Feldhockey-Weltmeisterschaft der Herren 2006

Die 11. Feldhockey-Weltmeisterschaft der Herren wurde vom 6. bis 17. September 2006 im Hockeypark in Mönchengladbach ausgetragen. Der Hockeypark war die einzige Spielstätte des Turniers. Der offizielle Name des Turniers lautete BDO Hockey World Cup Men 2006. Es traten zwölf Nationalmannschaften zunächst in zwei Gruppen und danach in Platzierungsspielen gegeneinander an. Insgesamt wurden 42 Länderspiele absolviert.

11. Weltmeisterschaft 2006
Herren
Anzahl Nationen 12
Weltmeister Deutschland Deutschland (2. Titel)
Verband FIH
Austragungsort Mönchengladbach
Stadion Hockeypark
Eröffnung 6. September 2006
Endspiel 17. September 2006
Anzahl Spiele 42
Anzahl Tore 152 (Ø 3,62 pro Spiel)
Torschützenkönig Niederlande Taeke Taekema (11 Tore)
Bester Spieler Australien Jamie Dwyer
10. WM 2002 12. WM 2010
Szene aus Halbfinale ESP-DEU 3:5 n. 7m. Deutschland wehrt eine Strafecke der Spanier in der Verlängerung ab.

Deutschland besiegte im Finale Australien mit 4:3 und konnte den Titel zum zweiten Mal in Folge erringen.

Austragungsort

Der Hockeypark besitzt einen Hauptplatz mit Kunstrasen und einer Kapazität von 12.000 Zuschauern. Des Weiteren gibt es einen Nebenplatz, ebenfalls mit Kunstrasen, der ca. 850 Zuschauern Platz bietet.

Qualifikation

Es waren die fünf amtierenden Kontinentalmeister teilnahmeberechtigt.

AsienAmerikaAfrikaOzeanienEuropa
Indien IndienArgentinien ArgentinienSudafrika SüdafrikaAustralien AustralienSpanien Spanien

Außerdem waren der Vize-Europameister, die Niederlande, und der Gastgeber, Deutschland, direkt qualifiziert.

Die übrigen fünf Starterplätze wurden durch das Qualifikationsturnier BDO Hockey World Cup Qualifier vergeben, welches vom 12. bis 23. April 2006 in Changzhou stattfand. Dabei qualifizierten sich Neuseeland, Südkorea, England, Pakistan und Japan für das Turnier.

Teilnehmer

Weltkarte mit den Teilnehmerstaaten

Deutschland, die Niederlande, Indien, Pakistan und Spanien konnten sich bisher für jede Weltmeisterschaft qualifizieren. England, Argentinien und Australien konnten sich bisher nur einmal nicht für eine Weltmeisterschaft qualifizieren. Für Neuseeland ist es die siebte, für Korea sowie Japan die vierte und für Südafrika die dritte Teilnahme.

Die Mannschaften wurden nach der Weltrangliste des Welthockeyverbandes FIH in zwei Gruppen eingeteilt.[1]

Gruppe A Gruppe B
Australien Australien (1) Niederlande Niederlande (2)
Spanien Spanien (4) Deutschland Deutschland (3)
Pakistan Pakistan (5) Indien Indien (6)
Argentinien Argentinien (8) Korea Sud Südkorea (7)
Neuseeland Neuseeland (9) Sudafrika Südafrika (10)
Japan Japan (14) England England (11)

In Klammern sind die Platzierungen in der Weltrangliste der FIH (Sahara Men’s World Rankings) zur Zeit der Gruppeneinteilung angegeben.

Schiedsrichter

Der Welthockeyverband hat für den BDO Hockey World Cup Men 2006 14 Schiedsrichter aus 12 Nationen nominiert. Darüber hinaus gibt es zwei Schiedsrichter-Obmänner (Umpires’ Manager). Diese unterstützen die Schiedsrichter bei den administrativen Aufgaben.

Umpires’ Manager

Sponsoren

Der offizielle Name der 11. Feldhockey-Weltmeisterschaft lautet BDO Hockey World Cup Men 2006. Namenssponsor (Titelsponsor) der Veranstaltung ist die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO International aus den Niederlanden, die auch Großsponsor des Welthockeyverbandes ist.

Internationale Partner des Turniers sind die niederländische Bank Rabobank, Samsung und das indische Unternehmen Sahara.

Des Weiteren gibt es mit Hyundai, TK Hockey und der Warsteiner Brauerei, die auch Namenssponsor des HockeyParks ist, nationale Partner.

Die weiteren Sponsoren unterteilen sich in die Rubriken Premium Partner, Classic Partner und Medienpartner.

