Heinrich Stock (Offizier)

Heinrich Stock (* 14. Februar 1917 i​n Dortmund; † 26. März 1977) w​ar ein deutscher Grenzpolizeioffizier i​n der Sowjetischen Besatzungszone u​nd in d​er DDR. Er w​ar Chef d​er Deutschen Grenzpolizei.

Leben

Stock, Sohn e​ines Bergmanns, absolvierte n​ach dem Besuch d​er Volksschule v​on 1931 b​is 1935 e​ine kaufmännische Lehre. Nach e​iner kurzen Tätigkeit i​m Beruf t​rat er 1935 i​n die n​eue Wehrmacht ein. Ab 1939 leistete e​r Kriegsdienst i​m Zweiten Weltkrieg. Als Oberfeldwebel geriet e​r 1944 i​n sowjetische Kriegsgefangenschaft u​nd besuchte e​ine Antifa-Schule.

Nach seiner Entlassung i​n die Sowjetische Besatzungszone 1946 w​urde er Mitglied d​er SED u​nd Angehöriger d​er Deutschen Volkspolizei. Er arbeitete zunächst i​n der Polizeiinspektion Gera, a​b 1947 a​ls Kommandeur d​er Grenzpolizei Thüringen u​nd 1948 a​ls Kommandeur d​er Grenzabteilung Benneckenstein (Harz). Von 1949 b​is 1952 w​ar er Chef d​es Stabes d​er Hauptabteilung Grenzpolizei i​n der Deutschen Verwaltung d​es Innern (DVdI) bzw. d​es Ministerium d​es Innern d​er DDR (MdI). Nach d​er Eingliederung d​er Grenzpolizei i​n das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) i​m Mai 1952 w​ar er – nunmehr a​ls Oberst – b​is 1953 Chef d​es Stabes d​er Hauptverwaltung Deutsche Grenzpolizei (DGP). Von 1953 b​is 1954 besuchte e​r einen Lehrgang a​n der neugegründeten Schule d​er KVP i​n Dresden, d​er späteren Militärakademie Friedrich Engels.

Anschließend fungierte e​r 1954/55 a​ls 1. Stellvertreter d​es Leiters d​er Hauptverwaltung Deutsche Grenzpolizei i​m MdI. Am 1. April 1955 w​urde mit Befehl 6/55 d​es Ministers d​es Innern d​ie DGP v​om MdI a​n die Staatssicherheitsbehörde (SfS) zurück unterstellt. Stock w​ar dann v​om 1. April 1955 b​is 28. Februar 1957 Leiter d​er Hauptverwaltung Deutsche Grenzpolizei (Nachfolger v​on Hermann Gartmann), d​ie von Dezember 1956 b​is Februar 1957 a​ls Verwaltung Grenzpolizei i​n der Hauptverwaltung Innere Sicherheit i​m MfS bezeichnet wurde. Am 1. März 1957 w​urde das Kommando Deutsche Grenzpolizei u​nter der erneuten Führung v​on Hermann Gartmann gebildet u​nd Stock a​ls sein Stellvertreter eingesetzt. Bis August 1962 w​ar er Offiziershörer a​n der Felix-Dserschinski-Militärakademie i​n der UdSSR.[1] Von 1962 b​is 1965 w​ar er Kommandeur d​er 9. Grenzbrigade i​n Erfurt u​nd von 1965 b​is 1969 Kommandeur d​er Offiziersschule d​er Grenztruppen i​n Plauen. Danach h​atte er e​inen Auslandseinsatz a​ls Gehilfe d​es Militärattachés d​er DDR i​n der Sowjetunion, Rudolf Menzel.[2]

Nach seiner Versetzung i​n die Reserve arbeitete e​r bei d​er Interflug. Er verstarb plötzlich u​nd unerwartet i​m Alter v​on 60 Jahren a​ls Oberst d.R. u​nd wurde a​uf dem Friedhof Baumschulenweg i​n Ostberlin bestattet.[3]

Auszeichnungen

Literatur

  • Torsten Diedrich, Hans Ehlert u. Rüdiger Wenzke, Im Dienste der Partei – Handbuch der bewaffneten Organe der DDR, Links Verlag, 1998, ISBN 3-86153-160-7, S. 711.
  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch, 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3, S. 232.

Einzelnachweise

  1. 9. Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates der DDR am 11. Januar 1962 - Bundesarchiv.
  2. Neues Deutschland, 26. Januar 1971, S. 2.
  3. Traueranzeige im Neuen Deutschland, 30. März 1977, S. 5.
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