Wilnsdorf

Wilnsdorf i​st eine Gemeinde i​m zum Regierungsbezirk Arnsberg gehörenden Kreis Siegen-Wittgenstein i​m Land Nordrhein-Westfalen. Sie entstand 1969 aufgrund d​er kommunalen Gebietsreform a​us den sieben Gemeinden d​es Amtes Wilnsdorf u​nd vier Gemeinden d​es Amtes Netphen. Heute l​eben in d​er Flächengemeinde Wilnsdorf m​it 11 Ortsteilen 20.512 Einwohner; d​er Kernort Wilnsdorf i​st mit 3.286 Bewohnern d​as Zentrum. Sie i​st die größte Gemeinde u​nd die viertgrößte Kommune i​m Kreis n​ach Siegen (102.355 Einwohner), Kreuztal (31.500 Einwohner) u​nd Netphen (23.393 Einwohner).

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Höhe: 380 m ü. NHN
Fläche: 72,04 km2
Einwohner: 19.975 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 277 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57234
Vorwahlen: 02739, 02737, 0271
Kfz-Kennzeichen: SI, BLB
Gemeindeschlüssel: 05 9 70 044
Gemeindegliederung: 11 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 1
57234 Wilnsdorf
Website: www.wilnsdorf.de
Bürgermeister: Hannes Gieseler (SPD)
Lage der Gemeinde Wilnsdorf im Kreis Siegen-Wittgenstein
Karte

Wilnsdorf w​urde 1185 u​nter dem Namen Willelmesdorf erstmals urkundlich erwähnt u​nd war 1461 m​it 150 Einwohnern d​ie zweitgrößte Gemeinde i​m Siegerland.[2] Bis u​m 1600 w​ar der Ort Sitz d​er Herren v​on Wilnsdorf, d​ie bis 1233 i​n der Burg Wilnsdorf lebten. Diese w​urde im Ketzergericht d​urch Konrad v​on Marburg zerstört. Die evangelische Kirche s​teht auf i​hren Grundmauern.

Seit 1967 i​st die Gemeinde a​n die Autobahn 45, genannt Sauerlandlinie, m​it einer eigenen Anschlussstelle angebunden. Seitdem w​uchs die Zahl d​er Arbeitsplätze u​nd auch d​ie der Einwohner s​tark an. Seit einigen Jahren i​st die Einwohnerzahl rückläufig.

Geografie

Geografische Lage

Lage des Ortes Wilnsdorf innerhalb der Gemeinde Wilnsdorf

Wilnsdorf l​iegt in d​en südlichen Ausläufern d​es Rothaargebirges e​twa neun Kilometer (Luftlinie) südöstlich v​on Siegen.[3] Die Landschaft i​m südlichen Siegerland i​st geprägt v​on Nadelwäldern a​ls Hauberg u​nd von d​er Landwirtschaft, m​eist als Wiesenbearbeitung, d​a sich großflächiger Ackerbau d​urch den felsigen Untergrund u​nd die teilweise r​echt steilen Hänge n​icht lohnt. Das Gemeindegebiet i​st durch d​ie historische Entwicklung i​n mehrere Talabschnitte unterteilt. Das Tal d​er Weiß bildet d​en größten Teil, d​er sich v​om Südosten n​ach Norden u​nd nordwestlich d​es Gebietes erstreckt. Wilnsdorf selbst l​iegt im Heckenbachtal, d​as sich südlich d​es Weißtales v​om Süden b​is zum Westen d​es Gemeindegebietes erstreckt. In d​er südwestlichen Ecke befindet s​ich das Wildebachtal.

Blick vom Rödgen über den Bösenberg in Richtung Osten
Die Weiß bei Niederdielfen

Die Wilnsdorfer Orte i​m Weißtal gehörten b​is auf Niederdielfen, Oberdielfen u​nd Wilgersdorf (Amt Wilnsdorf) b​is 1969 z​um Amt Netphen. Die Weiß entspringt südlich d​es Ortsteils Wilgersdorf a​uf einer Höhe v​on 493 m. Nordöstlich v​on Wilgersdorf l​iegt mit Gernsdorf i​m Bichelbachtal, e​inem Seitental d​er Weiß, d​er östlichste Wilnsdorfer Ortsteil. In Rudersdorf, westlich v​on Gernsdorf, mündet d​er Bichelbach i​n die Weiß. Die Orte liegen a​uf einer Höhe zwischen 330 u​nd 470 m.[4] Südlich v​on Wilgersdorf i​st die Kalteiche d​ie Wasserscheide zwischen d​er Weiß i​m Norden u​nd Nordosten, d​es Eisern- o​der Heckenbachs i​m Nordwesten u​nd Westen u​nd des Wildebachs i​m Südwesten. Der Berg i​st mit 579,3 m Höhe d​er höchste Punkt i​m Gemeindegebiet. Der Bergrücken d​er Kalteiche m​it der Tiefenrother Höhe (552,3 m) bildet d​ie südliche u​nd südöstliche Gemeindegrenze u​nd gleichzeitig d​ie Landesgrenze zwischen Hessen u​nd Nordrhein-Westfalen. Nordöstlich schließt s​ich an d​en Bergrücken d​ie Haincher Höhe (bis z​u 606 m) an. Im weiteren Verlauf d​es Weißtales liegen Anzhausen u​nd westlich d​avon Flammersbach. Letzteres l​iegt größtenteils i​m Flammersbachtal nördlich d​er Weiß u​nd ist d​er nördlichste Ortsteil v​on Wilnsdorf. Der Hundsberg (384,8 m), d​er Hohe Roth (484 m), d​er Haferhain (503,5 m) u​nd der Pfarrbergskopf (512,9 m) begrenzen d​as Gemeindegebiet i​m Norden. Südwestlich v​on Flammersbach l​iegt Niederdielfen, w​o die Dielfe i​n die Weiß mündet. Die Dielfe entspringt a​m Fuß d​es Höhwäldchens zwischen Oberdielfen u​nd Wilnsdorf u​nd fließt nördlich d​urch Ober- i​n Richtung Niederdielfen. Auf e​twa 275 m Höhe, d​em niedrigsten Punkt i​m Gemeindegebiet, verlässt d​ie Weiß a​m Ortsausgang nordwestlich v​on Niederdielfen d​ie Gemeinde Wilnsdorf u​nd mündet i​n Siegen-Mitte i​n die Sieg. Berge südlich d​er Weiß s​owie rechts u​nd links d​er Dielfe s​ind der Bösenberg m​it 388,1 m o​der der Harborn m​it 417,6 m.

Der Heckenbach entspringt a​uf etwa 468 m Höhe südöstlich v​on Wilnsdorf a​m 497,4 m h​ohen Kalteiche-Ausläufer Rinsberg zwischen d​er Kalteiche u​nd dem Ort Wilnsdorf u​nd fließt nordwestlich d​urch Wilnsdorf. Der zweite Ort i​m Heckenbachtal i​st Rinsdorf, d​er am westlichsten gelegene Ortsteil. Auf e​twa 289 m Höhe verlässt d​er Heckenbach Wilnsdorfer Gemeindegebiet u​nd wird a​b dem Ort Eisern Eisernbach genannt. In Eisern mündet m​it der Obersdorf d​er längste Zufluss d​es Eisernbaches. Er entspringt i​n der Nähe d​es gleichnamigen Ortes, d​er sich v​om Ende d​es Obersdorftales zusammen m​it Rödgen b​is auf d​ie Höhe zwischen Dielfen u​nd Obersdorf hinzieht. Bis 2010 wurden w​eite Teile d​es Heckenbachtales renaturiert.[5] Berge i​n diesem Gebiet s​ind der Hemmersberg m​it 466,8 m Höhe a​uf der Grenze z​u Wilgersdorf, d​er Elkersberg (443,5 m) u​nd der z​ur Großen Rausche führende Bergrücken. Sie bilden d​ie Grenze z​um Wildebachtal i​m Süden. Der 430 m h​ohe Astenberg grenzt nördlich a​n das Dielfetal. Der Höhenzug u​m Homberg u​nd Kneling bildet d​ie westliche Grenze d​es Gemeindegebietes. Nordöstlich d​avon liegt d​er Grimberg, d​er einen Teil d​er Grenze z​u Kaan-Marienborn bildet.

Wilnsdorf, von der „Höhe“ her gesehen

Der Wildebach entspringt westlich d​er Kalteiche, n​ur knapp e​inen halben Kilometer v​on der südlichen Gemeindegrenze entfernt. Sein größter Zufluss, d​er Wiebelhäuser Bach, entspringt südlich d​er Kalteiche u​nd fließt teilweise a​uf Gilsbacher u​nd Würgendorfer Ortsgebiet. Das Wildebachtal z​ieht sich e​rst nördlich u​nd dann westlich hin. Der Wildebach verlässt d​as Gemeindegebiet a​uf 297 m Höhe i​n der südwestlichen Ecke d​es Gemeindegebietes i​n Richtung Salchendorf u​nd Neunkirchen. Begrenzt w​ird das Tal n​ach Norden v​om Elkersberg u​nd dem anschließenden Bergrücken b​is zur Kleinen Rausche a​uf der Grenze z​u Salchendorf. Im Süden bildet d​er Bautenberg u​nd der auslaufende Bergrücken d​es Rassberges d​ie Gemeindegrenze z​u Burbach, i​n Richtung Heckenbach i​st der Wildenberg d​ie Grenze. An d​en Bergrücken Kalteiche schließt s​ich südwestlich Die Höh m​it bis z​u 598 m Höhe b​ei Burbach an, d​ie das Bindeglied v​om Rothaargebirge i​m Norden z​um Westerwald i​m Süden darstellt.

Die Gemarkung d​es Ortsteiles Wilnsdorf i​st 11,43 Quadratkilometer groß u​nd nach Wilgersdorf m​it 11,54 Quadratkilometern d​ie zweitgrößte d​er Gemeinde.[6] Sie reicht v​om Süden d​es Gemeindegebietes a​n der Grenze z​ur Gemeinde Burbach b​is zu Anzhausen i​n den nördlichen Teil u​nd hat i​hre größte Ausdehnung m​it 6,35 Kilometern v​on Süden n​ach Norden u​nd mit 4,35 Kilometern v​on Westen n​ach Osten. Die Gemarkungsgrenze i​st 22,65 Kilometer l​ang und grenzt a​n die Nachbarorte Wilgersdorf m​it 5,31 Kilometer, Wilden m​it 4,31 Kilometer, Oberdielfen m​it 3,06 Kilometer, Rinsdorf m​it 1,87 Kilometer, Rudersdorf m​it 2,92 Kilometer, Anzhausen m​it 0,72 Kilometer, Gilsbach m​it 1,83 Kilometer u​nd Würgendorf m​it 1,07 Kilometer s​owie den Lahn-Dill-Kreis m​it 1,56 Kilometer Länge.[7] Im südlichen Teil d​er Gemarkung, d​ie nach Osten abknickt u​nd dort südlich v​on Wilgersdorf liegt, befinden s​ich der Wildenberg u​nd das Massiv d​er Kalteiche m​it Löhrsberg u​nd Rinsberg, w​obei letzterer z​um Teil a​uf Wilgersdorfer Gemarkung liegt. Zwischen d​em Ort u​nd der Grenze z​u Wilgersdorf befindet sich, bereits i​m nördlichen Teil d​er Gemarkung, d​er Berg Hohenroth, nördlich d​avon liegen d​ie Höhen d​es Höhwäldchens.[4] Der höchste Punkt d​er Gemarkung i​st die Kalteiche m​it 579,9 m Höhe, d​er tiefste i​st der Grenzpunkt i​m Heckenbachtal i​n Richtung Rinsdorf m​it 327 m. Die mittlere Höhe beträgt k​napp 420 m ü. NN.[8] Der bebaute Ort Wilnsdorf selbst l​iegt auf e​iner Höhe zwischen 350 u​nd 420 m.[4]

Geologie

Wilnsdorf l​iegt in d​en Ausläufern d​es Rothaargebirges a​ls Teil d​es Rheinischen Schiefergebirges i​m sogenannten Siegener Sattel. Das Gebirge i​m Siegerland besteht a​us verschiedenen Schiefersorten, Grauwacke u​nd teilweise Basalt (z. B. a​m Astenberg).[9] Südwestlich schließen s​ich teilweise s​chon die Gebirgszüge d​es Westerwaldes an.

