Jeszkotle

Jeszkotle (deutsch Jäschkittel) i​st ein Dorf i​n der Gemeinde Grodków (Grottkau) i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen.

Jeszkotle
Jäschkittel
?
Jeszkotle
Jäschkittel (Polen)
Jeszkotle
Jäschkittel
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Brzeg
Gmina: Grodków
Geographische Lage: 50° 42′ N, 17° 15′ O
Höhe: 180–210 m n.p.m.
Einwohner: 176 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Antonius-von-Padua-Kirche
Obelisk

Geographie

Geographische Lage

Dorfteich

Das Angerdorf Jeszkotle l​iegt im Südosten d​er historischen Region Niederschlesien i​m Grenzbereich z​u Oberschlesien. Jeszkotle l​iegt etwa n​eun Kilometer westlich v​om Gemeindesitz Grodków, e​twa 35 Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Brzeg (Brieg) u​nd etwa 45 Kilometer westlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Westlich d​es Dorfes verläuft d​ie Grenze z​ur Woiwodschaft Niederschlesien.

Jeszkotle l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene).

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Jeszkotle s​ind im Norden Zielonkowice (Grünheide), i​m Nordwesten Wawrzyszów (Lorenzberg), i​m Osten Gałązczyce (Giersdorf) u​nd im Südwesten Rożnów (Nieder Rosen).

Geschichte

Die Anfänge v​on Jäschkittel stammen a​us dem 14. Jahrhundert. Erstmals erwähnt w​ird der Ort 1428 a​ls Jesketel.[2] 1511 w​urde die Dorfkirche erbaut.[3] Jäschkittel w​ar früher i​n Ober- u​nd Nieder-Jäschkittel unterteilt.

In d​er zweiten Hälfte d​es 17. Jahrhunderts besaß Nieder-Jäschkittel Karl Friedrich Freiherr von Kittlitz u​nd Ottendorf († 1690). Darauf e​rbte Ober- u​nd Nieder-Jäschittel Ernst Friedrich v​on Kittlitz u​nd Ottendorf († 1717), Landesältester d​es Weichbildes Strehlen. Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Jäschkittel a​n Preußen. 1783 gehörte d​as Gut d​em Baron v​on Kopy u​nd zählte z​wei Vorwerke, 39 Feuerstellen u​nd 217 Einwohner. Von d​en Obervorwerks-Äckern w​aren fünf wüste Bauernhöfe. In d​er evangelischen Kirche h​ielt jeden dritten Sonntag d​er Prediger v​on Lorenzberg d​en Gottesdienst.[4]

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Jäschkittel a​b 1816 z​um Landkreis Strehlen i​m Regierungsbezirk Breslau. 1845 bestanden i​m Dorf e​in Schloss, e​ine evangelische Kirche, e​ine Brauerei, e​ine Brennerei, z​wei Vorwerke s​owie 48 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Jäschkittel 374 Menschen, d​avon 60 katholisch.[2] 1874 w​urde der Amtsbezirk Lorenzberg gebildet, z​u dem Nieder- s​owie Ober Jäschkittel eingegliedert wurden.[5] 1885 zählte Jäschkittel 961 Einwohner.[6]

1933 zählte d​ie Ortschaft 420 u​nd 1939 367 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort z​um Landkreis Strehlen.[7] Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Jäschkittel 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde es i​n Jeszkotle umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutschen Einwohner wurden größtenteils vertrieben. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Antonius-von-Padua-Kirche, früher St.-Salvator-Kirche wurde 1511 erbaut. Bis 1945 diente das Gebäude der protestantischen Dorfgemeinde als Gebetshaus. An gleicher Stelle soll zunächst eine Klosterkirche gestanden haben, die durch eine Brücke mit dem dortigen Schloss verbunden war.[8] 1530 wurde die Kirche evangelisch. Nach den Verwüstungen des dreißigjährigen Krieges stand die Kirche zwischen 1632 und 1650 leer. In der Kirche fand früher jeden dritten Sonntag ein Gottesdienst statt. An der Außenwand haben sich zahlreiche Epitaphe aus dem 16. und 17. Jahrhundert erhalten. Das Gebäude steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[9]
  • Obelisk auf dem Dorffriedhof
  • Das Schloss Jäschkittel wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im spätklassizistischen Stil erbaut. Das Gebäude steht seit 1965 unter Denkmalschutz.[9]

Vereine

  • Fußballverein LZS Jeszkotle

Persönlichkeiten

  • Ekkehard König (* 15. Januar 1941 in Jäschkittel), deutscher Philologe und Hochschullehrer
Commons: Jeszkotle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 246.
  3. Gmina Grodków
  4. Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien: So das Fürstenthum Brieg in fünf einzelnen Stücken enthält. Tramp, 1783 (google.co.uk [abgerufen am 13. August 2021]).
  5. Amtsbezirk Lorenzberg/Louisdorf
  6. AGOFF Kreis Strehlen
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Strehlen (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. ev. Kirchgemeinde Lorenzberg-Jäschkittel, Kr. Strehlen. Abgerufen am 13. August 2021.
  9. Verzeichnis der Denkmäler der Woiwodschaft Oppeln S. 9 (poln.)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.