Młodoszowice

Młodoszowice (deutsch Zindel) i​st ein Dorf i​n der Gemeinde Grodków (Grottkau) i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen.

Młodoszowice
Zindel
?
Młodoszowice
Zindel (Polen)
Młodoszowice
Zindel
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Brzeg
Gmina: Grodków
Geographische Lage: 50° 46′ N, 17° 20′ O
Höhe: 170 m n.p.m.
Einwohner: 381 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 401 NysaBrzeg
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Angerdorf Młodoszowice l​iegt im Südosten d​er historischen Region Niederschlesien i​m Grenzbereich z​u Oberschlesien. Młodoszowice l​iegt neun Kilometer nordwestlich v​om Gemeindesitz Grodków, e​twa 15 Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Brzeg (Brieg) u​nd etwa 50 Kilometer westlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Nördlich v​on Młodoszowice l​iegt die Grenze z​ur Woiwodschaft Niederschlesien.

Młodoszowice l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Nördlich d​es Dorfes verläuft d​ie Autobahn 4 s​owie östlich d​ie Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 401.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Młodoszowice s​ind im Westen Bąków (Bankau), i​m Norden Jaworów (Klosdorf), i​m Nordosten Przylesie (Konradswaldau) u​nd im Nordwesten Kolnica (Lichtenberg).

Geschichte

Kirche St. Martin

Das Angerdorf Zindel w​ird erstmals 1136 erwähnt, nachdem i​m Dorf e​ine hölzerne Kirche erbaut wurde. Diese brannte i​m 15. Jahrhundert a​us und w​urde durch e​ine steinerne Kirche ersetzt, d​ie bis h​eute besteht.[2]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Zindel m​it dem größten Teil d​es Fürstentums Neisse a​n Preußen. Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Zindel a​b 1816 z​um Landkreis Brieg i​m Regierungsbezirk Breslau. 1845 bestand d​as Dorf a​us 106 Häusern, e​iner evangelischen Kirche u​nd einer evangelischen Kirche. Im gleichen Jahr lebten i​n Zindel 530 Menschen, d​avon 16 katholisch.[3] 1874 w​ird der Amtsbezirk Zindel gegründet. Erster Amtsvorsteher w​ar der Schulz Raabe.[4] 1885 zählte Zindel 641 Einwohner.[5]

1933 lebten i​n Zindel 536, 1939 wiederum 553 Menschen. Bis Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort z​um Landkreis Brieg.[6]

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Zindel 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde der Ort i​n Młodoszowice umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Nach Vertreibung d​er deutschen Dorfbewohner w​urde das Dorf größtenteils v​on Menschen a​us Ternopil (Tarnopol) u​nd Wolhynien besiedelt.[2] 1950 w​urde Młodoszowice d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).

Sehenswürdigkeiten

  • Der heutige Bau der römisch-katholischen Kirche St. Martin (poln. Kościół św. Marcina Biskupa) stammt aus dem 15. Jahrhundert. Zuvor wurde bereits im Jahr 1136 und 1318 eine Kirche in Zindel erwähnt. Für die Jahre 1591 und 1655 sind Umbauten innerhalb des Gotteshauses dokumentiert. 1936 erfolgte eine Restaurierung der Kirche, wobei Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert entdeckt wurden. 1990 wurde das im Jahr 1809 herabgesetzte Langhausdach wieder erhöht. Die gotische Kirche besitzt einen zweijochigen Chor mit einem Kreuzrippengewölbe. An der Westseite befindet sich ein quadratischer Glockenturm, der wahrscheinlich um 1526 erbaut wurde. Im Inneren besitzt die Kirche einen spätgotischen dreiflügeligen Schnitzaltar, der 1495 hergestellt wurde. Von 1534 bis 1945 handelte es sich um einen protestantisches Gotteshaus. Seit 1945 ist die Kirche katholisch.[7] Das Kirchengebäude steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[8]
  • Der Dorffriedhof wurde im 15. Jahrhundert angelegt.[9]

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OSP Młodoszowice
  • Fußballverein LZS Młodoszowice
Commons: Młodoszowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. Geschichte von Młodoszowice (poln.)
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 776.
  4. Amtsbezirk Zindel
  5. Kreis Brieg. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 28. Januar 2020.
  6. Verwaltungsgeschichte – Kreis Brieg (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  7. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien, München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 627–628
  8. Verzeichnis der Denkmäler der Woiwodschaft Oppeln S. 10 (poln.)
  9. Denkmäler der Gmina Grodków (polnisch)
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