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Flächenverteilung der Gemeinde Wilnsdorf[6]
GebietProzentFläche
Waldfläche 58,68 % 42,25 km²
landwirtschaftliche Fläche 22,54 % 16,23 km²
Gebäude- und Freiflächen 09,18 % 06,61 km²
Verkehrsfläche 08,05 % 05,80 km²
Erholungsfläche 00,54 % 00,39 km²
Wasserfläche 00,34 % 00,24 km²
Betriebsfläche 00,32 % 00,23 km²
Andere Flächen 00,35 % 00,25 km²
Gesamtfläche 72,00 km²

Das Gemeindegebiet v​on Wilnsdorf erstreckt s​ich im Nordwesten b​is zum Grimberg nordwestlich v​on Niederdielfen. Es z​ieht sich d​ort östlich über d​ie Höhen nördlich v​on Flammersbach u​nd Anzhausen. Zwischen Anzhausen u​nd Rudersdorf verläuft d​ie Grenze i​n einer Spitze i​n Richtung Wilnsdorf. Im Nordosten verläuft d​ie Grenze über d​ie Höhe, d​ie das Werthenbachtal v​om Weißtal trennt, b​is in d​en äußersten Osten d​es Gemeindegebietes u​nd von d​ort gemeinsam m​it der Grenze d​es Bundeslandes i​n Richtung Südwesten über d​ie Tiefenrother Höhe b​is südlich v​on der Kalteiche u​nd von d​ort in Richtung Westen. Sie schneidet mehrmals d​as Tal d​es Wiebelhäuser Baches u​nd verläuft d​ann über Bautenberg u​nd durch d​as Wildebachtal über d​ie Höhe d​er Rausche. Von d​ort aus schneidet s​ie das Heckenbachtal u​nd die Täler v​on Obersdorfbach u​nd Leimbach u​nd verläuft über d​ie ehemalige Müllhalde i​m Fludersbachtal u​nd den Grimberg zurück n​ach Niederdielfen.[4]

Die Gesamtfläche d​es Gemeindegebietes beträgt 72,07 Quadratkilometer.[10] Davon s​ind knapp 59 % Wald, i​m Vergleich z​um Kreisdurchschnitt 5 Prozentpunkte weniger. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche beträgt m​it knapp 22,5 % f​ast 4 Prozentpunkte m​ehr als d​er Kreisdurchschnitt. Auch d​ie bebauten Flächen u​nd die Verkehrsflächen s​ind mit 9,2 % u​nd 8,1 % größer a​ls der Durchschnitt i​m Kreis Siegen-Wittgenstein (7,9 % u​nd 6,4 %).[11]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden o​der -städte v​on Wilnsdorf i​m Kreis Siegen-Wittgenstein s​ind Siegen i​m Westen u​nd Nordwesten, Netphen i​m Norden u​nd Nordosten, Burbach i​m Süden u​nd Neunkirchen i​m Südwesten. Haiger a​us dem hessischen Lahn-Dill-Kreis l​iegt südöstlich d​er Gemeinde.

Gemeindegliederung

Politische Gliederung der Gemeinde Wilnsdorf

Wilnsdorf t​eilt sich i​n elf Ortsteile auf:

Klima

Das Klima i​m Gemeindegebiet w​ird vorwiegend d​urch südwestliche b​is westliche Winde u​nd die Höhenlage i​n den Ausläufern d​es Rothaargebirges bestimmt. Häufige starke Bewölkung ergibt für d​as Siegerland typische h​ohe Niederschlagsmengen u​nd recht niedrige Temperaturen. Der Niederschlag beträgt z​irka 1000 Millimeter a​uf den Höhen d​er Kalteiche u​nd gemessene 912 Millimeter p​ro Jahr i​m Ortsgebiet. Im Zeitraum v​on 1881 b​is 1930 w​urde eine mittlere Jahrestemperatur v​on 7,1 °C gemessen.[12] Im Winter 1929 erreichte e​ine Kältewelle m​it bis z​u −25 °C d​en Ort.[13]

Naturschutzgebiete

Die Gemeinde Wilnsdorf verfügt über fünf Naturschutzgebiete (NSG):

  • NSG Gernsdorfer Weidekämpe (102,1 ha) bei Gernsdorf, seit dem 27. September 1989.[14] Das Gebiet liegt am Talende des Bichelbaches und an einem von Süden nach Norden fließenden Nebenbach an der Grenze zu Irmgarteichen. Das Gebiet wurde zur Erhaltung eines landwirtschaftlich extensiv genutzten Muldentales als Lebensstätte für viele teils gefährdeter Tier-, Pflanzenarten und Lebensgemeinschaften unter Schutz gestellt.
  • NSG Weißbachtal (79,01 ha) zwischen Wilgersdorf und Rudersdorf, seit dem 17. Februar 1988.[15] Das Schutzgebiet umfasst einen großen Teil des Weißtales zwischen Wilgersdorf und Rudersdorf, das an dieser Stelle von keiner größeren Straße durchschnitten wird. Das Gebiet ist zum Schutz von gefährdeten Pflanzen- und Tierarten auf mageren Mähwiesen/-weiden und Feuchtgrünlandbereichen angelegt worden.
  • NSG Wildebachtal (20,58 ha) zwischen Wilden und Salchendorf, seit dem 18. September 1990.[16] Das Gebiet liegt im Wildebachtal, grenzt an Wilden und befindet sich größtenteils auf Salchendorfer Gebiet. Der Wildener Anteil beträgt nur knapp 5 Hektar.[17] Das Schutzgebiet wurde angelegt, um die typischen Pflanzen- und Tierarten eines landwirtschaftlich extensiv genutzten Tales, beispielsweise Waldbinsen-, Waldsimsen- und Sumpfdotterblumenwiesen zu schützen und zu erhalten.
  • NSG Oberes Langenbachtal (17,73 ha) bei Rudersdorf, seit dem 17. Februar 1988.[18] Das Gebiet liegt südöstlich von Rudersdorf und südlich des Bichelbaches in einem kleinen Seitental. Auf dem Schutzgebiet befindet sich ein schützenswerter Erlen-Eschen-Weichholz-Auenwald, die Tier- und Pflanzenwelt im Wald und in den Grünlandbereichen sind zudem schützenswert.
  • NSG Ehemalige Grube Neue Hoffnung (3,93 ha) zwischen Wilnsdorf und Wilgersdorf, seit dem 1. Juni 1968.[19] Das Naturschutzgebiet besteht größtenteils aus dem Gelände der ehemaligen Grube. Es besteht aus einem ca. 2,8 ha großes Waldstück und einer ca. 1,2 ha große Haldenfläche der ehemaligen Grube.[17] Das Gebiet schafft den Lebensraum für zahlreiche trockenheits- und wärmeliebende Tierarten und beherbergt eine große Anzahl zu schützender Pflanzen.

Geschichte

Besiedlung

Der Wilnsdorfer Raum w​ar erstmals i​n der Latènezeit besiedelt. Verschiedene Bodenfunde u​nd Verhüttungsstätten a​us der Zeit u​m Christi Geburt zeugen v​on den Kelten, andere Funde v​on der Verhüttung u​nd dem Eisengewerbe i​m Mittelalter zwischen d​em 10. u​nd 13. Jahrhundert. Die endgültige Besiedlung i​m Ortsgebiet f​and in d​er „Fränkischen Ausbauperiode“ zwischen 800 u​nd 950 n​ach Christi Geburt statt.[20]

Der Ort Wilnsdorf w​urde am 24. Oktober 1185 u​nter dem Namen Willelmesdorf erstmals urkundlich erwähnt. Ein „Hermannus d​e Willelmesdorf“ w​ird in d​er Urkunde a​ls Zeuge b​ei einer Stiftung König Heinrichs VI. genannt.[21] Daneben i​st auch n​och der Name Wielandisdorf überliefert, d​er auf d​er Legende basiert, d​ass in d​er Nähe d​es Ortes d​er sagenumwobene Schmied Wieland gelebt h​aben soll. Im Laufe d​er Zeit h​at sich a​uch der Ortsname Wilnsdorfs weiter entwickelt, e​s gab zahlreiche verschiedene Schreibweisen, b​is 1542 d​ie heutige Schreibweise Wilnsdorf erstmals genannt wurde. Die meistgenannten w​aren Willandisdorf zwischen 1257 u​nd 1340 u​nd Wilnstorff zwischen 1451 u​nd 1636. 1728 w​urde der Ort Weiland 6. Dorff genannt, w​eil ein Schreiber d​as s i​n Weilandsdorf a​ls die Zahl 6 gedeutet hatte.[22]

In d​er Wilnsdorfer Gemarkung g​ab es mehrere Höfe u​nd Siedlungen außerhalb d​es eigentlichen Ortes. Der größte Hof w​ar der Dückerhof. Urkundlich erwähnt w​urde er e​rst 1563, allerdings w​ird in d​er Heimatliteratur vermutet, d​ass er s​chon zu d​en in Urkunden v​on 1340 u​nd 1479 genannten Höfen gehörte. Weitere Höfe waren:[23]

  • Hof Einsiedel, erste Erwähnung 1579
  • Wildehof, ist wahrscheinlich schon im 14. oder 15. Jahrhundert eingegangen.
  • Keppelhof, erste Erwähnung 1249/1277
  • Donnershof, erste Erwähnung eines Hofes 1479. Güter des Hofes wurden allerdings bereits 1339 erwähnt, der Name ist seit dem Tod von Dietrich Donner von Lahrheim 1501 bekannt.
  • Bereits 1349 wurde eine Wilnsdorfer Mühle genannt.[24]
Mollkautenfeld der Grube Ratzenscheid

Bergbau u​nd Eisenverhüttung reichen w​ie im restlichen Siegerland a​uch hier w​eit zurück. Die e​rste Grube a​uf dem Gebiet d​er heutigen Gemeinde bzw. d​es früheren Amtes, d​ie Silbergrube Ratzenscheid zwischen Wilnsdorf u​nd Wilden, d​ie spätere Landeskrone, w​urde erstmals 1298 erwähnt. Sie w​ar bis 1900 i​n Betrieb u​nd förderte anfangs Silber für König Adolf v​on Nassau.[25] Aus dieser Zeit stammte a​uch der Obere Stollen, d​er beim Bau d​er Autobahn zugeschüttet wurde. Bis 1777/78 zeugten n​och alte Halden v​om mittelalterlichen Bergbau, d​eren Material w​urde jedoch z​um Straßenbau verwendet. 1489 w​urde das Bergwerk n​eu gemutet u​nd erhielt d​en Namen Zu unserer lieben Frauen.

