Paul Rentsch

Leben

Er gehörte zusammen mit Georg Groscurth, Robert Havemann und Herbert Richter zu den Verfassern des am 15. Juli 1943 entstandenen Manifestes „Die Zukunft von morgen wird ein geeintes sozialistisches Europa sein“.[1] Es sollte der Vorbereitung des bewaffneten Aufstandes gegen die nationalsozialistische Diktatur dienen. Außerdem half die Gruppe im Untergrund lebenden Juden, indem sie ihnen falsche Personalpapiere besorgten.

Rentsch u​nd Richter w​aren Nachbarn; d​ie Familien lebten i​m westlichen Berlin i​m selben Haus u​nd hatten benachbarte Ferienhäuser i​n Diensdorf.

Am 5. September 1943 w​urde Paul Rentsch i​n seinem Haus i​n Diensdorf a​m Scharmützelsee v​on der Gestapo verhaftet u​nd nach Prozess a​m Volksgerichtshof v​om 15./16. Dezember 1943 u​nter dessen Präsidenten Roland Freisler a​m 8. Mai 1944, ebenso w​ie Richter u​nd Groscurth, i​m Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet. Rentschs Frau Margarete w​urde vier Monate l​ang inhaftiert.

Paul Rentsch hinterließ z​wei Kinder: Sabine u​nd Mathias.

Ehrungen

2006 w​urde Rentsch i​n Yad Vashem eingetragen a​uf der Wall o​f Memorial – d​er Mauer m​it den Namen d​er Gerechten u​nter den Völkern.

Literatur

  • Bernd Florath: Die Europäische Union. In: Johannes Tuchel (Hrsg.): „Der vergessene Widerstand“ – Zu Realgeschichte und Wahrnehmung von Opposition und Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte, Bd. 5. Göttingen 2005, S. 114–139
  • Manfred Wilke, Werner Theuer: Robert Havemann und die Widerstandsgruppe Europäische Union. Arbeitspapiere des Forschungsverbundes SED-Staat, 29. Berlin 1999
  • Simone Hannemann: Robert Havemann und die Widerstandsgruppe „Europäische Union“. Ein Darstellung der Ereignisse und deren Interpretation nach 1945. Schriftenreihe der Robert-Havemann-Gesellschaft, 6. Berlin 2001.

Einzelnachweise

  1. Rezension zu Simone Hannemann: Robert Havemann und die Widerstandsgruppe „Europäische Union“. In: FAZ
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