Liste von Orgeln in Lüneburg

Die Liste v​on Orgeln i​n Lüneburg verzeichnet d​ie erhaltenen historischen Orgeln u​nd überregional bedeutenden Orgelneubauten i​m ehemaligen Fürstentum Lüneburg. Dies entspricht weitgehend d​em Gebiet d​er heutigen Landkreise Celle, Gifhorn, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Heidekreis, Uelzen s​owie der Stadt Wolfsburg. Komplett erfasst s​ind alle Orgeln, d​ie vor d​em Ersten Weltkrieg gebaut sind. Die Liste ergänzt d​en Hauptartikel Orgellandschaft Lüneburg, w​o sich weitere Literatur findet.

In d​er vierten Spalte s​ind die hauptsächlichen Erbauer angeführt; e​ine Kooperation mehrerer Orgelbauer w​ird durch Schrägstrich angezeigt, spätere Umbauten d​urch Komma. In d​er sechsten Spalte bezeichnet d​ie römische Zahl d​ie Anzahl d​er Manuale, e​in großes „P“ e​in selbstständiges Pedal u​nd ein kleines „p“ e​in nur angehängtes Pedal, d​ie arabische Zahl i​n der vorletzten Spalte d​ie Anzahl d​er klingenden Register. Bedeutende erhaltene historische Gehäuse (mit modernen Orgeln) werden d​urch Kursivierung angezeigt.

