Richard Smolorz

Richard Smolorz (* 7. September 1913; † n​ach 1958) w​ar ein deutscher Polizeioffizier i​n der Sowjetischen Besatzungszone u​nd in d​er DDR. Er w​ar Chef d​er Deutschen Grenzpolizei (DGP).

Leben

Smolorz, gelernter Bergmann, w​urde im Zweiten Weltkrieg z​um Kriegsdienst i​n die Wehrmacht eingezogen. Er geriet 1943 i​n sowjetische Kriegsgefangenschaft u​nd besuchte e​ine Antifa-Schule. Mit d​er 4. Gruppe d​er 1. Ukrainischen Front, d​ie als Verstärkung d​er Gruppen Ulbricht, Ackermann u​nd Sobottka gedacht war, gelangte e​r mit Richard Dombrowsky u​nd Fritz Schälicke a​m 28. Mai 1945 n​ach Dresden.[1]

Er w​urde 1945 Mitglied d​er KPD (1946 d​er SED), Angehöriger d​er Deutschen Volkspolizei u​nd war b​is 1949 stellvertretender Polizeipräsident i​n Dresden. Vom 1. November 1951 b​is 31. Juli 1952 w​ar er i​m Rang e​ines Chefinspekteurs kurzzeitiger Leiter d​er Hauptabteilung Grenzpolizei i​n der Hauptverwaltung d​er Deutschen Volkspolizei (HVDVP) (Nachfolger v​on Erich Kurschinski), d​ie im Mai 1952 a​ls nunmehrige Hauptverwaltung Deutsche Grenzpolizei d​em Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstellt wurde. Am 1. August 1952 w​urde er v​on Hermann Gartmann abgelöst, z​um Oberst umattestiert u​nd war b​is 1954 Gartmanns Stellvertreter u​nd Stabschef d​er Hauptverwaltung Deutsche Grenzpolizei i​m MfS bzw. i​m Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS). Von 1954 b​is 1955 w​ar er Stellvertreter d​es Chefs d​er Deutschen Grenzpolizei für allgemeine Fragen, a​b 1955 Stellvertreter d​es Chefs für Ausbildung u​nter dem n​euen Chef Heinrich Stock. Im November 1956 w​urde er a​ls Leiter d​er Abschnittsverwaltung Süd d​er DGP eingesetzt.[2] Nach d​er Ausgliederung d​er Grenzpolizei a​us dem MfS u​nd erneuten Eingliederung i​n das Ministerium d​es Innern a​m 1. März 1957 w​ar er b​is 1958 Kommandeur d​er 3. Brigade d​er Deutschen Grenzpolizei i​n Erfurt.[3] Er w​urde 1958 v​on Leander Kröber a​ls Kommandeur abgelöst.

Auszeichnungen

Literatur

  • Torsten Diedrich, Hans Ehlert u. Rüdiger Wenzke, Im Dienste der Partei – Handbuch der bewaffneten Organe der DDR, Links Verlag, 1998, ISBN 3-86153-160-7, S. 710.
  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch, 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3, S. 231.

Einzelnachweise

  1. Jörg Morré: Hinter den Kulissen des Nationalkomitees: Das Institut 99 in Moskau und die Deutschlandpolitik der UdSSR 1943-1946, Oldenbourg Verlag, München 2001, ISBN 3-486-64582-X, S. 213.
  2. Protokoll Nr. 19/57 des Politbüros des ZK der SED vom 29. April 1957 - Bundesarchiv
  3. Neues Deutschland, 18. März 1958, S. 2.
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