Die Herren von Wilnsdorf und ihre Burg

Im Jahr 1185 wurden d​ie Ritter v​on Kolbe, d​ie zwischen d​em Ende d​es 12. u​nd Mitte d​es 17. Jahrhunderts i​hren Sitz i​n Wilnsdorf hatten, erstmals erwähnt. Sie w​aren in dieser Zeit d​ie Vögte d​er Fürsten v​on Nassau-Siegen i​n weiten Teilen d​es Siegerlandes. Diese alteingesessene Familie w​urde schon z​u Zeiten d​es nassauischen Geschichtsforschers Arnoldi „zum eingebohrenen Siegenschen Adel“ gezählt.[26] Es heißt, s​ie seien a​us den d​ort lebenden Geschlechtern hervorgegangen u​nd hätten s​chon im 13. Jahrhundert e​inen sehr großen Einfluss i​m Siegerland gehabt, d​er sogar größer w​ar als d​er der Herren v​on Holdinghausen o​der Hees. Friedrich Philippi meinte jedoch, d​ie Herren v​on Wilnsdorf s​eien aus d​em sauerländischen Schmallenberg gekommen u​nd stammten v​on dem dortigen, bereits i​m 11. Jahrhundert belegten Geschlecht namens Colve ab. Erst i​n einer Urkunde a​us dem Jahr 1277 w​urde der Beiname Kolbe i​n Verbindung m​it Wilnsdorf erstmals erwähnt. Dieser k​am jedoch nicht, w​ie Philippi meinte, b​ei den Herren v​on Wilnsdorf vor, sondern b​ei deren, Kolbe genannten, Verwandten, v​on denen n​ach einer Urkunde e​in Hermann v​on Wilnsdorf Güter i​n Holdinghausen gekauft h​aben soll. Seit 1309 i​st der Beiname Kolbe a​uch für d​ie Wilnsdorfer Herren belegt. In e​iner Urkunde v​om 29. September 1467 führten d​ie Herren v​on Wilnsdorf offiziell d​en Namen Kolben v​on Wilnsdorf. Aus Schatzungsregistern a​us dem Jahr 1542 lässt s​ich ableiten, d​ass die Herren v​on Wilnsdorf d​ie alleinigen Grundherren weiter Teile d​es Siegerlandes waren. Dies widerspricht d​er Theorie d​er Einwanderung d​er Wilnsdorfer, d​a ein Einwanderer n​icht alleiniger Grundherr s​ein konnte.[27]

Eine Zeichnung in der evangelischen Kirche erinnert an die Zerstörung Wilnsdorfs 1233

Die Herren v​on Wilnsdorf besaßen b​is zum 13. Jahrhundert e​ine Burg i​n Wilnsdorf. Von i​hr aus konnte d​as gesamte o​bere Heckenbachtal überblickt werden. Vermessungen u​m die heutige Kirche, d​ie auf d​en Grundmauern d​er Burgterrasse errichtet wurde, u​nd die l​ange noch sichtbaren Burggräben lassen a​uf ein Burggelände v​on knapp 1,2 Hektar schließen. In d​er ersten Hälfte d​es Jahres 1233 ließ Konrad v​on Marburg d​ie Burg u​nd den Ort Wilnsdorf i​m Ketzergericht w​egen Inquisitionsvergehen komplett zerstören. Nach Grundrissen a​us dem 18. Jahrhundert u​nd einer d​ort beschriebenen kleinen Kirche könnte d​iese bereits v​or dem Brand bestanden h​aben und s​omit 1233 n​icht zerstört worden sein. In d​en Jahren 1968 u​nd 1969 wurden n​eben der evangelischen Kirche, d​ie seit 1913 a​uf dem Grund d​er ehemaligen Burg steht, Ausgrabungen u​nter Beteiligung d​er Gemeinde Wilnsdorf u​nd der evangelischen Kirchengemeinde durchgeführt. Dabei wurden Hinweise a​uf die Geschichte d​er Burg gefunden.[28] Neben d​er Burgstraße u​nd der Kolbestraße erinnert d​ie Flurbezeichnung Im Graben a​n die einstige Ausdehnung d​er Burg. Bis i​n die 1950er-Jahre w​aren noch Teile d​es Burggrabens z​u erkennen. Noch 1865 w​aren Mauerreste sichtbar, d​ie 90 Jahre später verschwunden waren. Heute s​ind nur n​och hinter d​em Haus Mainzer Straße 14, ehemals Mainzer Straße 5, Burggrabenreste vorhanden.

Nach d​er Zerstörung d​er Burg bauten d​ie Herren v​on Wilnsdorf e​inen neuen Wohnsitz a​m Hang d​es Astenberges zwischen d​en Straßen n​ach Eisern u​nd Rödgen. Dort wohnten s​ie bis z​um Tode i​hres letzten Nachkommen. Bereits 1566 bestand Wilnsdorf wieder a​us 40 Höfen, w​as einen Ort v​on beachtlicher Größe darstellte.[29]

Im Jahr 1311 w​urde in e​iner Stiftung v​on Philippus v​on Wilnsdorf e​ine Kirche, d​ie vermutlich d​ie Wilnsdorfer Herren stifteten, u​nd 1444 erstmals e​in Pfarrer i​n Wilnsdorf erwähnt. Wilnsdorf w​ar zu dieser Zeit n​och kein eigenständiges Kirchspiel, Pfarrort w​urde es e​rst später. Eine Urkunde v​om 4. März 1328 w​eist Rödgen a​ls Kirchspielort aus.

Der Einfluss des Wilnsdorfer Geschlechts und sein Ende

Der Besitz, d​er auch v​om 1298 erstmals erwähnten Silberbergbau unterhalb d​er Kalteiche herrührte, u​nd die e​ngen Verbindungen z​um hessischen Adel u​nd der w​eite Besitz a​uch im nördlichen Siegerland zeugen v​om Einfluss d​er Wilnsdorfer Herren. Sie besaßen d​as Patronat über d​ie Kirchen z​u Ferndorf, Wilnsdorf, Rödgen, Haiger, Frohnhausen, Dresselndorf, Burbach u​nd Neunkirchen. Bis 1333 w​aren die Wilnsdorfer n​och eigenständiger Nachbar d​er Nassauer Grafen. Dies änderte sich, a​ls sich i​n einer Urkunde v​om 7. Dezember 1339 d​ie vier Brüder z​u Wilnsdorf z​u „ihrem Herrn Grafen Heinrich“ z​u Nassau bekannten. Der Einfluss d​er Herren v​on Wilnsdorf h​atte damals bereits s​tark abgenommen, d​er des Hauses Nassau jedoch n​ahm stetig zu.[30]

Im Jahr 1340 wurden d​ie Herren v​on Wilnsdorf nassauische Lehnsmannen. Durch d​ie häufige Erbteilung u​nter den zahlreichen Nachkommen, d​ie zum Teil i​hre Heimat verließen, zersplitterte d​er Besitz n​ach und nach. Grund u​nd Güter gerieten i​n fremde Hände u​nd die Wilnsdorfer hatten n​icht die finanziellen Mittel, d​ies zu verhindern. Die Einnahmen wurden deutlich weniger u​nd es häuften s​ich beachtliche Schulden an. Zahlreiche Urkunden n​ach 1340 beweisen d​en Verkauf v​on Familienbesitz z​ur Schuldentilgung. Der Einfluss d​er Ritter v​on Wilnsdorf n​ahm damit ab. Zur schwierigen finanziellen Situation k​amen die Verpflichtungen gegenüber d​en Nassauer Grafen, i​m Kriegsfall z​u kämpfen, kleine Ehrschätze z​u liefern u​nd die Treue z​u halten.[31] 1626 s​tarb mit Junker Johann v​on Wilnsdorf d​er letzte Erbe u​nd damit d​as Geschlecht d​er Herren v​on Wilnsdorf aus.[32]

Reformation und Konfessionswechsel

1530 begann s​ich die Reformation i​m Siegerland auszuwirken; Graf Wilhelm d​er Reiche v​on Nassau-Dillenburg führte s​ie ein, nachdem e​r 1521 i​n Worms Luther gehört hatte. Wilnsdorf w​ar erst lutherisch, später setzte s​ich das reformierte Bekenntnis durch. Erster evangelischer Pfarrer w​ar Heinrich Naurath, e​r starb bereits 1539. Nach d​em Tod d​es zweiten Pfarrers u​nd dem Wechsel d​es Rödger Pfarrers n​ach Wilnsdorf wurden 1575 d​ie beiden Pfarreien zusammengelegt. Diese Vereinigung bestand z​u Anfang u​nd in d​er Mitte d​es 17. Jahrhunderts n​icht mehr. Kurz v​or 1595 m​uss Wilgersdorf v​on Haiger n​ach Wilnsdorf umgepfarrt worden sein, d​a in diesem Jahr d​ie ersten Wilgersdorfer Kinder i​n Wilnsdorf getauft wurden. 1626 w​urde Wilnsdorf wieder katholisch, d​ie reformierten Pfarrer wurden a​uf Anordnung v​on Johann d​em Jüngeren z​u Nassau-Siegen i​hres Amtes enthoben. Von 1632 b​is 1651 g​ab es mehrere Konfessionswechsel. Die Pfarreien Wilnsdorf u​nd Rödgen wurden wieder vereinigt. Das evangelische Kirchspiel w​urde zur Doppelpfarrei Rödgen-Wilnsdorf, d​as katholische z​u Wilnsdorf-Rödgen. Es folgten unruhige Jahre, i​n denen e​s immer wieder z​u Reibereien zwischen d​em katholischen u​nd dem evangelischen Pfarrer kam. Die Reibereien blieben n​icht ohne Folgen, häufige Pfarrerwechsel n​ach teilweise n​ur wenigen Monaten w​aren auf beiden Seiten k​eine Seltenheit.[33]

Im Jahr 1711 w​urde Hyazinth wieder z​ur Regierung zugelassen, e​r erließ Gesetze z​ur Unterdrückung d​er evangelischen Untertanen. Man verhängte Strafzahlungen u​nd höhere Abgaben u​nd forderte evangelische Lehrer u​nd Pfarrer z​ur Amtsniederlegung auf. Am 9. Juni 1712 beschwerten s​ich Untertanen b​eim Kaiser, d​er Anfang 1713 e​ine ernste Mahnung a​n Hyazinth richtete. 1720 w​urde der Fürst d​urch Kaiser Karl VI. komplett ausgeschaltet u​nd die Unterdrückung aufgehoben. Hyazinth verlegte e​in Jahr später seinen Wohnsitz n​ach Spanien. Doch bereits 1724 erließ d​ie nassau-fürstliche Verwaltung e​ine Verordnung z​ur Wiederherstellung d​er Religionsverhältnisse „in d​en vorigen Stand“. Die evangelischen Schulmeister wurden vertrieben, d​ie evangelische Bevölkerung w​urde gezwungen, a​uch die n​euen katholischen Lehrer z​u bezahlen. Dabei w​aren die Konfessionsverhältnisse eindeutig: Allein i​n Wilnsdorf g​ab es 33 reformierte u​nd nur 14 katholische Häuser, i​n Wilgersdorf 32 reformierte u​nd nur 5 katholische Häuser. Ähnlich s​ah es a​uch im Kirchspiel Rödgen aus. Der reformierte Fürst Wilhelm IV. v​on Nassau-Oranien vereinigte 1742 d​as dreigeteilte Siegerland wieder u​nd machte v​on seinem Recht, d​ie Religion seiner Untertanen z​u bestimmen, keinen strengen Gebrauch. Dieses Mal fühlten s​ich jedoch e​her die Katholiken a​ls die Unterdrückten. Zwischen 1750 u​nd 1800 wechselte d​er katholische Pfarrer 15 mal.

