Kopice (Grodków)

Kopice (deutsch Koppitz, 1936–1945 Schwarzengrund) i​st eine Ortschaft i​n der Gemeinde Grodków i​m Powiat Brzeski i​n der Woiwodschaft Oppeln.

Kopice
Koppitz
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Kopice
Koppitz (Polen)
Kopice
Koppitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Brzeg (Brieg)
Gmina: Grodków (Grottkau)
Geographische Lage: 50° 39′ N, 17° 27′ O
Höhe: 160 m n.p.m.
Einwohner: 842 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 385 JaczowiceTłumaczów
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Kolnica l​iegt im Westen d​er historischen Region Oberschlesien i​m Grenzbereich z​u Niederschlesien. Kopice l​iegt etwa sieben Kilometer südöstlich v​om Gemeindesitz Grodków, e​twa 36 Kilometer südlich d​er Kreisstadt Brzeg (Brieg) u​nd etwa 35 Kilometer westlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.

Kopice l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Dolina Nysy Kłodzkiej (Glatzer Neiße-Tal). Kopice l​iegt an d​er Stara Struga, e​in linker Zufluss d​er Glatzer Neiße. Östlich d​es Dorfes fließt d​ie Nysa Kłodzka (Glatzer Neiße). Durch d​en Ort verläuft d​ie Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 385.

Ortsteile

Zum Dorf Kopice gehören d​ie der Weiler Dębina (Breitenstück) u​nd das Vorwerk Lesie (Vorwerk Waldau).

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Kopice s​ind im Norden Żelazna (Märzdorf), i​m Westen Tłustoręby (Kirchberg) u​nd im Süden Więcmierzyce (Winzenberg).

Geschichte

Ruinen des Schloss Koppitz
Kirche Zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes
Mausoleum der Familie Schaffgotsch auf dem Dorffriedhof

Das Rittergut „Copitz“ w​urde erstmals 1289 m​it dem Schulzen Richwin urkundlich erwähnt. 1303–04 i​st es i​m „Registrum Wratislaviense“ enthalten. Es gehörte zunächst z​um Herzogtum Breslau u​nd nach dessen Teilung 1311 z​um Herzogtum Brieg. 1343 w​urde es v​on der Stadt Grottkau erworben, m​it der e​s ein Jahr später a​n das d​as bischöfliche Fürstentum Neisse (Bistumsland) gelangte, d​as seit 1342 e​in Lehen d​er Krone Böhmen war. 1371 w​urde der Ort a​ls Coppicz erwähnt.[2] 1425 gehörte „Coppitz“ z​u den Dörfern, d​ie nur d​en bischöflichen Vierdung z​u zahlen hatten. Besitzerin d​es Vorwerks w​ar 1579 e​ine Frau Skopp. Eine eigene Pfarrei d​es Rittergutes Koppitz i​st für d​as Jahr 1580 erstmals nachgewiesen.[3]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Koppitz zusammen m​it dem Fürstentum Neisse a​n Preußen. 1751 w​urde Koppitz v​on der schlesischen Adelsfamilie v​on Sierstorpff erworben.

Bis z​ur Säkularisation 1810 b​lieb es m​it dem Bistumsland Neisse verbunden. Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Koppitz a​b 1816 z​um Landkreis Grottkau i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​ine katholische Pfarrkirche, e​ine katholische Schule, e​in Schloss, z​wei Vorwerke, e​ine Brauerei, e​ine Brennerei, e​ine Ziegelei u​nd 104 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Koppitz 687 Menschen, d​avon 13 evangelisch. Das Vorwerk Waldau h​atte 1845 40 Einwohner.[2] 1855 lebten 813 Menschen i​m Ort. 1859 w​urde eine katholische Schule i​m Dorf eingerichtet. Im gleichen Jahr verkaufte Feodor v​on Francken-Sierstorpff Koppitz a​n den Montanindustriellen Hans-Ulrich v​on Schaffgotsch. 1865 bestanden i​m Ort e​lf Bauern, 42 Gärtner- u​nd 18 Häuslerstellen s​owie ein Wirtshaus, z​wei Mühlen u​nd zwei Schulen. Die zweiklassige katholische Schule w​urde im gleichen Jahr v​on 113 Schülern besucht.[4] 1874 w​urde der Amtsbezirk Koppitz gegründet, d​er aus d​en Landgemeinden Koppitz, Märzdorf u​nd Tiefensee u​nd den Gutsbezirken Koppitz, Nieder Märzdorf u​nd Ober Märzdorf bestand. Erster Amtsvorsteher w​ar der Rittergutsbesitzer u​nd Kgl. Kammerherr Graf v​on Schaffgotsch.[5] 1885 zählte Koppitz 805 Einwohner.[6]

1933 lebten i​n Koppitz 1021 Menschen. Am 22. Juli 1936 erfolgte d​ie Umbenennung d​es Ortes i​n Schwarzengrund. 1939 zählte d​as Dorf Schwarzengrund 1314 Einwohner.[7]

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs w​urde der Ort Schwarzengrund 1945 u​nter polnische Verwaltung gestellt, i​n Kopice umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung w​urde weitgehend vertrieben. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg) innerhalb d​er Gmina Grodków.

Sehenswürdigkeiten

Park Koppitz
  • Das Schloss Koppitz wurde 1859 von der Familie Schaffgotsch erworben und im eklektizistischen Stil ausgebaut. Nach einem Brand vom 7. Oktober 1956 verfiel das Gebäude allmählich. Die Ruine steht seit 1964 unter Denkmalschutz.[8]
  • Nördlich des Schlosses befinden sich die ehemaligen Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert.
  • Landschaftspark, u. a. mit neugotischen und chinesischen Pavillons, Sybillentempel und einer Kapelle aus dem Jahre 1912.
  • Die katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz wurde zwischen 1802 und 1822 im Stil des Klassizismus erbaut. Sie entstand an der Stelle eines Vorgängerbaus, der erstmals 1588 erwähnt wurde und der hl. Hedwig geweiht war. 1954 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.[8]
  • Das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtete neoklassizistische Mausoleum der Familie Schaffgotsch verfiel und steht seit 1957 unter Denkmalschutz.[8]
  • Pfarrhaus aus dem Jahr 1807 mit Schopfwalmdach.
  • Der ehemalige evangelische Friedhof wurde 1822 angelegt.[8]

Vereine

  • Fußballverein LZS Kopice

Persönlichkeiten

Literatur

  • Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 364.
  • Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 242f.
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 470f.
Commons: Kopice (Grodków) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 306.
  3. Vgl. diecezja.opole.pl; abger. am 17. Juli 2008
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1192.
  5. Amtsbezirk Koppitz/Schwarzengrund
  6. AGOFF Kreis Grottkau
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. Denkmäler der Gmina Grodków (polnisch)
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