Wawrzyszów (Wiązów)
Wawrzyszów (deutsch Lorenzberg) ist ein Dorf in der Gmina Wiązów (Wanzen) im Powiat Strzeliński (Kreis Strehlen) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Wawrzyszów Lorenzberg | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Strzelin | ||
Geographische Lage: | 50° 44′ N, 17° 14′ O | ||
Einwohner: | 155 | ||
Postleitzahl: | 57-110 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 71 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DST | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Breslau | ||
Geschichte
Das als Waldhufendorf gegründete Lorenzberg soll schon im 14. Jahrhundert bestanden haben. Der Legende nach stand dort zunächst eine Wallfahrtskapelle, worum sich der Ort bildete. Die dem heiligen Laurentius von Rom geweihte Pfarrkirche wurde möglicherweise im 15. Jahrhundert erbaut und war seit ca. 1530 evangelisch.[1] 1520 war der Besitzer von Lorenzberg Georg von Reibnitz. Seit 1578 gehörte es den Herren von Reideburg, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den Herren von Prittwitz, 1761 den Herren von Kittlitz und 1783 einem Baron von Kopy.
Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges erhielt die Gemeinde erst 1650 wieder einen eigenen Seelsorger. Der Kretschmer Adam Hampel kehrte 1650 in das Dorf zurück.[2] Lorenzberg war früher mit der Kirche St. Salvator in Jäschkittel verbunden, wo der Priester jeden dritten Sonntag eine Messe las.[3] 1683 zerstörte ein Brand das Obervorwerk. Die Feuersbrunst vernichtete das Wohnhaus, alle Nutztiere und Getreide, die Kirche und das Pfarrhaus blieb unversehrt. Der Schaden belief sich auf 6000 Thaler.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Lorenzberg mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1783 bestand Lorenzberg aus einem Vorwerk, dreißig Feuerstellen und 205 Einwohnern.[4] Zwischen 1818 und 1945 war Lorenzberg dem Landkreis Strehlen zugehörig. 1845 zählte Lorenzberg unter Aufsicht des Patrimoniumgerichtes Grottkau, 55 Häuser, ein herrschaftliches Schloss, ein herrschaftliches Vorwerk, 316 überwiegend evangelische Einwohner (24 katholisch), eine evangelische Pfarrkirche, eingepfarrt: Lorenzberg, Krain, Louisdorf, Ober-Ecke und Jäschkittel, eine evangelische Schule, katholische Kirche zu Hohengiersdorf, ein Widum, eine Brauerei, zwölf Handwerker, ein Händler und 1860 Rinder.[5] 1874 wurde aus den Landgemeinden Krain, Lorenzberg, Nieder-Jäschkittel, Mittel-Olbendorf, Nieder-Olbendorf, Ober-Ecke, Ober-Jäschkittel, Ober-Olbendorf und deren Gutsbezirke der Amtsbezirk Lorenzberg gebildet.[6]
Nach Kriegsende wurde Lorenzberg von der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit fast ganz Schlesien unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen führten für Lorenzberg die Ortsbezeichnung Wawrzyszów ein. Soweit noch deutsche Bewohner anwesend waren, wurden diese in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.
Sehenswürdigkeiten
- St.-Laurentius-Kirche, 1817 im Stil des Klassizismus neu gebaut, heute katholische Filialkirche
- Schloss Lorenzberg, 1830 von der Familie von Kopp im Stil des Klassizismus erbaut[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- Hermann Neuling: Schlesiens ältere Kirchen und kirchliche Stiftungen nach ihren frühesten urkundlichen Erwähnungen: ein Beitrag zur schlesischen Kirchengeschichte. Max, 1884 (google.co.uk [abgerufen am 13. August 2021]).
- ev. Kirchgemeinde Lorenzberg-Jäschkittel, Kr. Strehlen. Abgerufen am 13. August 2021.
- Siegismund Justus Ehrhardt: Presbyterologie des Evangelischen Schlesiens: Welcher die Protestantische Kirchen- und Prediger-Geschichte der Stadt und des Fürstenthums Brieg in sich fasset. Pappäsche, 1782 (google.de [abgerufen am 13. August 2021]).
- Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien: So das Fürstenthum Brieg in fünf einzelnen Stücken enthält. Tramp, 1783 (google.co.uk [abgerufen am 13. August 2021]).
- Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 13. August 2021]).
- Amtsbezirk Louisdorf. Abgerufen am 13. August 2021.
- Wawrzyszów. Abgerufen am 13. August 2021.