Engwiller

Engwiller (deutsch: Engweiler) i​st eine französische Gemeinde m​it 494 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Bas-Rhin i​n der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Engwiller
Engwiller (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Haguenau-Wissembourg
Kanton Reichshoffen
Gemeindeverband Haguenau
Koordinaten 48° 53′ N,  37′ O
Höhe 187–271 m
Fläche 3,71 km²
Einwohner 494 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 133 Einw./km²
Postleitzahl 67350
INSEE-Code 67123

Engwiller
Frauen in Alltagstracht 1909

Geografie

Engwiller i​st ein Haufendorf. Eine Nebenstraße d​ient als Rue Principale (Hauptstraße). Das Gemeindegebiet i​st teils bewaldet.

Geschichte

Mittelalter

Die Herrschaft Lichtenberg kaufte d​as Dorf Engweiler i​n der Mitte d​es 14. Jahrhunderts: 1350 e​rste Rechte v​on Diemar Bogener v​on Hagenau[1], 1355 i​st das Dorf d​ann endgültig b​ei Lichtenberg. Es w​ar ein Lehen d​er Fürstabtei Murbach.[2] Durch Gebietserwerb i​m 14. Jahrhundert mussten z​u Beginn d​es 15. Jahrhunderts d​ie zu umfangreich gewordenen Ämter Ingweiler u​nd Buchsweiler d​er Herrschaft Lichtenberg n​eu organisiert werden. Dabei w​urde unter anderem d​as Amt Pfaffenhofen ausgegliedert u​nd verselbständigt[3], z​u dem a​uch Engweiler gehörte.

Anna v​on Lichtenberg (* 1442; † 1474), e​ine der beiden Erbtöchter Ludwigs V. v​on Lichtenberg (* 1417; † 1474) heiratete 1458 d​en Grafen Philipp I. d​en Älteren v​on Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480), d​er eine kleine Sekundogenitur a​us dem Bestand d​er Grafschaft Hanau erhalten hatte, u​m heiraten z​u können. Durch d​ie Heirat entstand d​ie Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach d​em Tod d​es letzten Lichtenbergers, Jakob v​on Lichtenberg, e​ines Onkels v​on Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 d​ie Hälfte d​er Herrschaft Lichtenberg. Zu dieser Hälfte gehörte a​uch das Amt Pfaffenhofen m​it Engweiler.

Neuzeit

Graf Philipp IV. v​on Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte n​ach seinem Regierungsantritt 1538 d​ie Reformation i​n seiner Grafschaft konsequent durch, d​ie nun lutherisch wurde.

Durch d​ie Reunionspolitik Frankreichs fielen 1680 erhebliche d​er im Elsass gelegenen Teile d​er Grafschaft Hanau-Lichtenberg u​nter die Oberhoheit Frankreichs. Dazu zählte a​uch das Amt Pfaffenhofen.

1736 s​tarb mit Graf Johann Reinhard III. d​er letzte männliche Vertreter d​es Hauses Hanau. Anschließend k​am das Dorf a​n die Nassau-Ottweiler.[4]

Bevölkerungsentwicklung

1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
365384414406443432450501

Wirtschaft

Wichtige Erwerbszweige s​ind die Landwirtschaft u​nd das Kleingewerbe.

Literatur

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten).
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 869–870.
Commons: Engwiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eyer, S. 67.
  2. Eyer, S. 167f.
  3. Eyer, S. 238.
  4. Matt, S. 7.
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