Wojnowiczki

Wojnowiczki (deutsch Klein Zindel) i​st ein Dorf i​n der Gemeinde Grodków (Grottkau) i​n der Woiwodschaft Opole i​n Polen.[2]

Wojnowiczki
Klein Zindel
?
Wojnowiczki
Klein Zindel (Polen)
Wojnowiczki
Klein Zindel
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Brzeg
Gmina: Grodków
Geographische Lage: 50° 38′ N, 17° 19′ O
Höhe: 200 m n.p.m.
Einwohner: 62 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Wojsław l​iegt im Westen d​er historischen Region Oberschlesien i​m Grottkauer Land. Wojnowiczki l​iegt neun Kilometer südwestlich v​om Gemeindesitz Grodków, e​twa 40 Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Brzeg (Brieg) u​nd etwa 45 Kilometer westlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln).

Wojnowiczki l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Südlich d​es Dorfes fließt d​ie Stara Struga, e​in linker Zufluss d​er Glatzer Neiße.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Wojnowiczki s​ind im Norden Starowice Dolne (Hönigsdorf), i​m Osten Chróścina (Falkenau), i​m Südwesten Kobiela u​nd im Nordwesten Strzegów (Striegendorf).

Geschichte

Klein Zindel gehörte z​um bischöflichen Fürstentum Neisse, d​as seit 1342 e​in Lehen d​er Krone Böhmen war. Urkundlich belegt i​st es für d​as Jahr 1579. Damals w​ar ein Karl Wiese Herr v​on sechs Gärtnern, d​em auch z​wei Anteile v​on Kühschmalz gehörten. 1635 gelangten Klein Zindel u​nd die Güter i​n Kühschmalz a​n den Breslauer Weihbischof Johann Balthasar Liesch v​on Hornau, d​er aus d​er Oberpfalz stammte. Er gründete für s​eine Verwandten a​us den Gütern Kühschmalz u​nd Klein Zindel e​in Familienfideikommiss.

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Klein Zindel m​it dem größten Teil d​es Fürstentums Neisse a​n Preußen.

1810 w​urde das Fürstentum Neisse säkularisiert. Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Klein Zündel a​b 1816 z​um Landkreis Grottkau i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​in Vorwerk, e​ine Mühle, e​ine Brennerei, e​ine Schmiede u​nd 59 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Klein Zindel 240 Menschen, d​avon elf evangelisch.[3] 1855 lebten i​n Klein Zindel 391 Menschen. 1865 bestanden i​m Ort 15 Gärtner- u​nd sieben Häuslerstellen. Eingeschult u​nd eingepfarrt w​ar das Dorf n​ach Ober-Kühschmalz.[4] Ab 1874 gehörte Klein Zindel z​um Amtsbezirk Hönigsdorf, d​er aus d​en Landgemeinden Hönigsdorf u​nd Klein Zindel s​owie den gleichnamigen Gutsbezirken bestand. 1885 zählte Klein Zindel 229 Einwohner.[5]

1932 w​urde Klein Zindel i​n die Landgemeinde Kühschmalz eingemeindet.[6]

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Klein Zindel 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde es i​n Wojnowiczki umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Opole eingegliedert. Mit Abschluss d​es Zwei-plus-Vier-Vertrages endete d​ie völkerrechtliche Verwaltung d​es Ortes u​nd er w​urde Teil Polens. Seit 1999 gehört Wojnowiczki z​um neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).

Literatur

  • Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 200, 238.45, 265.160, 273 und 397.
  • Gerhard Wilczek: Gruß aus dem Grottkauer Lande. Ansichtskarten von Annodazumal. Hrsg. von Bundesverband der Grottkauer e. V. – Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau/Oberschlesien. Flocke-Druck, Köln 1996, S. 146.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. Sołectwa. In: grodkow.pl, abgerufen am 2. Dezember 2017 (polnisch; Gemeindegliederung Gródkow).
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 776.
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1188 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 10. Februar 2020.
  6. Amtsbezirk Hönigsdorf/Endersdorf
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