Commercy

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Commercy
Commercy (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Meuse (55)
Arrondissement Commercy
Kanton Commercy (Hauptort)
Gemeindeverband Commercy-Void-Vaucouleurs
Koordinaten 48° 46′ N,  36′ O
Höhe 225–382 m
Fläche 35,60 km²
Einwohner 5.386 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 151 Einw./km²
Postleitzahl 55200
INSEE-Code 55122
Website www.commercy.org

Schloss Commercy

Commercy (deutsch veraltet: Commarchen) ist eine französische Stadt mit 5386 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Meuse in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Der Ort ist Verwaltungssitz des Arrondissements Commercy und Hauptort des Kantons Commercy. Die Einwohner des Ortes nennen sich Commerciens.

Geografie

Die Stadt liegt im Tal der Maas (frz.: Meuse), etwa in der Mitte zwischen Bar-le-Duc im Westen und Nancy im Osten. Sie wird auch vom Schifffahrtskanal Canal de la Meuse (früher: Canal de l’Est, branche Nord) erschlossen, der durch die kanalisierte Maas gebildet wird.

Geschichte

Die Gegend von Commercy ist seit der Altsteinzeit besiedelt. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort als Commarciacum im Jahr 828, als Kaiser Ludwig der Fromme sich hier aufhielt (Regesta Imperii I, 853a). Ein karolingischer Königshof darf hier vermutet werden. Im Laufe der Zeit hatte der Ort verschiedene Namen, darunter Commarchia (was „auf der Grenze“ bedeutet), Commercium (971), wieder Commarciacum (1033) und 1103 Commarceium. Den heutigen Namen trägt er erst seit 1793.

1274 erbten die Herren von Commercy durch Heirat die Grafschaft Saarbrücken und bildeten dort die Linie der Grafen von Saarbrücken-Commercy.

1324 erhielt Commercy von Graf Johann I. von Saarbrücken-Commercy die Stadtrechte. Aus der Verleihungsurkunde stammt das Motto der Stadt: Qui mesure, dure („Wer abwägt, bleibt bestehen“).

Anlässlich einer Erbteilung 1341 verblieb den Grafen von Saarbrücken-Commercy nur noch die Hälfte der Herrschaft Commercy, die andere Hälfte fiel an die Herren von Saarbrücken-Commercy, deren Linie bis 1525 bestand.

1662 bekam der Kardinal de Retz die Lehnsherrschaft über Commercy. Er verkaufte die Hoheitsrechte 1679 an die Princesse de Lillebonne, die sie ihrerseits 1708 an ihren Bruder Charles Henri de Lorraine-Vaudémont abgab. Bei dessen Tod im Jahr 1723 ging die Herrschaft in den Besitz des Herzogs Leopold von Lothringen über. 1744 fiel Commercy an Frankreich und wurde die Residenz von Stanislaus Leszczynski, der sich hier oft aufhielt und die Stadt prächtig ausbauen ließ. Während des Deutsch-Französischen Kriegs wurde Commercy am 14. August 1870 von den Deutschen besetzt und war am 23. August 1870 das Hauptquartier des Königs Wilhelm.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072014
Einwohner70437164698967926404632464985914

Politik

Städtepartnerschaften

Seit dem 18. April 1970 besteht eine Partnerschaft mit dem deutschen Hockenheim.

Wappen

Blasonierung: „Unter blauen Schildhaupt, besät mit silbernen, gespitzten Apfelkreuzen, drei hersehende silberne behaubte Frauen in wallenden Gewändern mit weiten Ärmeln.“

Erste Generalversammlung der Gelbwesten

Am Wochenende 26./27. Januar 2019 fand in Commercy die erste Versammlung der Versammlungen der Gilets jaunes statt.[1]

Sehenswürdigkeiten

Lokale Produkte

Die Marke Madeleine de Commercy (muschelförmiges Gebäck) ist seit 1977 gesetzlich geschützt.[2]

Persönlichkeiten

Sonstiges

In die internationalen Schlagzeilen geriet Commercy im Mai 1908, als die Serienmörderin Jeanne Weber den Sohn eines ansässigen Gastwirtes ermordete und in der Folge verhaftet wurde.

Der Bahnhof von Commercy, gelegen an der Strecke von Paris nach Pont-à-Mousson, erlangte Bekanntheit durch den Kriegsfilm „Der Zug“. Darin „maskierte“ die Résistance diverse Bahnhöfe, um den Deutschen eine Nachtfahrt zur deutschen Grenze vorzugaukeln. Der Bahnhof Commercy „mimte“ hierbei den Grenzbahnhof Saint-Avold.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de la Meuse. Flohic Editions, Band 1, Paris 1999, ISBN 2-84234-074-4, S. 274–288.
Commons: Commercy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. l'Humanité
  2. Guides Gallimard (Hrsg.): Lorraine. Gallimard, Paris 2002, ISBN 978-2-7424-0908-2, S. 66. (französisch)
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