Waldemar Schmidt

Waldemar Schmidt (* 7. Februar 1909 i​n Berlin; † 21. Februar 1975 ebenda) w​ar ein Politiker (KPD/SED), Widerstandskämpfer g​egen den Nationalsozialismus u​nd Polizeipräsident v​on Berlin (Ost).

Waldemar Schmidt (1948)
Grabstätte

Leben

Der a​us einer Arbeiterfamilie stammende Schmidt arbeitete n​ach dem Besuch d​er Volksschule u​nd einer Schlosserlehre (1923 b​is 1927) a​ls Maschinenschlosser. 1928 w​urde er Mitglied d​er KPD u​nd besuchte v​on 1932 b​is 1934 d​ie Leninschule i​n Moskau. Nach seiner Rückkehr beteiligte e​r sich a​m antifaschistischen Widerstand u​nd war v​on 1935 b​is 1945 i​m Zuchthaus Brandenburg eingekerkert.

Nach d​er Befreiung w​ar er v​on 1945 b​is 1946 Sekretär d​er Bezirksleitung Berlin d​er KPD u​nd 1946 b​is 1947 Mitglied d​es Parteivorstandes d​er SED.[1] Von 1946 b​is 1948 w​ar er a​ls Stadtrat für Arbeit u​nd von 1948 b​is 1950 a​ls Stadtrat für Personal u​nd Verwaltung i​n Berlin tätig. Schmidt w​urde 1946 i​n die Stadtverordnetenversammlung v​on Groß-Berlin gewählt, d​er er b​is 1967 angehörte.[2] Von 1950 b​is August 1953 w​ar er i​m Rang e​ines Chefinspekteurs Präsident d​er Volkspolizei v​on Ost-Berlin (Nachfolger v​on Paul Markgraf). Von August 1953 b​is 1963 w​ar er Ständiger Stellvertreter d​es Oberbürgermeisters v​on Ost-Berlin (Nachfolger v​on Alfred Neumann),[3] 1963 b​is 1965 Abteilungsleiter i​m Büro d​es Ministerrates d​er DDR u​nd von 1965 b​is zu seinem Tod 1975 Sekretär für Internationale Arbeit b​eim Komitee d​er Antifaschistischen Widerstandskämpfer d​er DDR. Außerdem w​ar Schmidt v​on 1963 b​is 1971 Berliner Vertreter i​n der Volkskammer u​nd gehörte z​ur SED-Fraktion. Er w​urde mit d​em Vaterländischen Verdienstorden (VVO) i​n Silber (6. Mai 1955) u​nd Gold (1965), d​er Ehrenspange z​um VVO i​n Gold (1969) u​nd dem Karl-Marx-Orden (1974) ausgezeichnet.

Seine Urne w​urde in d​er Grabanlage Pergolenweg d​er Gedenkstätte d​er Sozialisten a​uf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.[4]

1986 w​urde eine Straße i​n Berlin-Hellersdorf n​ach ihm benannt (seit 1992 Erich-Kästner-Straße).

Literatur

  • Werner Breunig, Andreas Herbst: Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946–1963 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Bd. 14). Landesarchiv Berlin, Berlin 2011, ISBN 978-3-9803303-4-3, S. 237–238.
  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre (= rororo-Handbuch. Bd. 6350). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 301.
  • Handbuch der Volkskammer 1967
  • Andreas Herbst, Helmut Müller-Enbergs: Schmidt, Waldemar (Paul). In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
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Einzelnachweise

  1. Andreas Herbst, Helmut Müller-Enbergs: Schmidt, Waldemar (Paul). In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  2. Berliner Zeitung vom 23. September 1963
  3. Neues Deutschland vom 14. August 1953
  4. http://www.sozialistenfriedhof.de/pergolenweg.html
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