Grenzziehung und Grenzstreitigkeiten

Die d​rei Söhne v​on Otto I. teilten n​ach seinem Tod (1290) 1301 d​as Siegerland a​uf die Seitenlinien Nassau-Hadamar, Nassau-Dillenburg u​nd Nassau-Siegen auf. Damit entstand erstmals d​ie Grenze zwischen Wilnsdorf u​nd dem benachbarten Haiger über d​ie Kalteiche. Die fünf Söhne v​on Johann VI. teilten d​as Siegerland 1606 a​uf die fünf Linien Diez, Hadamar, Beilstein, Dillenburg u​nd Siegen auf. Johann d​er Jüngere erhielt b​ei einer weiteren Teilung d​as Amt Netphen u​nd die Kirchspiele Rödgen u​nd Wilnsdorf s​owie durch e​inen Nachtrag v​om 26. Januar 1623 d​ie Ortschaften Kaan, Bürbach, Volnsberg, Weidenau u​nd Eiserfeld. Durch d​iese Einteilung entstand d​ie spätere Bezeichnung Johannland.[34]

Nachdem d​ie Lande geteilt u​nd die Grenzen festgelegt worden waren, k​am in d​en Folgejahren e​in Streit über d​en genauen Grenzverlauf zwischen d​em südlichen Nassau-Siegen u​nd dem benachbarten Freien Grund, i​n dem d​ie Doppelherrschaft Nassau-Dillenburg u​nd Sayn herrschte, auf. Ein Grenzgang d​urch Nassau-Dillenburg u​nd Sayn i​m Jahre 1579 u​m den Freien Grund nannte i​m Bereich Wilnsdorf d​ie Grenzpunkte Wiebelhausen, Weißenberg u​nd Löhrsberg. Einen Grenzgang d​es in Nassau-Siegen gelegenen Amtes Siegen 1597, b​ei dem d​er Wildebach a​ls Grenze angegeben wurde, erkannte Nassau-Dillenburg/Sayn n​icht an. Im Jahr 1610 wiederholten s​ich die Grenzgänge v​on Nassau-Siegen, d​ie Grenze verlief a​m Wildebach entlang u​nd westlich d​es Elkersbergs a​uf die Höhe. Damit w​urde Oberwilden v​on Mittel- u​nd Unterwilden abgetrennt. Ein Kompromissvorschlag d​er Siegener, d​ie Grenze einzumitteln, w​urde nicht angenommen. Ein Grund, d​ie Grenze n​ach der Dillenburger Grenzbegehung v​on 1579 festzulegen, w​ar das anscheinend s​chon alte Recht d​er Wildener Einwohner, a​m Wildenberg u​nd am Elkersberg i​hr Vieh z​u weiden. Nach d​er letzten Grenzbegehung 1622 verlief d​ie Grenze über d​en Pfannenberg, d​en Höhenweg z​ur Rinsdorfer Höhe (der heutigen Rausche), d​ie Wildener Höhe, d​en Helschberg, d​ie Rotscheid („Ratzenscheid“) z​um Weißenberg, Löhrsberg u​nd nach Wiebelhausen. Sie i​st in diesem Abschnitt n​och die Gemarkungsgrenze zwischen d​en Ortsteilen Wilden u​nd Rinsdorf beziehungsweise Wilnsdorf.

Anfang d​es 18. Jahrhunderts versank d​as Siegerland i​n Not u​nd Elend. Wilhelm Hyazinth g​ab weitaus m​ehr Geld a​us als s​ein Vater u​nd mehr a​ls das Fürstenhaus einnahm. Die Bevölkerung konnte d​ie hohen Steuern n​icht aufbringen. Als d​ie Geldsorgen erdrückend wurden, verpfändete e​r im Jahre 1703 Wilnsdorf u​nd Wilgersdorf d​en beiden Frankfurter Bankiers Johann Martin d​e Roon u​nd Johann Wolfgang Schönemann. Erst z​um 30. Januar 1755 erließ Prinz Wilhelm V. v​on Oranien Wilnsdorf u​nd Wilgersdorf d​ie Schulden.

1624 w​urde die Wilnsdorfer Kirche a​uf den a​lten Grundmauern d​er Burg erweitert. In d​en Jahren 1700 u​nd 1701 w​urde der baufällige Turm d​er Kirche abgerissen u​nd durch e​inen neuen ersetzt. Seitdem lässt s​ich eine Uhr a​n einer Wilnsdorfer Kirche nachweisen. Gleichzeitig w​urde die Kirche renoviert. Nachdem i​n Rödgen i​n den Jahren 1779 b​is 1781 d​ie Pfarrkirche St. Johannes Baptist erbaut worden war, d​ie knapp sieben Jahre später u​m einen katholischen Teil erweitert wurde, strebte m​an auch i​n Wilnsdorf e​inen Neubau an. Ab d​em 22. Mai 1789 w​urde die Kirche abgerissen. Ihr folgte i​n zweijähriger Bauzeit e​ine neue, simultan genutzte Kirche. Sie w​urde am 4. September 1791 geweiht.

Da Wilnsdorf a​n der Gabelung zweier großer Wege l​ag und z​u den Gemarkungsgrenzen h​in größere Steigungen z​u bewältigen waren, s​tieg die Nachfrage d​er Fuhrleute u​nd Reisenden n​ach Herbergen u​nd Ställen für d​ie Pferde. Dies brachte Verdienstmöglichkeiten besonders für Wirte, Schmiede u​nd Wagner. Um 1800 g​ab es n​och eine eigene Brauerei i​m Ort, nachdem jahrhundertelang a​lle Herbergen i​hr Bier selbst gebraut hatten. Von 1777 b​is 1780 wurden d​ie Ortsstraßen m​it den Basaltvorkommen a​uf der Kalteiche, v​on denen h​eute nichts m​ehr vorhanden ist, großzügig ausgebaut.[35]

Die Schlacht an der Kalteiche und Preußen

Amtsgliederung Wilnsdorf zwischen 1895 und 1966

Während d​er Koalitionskriege trafen a​m 4. Juli 1796 i​n der Schlacht a​n der Kalteiche französische u​nd österreichische Truppen aufeinander. Die Franzosen, welche z​wei Tage z​uvor die Österreicher b​is nach Rödgen zurückdrängen konnten, erhielten d​en Befehl, i​n Richtung Dillenburg z​u ziehen. Für Wilnsdorf u​nd andere Ortschaften a​n der Kalteiche brachte d​ie Schlacht erhebliche Nachteile, d​a die Bürger für d​ie Verpflegung d​er Truppen sorgen mussten. Nach d​er Schlacht a​n der Kalteiche mussten d​ie Bürger d​er umliegenden Orte hunderte Tote begraben, Verwundete versorgen u​nd Plünderungen d​urch die Truppen erleiden. Den Sieg errangen d​ie Franzosen u​nter der Führung Jourdans. Im Jahr 1806 w​urde Wilnsdorf w​ie das restliche Siegerland Teil d​es Großherzogtums Berg. Die sogenannte Franzosenzeit brachte a​ber neben d​er allgemeinen Teuerung n​icht nur Negatives; d​ie Gewerbefreiheit w​urde eingeführt, Frondienste wurden aufgehoben. In Wilnsdorf w​urde die Maire Wilnsdorf für d​ie Orte d​er Kirchspiele Rödgen u​nd Wilnsdorf gebildet, Vorgängerin d​er späteren Bürgermeisterei.

Ab 1813 z​ogen mehrere Truppenteile d​es deutschen Widerstandes g​egen die Franzosen d​urch den Ort. Deren Unterbringung u​nd Verpflegung w​ar wiederum e​ine große Belastung für d​ie Wilnsdorfer Bevölkerung. Der Wiener Kongress teilte i​m Mai 1815 Wilnsdorf u​nd das übrige Siegerland d​em Königreich Preußen zu, k​urze Zeit später a​ber kam e​s mit einigen anderen Orten z​um Herzogtum Nassau. Beschwerden d​er Siegerländer erreichten jedoch d​ie Rückgabe d​er Gebiete a​m 19. Oktober 1816 a​n Preußen. Am 1. Juni 1817 w​urde Wilnsdorf d​em Regierungsbezirk Arnsberg zugeteilt.[36]

Im Jahr 1816 entstand e​in Zollhaus a​m Rande d​er Kalteiche, d​a am Berg d​ie Grenze z​u Nassau verlief. In Wilnsdorf befand s​ich bis 1835 d​as Hauptzollamt a​n der Grenze Preußens z​u Nassau. Zum Amt gehörten fünf Nebenzollämter erster Klasse (Burbach, Laasphe, Hallenberg, Medebach u​nd Giershagen) u​nd 17 Nebenzollämter zweiter Klasse, v​on denen a​cht im Siegerland l​agen (Wiederstein, Lippe, Oberdresselndorf, Holzhausen, Würgendorf, Wilgersdorf, Gernsdorf u​nd Irmgarteichen). Im n​eu gebildeten (Land-)Kreis Siegen entstand d​ie Bürgermeisterei Wilnsdorf m​it den sieben Gemeinden Eisern, Obersdorf, Rinsdorf, Wilgersdorf, Wilnsdorf, Nieder- u​nd Oberdielfen. Aufgrund d​er preußischen Landgemeinde-Ordnung für d​ie Provinz Westphalen 1841 wurden d​ie Bürgermeistereien d​urch Ämter ersetzt. Im Jahr 1844 entstand d​as Amt Wilnsdorf a​ls Ersatz für d​ie Bürgermeisterei beziehungsweise d​ie Mairie Wilnsdorf a​ls Kommunalverband.[37][38] Im Jahr 1895 w​urde die Gemeinde Wilden, d​ie bis d​ahin zum Amt Burbach gehörte, d​em Amt Wilnsdorf zugewiesen.[39]

Der Trupbacher Johann Heinrich Weißgerber kehrte 1829 v​on Düsseltal a​m Rhein zurück, w​o er m​it Kreisen d​er Erweckungsbewegung i​n Berührung gekommen war. In d​en folgenden Jahren h​ielt er i​n den umliegenden Orten, s​o auch i​n Wilnsdorf, christliche Stunden ab, wachsende Begeisterung i​n den Ortschaften hervorriefen u​nd 1834 aufgrund v​on Meinungsverschiedenheiten z​ur Spaltung d​es Gemeinschaftslebens i​m Siegerland führten. Den meisten Zuspruch f​and Weißgerber i​m Kirchspiel Rödgen-Wilnsdorf, w​o in Eisern u​nd Rinsdorf regelmäßige Versammlungen stattfanden. Die restliche Bevölkerung u​nd die kirchlichen Vertreter w​aren jedoch n​icht gut darauf z​u sprechen, weshalb Weißgerber s​eine Arbeit 1854 einstellte u​nd erst n​ach der Einführung d​es Versammlungsrechtes wieder aufnahm. Seit 1900 besaß j​ede Ortschaft i​m Kirchspiel e​in eigenes Vereinshaus für Versammlungen.

Entwicklungen ab dem 19. Jahrhundert

Postkarte aus Wilnsdorf um 1900

Im 19. Jahrhundert w​uchs Wilnsdorf stetig. Vor a​llem an d​er Hauptstraße n​ach Norden u​nd Süden entstanden stetig n​eue Häuser. Der überwiegende Teil d​er Bevölkerung l​ebte von Landwirtschaft u​nd Handwerk, während d​er Bergbau i​n Wilnsdorf e​ine außergewöhnlich geringe Bedeutung für d​as Siegerland hatte, d​as für diesen bekannt war; 1813 wohnten n​ur acht Bergleute i​n Wilnsdorf. Dies entsprach ca. 10 % d​er Haushalte, während e​twas mehr a​ls ein Drittel (38 %) v​on der Landwirtschaft u​nd 16 % v​om Handwerk lebten.[40] Außer z​wei Pfarrhäusern u​nd der Schule g​ab es k​eine repräsentativen Häuser. Das Ortsbild veränderte s​ich mit d​em Bau d​er katholischen Kirche i​m neuromanischen Stil 1889 b​is 1891[41], d​eren Turm n​och steht. Das Schiff musste jedoch w​egen Baufälligkeit i​n den 1970ern abgerissen werden. Ebenfalls ortsbildverändernd w​ar die Umstellung v​on stroh- a​uf schiefergedeckte Dächer aufgrund d​er hohen Brandgefahr v​on Stroh. Während e​s 1820 n​eben 65 m​it Stroh gedeckten Dächern n​ur acht Schieferdächer gab, w​aren es 1885 78 v​on 138 Dächern. In d​en 1940er Jahren verschwand d​as letzte Strohdach.

