Kamerunische Streitkräfte
Die Kamerunischen Streitkräfte (englisch Cameroon Armed Forces; französisch Forces armées camerounaises) sind das Militär der Republik Kamerun und teilen sich in Landstreitkräfte, Luftstreitkräfte, Marine und eine paramilitärische Gendarmerie auf.
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Führung | |||
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Oberbefehlshaber: | Präsident der Republik Kamerun | ||
Verteidigungsminister: | Joseph Beti Assomo[1] | ||
Militärischer Befehlshaber: | Generalleutnant René Claude Meka[2] | ||
Sitz des Hauptquartiers: | Jaunde | ||
Teilstreitkräfte: | Landstreitkräfte Luftstreitkräfte Marine | ||
Militärische Stärke | |||
Aktive Soldaten: | 25.400 Aktive 9.000 Paramilitärs (2020)[3] | ||
Wehrpflicht: | |||
Wehrtauglichkeitsalter: | |||
Anteil der Soldaten an der Gesamtbevölkerung: | <0,1 % | ||
Haushalt | |||
Militärbudget: | 408 Mio. US-$ (2020)[3] | ||
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: | 1,0 % (2020)[3] | ||
Geschichte | |||
Gründung: | 1960 |
Im Jahr 2020 betrugen die Militärausgaben, bei 25.400 Soldaten, rund 408 Millionen $.[3]
Das Militär und die Gendarmerie sind in allen acht administrativen Regionen, auf Grund der Spannungen mit Nigeria wegen der Bakassi-Halbinsel aber verstärkt an der nigerianischen Grenze präsent. Der Oberbefehl über beide Organisationen untersteht de facto direkt dem Präsidenten (Paul Biya).
Einsätze
In dem Dorf Menka nahe Bamenda wurden am 27. Mai 2018 mindestens 22 Menschen in einem Hotel von den Streitkräften getötet. Dabei soll es sich nach Regierungsangaben um Terroristen gehandelt haben. Seit Ende 2016 gehen die Streitkräfte gegen Separatisten vor, die eine Abspaltung des englischsprachigen Nordwesten Kameruns vom französischsprachigen Rest des Landes fordern und im Oktober 2017 eine „Republik Ambazonia“ ausriefen.[4]
Des Weiteren sind die kamerunischen Streitkräfte, mit insgesamt 767 Soldaten, an den UN-Missionen MINUSCA, MONUSCO und MINUSMA beteiligt.[3]
Marine
Kameruns Marine besteht aus ungefähr 1.500 Soldaten und hat ihren Hauptstützpunkt in der Stadt Douala. Die Marine verfügt über folgende Ausrüstung:[3]
- 1× Dipikar (Klasse Flamant)
- 2× Le Ntem
- 2× Aresa 2400
- 2× Aresa 3200
- 2× Rodman 101
- 4× Rodman 46
- 1× Quartier
- 2× Swift-38
- 2× Typ–067
- 1× Aresa 2300
- 1× Le Moungo
Luftstreitkräfte
Die offizielle Bezeichnung der Luftstreitkräfte Kameruns ist Cameroonian Air Force oder L' Armée de l'Air du Cameroun. Die Ausrüstung ist vorwiegend aus den Ländern der Europäischen Union (v. a. Frankreich und Italien) sowie aus den USA und Kanada. Der Aufbau der Luftstreitkräfte erfolgte sofort nach der Unabhängigkeit des Landes in den 1960er Jahren. Den Grundstock bildeten damals die Typen Dassault MD.315 Flamant (fünf Maschinen), Max Holste Broussard (sieben Maschinen) sowie Dornier Do 28 (vier Stück), welche inzwischen außer Dienst sind.