Eintrittskarten

Die in zwei Kategorien angebotenen Tageskarten waren jeweils für alle Spiele an einem Spieltag gültig. Die Preise für die Gruppen-, Platzierungs- und Finalrundenspiele in Kategorie 1 lagen zwischen 21,85 € und 35,65 € sowie in Kategorie 2 von 12,65 € bis 18,40 €. Die günstigsten Karten gab es für Vorrundenspiele an Werktagen.

Neben Tageskarten gab es auch Wochenendkarten und Dauerkarten. Für alle Kategorien waren Ermäßigungen verfügbar. Außerdem haben die weiterführenden Schulen Mönchengladbachs Freikarten für ihre Schüler bekommen.

Die Karten wurden über Ticketonline und über den Deutschen Hockey-Bund vertrieben.

Bei Karten auf der Zusatztribüne Block M war die Sicht auf das nahe Tor eingeschränkt, da die Zusatztribüne in einem zu flachen Winkel aufgebaut worden war.

Organisation

Schirmherr

Schirmherr der Weltmeisterschaft war Bundespräsident Horst Köhler.[2]

Organisationskomitee

Vorsitzender des Organisationskomitees war Karl-Joachim Hürter. Weitere Mitglieder dieses Komitee waren unter anderem der Präsident des Deutschen Hockey-Bundes Stephan Abel und die Generalsekretärin des Verbandes Uschi Schmitz.

Technische Offizielle der FIH

Als Repräsentant des Welthockeyverbandes FIH fungierte Els van Breda Vriesman, die auch Präsidentin des Verbandes ist. Turnierdirektor war der Australier Ken Read.

Etat

Für die Durchführung der Weltmeisterschaft standen ca. 2 Millionen Euro zur Verfügung. Davon kamen 400.000 Euro von der öffentlichen Hand und ca. 600.000 Euro von Sponsoren. Die restliche Million sollte durch den Verkauf von Eintrittskarten erlöst werden. Dazu wurde mit einer Gesamtzuschauerzahl von 80.000 kalkuliert, die allerdings mit insgesamt ca. 100.000 Zuschauern übertroffen wurde.[3]

Vorrunde

Gruppe A
RangLandSpieleSUNToreDifferenzPunkte
1Australien Australien540118:5+1312
2Spanien Spanien532013:7+ 611
3Neuseeland Neuseeland521210:14− 47
4Pakistan Pakistan512210:10± 05
5Argentinien Argentinien51135:12− 74
6Japan Japan51047:15− 83
Spielnummer – Datum – Uhrzeit Mannschaft 1 Mannschaft 2 Ergebnis
02 – 6. September 2006 – 18:30 Argentinien Argentinien Neuseeland Neuseeland 0:3
05 – 7. September 2006 – 16:00 Pakistan Pakistan Japan Japan 4:0
06 – 7. September 2006 – 18:00 Australien Australien Spanien Spanien 1:3
08 – 8. September 2006 – 16:00 Neuseeland Neuseeland Pakistan Pakistan 4:4
10 – 8. September 2006 – 20:15 Spanien Spanien Argentinien Argentinien 1:1
13 – 9. September 2006 – 17:30 Japan Japan Neuseeland Neuseeland 0:1
14 – 9. September 2006 – 19:30 Argentinien Argentinien Australien Australien 0:4
15 – 10. September 2006 – 12:30 Pakistan Pakistan Spanien Spanien 2:2
18 – 10. September 2006 – 19:00 Australien Australien Japan Japan 3:1
19 – 11. September 2006 – 14:00 Spanien Spanien Neuseeland Neuseeland 3:1
21 – 11. September 2006 – 18:00 Argentinien Argentinien Pakistan Pakistan 1:0
23 – 12. September 2006 – 14:00 Neuseeland Neuseeland Australien Australien 1:7
24 – 12. September 2006 – 16:00 Japan Japan Argentinien Argentinien 4:3
27 – 13. September 2006 – 14:00 Japan Japan Spanien Spanien 2:4
30 – 13. September 2006 – 20:30 Australien Australien Pakistan Pakistan 3:0
Gruppe B
RangLandSpieleSUNToreDifferenzPunkte
1Deutschland Deutschland532012:5+ 711
2Korea Sud Südkorea53208:5+ 311
3Niederlande Niederlande531116: 9+ 710
4England England520310:10± 06
5Sudafrika Südafrika50234:13− 92
6Indien Indien50147:15− 81
Spielnummer – Datum – Uhrzeit Mannschaft 1 Mannschaft 2 Ergebnis
01 – 6. September 2006 – 15:30 Deutschland Deutschland Indien Indien 3:2
03 – 6. September 2006 – 20:30 Korea Sud Südkorea Niederlande Niederlande 3:2
04 – 7. September 2006 – 14:00 Indien Indien England England 2:3
07 – 7. September 2006 – 20:15 Niederlande Niederlande Sudafrika Südafrika 2:0
09 – 8. September 2006 – 18:00 England England Korea Sud Südkorea 0:1
11 – 9. September 2006 – 13:00 Sudafrika Südafrika Indien Indien 1:1
12 – 9. September 2006 – 15:15 Deutschland Deutschland Niederlande Niederlande 2:2
16 – 10. September 2006 – 14:45 England England Deutschland Deutschland 1:2
17 – 10. September 2006 – 17:00 Korea Sud Südkorea Sudafrika Südafrika 2:2
20 – 11. September 2006 – 16:00 Indien Indien Korea Sud Südkorea 1:2
22 – 11. September 2006 – 20:15 Niederlande Niederlande England England 4:3
25 – 12. September 2006 – 18:00 Deutschland Deutschland Sudafrika Südafrika 5:0
26 – 12. September 2006 – 20:00 Indien Indien Niederlande Niederlande 1:6
28 – 13. September 2006 – 16:20 Korea Sud Südkorea Deutschland Deutschland 0:0
29 – 13. September 2006 – 18:30 Sudafrika Südafrika England England 1:3