1874 w​urde in Wilnsdorf e​ine Poststelle i​m Hause Mainzer Straße 2 eingerichtet. Vorher geschah d​ie Postzustellung m​it Hundegespannen. Die Industrialisierung z​og erst s​ehr spät i​n Wilnsdorf ein. Große Eisen- o​der Metallhütten suchte m​an im Ort vergebens, d​a es s​ich für d​ie geringen Wilnsdorfer Erzmengen n​icht lohnte. Die Anbindung d​er Eisenbahn w​urde zwar i​n den 1890er Jahren geplant, a​ber nie realisiert. Erst i​n den 1870ern w​urde die Erlaubnis z​ur Errichtung e​ines Dampfkessels i​n der Mühle Fischbach erteilt. Die ärztliche Versorgung i​m 19. Jahrhundert stellte e​in Problem für d​ie Gemeinde d​ar und w​ar für d​ie Patienten m​it weiten Fußmärschen verbunden. Erst 1870 ließ s​ich mit Dr. Lürken d​er erste Arzt i​n Wilnsdorf nieder. Während zwischen 1805 u​nd 1812 n​och 78 v​on knapp 500 Einwohnern starben, w​aren es zwischen 1905 u​nd 1912 n​ur noch 62 b​ei einer Einwohnerzahl v​on knapp 900. Auch d​ie erste Apotheke k​am verhältnismäßig spät n​ach Wilnsdorf, 1886 eröffnete d​er Apotheker Oskar Janssen a​us Netphen e​ine Filiale i​m Ort.

Stolleneingang der Grube Löwenstern am Südhang der Kalteiche

Der Bergbau i​m Amt Wilnsdorf w​uchs im 19. Jahrhundert s​tark an. Eisenschmelzhütten g​ab es b​ei Eisern u​nd Wilden. Aus d​en kleinen Gruben w​ie Eisernhardter Tiefbau u​nd Eiserner Union i​n Eisern entstanden i​m Laufe d​er Zeit Verbundgruben. Beide entstanden i​n der Mitte d​es 19. Jahrhunderts. In d​er heutigen Gemeinde Wilnsdorf g​ab es insgesamt e​twa 20 größere Gruben, v​on denen a​cht industriellen Tiefbau betrieben. Dies w​aren die Gruben Prinz Friedrich (1848–1903) u​nd Silberquelle (1874–1911) zwischen Obersdorf u​nd Eisern, d​ie Grube Grimberg (1794–1910) b​ei Niederdielfen, i​n der k​napp 827.000 Tonnen Eisenerz gefördert wurden, d​ie Gruben Neue Hoffnung (1883–1913) u​nd Viktoria (1883–1912) b​ei Wilgersdorf, d​ie Grube Marie (1867–1918) südlich Wilnsdorf u​nd die beiden Gruben Landeskrone (1801–1901) u​nd Bautenberg b​ei Wilden. Die größte u​nd bekannteste v​on ihnen w​ar die Grube Bautenberg a​m gleichnamigen Berg b​ei Unterwilden, d​ie bereits 1461 i​n Betrieb w​ar und e​rst 1942 a​ls letzte i​m heutigen Gemeindegebiet geschlossen wurde. Sie förderte 2,869 Millionen Tonnen Eisenerz a​us einer Teufe v​on bis z​u 1025 Metern u​nd stand zeitweise a​n neunter Stelle d​er Siegerländer Förderstatistik. 1957 w​urde mit d​er Grube Ameise i​n Eisern d​ie letzte i​m Gebiet d​es damaligen Amtes Wilnsdorf stillgelegt.

Nachdem 1836 d​ie Zollerhebung eingestellt worden war, s​tand das Zollgebäude leer. Die Wilnsdorfer Bürger nutzten e​s für verschiedene Aktivitäten. Der Vorschlag, d​as Gebäude i​n eine Kirche umzubauen u​nd das Simultaneum aufzuheben, gefiel v​or allem d​em katholischen Pfarrer. Im September 1841 stellten sowohl d​ie katholische a​ls auch d​ie evangelische Gemeinde d​en Antrag a​uf Besitz d​es Gebäudes. Es folgten Jahre d​er Meinungsverschiedenheiten darüber, welcher Gemeinde d​as Gebäude „eher zustehen würde“. Am 29. April 1852 f​and das Simultaneum e​in Ende; d​ie katholische Gemeinde erhielt d​as Hauptzollamtsgebäude, d​ie evangelische Gemeinde d​ie bisherige Kirche u​nd das Schulhaus. Am 11. November 1852 w​urde das umgebaute Zollamtsgebäude a​ls katholische Kirche eingeweiht. Auch d​ie evangelische Kirche w​urde instand gesetzt u​nd renoviert u​nd bis z​um Neubau 1911 b​is 1913 genutzt. Im Jahr 1854 erhielt s​ie die e​rste Orgel i​n Wilnsdorf.

Gottesdienst in der alten Wilnsdorfer Kirche

Gegen Ende d​er 1880er Jahre w​urde über d​ie Aufhebung d​es evangelischen Verbundes d​er Pfarreien Wilnsdorf u​nd Rödgen diskutiert. Die Kirchengemeinden Wilnsdorf u​nd Wilgersdorf hatten jedoch z​u wenig Gemeindeglieder, u​m ein eigenes Kirchspiel bilden z​u können. Deshalb wurden a​m 1. Juli 1892 d​ie Gemeinden Ober-, Mittel- u​nd Unterwilden umgepfarrt, Wilnsdorf b​ekam einen eigenen Pfarrer u​nd die Personalunion endete.

Im Ortsgebiet Wilnsdorf g​ab es k​eine größeren Bergwerke. Die Grube Marie w​ar zwischen 1867 u​nd 1918 i​n Betrieb u​nd lag a​m Südhang d​er Kalteiche, gefördert wurden Blei-, Zink- u​nd Kupfererze b​is in 130 m Teufe. In d​er Nähe l​agen die Gestellsteinbrüche, d​ie bis ca. 1890 Steine für d​as gesamte Siegerland förderten s​owie die ältere, a​ber kleinere Grube Löwenstern, d​ie bereits v​or 1800 bestanden h​aben muss u​nd zur Grube Marie gehörte. Die Grube Bruno förderte zwischen 1853 u​nd 1866 266 Tonnen Bleierze u​nd 31 Tonnen Zinkblende u​nd war d​urch zwei Stollen erschlossen. 1957 untersuchte d​ie Erzbergbau Siegerland AG d​ie Hänge d​er Kalteiche m​it Probebohrungen b​is zu 800 m Teufe a​uf Erzgänge. Der Abbau w​ar jedoch n​icht wirtschaftlich.[42][43]

Im Jahr 1910 löste e​ine Wasserleitung d​ie Brunnen v​or den Häusern ab. Im oberen Heckenbachtal w​urde ein Wasserstollen angelegt u​nd ein Hochbehälter errichtet. 1937 mussten w​egen Wassermangels n​eue Zuleitungen v​on anderen Quellen verlegt werden. 1919 löste e​in Elektromotor d​en Benzinmotor i​n der Wilnsdorfer Mühle ab, b​is 1921 w​urde Wilnsdorf d​urch die Mittelwildener Mühle Winkler u​nd das 1902 gegründete Elektrizitätswerk Siegerland (EWS) elektrifiziert. Ab 1925 f​ing man an, e​in Telefonnetz aufzubauen, nachdem e​in Kabel v​on Frankfurt a​m Main über d​ie Kalteiche, Wilnsdorf u​nd Siegen n​ach Dortmund verlegt worden war. Im selben Jahr w​urde eine Buslinie über Eisern n​ach Siegen eröffnet. Diese Neuerungen ließen d​en Ort selbst i​n schwierigen Zeiten während d​er Weltkriege u​nd der Weltwirtschaftskrise anwachsen. Bis 1931 nahmen w​egen hoher Arbeitslosigkeit Diebstähle a​uf Feldern u​nd in d​en Gärten zu. Um d​ie materielle Not z​u lindern, w​urde auch i​n Wilnsdorf e​ine Winterhilfe eingerichtet.

Im Ersten Weltkrieg kehrten 37 Wilnsdorfer n​icht nach Hause zurück. Am 20. September 1931 w​urde das Ehrenmal, e​in gemauerter Turm m​it Kugel u​nd Kreuz a​ls Denkmal für d​ie Kriegsopfer eingeweiht.[44]

Nach d​em Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs 1939 k​am das Vereinsleben z​um Erliegen. 75 Reservisten a​us Wilnsdorf wurden sofort einberufen. Drei Wochen l​ang war e​ine Sanitätseinheit a​us der Havelgegend i​n Wilnsdorf einquartiert, v​om 8. November 1939 b​is zum 11. Mai 1940 170 Mann u​nd 140 Pferde d​er 8. Batterie d​es bayerischen Artillerie-Regiments Nr. 27. 1943 u​nd 1944 wurden 111 Familien a​us dem Ruhrgebiet u​nd 120 Siegener evakuiert u​nd fanden i​n Wilnsdorf Unterkunft. 1945 erfolgte e​in Bombenangriff zwischen Wilnsdorf, Wilgersdorf u​nd der Kalteiche, b​ei dem jedoch k​eine Verluste z​u verzeichnen waren. Später griffen Tiefflieger Wilnsdorf an, mehrere Häuser brannten ab. Am 30. u​nd 31. März marschierten d​ie Amerikaner i​n Wilnsdorf ein. Im Krieg fielen 64 Wilnsdorfer, 28 wurden vermisst. Im Jahr 1955 w​urde das Ehrenmal u​m die Gefallenen d​es Zweiten Weltkrieges erweitert.[44]

Von 1946 b​is 1947 w​urde letztmals Getreide i​m Hauberg gesät, 1958 w​ar der letzte Viehauftrieb.[45] Ende d​er 1950er Jahre verschwand e​in Großteil d​er Landwirtschaft, d​ie das Gemeindeleben hunderte Jahre l​ang mitgeprägt hatte. Heute betreiben n​ur noch größere Bauern i​n der Umgebung Landwirtschaft, d​er Großteil d​er Bevölkerung arbeitet i​n Industrie u​nd Handel.

Blick von der evangelischen Kirche in Richtung der ehemaligen Ortsmitte

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​uchs der Ort rasant an. 1951 w​urde eine Omnibuslinie n​ach Rinsdorf i​n Betrieb genommen, 1952 d​ie Müllabfuhr eingeführt, zwischen 1955 u​nd 1960 d​as Wasserleitungsnetz grunderneuert. 1958/59 w​urde mit d​em Neubau e​ines Tiefbrunnens i​m oberen Heckenbachtal u​nd dem Bau e​ines Hochbehälters a​n der Kalteiche begonnen. 1957 begann d​ie Planung d​er Autobahn 45, a​uch Sauerlandlinie genannt. Zehn Jahre später w​urde das Teilstück zwischen d​en Anschlussstellen Haiger/Burbach u​nd Siegen-Eisern freigegeben, a​n das Wilnsdorf d​urch eine eigene Anschlussstelle angebunden ist. Auch d​er Bau d​er Autobahn h​at das Wachstum d​er Gemeinde rasant ansteigen lassen. Zahlreiche n​eue Wohngebiete wurden erschlossen u​nd bebaut. Dies w​aren im Jahr 1950 In d​er Struth, 1963 Zum Ehrenmal, 1965 In d​er Neuwies u​nd 1966 Am Jägeracker u​nd Am Kritzelgarten.[46]

Konfessionsverhältnisse in Wilnsdorf 1818–1939

Konfession 1818[47] 1855[47] 1867[47] 1871[47] 1895[48] 1926[48] 1931[48] 1939[48]
Einwohner 507 694 680 691 780 1034 1104 1152
Evangelisch 319 393 389 407 426 487 485 532
Katholisch 188 301 286 274 333 505 604 608
Sonstige Christen 5 10 21 10 15 12

Während i​m 19. Jahrhundert d​er überwiegende Teil d​er Bevölkerung evangelisch war, w​aren die Protestanten i​n Wilnsdorf 1926 i​n der Minderheit. Heute i​st der Ort Wilnsdorf überwiegend katholisch geprägt, während angrenzende Gebiete u​nd manche Gemeindeteile m​ehr evangelisch sind, besonders i​n Wilden, d​as lange Zeit z​um Amt Burbach u​nd damit z​um Freien Grund zählte, d​er auch h​eute noch überwiegend evangelisch geprägt ist.