Heer
Die Territorialarmee mit Hauptquartier in Jaunde gliedert sich in folgende Einheiten:[3]
- ein Garde-Bataillon des Präsidenten
- sechs Infanterie-Brigaden
- elf Infanterie-Bataillone
- ein gepanzertes Aufklärungs-Bataillon
- ein Artillerie-Regiment
- fünf Pionier-Regimente
- zwei Fallschirmjäger-Bataillon
- ein Flugabwehr-Regiment
- ein Amphibisches-Bataillon
- sechs Bataillon d’intervention rapide
- eine Brigade d’intervention rapide
Ausrüstung
Die Ausrüstung der kamerunischen Armee ist vorwiegend französischer, amerikanischer und israelischer Herkunft.[3]
Fahrzeuge
Typ | Herkunft | Funktion | Version | Anzahl |
---|---|---|---|---|
AMX-10 RC | Frankreich | Spähpanzer | 6 | |
WZ551 | Volksrepublik China | Mannschaftstransporter
Bergepanzer |
PTL02
ARV |
12+ |
Panhard AML | Frankreich | Spähpanzer | AML 90 | 31 |
Ferret | Vereinigtes Königreich | Spähpanzer | 15 | |
M8 Greyhound | Vereinigte Staaten | Spähpanzer | 8 | |
RAM-2000 | Israel | Spähpanzer | 5 | |
Véhicule Blindé Léger | Frankreich | Spähpanzer | 5 | |
M706 | Vereinigte Staaten | Schützenpanzer
Mannschaftstransporter |
LAV-150 | 43 |
Ratel | Südafrika | Schützenpanzer | Ratel-20 | 12 |
Typ 07P | Volksrepublik China | Schützenpanzer | ca. 8 | |
M3 | Vereinigte Staaten | Mannschaftstransporter | ca. 12 | |
Bastion Patsas | Frankreich | Mannschaftstransporter | APC | 15 |
Gaia | Israel | MRAP | Thunder | 16 |
Cougar | Vereinigte Staaten | Mehrzweckfahrzeug | 4×4 | 6 |
Panthera T6 | Vereinigte Arabische Emirate | Mehrzweckfahrzeug |
Panzerabwehrwaffen
Typ | Herkunft | Funktion |
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Panzerabwehrlenkwaffen auf Jeeps montiert | ||
MILAN | Frankreich
Deutschland |
Panzerabwehrlenkwaffe |
Typ 52 (M20) | Vereinigte Staaten | Rückstoßfreies Geschütz |
M40A2 | Vereinigte Staaten | Rückstoßfreies Geschütz |
Artillerie
Typ | Herkunft | Kaliber | Funktion | Anzahl |
---|---|---|---|---|
ATMOS 2000 | Israel | 155 mm | Panzerartillerie | 18 |
M101 | Vereinigte Staaten | 105 mm | Haubitze | 20 |
M-1982 | Sowjetunion
Volksrepublik China |
130 mm | Kanone | 24 |
Soltam M-71 | Israel | 155 mm | Haubitze | 8 |
BM-21 Grad | Sowjetunion | 122 mm | Raketenwerfer | 20 |
81 mm | Mörser | |||
Thomson-Brandt | Frankreich | 120 mm | Mörser | 19 |
Flugabwehr
Typ | Herkunft | Funktion | Anzahl |
---|---|---|---|
RBY MK 1 | Israel | Flugabwehrfahrzeug | |
ZPU-2 | Sowjetunion | Maschinengewehr | 18 |
GDF-002 | Schweiz | Flugabwehrkanone | 18 |
Typ 63 | Volksrepublik China | Flakpanzer | 18 |
Weblinks
- Informationen über Kameruns Streitkräfte beim südafrikanischen Institute for Security Studies
- globaldefence.net – Informationen zu fast allen Streitkräften der Welt
- Informationen über die Ausrüstung der Kamerunischen Luftstreitkräfte bei worldairforces.com
- Länderinformationen zu Kamerun beim CIA World Factbook
Einzelnachweise
- Ayang Macdonald: Cameroon takes delivery of military hardware for CAR peacekeeping mission. Defence Web, 17. Mai 2021, abgerufen am 8. Juni 2021.
- Moki Edwin Kindzeka: Civilians Say Cameroon Government Undermines War Against Boko Haram. VOA News, 3. August 2020, abgerufen am 8. Juni 2021.
- International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2021. 121. Auflage. Taylor and Francis, 2021, ISBN 978-1-03-201227-8, S. 453–455.
- Kameruns Armee tötet im anglophonen Westen 22 Menschen. In: Deutsche Welle. 27. Mai 2018, abgerufen am 1. Juni 2018.