Welmbüttel

Welmbüttel ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Dort liegt das Zentrum der so genannten Dithmarscher Schweiz.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Dithmarschen
Amt: Kirchspielslandgemeinden Eider
Höhe: 72 m ü. NHN
Fläche: 7,6 km2
Einwohner: 419 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25782
Vorwahl: 04838
Kfz-Kennzeichen: HEI, MED
Gemeindeschlüssel: 01 0 51 125
Adresse der Amtsverwaltung: Kirchspielsschreiber-Schmidt-Straße 1
25779 Hennstedt
Website: www.welmbuettel.blogspot.de
Bürgermeister: Martin Thedens (WGW)
Lage der Gemeinde Welmbüttel im Kreis Dithmarschen
Karte

Geschichte

Die Anfänge einer Ortschaft sind heute nur mit archäologischen Mitteln zu bestimmen. Dennoch haben die ersten schriftlichen Erwähnungen einen besonderen Stellenwert. Die Kirche in Tellingstedt ist als Unterkirche der Meldorfer Kirche zu sehen. In den Texten der Gründungszeit dieser Kirche wird Welmbüttel nicht erwähnt.

Wie viele andere Gemeinden Dithmarschens ist auch Welmbüttel in den Klageschriften von 1447 erwähnt (Urkundenbuch Michelsen S. 45/46). Hier kann aus der Aufstellung des Textes das Jahr 1402 genannt werden. Es lautet dort, „… als man schrieb vierzehnhundert in dem anderen Jahre, des Mittwochs nächst vor dem ehrenhaften Feste, geheißen das Fest Christi Leichnam, …“, woraus sich der 24. Mai 1402 ergibt.

Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Tellingstedt aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Welmbüttel.[2]

Politik

Seit der Kommunalwahl 2013 hat die Wählergemeinschaft WGW alle neun Sitze in der Gemeindevertretung.[3]

Landschaft

Das bewaldete Geestgebiet (Dithmarscher Schweiz) hat am Rugebarg 72 m ü. NN die höchste Stelle in der Gemeinde. Der bekannte „Heidberg“ ist mit seinen 46 m ü. NN deutlich niedriger, dafür bei den Wanderern als beliebtes Ziel im Kreisforst angesehen. Die Geest um Welmbüttel ist eine Wasserscheide. Im südwestlichen Teil des Kreisforstes entspringt die Tielenau, die über Tellingstedt in die Eider fließt. Das Oberflächenwasser der westlichen Geestseite sammelt sich in kleinen Bächen, bis es in die Miele fließt. Die Broklandsau im Norden hat mehrere Quellen im Ort. Im Kreisforst bei den alten, inzwischen trockengefallenen Teichen entspringt die Osterau, die Wierbek hat mehrere Quellen, eine entspringt am Bahnhofsberg und speist mehrere Teiche so auch an der B 203, bevor sie im Norderwohld weitere Quellbäche in sich vereint. Der auf der Grenze zur Gemeinde Schrum laufende Bach ist bei Neocorus schon um 1600 mit Kellihorn-Scheide-Beek benannt und stellte gleichzeitig zwischen Welmbüttel und Schrum die Grenze der beiden Dithmarschen dar (Neocorus Bd. II Seite 267). Dieser Bach heißt später Schrum-Brooks-Beke und wird weiter südlich zur Westerau und schließlich zur Gieselau, welche vor dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals in die Eider mündete. Heute entwässert sie über den Gieselau-Kanal in den Nord-Ostsee-Kanal.

An der Quelle der Tielenau gibt es unter anderem eine etwa 8000 Jahre alte nachgewiesene Fundstelle von Steinzeitbewohnern in der Gegend. Hierzu findet sich mehr im Steinzeitpark und Steinzeitdorf im Archäologisch-Ökologisches Zentrum Albersdorf AÖZA.

Die beiden großen Waldgebiete Norderwohld und Kreisforst sind heute ein Anziehungspunkt für Wanderer und Erholungssuchende. Durch menschliche Eingriffe entstand im Kreisforstgebiet bis zum 19. Jahrhundert eine große Heidefläche, die erst später (um 1905) wieder durch Bewaldung, vor allem mit Kiefern, geschlossen werden konnte. Der Norderwohld ist seit seiner ersten bekannten Aufzeichnung (1725) nahezu unverändert, er ist ein typischer Bauernwald.

Wirtschaft und Infrastruktur

Von 1905 bis 1937 hatte der Ort einen Bahnanschluss mit der Kreisbahn Norderdithmarschen.

Bauwerke

Bilder

Commons: Welmbüttel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
  3. Endergebnis der Kommunalwahl 2013@1@2Vorlage:Toter Link/www.amt-eider.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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