OrtKircheBildOrgelbauerJahrManualeRegisterBemerkungen
Bardowick Dom St. Peter und Paul Philipp Furtwängler, Alexander Schuke 1867, 2011 III/P 46 Hist. Gehäuse erhalten
Bergen an der Dumme Pauluskirche Ernst Wilhelm Meyer & Söhne 1842 II/P 16 Weitgehend erhalten
Bergen (Landkreis Celle) St. Lamberti Orgelbau Mühleisen 2000 III/P 34 Prospekt in barocker Tradition
Bad Bodenteich St. Petri Balthasar Conrad Euler, Gebr. Hillebrand 1836, 1996 II/P 29 Neubau hinter hist. Prospekt, mit romantischem Schwellwerk
Celle St. Ludwig Karl Wilhelm und Eduard Meyer, unbekannt, Siegfried Sauer, Martin ter Haseborg 1841, 1900, 1977, 1998 II/P 31 1998 Rekonstruktion der Orgel von 1841, von der noch einige Register und Fotos existierten → Orgel
Celle Schlosskapelle
Unbekannt, Heinrich Vieth, Paul Ott 16. Jh., 1865, 20. Jh. II/P Prospekt aus 16. Jh. und einige Register von Vieth erhalten; Erweiterungsumbau durch Ott
Celle Stadtkirche St. Marien Hermann Kröger/Berendt Hus, Rowan West 1653, 1997–1999 III/P 49 Hinter hist. Prospekt → Orgel
Clenze St. Bartholomäus Johann Andreas Engelhardt, Karl Schuke 1856, 1968–1970 II/P 18 Nur wenige hist. Substanz erhalten
Dannenberg (Elbe) St.-Johannis-Kirche Wilhelm Heinrich Bethmann, Karl Schuke 1801/1802, 1972 II/P 29 Neubau hinter hist. Gehäuse
Drennhausen St. Marien Eduard Meyer 1856 II/P 16
Ebstorf Klosterkirche Eduard Meyer 1865/1866 II/P 20
Egestorf St. Stephanus Philipp Furtwängler und Söhne 1867 II/P 17 Zum großen Teil erhalten; einige Register rekonstruiert
Gartow St. Georg Johann Matthias Hagelstein 1740 II/P 23 Weitgehend erhalten; 1991 grundlegende Restaurierung durch Hillebrand
Gerdau St. Michaelis Philipp Furtwängler 1874 II/P 15 Nahezu unverändert erhalten; im Jahre 2009 von Jörg Bente grundlegend restauriert
Gifhorn St.-Nicolai-Kirche Christian Vater 1748 II/P 24 Weitgehend erhalten; im Jahre 2000 von Hillebrand grundlegend restauriert und in den barocken Zustand zurückversetzt
Großburgwedel St. Petri Patrick Collon 1996 II/P 28 In Anlehnung an klassisch-französischen Orgelbau
Handorf St. Marien Eduard Meyer, Alfred Führer 1854, 1954 II/P 19 1954 Umbau
Hermannsburg St. Peter-Paul Emil Hammer 1963 III/P 34
Himbergen St. Bartholomäus P. Furtwängler & Hammer 1862 II/P 21 weitgehend erhalten
Kirchweyhe Georgskirche Friedrich Altdorf 1856 I/P 10 Neobarocke Umdisponierung in den 1960er Jahren im Zuge der Restaurierung durch Gebr. Hillebrand (2003) zurückgeführt
Krevese Klosterkirche Krevese Anton Heinrich Gansen 1721 I/P 13 Nahezu vollständig erhalten
Lemgow Hohe Kirche Eduard Meyer 1856 II/P 17 Weitgehend erhalten
Lenzen St. Katharinen Hans Scherer der Jüngere, Arp Schnitger, Gottlieb Scholtze, Reinhard Hüfken 1627/1628, 1707/1708, 1759, 2005–2007 II/P 27 5 Register von Scherer, Gehäuse teilweise und 2–3 Register von Arp Schnitger (1707/08, ursprünglich für Hamburg-St. Georg) erhalten sowie 7 Register von Scholtze; restl. 12 Register von Hüfken auf den Zustand von Scholtz (1759) rekonstruiert
Lüchow St. Johannis Hermann Eule 2005/2006 III/P 47 Mit Klangfarben der deutschen Romantik und Moderne
Lüchow-Plate St. Marien
Unbekannt, Gebr. Hillebrand Mitte 16. Jh., 1980/1981 II/P 16 Neubau hinter hist. Gehäuse
Lüneburg St. Johannis, große Orgel
Hendrik Niehoff/Jasper Johansen, Friedrich Stellwagen, Matthias Dropa, Eduard Meyer, Rudolf von Beckerath 1551–1553, 1651/1652, 1712–1715, 1850–1853, 1952/1953, 1976/1992 III/P 51 Orgeln von St. Johannis (Lüneburg)
Lüneburg St. Johannis, Chororgel
Orgelbau Kuhn 2010 II/P 23 In französisch-symphonischer Tradition → Orgeln von St. Johannis (Lüneburg)
Lüneburg St. Michaelis
Matthias Dropa, P. Furtwängler & Hammer, Christian Scheffler 1708, 1870/1931, 1999 III/P 49 5 Register von 1708, 8 von 1870, 15 von 1931
Lüneburg St. Michaelis, Unterkirche
Emil Hammer Orgelbau 1942 II/P 11 hinter dem Prospekt von Furtwängler & Hammer (1899) und unter Einbeziehung etwas ein Viertel der Pfeifen der Vorgängerorgel
Lüneburg St. Michaelis, Chororgel
Martin ter Haseborg 2000 I 5 Rekonstruktion eines ab etwa 1800 verschollenen Positivs, orientiert an einem Kostenvorschlag von Johann Balthasar Held (1701) für St. Michaelis
Lüneburg St. Michaelis, Altarraum
Michael Braun 2012 I 4 fahrbare Truhenorgel
Lüneburg St. Nicolai
P. Furtwängler & Hammer 1899 III/P 49 Pneumatische Traktur; zum großen Teil erhalten
Lüneburg Kloster Lüne (Klosterkirche) Jonas Weigel (?), Gebr. Hillebrand 1645, 1969 II/P 20 Prospekt erhalten
Müden (Örtze) St. Laurentius
Eduard Meyer 1864 II/P 17 Zu- und abschaltbare Kopplung des oberen Manuals an ein Keyboard mit 176 Orgelregistern
Rühstädt Dorfkirche Joachim Wagner 1738 I/P 10 Gehäuse und mehr als die Hälfte der Register erhalten
Scharnebeck Klosterkirche St. Marien
Unbekannt, Gebr. Hillebrand 1754, 1994/1995 II/P 17 Neubau hinter hist. Gehäuse → Orgel von St. Marien (Scharnebeck)
Schneverdingen Peter-und-Paul-Kirche Rudolf Janke 1976 III/P 24
Stellichte St.-Georg-Christophorus-Jodokus-Kirche Andreas de Mare, Jürgen Ahrend Orgelbau Um 1570, 1985/1986 II/p 12 Ursprünglich wohl für Kloster Thedinga gebaut; Gehäuse 1610 von Marten de Mare überführt; Rekonstruktion hinter hist. Gehäuse
Trebel Ev. Kirche Johann Georg Stein 1775–1777 II/P 19 Nahezu vollständig erhalten
Uelzen St. Marien Johann Georg Stein, Hermann Eule Orgelbau Bautzen 1752–1756, 2001 III/P 53 Neubau hinter hist. Prospekt; größte Orgel in der Orgellandschaft Lüneburg
Uelzen St. Petri Gebr. Hillebrand 1966 II/P 23
Walsrode Stadtkirche Walsrode Eduard Meyer 1849 II/P 26 Weitgehend erhalten
Winsen St. Marien Paul Ott 1960 III/P 39 Neobarock konzipiert
Wittingen St.-Stephanus-Kirche Johann Wilhelm Gloger, Alexander Schuke Potsdam Orgelbau 1738–1740, 1995 II/P 24 ursprünglich für die Paulinerkirche (Göttingen) gebaut, seit 1806 in Wittingen; Neubau hinter historischen Prospekt
Wolfsburg Christuskirche Paul Ott 1951 III/P 35 Typisches Instrument der Orgelbewegung
Wolfsburg St. Heinrich G. Christian Lobback 1982 II/P 23
Wustrow St. Laurentius P. Furtwängler & Hammer 1915 II/P 19 Nahezu vollständig erhalten

Literatur

  • Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet. Bärenreiter, Kassel 1974, ISBN 3-7618-0261-7.
  • Harald Vogel, Günter Lade, Nicola Borger-Keweloh: Orgeln in Niedersachsen. Hauschild, Bremen 1997, ISBN 3-931785-50-5.
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