahn (Schweiz) vorbildgetreu dar. Unzählige Bäume, hunderte Häuser, 46 Tunnel und Schweizer Lokomotiven. Sie ist eine der größten Anlagen Europas in H0. Sie enthält fünf Bahnhöfe, an denen die Züge auf dem Weg nach Italien schon lange nicht mehr halten.[31]
Natur
Südöstlich von Endsee befindet sich der Gipsbruch Endsee. Der als Geotop ausgewiesene ehemalige Steinbruch gehört zu den 100 schönsten Geotopen in Bayern.
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus
Steinsfeld ist Mitglied im Tourismusverband Romantisches Franken.
Verkehr
Die Staatsstraße 2419 verläuft nach Rothenburg ob der Tauber (5 km südwestlich) bzw. über Reichelshofen (2,2 km nördlich). Die Kreisstraße AN 8 führt nach Hartershofen (1,7 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Gattenhofen (1,1 km westlich).[2]
In Hartershofen gibt es einen Haltepunkt der Bahnstrecke Steinach bei Rothenburg–Rothenburg ob der Tauber.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Kurt Rieß (1897–1965), geboren in Reichelshofen, Ingenieur und Manager
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Steinsfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 437 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Steinfeld. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 535 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 106–110.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 214.
Weblinks
- Gemeinde Steinsfeld
- Steinsfeld in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Steinsfeld: Amtliche Statistik des LfStat
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Steinsfeld im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Gemeinde Steinsfeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 19. September 2019.
- Gemeinde Steinsfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2021.
- W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 214.
- Johannes Neumann: Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803: Voraussetzungen und Folgen (PDF-Datei; 179 kB)
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 66–67 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 816 (Digitalisat).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 706.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 89 (Digitalisat). Für die Gemeinde Steinsfeld zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Ellwingshofen (S. 22) und Reichelshofen (S. 74).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 227 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1240, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1176 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1246 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1287 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).
- Steinsfeld: Amtliche Statistik des LfStat
- Einwohnerzahlen (Memento vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: steinsfeld.de
- Steinsfeld: Amtliche Statistik des LfStat
- gemeindedaten auf der Website steinsfeld.de
- Bürgermeisterwahl. In: Statistik.Bayern. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 8. April 2021.
- Eintrag zum Wappen von Steinsfeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Steinsfeld. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 29. Februar 2020.
- Weber: Treue zum Detail wichtiger als schnelles Ausbauende Weitere Fortschritte auf der Modellanlage. In: Rothenburger Nachrichten (vom 5. Januar 2006)