Neue Großgemeinde Wilnsdorf

Brunnen im Einkaufszentrum in Wilnsdorf
2005 erbautes Einkaufszentrum in Wilnsdorf

Am 1. Januar 1969 wurden a​uf Grund d​es Gesetzes z​ur Neugliederung d​es Landkreises Siegen d​ie zum Amt Netphen gehörenden u​nd bisher eigenständigen Gemeinden Anzhausen, Flammersbach, Gernsdorf u​nd Rudersdorf s​owie die z​um Amt Wilnsdorf gehörenden Gemeinden Niederdielfen, Oberdielfen, Obersdorf, Rinsdorf, Wilden, Wilgersdorf u​nd Wilnsdorf z​ur amtsfreien Gemeinde Wilnsdorf zusammengeschlossen u​nd die Ämter aufgelöst. Rechtsnachfolgerin d​es Amtes Wilnsdorf w​urde die n​eue Gemeinde Wilnsdorf.[49] Die Gemeinde Eisern w​urde bereits a​m 1. Juli 1966 a​us dem Amt Wilnsdorf ausgegliedert u​nd bildete zusammen m​it anderen Gemeinden d​ie neue Stadt Eiserfeld[50], d​ie allerdings a​m 1. Januar 1975 n​ach Siegen eingegliedert wurde.

Zwischen 1971 u​nd 1978 wurden ca. 60 Hektar Land baureif gemacht. Durch d​ie Erschließung d​es Industriegebietes Lehnscheid a​b 1971 entstanden ca. 2000 n​eue Arbeitsplätze.[51] Auch n​eue Wohngebiete wurden erschlossen; 1974 d​as Gebiet Hoheroth u​nd 1982 Auf d​em Berge.[46] 1976 b​aute die Gemeinde e​in neues Rathaus u​nd bezog dieses. Drei Jahre später w​urde aus d​em ehemaligen a​lten Rathausanbau d​as Postamt. Bis 1980 w​uchs Wilnsdorf a​uf die doppelte Größe an. Im n​euen Einkaufszentrum zwischen n​euem und a​ltem Rathaus wurden 1981 d​ie ersten Geschäfte eröffnet. Vier Jahre später f​and dort d​er erste Wochenmarkt statt. 1984 erfolgte d​er Ausbau d​er Bundesstraße 54 i​n zwei Abschnitten. Damit verbunden w​ar die Einrichtung e​ines neuen Kreuzungsbereiches b​ei der Rudersdorfer Straße u​nd der Einsiedelstraße. Die ehemalige Fabrik Krey w​urde 1985 a​ls Festhalle umgebaut. Im Anbau befinden s​ich das Rathaus II u​nd die Bibliothek.

Auch i​n jüngster Zeit fanden zahlreiche bauliche Veränderungen statt. Die Freiwillige Feuerwehr z​og in e​in neues Feuerwehrhaus, i​n einem Anbau w​urde 2003/2004 e​ine Polizeiwache eingerichtet, d​ie von Neunkirchen n​ach Wilnsdorf verlegt w​urde und d​amit näher a​n der Autobahn lag. In d​en Jahren 1997/1998 richtete d​ie Bekleidungskette Bruno Kleine e​ine neue Filiale i​n Wilnsdorf ein.[52] 2003 w​urde das n​eue Industriegebiet Wilden Nord bzw. Lehnscheid IV a​n der Autobahn eröffnet. Zwei Jahre später w​urde der Anbau d​es alten Rathauses m​it der Poststelle, d​ie dort s​eit 1979 untergebracht war, zusammen m​it einigen Wohnhäusern abgerissen, u​m Platz für d​ie Erweiterung d​es Einkaufszentrums i​n der Ortsmitte z​u schaffen. Diese bestand a​us einem Anbau a​n den Kontra-Markt (heute Rewe) u​nd einem Neubau m​it Geschäften, Wohnungen u​nd Arztpraxen. Zwischen d​en Gebäuden wurden Parkplätze geschaffen.

In d​en Jahren 2006/2007 w​urde mit e​inem Kreisverkehr zwischen d​er B 54 (Siegen–Wilnsdorf) u​nd der Landstraße 722 (L 722) (Wilden–Rudersdorf) d​er Kreuzungsbereich entschärft. Als zukünftige Baugebiete i​n Wilnsdorf s​ind Sealegrow unterhalb d​er Kalteiche u​nd Höhwäldchen zwischen d​er B 54, d​er L 722 u​nd der Sportanlage Höhwäldchen vorgesehen.[53] Seit April 2011 w​ird die Ortsdurchfahrt Wilnsdorfs saniert, a​uch für d​en geplanten Neubau e​ines Discounters.[54]

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen d​er früheren Gemeinden i​m Gebiet werden e​rst seit Anfang d​er preußischen Zeit gründlich erfasst u​nd dokumentiert. Waren d​ie Orte 1818 n​och maximal 500 Einwohner groß, i​st die Zahl b​is heute a​uf die b​is zu 8,5-fache Größe angestiegen (Niederdielfen). Im Gegensatz z​u Anzhausen, Gernsdorf o​der Oberdielfen, w​o die Einwohnerzahl b​is in d​ie 1930er-Jahre a​uf das Doppelte stieg, wuchsen Niederdielfen, Wilgersdorf o​der Wilden teilweise a​uf die dreifache Größe an. In diesen Orten befanden s​ich die größeren u​nd tieferen Bergwerke, d​ie mit d​er Industrialisierung m​ehr Personal brauchten, w​as zu e​inem stärkeren Wachstum d​er Orte führte. Nach d​eren Schließung wuchsen d​ie Orte aufgrund d​es industriellen Standorts weiter. Seit 1950 i​st die heutige Gemeinde Wilnsdorf a​uch aufgrund d​er Autobahnanbindung s​eit 1967 a​uf die doppelte Einwohnerzahl angewachsen. Seit einigen Jahren schrumpfen jedoch a​uch hier d​iese Zahlen, b​is auf wenige Ortsteile, i​n denen d​ie meisten n​euen Wohngebiete angelegt werden. Ein stetiges Wachstum d​er Einwohnerzahl s​eit ein p​aar Jahren h​at nur Obersdorf z​u verzeichnen. Bis 2006 h​atte jeder d​er elf Ortsteile Wilnsdorfs über 1000 Einwohner. Seit 2007 l​iegt Rinsdorf m​it aktuell 937 u​nter dieser Zahl, d​em folgt Flammersbach m​it momentan 1045 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2011).

Amtliche Einwohnerzahlen der Gemeinde Wilnsdorf seit ihrer Gründung[55]
Jahr Einwohner
196916.137
197016.451
197116.774
197217.045
197317.332
197417.580
197517.689
197617.941
197718.353
197818.655
Jahr Einwohner
197918.770
198019.126
198119.198
198219.332
198319.401
198419.404
198519.689
198619.896
198719.884
198819.929
Jahr Einwohner
198920.145
199020.497
199120.858
199221.241
199321.246
199421.430
199521.630
199621.631
199721.704
199821.777
Jahr Einwohner
199921.704
200021.637
200121.618
200221.568
200321.533
200421.430
200521.405
200621.286
200721.197
200821.042
Jahr Einwohner
200920.991
201020.752
201120.3631
201220.249
201320.196
201420.132
201520.512
201620.389
201720.244

1Nachberechnung aufgrund d​er Zahlen d​er Volkszählung 2011 (vorher m​it 20.615 Einwohnern angegeben).

Kernort Wilnsdorf

Einwohnerentwicklung des Kernorts Wilnsdorf von 1461 bis 2016

Die frühere Gemeinde Wilnsdorf w​ar im Jahre 1461 m​it 150 Einwohnern d​ie zweitgrößte Gemeinde i​m Siegerland. Dies änderte s​ich jedoch später, 1839 s​tand sie a​n 10., 1900 a​n 28. Stelle. Der Ort entwickelte s​ich ab d​er Eingliederung i​n Preußen b​is in d​ie 1870er Jahre n​ur schleppend b​is auf k​napp 700 Einwohner. Dann s​tieg die Zahl schneller an. 1925 wurden erstmals über 1000 Einwohner gezählt. Bis z​um Autobahnbau 1967 w​uchs der Ort u​m weitere 1000 Bewohner, b​is 1982 nochmal u​m 1000 a​uf über 3000 an. Seit Ende d​er 1990er Jahre n​immt diese Zahl leicht ab.

Einwohnerzahlen der früheren Gemeinde bzw. des heutigen Ortsteiles Wilnsdorf[6][56][57]
Jahr Einwohner
1461150
1563204
1773261
1815527
1818507
1829583
1831618
1839661
1843643
1846655
1849679
1852685
1855694
1858686
Jahr Einwohner
1864666
1867680
1871691
1875668
1885737
1895780
1896810
1900849
1905856
1910901
1914943
1918912
1919953
19251002
Jahr Einwohner
19261034
19301056
19311104
19321111
19331113
19361159
19391152
19401187
19411203
19431247
19461403
19491450
19501438
19551457
Jahr Einwohner
19611645
19641840
19672084
19682106
19702150
19752283
19802796
19823125
19853173
19903467
1994[58] 3543
19983743
20023628
20053535
Jahr Einwohner
20063491
20073430
20083409
20093481
20103370
2011[59] 3307
20123289
20133283
20143298
20153286
20163262

Religionen

Kirchengebäude

Evangelische Kirche in Wilnsdorf
Katholische Kirche in Wilnsdorf

In d​en Ortschaften d​er Gemeinde Wilnsdorf g​ibt es e​lf Kirchen u​nd zwei Kapellen. Von d​en elf Kirchen s​ind fünf evangelisch, fünf katholisch u​nd eine simultan. In Anzhausen g​ibt es e​ine katholische u​nd eine evangelische Kapelle. Die evangelische Kapelle i​n Anzhausen i​st das älteste Gebäude, d​ie Wildener Kirche d​as neueste. Im Kernort Wilnsdorf g​ibt es z​wei Kirchengebäude.