Platzierungsspiele

Plätze 9 bis 12
Argentinien Argentinien3:2Indien Indien Spielbericht
Matias Damian Vila (41., E)
Matias E. Paredes (51., E)
Matias Damian Vila (62., E)
Arjun Halappa (3.)
Rajpal Singh (54.)
16. September 2006
Schiedsrichter:
David Leiper Schottland
Hamish Jamson England
Südafrika Sudafrika2:5Japan Japan Spielbericht
Ian Symons (37., E)
Ian Symons (58., E)
Kazuo Yoshida (7., E)
Akira Ito (25.)
Toshiaki Fukuda (47.)
Mitsuru Ito (61.)
Toshiaki Fukuda (67.)
16. September 2006
Schiedsrichter:
Xavier Adel Spanien
Sumesh Putra Kanada

Spiel um Platz 11

Südafrika Sudafrika0:1Indien Indien Spielbericht
Rajpal Singh (54., E) 17. September 2006
Schiedsrichter:
Murray Grime Australien
Sumesh Putra Kanada
Spiel um Platz 9
Japan Japan2:1Argentinien Argentinien Spielbericht
Kazuo Yoshida (37., 7m)
Kazuyuki Ozawa (69.)
Rodrigo Nicolas Vila (56., E) 17. September 2006
Schiedsrichter:
Satinder Kumar Indien
Christian Blasch Deutschland
  Halbfinale neun bis zwölf Spiel um Platz neun
35 – 16. September 2006 – 12:30      
 Argentinien Argentinien 3
 Indien Indien 2  
   
39 – 17. September 2006 – 10:30
 Japan Japan 2
   Argentinien Argentinien 1
 
Spiel um Platz elf
36 – 16. September 2006 – 10:00 40 – 17. September 2006 – 8:00
 Sudafrika Südafrika 2  Sudafrika Südafrika 0
 Japan Japan 5    Indien Indien 1

Plätze 5 bis 8

Spiel um Platz 7
Neuseeland Neuseeland0:3Niederlande Niederlande Spielbericht
Roderick Weusthof (34.)
Taeke Taekema (41., E)
Roderick Weusthof (49., E)
16. September 2006
Schiedsrichter:
Andy Mair Schottland
Satinder Kumar Indien

Spiel um Platz 5

England England1:0Pakistan Pakistan Spielbericht
Martin Jones (67.) 16. September 2006
Schiedsrichter:
Rob ten Cate Niederlande
Hong Lae Kim Korea Sud
  Halbfinale fünf bis acht Spiel um Platz fünf
31 – 15. September 2006 – 12:30      
 Neuseeland Neuseeland 3
 England England 4  
   
38 – 16. September 2006 – 17:30
 England England 1
   Pakistan Pakistan 0
 
Spiel um Platz sieben
32 – 15. September 2006 – 15:00 37 – 16. September 2006 – 15:00
 Niederlande Niederlande 2  Neuseeland Neuseeland 0
 Pakistan Pakistan 3    Niederlande Niederlande 3

