Olympische Sommerspiele 1936/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde am 3. und 4. August 1936 im Olympiastadion Berlin ausgetragen. 32 Athleten nahmen teil.

SportartLeichtathletik
Disziplin400-Meter-Hürdenlauf
GeschlechtMänner
Teilnehmer32 Athleten aus 19 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Berlin
Wettkampfphase3. August 1936 (Vorläufe)
4. August 1936 (Halbfinale/Finale)
Siegerzeit52,4 s
Medaillengewinner
Vereinigte Staaten 48 Glenn Hardin (USA)
Kanada 1921 John Loaring (CAN)
Philippinen 1919 Miguel White (PHI)
1932 1948

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Glenn Hardin vor dem Kanadier John Loaring. Bronze gewann Miguel White von den Philippinen.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 50,6 s Glenn Hardin (Vereinigte Staaten 48 USA) Stockholm, Schweden 25. Juli 1934[1]
Olympischer Rekord 51,9 s Finale OS Los Angeles, USA 1. August 1932

Anmerkung zum olympischen Rekord:
Im olympischen Finale von 1932 war der Ire Bob Tisdall Olympiasieger in 51,7 s geworden. Aber seine Zeit war nicht bestenlistenreif, weil Tisdall eine Hürde gerissen hatte.

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der US-amerikanische Olympiasieger und Weltrekordinhaber Glenn Hardin verfehlte diesen Rekord im schnellsten Rennen, dem Finale, um fünf Hundertstelsekunden.

Vorläufe

3. August 1936, 15:00 Uhr

Wetterbedingungen: bedeckt, 19 bis 20 °C, Windgeschwindigkeit bei 2,7 m/s. Auf der Gegengeraden diagonaler Gegenwind, auf der Zielgeraden diagonaler Rückenwind.[2]

Vorlauf 1

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1József KovácsUngarn 1918 Ungarn53,7 s
2Juul BosmansBelgien Belgien53,8 s
3Prudent JoyeDritte Französische Republik Frankreich54,1 s
4Tokio FukudaJapan 1870 Japan56,8 s

Vorlauf 2

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Fritz NottbrockDeutsches Reich NS Deutsches Reich54,7 s
2Dale SchofieldVereinigte Staaten 48 USA54,8 s
3Luigi FacelliItalien 1861 Königreich Italien55,1 s
4James WorrallKanada 1921 Kanada55,5 s
5Louis GailliardDritte Französische Republik Frankreich56,4 s
6Avgust BanščakJugoslawien Konigreich 1918 Jugoslawien1:01,5 min

Vorlauf 3

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Miguel WhitePhilippinen 1919 Philippinen53,4 s
2John LoaringKanada 1921 Kanada54,3 s
3Alf WatsonAustralien Australien54,5 s
4Masao IchiharaJapan 1870 Japan54,7 s
5Ioannis SkiadasKönigreich Griechenland Griechenland55,3 s
6Emilio MoriItalien 1861 Königreich Italien55,6 s

Vorlauf 4

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Joseph PattersonVereinigte Staaten 48 USA54,4 s
2Juan LavenásArgentinien Argentinien54,5 s
3Hans ScheeleDeutsches Reich NS Deutsches Reich54,6 s
4Umberto RidiItalien 1861 Königreich Italien55,5 s
5Teodoro MalasigPhilippinen 1919 Philippinen56,1 s

Vorlauf 5

Kell Areskoug – ausgeschieden als Fünfter des fünften Vorlaufs
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Christos MantikasKönigreich Griechenland Griechenland53,8 s
2Sylvio PadilhaBrasilien 1889 Brasilien54,2 s
3Vane IvanovićJugoslawien Konigreich 1918 Jugoslawien54,7 s
4Frank RushtonSudafrika 1928 Südafrikanische Union55,2 s
5Kell AreskougSchweden Schweden55,7 s
6Walter FritschChile Chile58,3 s

Vorlauf 6

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Glenn HardinVereinigte Staaten 48 USA53,9 s
2Wilhelm Jakob KürtenDeutsches Reich NS Deutsches Reich54,6 s
3Ernst LeitnerOsterreich Österreich54,9 s
4Ernst BerndtTschechoslowakei 1920 Tschechoslowakei57,6 s
5John SheffieldVereinigtes Konigreich Großbritannien58,1 s

Halbfinale

4. August 1936, 15:00 Uhr
Wetterbedingungen: bedeckt, 19,6 °C, Windgeschwindigkeit von 3,7 m/s. Gegenwind auf der Gegengeraden.[2]

Lauf 1

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Glenn HardinVereinigte Staaten 48 USA53,2 s
2Miguel WhitePhilippinen 1919 Philippinen53,4 s
3Christos MantikasKönigreich Griechenland Griechenland53,5 s
4Dale SchofieldVereinigte Staaten 48 USA53,5 s
5Juan LavenásArgentinien Argentinien54,5 s
6Wilhelm Jakob KürtenDeutsches Reich NS Deutsches Reich54,5 s

Lauf 2

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Joseph PattersonVereinigte Staaten 48 USA52,8 s
2John LoaringKanada 1921 Kanada53,1 s
3Sylvio PadilhaBrasilien 1889 Brasilien53,3 s
4Juul BosmansBelgien Belgien53,4 s
5József KovácsUngarn 1918 Ungarn54,0 s
6Fritz NottbrockDeutsches Reich NS Deutsches Reich54,8 s

Finale

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Glenn HardinVereinigte Staaten 48 USA52,4 s
2John LoaringKanada 1921 Kanada52,7 s
3Miguel WhitePhilippinen 1919 Philippinen52,8 s
4Joseph PattersonVereinigte Staaten 48 USA53,0 s
5Sylvio PadilhaBrasilien 1889 Brasilien54,0 s
6Christos MantikasKönigreich Griechenland Griechenland54,2 s

4. August 1936, 17:30 Uhr
Wetterbedingungen: bedeckt, ca. 19 °C, Windgeschwindigkeit von 3,7 m/s, Gegenwind auf der Gegengeraden[2]

In diesem Rennen krönte der US-Amerikaner Glenn Hardin seine Laufbahn. Bei den Olympischen Spielen 1932 hatte er Silber gewonnen und dabei den auch nach diesen Spielen weiter bestehenden olympischen Rekord von 52,0. s aufgestellt. Damals hatte noch die Regel gegolten, dass Rekorde nur anerkannt wurden, wenn keine Hürde gerissen worden war. 1934 hatte Hardin in Stockholm mit 50,6. s den Weltrekord in seinen Besitz gebracht. Und nun gewann er in Berlin die Goldmedaille. Allerdings ging es enger zu als erwartet. Der Kanadier John Loaring war nur drei Zehntelsekunden hinter ihm, Miguel White von den Philippinen nur vier Zehntelsekunden. Für die beiden gab es Silber und Bronze. Vierter wurde knapp dahinter der US-Amerikaner Joseph Patterson.[3]

Glenn Hardin gewann im achten olympischen Finale die sechste Goldmedaille für die USA.
Miguel White errang die erste philippinische Medaille über 400 Meter Hürden.

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 283f

Video

Einzelnachweise

  1. Weltrekord. 400 m Hürden Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 14. Juli 2021
  2. The XIth Olympic Games Berlin 1936, S. 656, digital.la84.org, englisch (PDF; 60.845 KB), abgerufen am 14. Juli 2021
  3. The XIth Olympic Games Berlin 1936, S. 605, digital.la84.org, englisch (PDF; 60.845 KB), abgerufen am 14. Juli 2021
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.