Starowice Dolne
Starowice Dolne (deutsch Hönigsdorf) ist ein Dorf in der Gemeinde Grodków (Grottkau) in der Woiwodschaft Opole in Polen.
Starowice Dolne Hönigsdorf | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Brzeg | ||
Gmina: | Grodków | ||
Geographische Lage: | 50° 39′ N, 17° 20′ O | ||
Höhe: | 185 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 330 (31. März 2011[1]) | ||
Postleitzahl: | 49-200 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OB | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Starowice Dolne liegt im Westen der historischen Region Oberschlesien im Grottkauer Land. Starowice Dolne liegt sieben Kilometer südwestlich vom Gemeindesitz Grodków, etwa 35 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Brzeg (Brieg) und etwa vierzig Kilometer westlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.
Starowice Dolne liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene).
Nachbarorte
Nachbarorte von Starowice Dolne sind im Süden Wojnowiczki (Klein Zindel), im Süden Strzegów (Striegendorf), im Norden Jędrzejów (Endersdorf), im Osten Stary Grodków (Alt-Grottkau) und im Südosten Chróścina (Falkenau).
Geschichte
Erstmals urkundlich belegt ist „Henningi villa“ im Jahre 1289 mit einem Scholzen Konrad. 1303–04 ist „villa Starowitz vel Heynygsdorf“ im Registrum Vratislaviense verzeichnet. Es gehörte zunächst zum Herzogtum Breslau und nach dessen Teilung 1311 zum Herzogtum Brieg. 1343 wurde „Hennyngi villa“ von der Stadt Grottkau erworben, mit der es ein Jahr später an das bischöfliche Fürstentum Neisse (Bistumsland) gelangte, das seit 1342 ein Lehen der Krone Böhmen war. 1370 wird der Ort als Hennyngisdorf erwähnt.[2] 1380 sind zwei Allode belegt, 1425 bestand es aus sechs Hufen und einer Schenke, die wüst lag. Ein Viertel der damaligen Einkünfte bezog auf Lebenszeit ein Diener des Bischofs. Das Vorwerk gehörte im Jahre 1579 dem Baltzer Rothkirch. 1651 kam es zu einem Streit um das Kirchenpatronat zwischen dem Bischof und den Rothkirch.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Hönigsdorf zusammen mit dem größten Teil des Fürstentums Neisse an Preußen.
Im Jahr 1800 wurde im Dorf eine Schule eingerichtet.[3] Bis zur Säkularisation 1810 blieb es mit dem Bistumsland verbunden. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Hönigsdorf ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, eine katholische Schule, eine Essigfabrik, eine Brauerei, zwei Vorwerke und 62 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Hönigsdorf 368 Menschen, davon fünf evangelisch.[2] 1854 wurde das Schloss erbaut, das ab 1860 im Besitz der Familie Zimmer war. 1855 lebten in Hönigsdorf 422 Menschen. 1865 bestanden im Ort zwölf Bauern-, 29 Gärtner- und zehn Häuslerstellen. Die einklassige katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 89 Schülern besucht.[3] 1874 wird der Amtsbezirk Hönigsdorf gegründet, welcher aus den Landgemeinden Hönigsdorf und Klein Zindel und den Gutsbezirken Hönigsdorf und Klein Zindel bestand.[4] 1885 zählte Hönigsdorf 363 Einwohner.[5]
1933 lebten in Hönigsdorf 389 Menschen.[6] Im gleichen Jahr wurde der Amtsbezirk Hönigsdorf aufgelöst. Das Dorf kam zum Amtsbezirk Endersdorf.[4] 1939 zählte Höngsdorf 336 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[6]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Hönigsdorf 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde der Ort in Starowice Dolne umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. 1950 wurde Starowice Dolne der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Mariä-Empfängnis-Kirche (poln. Kościół Niepokalanego Poczęcia Najświętszej Maryi Panny) wurde 1800 geweiht. Bereits im Jahr 1497 bestand an gleicher Stelle eine hölzerne Kirche. Diese wurde 1798 abgerissen und in Auftrag vom Breslauer Weihbischof Anton von Rotkirch erbaut zwischen 1798 und 1800 im klassizistischen Stil erbaut. Das Kirchengebäude steht seit 1972 unter Denkmalschutz.[7]
Literatur
- Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 58:21, 199:24, 236, 238:45, 253:114 und 369.
- G. Wilczek: Gruß aus dem Grottkauer Lande. Bundesverband der Grottkauer e.V. – Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau/Oberschlesien. 1996, S. 105
Weblinks
Einzelnachweise
- GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 235.
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1202 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Territorial Amtsbezirk Hönigsdorf/Endersdorf
- Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 3. Februar 2020.
- Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
- Denkmäler der Gmina Grodków (polnisch)