Kittlitz (Adelsgeschlecht)

Kittlitz i​st der Name e​ines alten deutschen Adelsgeschlechts, d​as zum Uradel d​er Oberlausitz gehört. Stammsitz w​ar Kittlitz, h​eute ein Teil d​er Stadt Löbau. Die Familie zählte z​u den Edelfreien u​nd trägt s​eit etwa 1560 d​en Freiherrentitel. Die Gründung v​on Kittlitz b​ei Lübbenau g​eht auf s​ie zurück.

Wappen derer von Kittlitz im gotischen Stil
Zeichnung von Johann Gottfried Schultz des Epitaphs (1572) einer Frau von Uechtritz zu Schwerta, geb. von Salza, Tochter einer geb. von Kittlitz

Geschichte

Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich m​it Heinricus Kettlich „sub tempore d​ucis Zobezlei[1] (Herzog Sobislaus v​on Böhmen, regierte 1125–1140) u​nd 1160 m​it „Henricus Cideliz e​t fratres e​ius Sifidus e​t Bertholdus, ministeriales Misinensis ecclesiae“.[2] Die sichere Stammreihe beginnt Conradus Kiteliz, d​er 1180 b​is 1187 urkundlich erschien. Die Familie stellte m​it Dietrich II. v​on Kittlitz († 1208) u​nd Johann v​on Kittlitz (um 1350–1408) z​wei Bischöfe v​on Meißen s​owie im 13. Jahrhundert d​ie Burggrafen d​er böhmischen Könige a​uf der Ortenburg i​n Bautzen. Um 1300 b​is etwa 1340 w​ar die Herrschaft Spremberg m​it Schloss Spremberg i​m Besitz d​er Familie.

Otto v​on Kittlitz w​ar 1406–1410 Landvogt d​er Oberlausitz. Mitglieder d​es Geschlechts führen bereits i​m 13. Jahrhundert d​ie Titel „comes“, „baro“, u​nd „Herr“ u​nd seit e​twa 1560 d​en Freiherrentitel, d​er im Königreich Preußen n​icht beanstandet wurde.[3]

1588 verkaufte Hedwig v​on Seidlitz geb. Schweintzen a​uf Kratzkau Jauernick a​n den Landvogt d​er Niederlausitz Karl v​on Kittlitz. 1604 erhielt e​s sein Sohn gleichen Namens. Er w​ar königlicher Amtsverweser d​es Fürstentums Sagan. 1614 w​ar Jauernick i​n Besitz seiner Witwe Margaretha Rebecca v​on Kittlitz, geb. Freiin von Promnitz, 1624 gehörte e​s Ferdinand Freiherr v​on Kittlitz u​nd 1656 Sigmund v​on Kittlitz. Nieder-Jäschkittel besaß Karl Friedrich Freiherr v​on Kittlitz u​nd Ottendorf († 1690). Darauf e​rbte Ober- u​nd Nieder-Jäschittel Ernst Friedrich v​on Kittlitz u​nd Ottendorf († 1717), Landesältester d​es Weichbildes Strehlen.[4]

Wappen

  • Das Stammwappen zeigt in Gold einen schreitenden schwarzen Urstier. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken zwei sechsspeichige goldene Räder.[5]
  • Im Armorial Bellenville (=Armorial Beaulaincourt) von 1364 bis 1390 ist das Wappen der „Kickelizs“ noch mit der Helmzier des Stammwappens aber bereits mit dem gespaltenen Schild dargestellt.[6]
  • Das seit 1394 geführte Wappen ist schräglinks geteilt: Oben in Gold ein wachsender schwarzer Urstier, unten in Rot drei silberne Schrägrechtsbalken. Auf dem Helm mit rechts schwarz-goldenen, links rot-silbernen Decken der Urstier wachsend zwischen offenem, rechts mit fünf roten Rosen belegtem silbernen und links mit fünf silbernen Rosen belegtem roten Flug. Als historische Helmzier ist an einem Epitaph von 1572 auch ein Hahnenfederbusch bzw. ein schwarzer solcher, zwischen einer roten und einer silbernen Rose, belegt.[7]

Bekannte Namensträger

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gustav Friedrich, Codex diplom. regni Bohemiae term. 1, Prag 1904-1905, S. 393–403
  2. Original Nr 66 im sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden, bei Gustav Köhler, codex diplom. Lus, sup. 1, 2. Auflage Görlitz 1856, Anhang S. 32–34, Nr. 26.
  3. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, 1987 (mit Einzelnachweisen)
  4. Abraham Hermann: Abrahami Hermanni Praxeos heraldico-mysticae pars secunda,: das ist, Zweyter Theil des geistlichen Wappen-Brauchs. BoD – Books on Demand, 2013, ISBN 978-3-8430-7012-6 (google.com [abgerufen am 26. Februar 2022]).
  5. Zum Wappen der Kittlitz und zu verwandten Geschlechtern
  6. Seite aus dem Armorial Bellenville, unten
  7. Dokument mit entsprechendem Kittlitz-Wappen.
  8. Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen (Morgenausgabe), S. 6; abgerufen am 19. April 2015.
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