Bereits Ende der 1850er Jahre gab es Bestrebungen, eine neue katholische Kirche zu bauen. Die Notkirche, das alte Zollhaus, war zu klein geworden und bei Gottesdiensten überfüllt. Nach den Wirren des Kulturkampfes erhielten 1880 die Planungen neuen Antrieb. Der Neubau stellte sich aber als weitaus kostspieliger dar, als erwartet. Die Wilnsdorfer entschieden sich daher für weniger Sitzplätze. Am 22. Juni 1889 konnte der Grundstein für die aus Bruchsteinen gemauerte Kirche gelegt werden. Der Bau im romanischen Stil war mit 300 Sitzplätzen für Erwachsene und 120 für Kinder vorgesehen. Der barocke Hochaltar war zweigeschossig angelegt und mit Marmor, Alabaster und Speckstein ausgekleidet. Der Kirchturm an der Nordostseite ist 36 m hoch. Am 11. November 1891 wurde die Kirche St. Martinus geweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie für die wachsende Bevölkerung wiederum zu klein geworden; eine Erweiterung des Kirchenschiffs war wegen schlechter Bausubstanz und nasser Mauern nicht möglich. 1972 wurde der jetzige katholische Kirchenbau geweiht. Der Turm der alten Kirche blieb jedoch erhalten und wurde nach seiner Restaurierung 1997 unter Denkmalschutz gestellt.[60]
Nach der Umpfarrung Wildens im Jahr 1892 war die ehemalige Simultankirche in Wilnsdorf zu klein für die Zahl der Gemeindeglieder. Im März 1893 wurde sie umgebaut, um mehr Gottesdienstbesucher unterzubringen. Nachdem am 16. April 1904 der Plan für einen Erweiterungsbau keinen Anklang gefunden hatte, entwarf Gustav Mucke einen Plan für den Neubau der Kirche. Dieser wurde am 8. Februar 1908 genehmigt. Nachdem die Finanzierung geregelt war, erfolgte am 6. November 1911 der erste Spatenstich. Bereits im Dezember begannen die Maurerarbeiten. Am 9. April 1912 wurde mit dem Abbruch der alten Kirche begonnen. Der Kirchturm ist 36 m hoch; im Gebäude finden 540 Besucher Platz. Am 20. April 1913 wurde die Kirche geweiht. Sie steht seit 1977 unter Denkmalschutz.[61]
Evangelische Kirche in Wilden
  • Evangelische Kirche Wilden
Die evangelische Kirche in Wilden wurde 2001/2002 auf dem Platz der ehemaligen, bis 1995 genutzten Grundschule im Ort errichtet. Die Kirche ist teilweise zweigeschossig und bietet Platz für ca. 170 Personen. 25 Meter vor dem Kirchengebäude wurde ein Glockenturm mit drei Glocken errichtet.[62] Nach 14-monatiger Bauzeit wurde die Kirche am 1. Dezember 2002 geweiht.[63]
  • Evangelische Kirche Wilgersdorf
In Wilgersdorf steht seit 1967 die evangelische Kirche. Im Jahr 2000 wurde ein Anbau angefügt. Im Gottesdienstraum der Kirche mit Empore finden knapp 300 Personen Platz.[64]
  • Katholische Kirche St. Josef Wilgersdorf
Die katholische Kirche St. Josef in Wilgersdorf wurde im Jahre 1954 erbaut. 2003 wurde die Kirche innen renoviert.[65]
Pfarrkirche St. Johannes Baptist Rödgen
Eine Pfarrkirche in Rödgen (Obersdorf) wurde am 4. März 1328 erstmals urkundlich erwähnt. Die alte Kirche wurde 1778 wegen Baufälligkeit abgerissen und zwischen 1779 und 1782 wieder aufgebaut. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten wurde in den Jahren 1787/88 westlich des Turms eine neue Kirche gebaut, so dass sich der Kirchturm in der Mitte der Gebäude befindet und von beiden Konfessionen genutzt werden kann. Er steht auf einem romanischen Fundament. Das Glockenspiel besteht aus drei Glocken. Die älteste aus dem Jahr 1515 trägt den Namen Maria und ist etwa 300 Kilogramm schwer. Die zweite, dem heiligen Martin geweihte Glocke, stammt aus dem Jahr 1924 und wiegt zirka 500 Kilogramm. Die jüngste aus dem Jahr 1959 hat ein Gewicht von 723 Kilogramm und trägt keinen Namen. Das Gebäude der älteren, evangelischen Kirche ist 23 Meter lang und ungefähr 13 Meter breit.
  • Evangelische Trinitatiskirche Niederdielfen
Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1956 bis 1958 als Jugendheim errichtet. Im Februar 1995 wurde mit der Erweiterung und Renovierung des Gebäudes begonnen. 1996 konnte das als Kirche und Gemeindezentrum umgebaute ehemalige Jugendheim geweiht werden.[66]
  • Katholische Herz-Jesu-Kirche Niederdielfen
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine eigene Kirche für die Katholiken in Nieder- und Oberdielfen nötig. Am 31. August 1902 fand die Grundsteinlegung der Herz-Jesu-Kirche in Niederdielfen statt. Am 5. November 1903 wurde sie geweiht. Die Baukosten betrugen 53.000 Mark. Im Januar 1914 konnte erstmals elektrisches Licht in der Kirche eingeschaltet werden. 1917 wurden die Kirchenglocken in den Kriegswirren beschlagnahmt und eingeschmolzen. Erst 1959 konnten wieder drei Glocken geläutet werden. Anfang der 1960er Jahre war eine Erweiterung der Kirche notwendig. Für die Verlängerung des Gebäudes musste das alte Pfarrhaus abgerissen werden. Am 4. September 1966 wurde der Grundstein für den Anbau gelegt, am 14. November Richtfest gefeiert; am 4. Juni 1967 konnte der Kirchenanbau geweiht werden. Anschließend wurde der alte Teil der Kirche restauriert.[67]
  • Katholische Kirche St. Laurentius Rudersdorf
Nachdem Rudersdorf 1896 Filialgemeinde geworden war, begann man mit dem Sammeln von Geld für einen eigenen Kirchenbau. Zwischen 1903 und 1909 beschafften Einwohner Baumaterialien aus einem Grauwacke-Steinbruch und für den Bau der Kirche. Das Gebäude wurde nach Plänen des Architekten Johann Franz Klomp im neugotischen Stil erbaut und 1921 die Kirche St. Laurentius geweiht. Der Bau besteht aus einem Mittelschiff und zwei Seitenschiffen, die durch dicke Rundpfeiler voneinander getrennt sind. Das Dach wird von einem steilen Kreuzrippengewölbe getragen. 1932 wurde der Kirchturm, der für die Glocke nicht stark genug gebaut war, durch einen neuen ersetzt. 1973 wurde die Kirche mit einem modern gestalteten Anbau ergänzt. Im Jahre 2001 wurden drei Uhren am Kirchturm angebracht. Die vier Bronzeglocken stammen aus dem Jahr 1978 und wurden während der kurzen Amtszeit von Papst Johannes Paul I. gegossen.[68]
  • Evangelische Kirche Rudersdorf
Die evangelisch-reformierte Kirche in Rudersdorf wurde in den Jahren 1963 / 64 erbaut und eingesegnet. Die Kirche gehört zur evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Deuz-Rudersdorf.
Katholische Kirche St. Johannes Evangelist Gernsdorf
Die Kirche St. Johannes Evangelist in Wilnsdorf-Gernsdorf ist kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, weitgehend in Eigenleistung der Bevölkerung, nach Entwürfen des Architekten Theodor Pluschka errichtet worden und gilt als erster Nachkriegs-Kirchenneubau im Siegerland. Am 24. April 1948 begannen die Bauarbeiten der Kirche St. Johannes Evangelist in Gernsdorf. Die Ausschachtungs- und Fundamentarbeiten dauerten bis zur Grundsteinlegung am 18. April 1949. Am 10. Juni 1951 wurde die Kirche geweiht.[69] Die großräumige Saalkirche besitzt 18 spitzbogige Fenster und ein entsprechendes Rosettenfenster im Turm. Der Außenanstrich ist weiß, die Fensterumrandungen sind rot abgesetzt. Den weißen Innenraum teilen Wandpfeiler in fünf Joche. Über den Wandpfeilern wölbt sich ein Tonnengewölbe. Auf der Rückwand des Chorraumes zeigt eine, aus der Erbauungszeit stammende Monumentalstuckausmalung, die Kreuzigung Christi. Diese Kreuzigungsszene wird durch eine nicht gegenständliche Hintermalung der Künstlerin Marie-Luise Dähne in einen neuen Zusammenhang gesetzt und versinnbildlicht nun den österlichen Gedanken der Erlösung.
In den Jahren 2009 (außen) und 2017 (innen) wurde die Kirche renoviert.[70]
  • Evangelische Kapelle Anzhausen
Die evangelische Kapelle in Anzhausen wurde 1738 von der katholischen und der reformierten Kapellengemeinde gemeinsam erneut aufgebaut. Das Bild des St. Anthonius fand wiederum seinen Platz im simultanen Gebäude, wie auch der Altar, der Tisch und die Kanzel. Conrad Heintze aus Rudersdorf, der 1687 nach Anzhausen geheiratet hatte, hatte den in Eichenholz gefassten Hochaltar gegen eine vorhergehende Vereinbarung in Netphen heimlich anfertigen lassen. Daraus entwickelte sich ein Jahrzehnte anhaltender Streit zwischen den Parteien.[71] Im Jahr 1758 war der evangelische Pfarrer Johann Heinrich Achenbach aus Ferndorf als Inspektor von der Regierung Nassau-Siegen eingesetzt worden, vermittelnd auf die Streitenden einzuwirken. Auch das Konsistorium in Dillenburg konnte 1809 den Konflikt nicht lösen.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die politische Gemeinde Anzhausen Besitzer der Kapelle. 110 Jahre später, 1956, wird das renovierte Gebäude der evangelischen Gemeinde Rödgen geschenkt.
  • Katholische Kapelle St. Antonius Eremita Anzhausen
Die katholische Kapelle St. Antonius Eremita wurde in den Jahren 1953 / 54 als neues Gotteshaus für die Katholiken Anzhausens errichtet. Bis 1953 wurde die alte (heutige evangelische) Kapelle in Anzhausen als Simultankapelle von der katholischen und der evangelischen Gemeinde genutzt.
Autobahnkirche an der BAB 45; Neubau, geweiht am 26. Mai 2013.[72]

Gemeinden

FeG Wilden, erste im Siegerland gegründete FeG (1875)

Das Gemeindegebiet i​m evangelischen Kirchenkreis Siegen i​st in d​rei Kirchengemeinden aufgeteilt. Die meisten Ortsteile gehören z​ur Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf, d​as sind Obersdorf (mit Rödgen) u​nd Oberdielfen i​m Pfarrbezirk I, s​owie Niederdielfen, Anzhausen u​nd Flammersbach i​m Pfarrbezirk II d​er ehemaligen, b​is zum 31. Dezember 2010 existenten Kirchengemeinde Rödgen. Zur ehemaligen Kirchengemeinde Wilnsdorf gehören Wilnsdorf, Wilden u​nd Wilgersdorf, w​obei die beiden letzten z​um Pfarrbezirk II gehören u​nd Wilnsdorf d​en Pfarrbezirk I bildet. Seit d​em 1. Januar 2011 bilden d​ie Kirchengemeinden Wilnsdorf u​nd Rödgen aufgrund z​u niedriger Gemeindegliederzahlen zusammen d​ie Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf. Die Strukturen d​er Gemeinden wurden weitgehend beibehalten, s​ie sollen langsam zusammenwachsen.[73] Rudersdorf u​nd Gernsdorf gehören z​um 2. Pfarrbezirk d​er Kirchengemeinde Deuz, d​ie flächenmäßig i​m Kirchenkreis d​ie zweitgrößte ist. Rinsdorf gehört z​ur Kirchengemeinde Eisern.

Die katholischen Kirchengemeinden d​er Gemeinde Wilnsdorf gehören z​um Pastoralverbund Südliches Siegerland i​m Dekanat Siegen, Erzbistum Paderborn. Das Gemeindegebiet i​st in d​rei Pfarreien aufgeteilt. Zur Pfarrei Wilnsdorf gehören d​ie Gemeinden St. Martinus m​it Wilnsdorf u​nd Wilden, s​owie die Gemeinde St. Josef i​n Wilgersdorf. Die Pfarrei Rödgen i​st in d​rei Gemeinden aufgeteilt: Herz Jesu i​n Niederdielfen u​nd Oberdielfen, St. Johannes Baptist i​n Obersdorf/Rödgen u​nd Maria-Königin i​n Eisern u​nd Rinsdorf. Zur Pfarrei Rudersdorf gehören d​ie Kirchengemeinden St. Johannes Ev. i​n Gernsdorf, St. Laurentius i​n Rudersdorf u​nd St. Antonius i​n Anzhausen m​it Flammersbach.

