Chauny
Chauny ist eine französische Gemeinde mit 11.653 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Aisne in der Region Hauts-de-France; sie gehört zum Arrondissement Laon und ist Sitz des Gemeindeverbandes Chauny Tergnier la Fère.
Chauny | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Aisne (02) | |
Arrondissement | Laon | |
Kanton | Chauny | |
Gemeindeverband | Chauny Tergnier la Fère | |
Koordinaten | 49° 37′ N, 3° 13′ O | |
Höhe | 42–96 m | |
Fläche | 13,35 km² | |
Einwohner | 11.653 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 873 Einw./km² | |
Postleitzahl | 02300 | |
INSEE-Code | 02173 | |
Website | www.ville-chauny.fr | |
Rathaus |
Geografie
Chauny liegt an der Oise und dem parallel verlaufenden Oise-Seitenkanal, 34 Kilometer von Soissons, 36 Kilometer von Laon und 30 Kilometer von Saint-Quentin entfernt. Nahe Chauny zweigen zwei Schifffahrtskanäle vom Oise-Seitenkanal ab:
- der Canal de Saint-Quentin (nach Norden)
- der Oise-Aisne-Kanal (nach Süden).
Geschichte
Philipp von Elsass, Graf von Flandern und Vermandois, stimmte 1167 der ersten Charta von Chauny zu. Chauny wurde 1213 der direkten Autorität des Königs unterstellt; hier trat zum ersten Mal der Name Ville de Chauny auf; bis dahin war der Name lediglich mit einem Château verbunden. Der Ort wurde 1417 von den Bourguignons erobert. Maria von Kleve, Mutter des späteren Königs Ludwig XII., die sich seit mehreren Jahren in Chauny aufhielt, starb im August 1487. Sie residierte im „Maison d’Orléans“ nahe der Place de l’Hôtel de Ville. Eine spanische Besatzung zerstörte 1557 die Kirchen Saint-Martin und Notre-Dame. Chauny wurde im Jahr 1662 vier Tage lang von spanischen Truppen belagert. Die Oise war von Beginn des 18. Jahrhunderts an von Paris her schiffbar; wenig später installierte die Compagnie de Saint-Gobain am Ufer ein Glaslager. Während der Revolution werden 1789 die beiden Kirchen erneut zerstört.
Ab 1840 sammelte der junge Baptistenpastor Victor Lepoids Gläubige um sich, die 1850 im Ort einen Temple évangélique, eine baptistische Kirche, eröffneten. Die etwa 80 Personen umfassende Kirche wurde auf Befehl des Präfekten 1852 geschlossen; erst 1866 konnte sie wiedereröffnet werden.[1]
Im Februar 1917 wurde die Stadt beim Rückzug der deutschen Armee (Unternehmen Alberich) – mit Ausnahme des Vororts Le Brouage gesprengt. Von 1920 bis 1930 wurde Chauny wieder aufgebaut.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2018 |
Einwohner | 12.626 | 13.920 | 14.405 | 13.435 | 12.926 | 12.523 | 12.518 | 11.773 |
- Kirche Saint-Martin in Chauny
- Kirche Notre-Dame in Chauny
Persönlichkeiten
- Barthélemy Louis Joseph Schérer (1747–1804), französischer Revolutionsgeneral und Kriegsminister von Frankreich
- Marie-Françoise Constance Mayer-La Martinière (1775–1821), französische Malerin
- Louis Bergeron (1811–1890), Schriftsteller
- Jean-Olivier Hucleux (1923–2012), französischer zeitgenössischer Maler und Zeichner
- Philippe Saudé (* 1960), ehemaliger französischer Radrennfahrer
- Anne-Marie Schneider (* 1962), Malerin und Grafikerin
- Mylène Troszczynski (* 1972), französische Politikerin
Weblinks
Einzelnachweise
- Sébastian Fath: Du ghetto au réseau. Le protestantisme évangélique en France 1800–2005. (= Histoire et société. N° 47). Labor et Fides, 2005, ISBN 2-8309-1139-3, S. 116 und S. 332.