Bettwar
Bettwar (umgangssprachlich: Böbr[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Steinsfeld im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Bettwar Gemeinde Steinsfeld | |
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Höhe: | 318 (317–349) m ü. NHN |
Einwohner: | 155 (2015)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Eingemeindet nach: | Gattenhofen |
Postleitzahl: | 91628 |
Vorwahl: | 09861 |
Geographie
Das Kirchdorf liegt im Taubertal. Im Nordosten erhebt sich der Kirchberg, im Südosten der Haldesberg. 0,75 km südöstlich liegt das Rahmholz, 2 km nordwestlich das Asangholz und das Neuholz. Im Ort gibt es zwei Linden, die als Naturdenkmal ausgezeichnet sind. Die Staatsstraße 2268 führt nach Detwang (3,5 km südlich) bzw. nach Tauberscheckenbach (2,5 km nördlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Gattenhofen zur Kreisstraße AN 8 (3,5 km östlich) und nach Seldeneck (0,5 km südwestlich).[3] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Geschichte
1383 erwarb die Reichsstadt Rothenburg von einem Kuchenmeister zu Nordenberg die Rechte über den Ort. Ursprünglich war Bettwar ein Pfarrdorf. Die Kirchengemeinde zählte 1745 264 und 1775 277 Bewohner. 1799 gab es 23 bis 25 Untertansfamilien, die alle die Reichsstadt Rothenburg als Grundherrn hatten.[2]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) wurde der Steuerdistrikt Bettwar gebildet, zu dem Possenmühle und Tauberscheckenbach gehörten. Wenig später wurde ohne Tauberscheckenbach die Ruralgemeinde Steinsfeld formiert. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg.[4][5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,635 km².[6] Im Zuge der Gebietsreform wurde sie am 1. Juli 1971 in die Gemeinde Gattenhofen eingegliedert.[7] Diese wurde am 1. Mai 1978 nach Steinsfeld eingemeindet.[8]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Bettwar
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 216 | 182 | 181 | 183 | 192 | 176 | 177 | 192 | 199 | 205 | 192 | 184 | 184 | 212 | 221 | 188 | 183 | 178 | 153 | 206 | 195 | 184 | 175 | 160 |
Häuser[9] | 35 | 40 | 38 | 39 | 40 | 40 | 38 | 41 | ||||||||||||||||
Quelle | [10] | [5] | [11] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [11] | [11] | [18] | [11] | [11] | [11] | [19] | [11] | [11] | [11] | [20] | [11] | [6] | [21] |
Ort Bettwar
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2009 | 2015 |
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Einwohner | 204 | 173 | 182 | 161 | 193 | 184* | 183* | 195* | 175* | 156 | 159 | 161 | 155 |
Häuser[9] | 34 | 39 | 38 | 40* | 40* | 38* | 41* | 48 | |||||
Quelle | [10] | [5] | [12] | [14] | [17] | [18] | [19] | [20] | [6] | [21] | [22] | [23] | [1] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
- Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Georg: Chorturmkirche, zweite Hälfte 13. Jahrhundert, Langhaus weitgehend neu im 15. Jahrhundert; mit Ausstattung; Friedhof, im Kern mittelalterliche Umfassungsmauer, mit Grabsteinen.
- Haus Nr. 4: Ehemalige Ölmühle, zweigeschossiger Putzbau mit Krüppelwalmdach, 15.–18. Jahrhundert; massiver Scheunenanbau, 1757.
- Haus Nr. 5a: Kleiner Massivbau, 17. Jahrhundert.
- Haus Nr. 14: Zweigeschossiges Fachwerk-Wohnhaus, Mitte 19. Jahrhundert.
- Haus Nr. 19: Ehemalige Schule, zweigeschossiger Satteldachbau, 1896.
- Haus Nr. 20: Zweigeschossiger Bau mit Fachwerkgiebel und Krüppelwalmdach, 17. Jahrhundert, Südwand wohl 15. Jahrhundert.
- Haus Nr. 21: Bauernhof, eingeschossiges Wohnstallhaus, 18./19. Jahrhundert.
- Haus Nr. 23: Zweigeschossiges Fachwerkwohnstallhaus, Mitte 19. Jahrhundert.
- Steinkreuz, mittelalterlich; in der Südostecke der Friedhofsmauer.
- Bildstock, spätmittelalterlich, Kalkstein; ca. 200 m westlich des Ortes an der Tauberstraße.
- Ziehbrunnen, quadratische Steineinfassung, wohl 18. Jahrhundert.
Bodendenkmäler
In der Gemarkung Bettwar gibt es vier Bodendenkmäler.
Rad- und Wanderwege
Bettwar liegt am Taubertalradweg.[24][25]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Bettwar. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 372 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 14–16.
Weblinks
- Bettwar auf der Website steinsfeld.de
- Bettwar in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
- Bettwar in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Bettwar im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- gemeindedaten auf der Website steinsfeld.de
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 372.
- Bettwar im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 66 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 222 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 813 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 562.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 706 und 724.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 9 (Digitalisat). Für die Gemeinde Bettwar zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Possenmühle (S. 72).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1072, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1237, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 194 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1171 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1243 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1281 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).
- Einwohnerzahlen (Memento vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: steinsfeld.de
- „Der Klassiker“ - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
- 1. Tagesetappe - Rothenburg o.d.T. bis Weikersheim - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.