Schafott
Das Schafott (mittelniederländisch sc(h)avot, altfranzösisch chafaut, „Schaugerüst“; heute frz. échafaud, engl. scaffold), früher auch Blutgerüst genannt, war eine bühnenartig erhöhte Richtstätte für öffentliche Enthauptungen.[1]
Die öffentlichen Hinrichtungen sollten die Autorität der Obrigkeit demonstrieren und davor abschrecken, Verbrechen zu begehen. Sie hatten aber auch einen hohen Unterhaltungswert. Anfangs wurde zur Enthauptung durch einen Scharfrichter meist ein Schwert oder ein Handbeil benutzt. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wurde auch das Fallbeil verwendet.
Denkmale
- Calwer Schafott auf dem Wimberg. Die letzte öffentliche Hinrichtung fand hier 1818 statt.
- Schafott Lehrhöfer Heide im Hanauer Stadtteil Wolfgang, auf dem Gelände der Alten Argonner Kaserne. Am 11. Januar 1861 wurde der Frauenmörder Johann Heinrich Nolte nach einem Indizienprozess enthauptet. Dies war die letzte Hinrichtung an diesem Ort, sie fand vor ca. 20.000 Schaulustigen statt.[2]
- Schwertrichtstätte am Rabenstein in Marburg. Die letzte öffentliche Hinrichtung fand hier 1864 statt.[3]
Literatur
- Fahrstuhl zum Schafott – Roman und Kriminalfilm
Weblinks
Commons: Schafott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schafott – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
- Duden online: Schafott und Blutgerüst
- Hanauer Anzeiger vom 13. und 15. Januar 2011
- Informationsseite zur Schwertrichtstätte am Rabenstein in Marburg (Memento vom 7. Juni 2013 im Internet Archive) auf myheimat.de
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