Finalspiele

Halbfinale
Australien Australien4:2Korea Sud Südkorea Spielbericht
Bevan George (38., E)
Travis Brooks (51., E)
Jamie Dwyer (60.)
Michael McCann (70.)
Jong Hyun Jang (E) (31.)
Seong Jung Kang (41.)
15. September 2006
Schiedsrichter:
Christian Blasch Deutschland
Henrik Ehlers Danemark
Deutschland Deutschland5:3 n.S.Spanien Spanien Spielbericht
Björn Emmerling (19.)
Moritz Fürste (46.)
Christopher Zeller (7m)
Timo Wess (7m)
Philipp Zeller (7m)
Santiago Freixa (27., E)
Alex Fabregas (47.)
Eduard Tubau (7m)
15. September 2006
Schiedsrichter:
David Gentles Australien
John Wright Sudafrika
Spiel um Platz 3
Südkorea Korea Sud2:3 n. V.Spanien Spanien Spielbericht
Jong Hyun Jang (42., E.)
Jong Ho Seo (60., E.)
Eduard Tubau (9.)
Santiago Freixa (40.)
Pol Amat (71.)
17. September 2006
Schiedsrichter:
David Gentles Australien
David Leiper Schottland
Finale
Australien Australien3:4Deutschland Deutschland Spielbericht
Mark Knowles (19., E.)
Matthew Naylor (25., E)
Troy Elder (38.)
Christopher Zeller (18.)
Moritz Fürste (46.)
Björn Emmerling (49.)
Christopher Zeller (54.)
17. September 2006
Schiedsrichter:
John Wright Sudafrika
Henrik Ehlers Danemark
  Halbfinale Finale
33 – 15. September 2006 – 17:30      
 Australien Australien 4
 Korea Sud Südkorea 2  
   
42 – 17. September 2006 – 15:30
 Australien Australien 3
   Deutschland Deutschland 4
 
Spiel um Platz drei
34 – 15. September 2006 – 20:15 41 – 17. September 2006 – 13:00
 Deutschland Deutschland 2 (3)  Korea Sud Südkorea 2
 Spanien Spanien 2 (1)    Spanien Spanien 3

Endklassement

PlatzLand
1 Deutschland Deutschland
2 Australien Australien
3 Spanien Spanien
4 Korea Sud Südkorea
5 England England
6 Pakistan Pakistan
7 Niederlande Niederlande
8 Neuseeland Neuseeland
9 Japan Japan
10 Argentinien Argentinien
11 Indien Indien
12 Sudafrika Südafrika

Torjäger

  • In Klammern: Treffer im Siebenmeter-Schießen
Tore Name Land
11Taeke TaekemaNiederlande Niederlande
8 (+1)Christopher ZellerDeutschland Deutschland
7Santiago FreixaSpanien Spanien
5Jong Hyun JangKorea Sud Südkorea
5Simon MantellEngland England
5Hayden ShawNeuseeland Neuseeland
5James TindallEngland England
4 (+1)Eduard TubauSpanien Spanien
4Sohail AbbasPakistan Pakistan
4Pol AmatSpanien Spanien
4Jamie DwyerAustralien Australien
4Troy ElderAustralien Australien
4Michael McCannAustralien Australien
4Shivendra SinghIndien Indien
4Ian SymonsSudafrika Südafrika
3insgesamt 13 Spieler
2insgesamt 17 Spieler
1insgesamt 23 Spieler

Medaillengewinner

Platz Land Sportler
1 Deutschland Christian Schulte (ohne Einsatz), Philipp Crone, Sebastian Biederlack, Eike Duckwitz, Carlos Nevado, Moritz Fürste, Jan-Marco Montag, Björn Emmerling, Justus Scharowsky, Tibor Weißenborn, Niklas Meinert, Timo Wess, Christopher Zeller, Matthias Witthaus, Philipp Zeller, Oliver Hentschel, Sebastian Draguhn, Ulrich Bubolz[4]
2 Australien Stephen Mowlam, Jamie Dwyer, Liam de Young, Michael Boyce, Michael McCann, Troy Elder, Robert Hammond, Nathan Eglington, Mark Knowles, Russell Ford, Luke Doerner, Bevan George, Mathew Naylor, Aaron Hopkins, Travis Brooks, Brent Livermore, Dean Butler, Stephen Lambert[5]
3 Spanien Bernar Herrera, Santiago Freixa, Oriol Freixa, Kiko Fábregas, Franc Dinares, Alex Fábregas, Pol Amat, Eduard Tubau, Juan Fernandey. Ramon Alegre, Victor Sojo, Xavier Ribas, Albert Sala, Rodrigo Garza, Pau Quemada, Sergi Enrique, Quico Cortes, David Alegre[6]

Einzelnachweise

  1. Die Gruppen stehen fest. Hockeyworldcup.de, 6. Februar 2006
  2. Programmheft zur Hockey-WM, S. 94
  3. „Das Größte, was wir je hatten“. (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) sport.ard.de, 18. September 2006
  4. Aufstellung bei tms.fih.ch, abgerufen am 3. April 2021
  5. Aufstellung bei tms.fih.ch, abgerufen am 3. April 2021
  6. Aufstellung bei tms.fih.ch, abgerufen am 3. April 2021
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.