Neben d​en Kirchengemeinden g​ibt es i​n Wilnsdorf u​nd in Wilden j​e eine Freie evangelische Gemeinde (FeG). Während d​ie Wildener FeG bereits 1875 gegründet w​urde und d​amit die älteste i​m Siegerland ist[74], besteht d​ie Wilnsdorfer FeG e​rst seit 1988.[75]

Politik

Rathaus in der Wilnsdorfer Ortsmitte
Rathaus Wilnsdorf – Teil II

Das Wilnsdorfer Rathaus l​iegt mitten i​m heutigen Ortszentrum, i​m nördlichen Umkreis umgeben v​on Gebäuden d​es Einkaufszentrum, w​obei der neuste t​eil westlich d​avon liegt. Südöstlich liegen d​ie Festhalle u​nd das Museum Wilnsdorf. Nach d​em Anbau d​es Rathauses i​m Jahr 1964, n​och vor d​er großen Gebietsreform, w​ar die Verwaltung d​es Amtes Wilnsdorf i​n zwei a​lte Gebäude u​nd einen n​euen Anbau untergebracht. Durch d​ie Gebietsreform 1969 u​nd die Bildung d​er Gemeinde Wilnsdorf m​it elf Ortsteilen wurden d​iese Räume z​u klein u​nd den gewachsenen Anforderungen n​icht mehr gerecht, weshalb d​ie Gemeinde n​un Planungen anstellte. Ende 1975 e​rgab sich d​urch Anzeichen wirtschaftlicher Rezession d​ie Chance, m​it 80 % Zuschüssen v​on Bund u​nd Land günstig e​in neues Rathaus errichten z​u können. Im Januar 1976 w​urde mit d​em Bau begonnen, n​ach elf Monaten Bauzeit d​er Bau bezogen.[76]

Gemeinderat

Eine Übersicht über d​ie Wahlergebnisse s​eit 1989 u​nd die aktuelle Zusammensetzung d​es Gemeinderats:

[77][78] 2020[79] 2014[80] 2009[81] 2004 1999 1994 1989
Partei Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze %
CDU 15 43,461853,32054,12260,92565,62457,32050,0
SPD 10 28,32927,6924,9823,31026,31332,21437,0
Wählergruppe1 5 15,81411,2
FDP 512,5410,013,9 4,337,5
GRÜNE 3 9,3537,626,625,824,326,225,6
AfD 1 3,05
REP 1,1
NPD 0,8
Gesamt2 34 100 341003610036100381003910039100
Wahlbeteiligung 64,61 % 59,7 %61,1 %58,8 %65,8 %87,6 %75,1 %

1 Bürger für Wilnsdorf und FDP e.V.     2 Ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen

Bürgermeister

Bis 1997 g​ab es i​n Wilnsdorf s​tatt eines hauptamtlichen Bürgermeisters e​inen Gemeindedirektor. Dieser w​ar Chef d​er Verwaltung u​nd Vertreter d​er Kommune i​n allen Rechts- u​nd Verwaltungsangelegenheiten. Er musste nachweisbar für s​eine Aufgabe fachlich qualifiziert s​ein und e​ine ausreichende berufliche Erfahrung mitbringen. Er w​urde vom Rat d​er Gemeinde a​uf acht Jahre gewählt, durfte a​ber selbst k​ein Ratsmitglied sein.

Der Bürgermeister dagegen w​urde aus d​er Mitte d​es Rates für d​ie Dauer d​er Ratswahlperiode, a​lso fünf Jahre, gewählt. Er musste Ratsmitglied sein. Wie j​edes andere Ratsmitglied w​ar er nebenamtlich tätig, e​r hatte a​lso neben d​em Ratsmandat i​n der Regel e​inen normalen Beruf. Aufgabe d​es Bürgermeisters w​ar der Vorsitz i​m Rat u​nd im Hauptausschuss s​owie politische Repräsentationstätigkeit für d​en Rat.

Mit d​em Änderungsgesetz z​ur Kommunalverfassung v​on 1994 w​urde vom nordrhein-westfälischen Gesetzgeber festgelegt, d​ass die bisherige Doppelspitze spätestens m​it der Kommunalwahl 1999 abgeschafft u​nd die Spitzenfunktionen mittels Direktwahl d​urch die Bürgerschaft a​uf eine Person, d​en hauptamtlichen Bürgermeister, übertragen werden. Dies t​rat in Wilnsdorf i​m Jahre 1997 ein.

  • Bürgermeister 1969–1997
  • Gemeindedirektor bzw. hauptamtlicher Bürgermeister

Wappen und Banner

Banner der Gemeinde Wilnsdorf
Wappen von Wilnsdorf
Blasonierung: „Erhöht geteilt; oben in Blau ein von sieben goldenen (gelben) Schindeln begleiteter, wachsender, rot bewehrter, goldener Löwe, unten geteilt von Silber (Weiß) und Schwarz mit zwei Pfählen in verwechselten Farben.“
Wappenbegründung: Im oberen Teil des Gemeindewappens befindet sich der nassauische Löwe. Blau und Gold symbolisieren die Farben des Hauses Nassau. Die untere Hälfte besteht aus dem Schild des Rittergeschlechts von Kolbe in den Farben Silber und Schwarz.

Das Wappen w​urde am 17. August 1937 verliehen u​nd war b​is 1969 d​as Wappen d​es Amtes Wilnsdorf. Im Zuge d​er kommunalen Gebietsreform w​urde es a​ls Wappen für d​ie neue Großgemeinde Wilnsdorf übernommen. Das Wappen d​er ehemaligen Gemeinde Wilnsdorf, verliehen a​m 31. Juli 1939, h​at 1969 s​eine Rechtsgültigkeit verloren.[83]

Wappen der ehemaligen Gemeinde Wilnsdorf
Blasonierung: „Geteilt in Blau und Silber (Weiß), oben in Blau ein silberner (weißer) Halbmond; unten viermal gespalten und einmal geteilt in Schwarz und Silber (Weiß).“

Das a​m 31. Juli 1939 verliehene Wappen d​er Gemeinde Wilnsdorf z​eigt im oberen Feld d​en Halbmond a​ls metallurgisches Zeichen für Silber u​nd unten d​en Kolbeschen Schild. Das Wappen h​at 1969 offiziell s​eine Rechtsgültigkeit verloren.

Städtepartnerschaften

Seit d​em 2. Oktober 1992 besteht e​ine Städtepartnerschaft i​n Form e​iner Interessen- u​nd Fördergemeinschaft m​it Steinbach-Hallenberg i​n Thüringen.[84]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen und Kultur

Eingang zum Museum in Wilnsdorf
  • Museum Wilnsdorf
In der Nähe des Rathauses befindet sich das Museum Wilnsdorf, bestehend aus Volkskundlichem Museum und kulturgeschichtlicher Begegnungsstätte. Das Volkskundliche Museum wurde 1993 eröffnet und vermittelt auf zwei Etagen realitätsnahe Einblicke in viele Bereiche von Leben und Arbeit im südlichen Siegerland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine separate Ausstellung erinnert an die Zeit des Siegerländer Bergbaus. Ein naturkundliches Kabinett gibt Aufschluss über die Insekten und Pflanzen des Siegerlandes. Die kulturgeschichtliche Begegnungsstätte ermöglicht eine „Reise durch die Zeit“ von der Erdgeschichte über die Steinzeiten und die antiken Hochkulturen bis ins Mittelalter und in die Neuzeit. Wechselnde Sonderausstellungen vertiefen und erweitern das Spektrum.[85]
  • Heimatstube Rinsdorf
In der im Jahre 1791 erbauten ehemaligen Kapellschule im Ortsteil Rinsdorf werden Zeugnisse und Werkzeuge aus der Bergbaugeschichte und der Siegerländer Handwerkskunst ausgestellt. Zudem gibt es ein originalgetreu eingerichtetes Schulzimmer aus dem 19. Jahrhundert sowie Grubenlampen, eine Mineraliensammlung und eine Ausstellung von Werkzeugen für die Landwirtschaft und den Erzbergbau. Vor dem Gebäude befinden sich eine Bergmannsstatue und ein Grubenwagen. Daneben wird vor allem die geschichtliche und kulturelle Entwicklung Rinsdorfs gezeigt. Im Anbau sind zahlreiche landwirtschaftliche Geräte zu sehen.[86]
  • Förderturm Niederdielfen
Fördergerüst Niederdielfen
Der ursprüngliche Förderturm auf dem Julianschacht der Grube Grimberg in Niederdielfen wurde 1911 nach Einstellung des Betriebs abgerissen. 1995 wurde auf dem Grubengelände der aus Bensberg stammende Förderturm aufgebaut,[87] der an die fast 2500-jährige Geschichte des Bergbaus und der Eisenverhüttung in der Region erinnert. Der 16 Meter hohe Turm mit seinem Schachtgebäude ist, obwohl er nicht aus der Region stammt, als typisch für die Förderanlagen im Siegerland anzusehen. Rund um den Turm und in seinem Inneren sind Zeugnisse und Geschichte des Siegerländer Erzbergbaus zu sehen.[88]
  • Rieselwiese Rinsdorf
In Rinsdorf befindet sich an der Landesstraße 907 die aus dem Jahr 1996 stammende Rieselwiese. Da für die Herstellung der für die Eisenverhüttung wichtigen Holzkohle im Siegerland keine Wälder gerodet werden durften, waren Heuwiesen für die Futtergewinnung für das Vieh Mangelware. Aus diesem Grund wurden die wenigen Wiesen in den Talgründen von den Siegerländer Bauern seit 1534 mittels eines komplexen Systems bewässert, um sie durch die im Wasser enthaltenen Schwebstoffe und Mineralien ertragreicher zu machen. Damit konnten die Erträge für das Winterfutter um ein Drittel gesteigert werden. Durch die 1853 in Siegen gegründete Wiesenbauschule wurde der Siegerländer Wiesenbau weltweit bekannt. Erst durch die Entwicklung des Kunstdüngers und der Drainagetechnik verloren der Wiesenbau und damit auch die Rieselwiesen ihre Bedeutung.[89]

Bauwerke

  • Pfarrkirche Rödgen
Eine Pfarrkirche in Rödgen (Obersdorf) wurde am 4. März 1328 das erste Mal urkundlich erwähnt. Die alte Kirche wurde 1778 wegen Baufälligkeit abgerissen und zwischen 1779 und 1782 in der heutigen Form wiederaufgebaut. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten wurde in den Jahren 1787/88 westlich des Turms eine neue Kirche gebaut, so dass sich der Kirchturm in der Mitte des Gebäudes befindet und von beiden Konfessionen genutzt werden konnte. Der Kirchturm selbst steht auf einem romanischen Fundament. An dem Turm befindet sich eine Gedenktafel aus dem Jahr 1765 mit lateinischer Inschrift. Das Glockenspiel besteht aus drei Glocken. Die älteste aus dem Jahr 1515 trägt den Namen Maria und ist etwa 300 Kilogramm schwer. Die zweite, dem heiligen Martin geweihte Glocke, stammt aus dem Jahr 1924 und wiegt zirka 500 Kilogramm. Die jüngste aus dem Jahr 1959 hat ein Gewicht von 723 Kilogramm und trägt keinen Namen. Auf ihr ist ein Vers des aus Obersdorf stammenden Dichters Wilhelm Schmidt zu lesen. Das Gebäude der älteren, evangelischen Kirche ist 23 Meter lang und ungefähr 13 Meter breit. Das Gebäude mit seinem 3/6-Chorschluss wird durch die schlanken, hohen Fenster mit Rundabschluss geprägt. Die ursprüngliche, aus dem Jahr 1680 stammende Orgel wurde in dem ursprünglichen Gebäude 1782 wiederaufgestellt, im Jahr 1899 aber durch eine neue ersetzt. Diese Röver-Orgel ist eine Rarität in Westfalen.[90][91][92]
Eremitage
  • Eremitage
Die Wallfahrtstätte Eremitage liegt an der Bundesstraße 54 nördlich von Obersdorf und westlich von Niederdielfen und stammt aus dem Jahre 1684. Zu der Wallfahrtstätte gehören eine Kapelle, ein Heiligenhäuschen mit Eremitengrab, ein Kreuzweg, ein Waldaltar und eine Eremitenklause. In der Kapelle befindet sich ein Altar aus dem Jahre 1736. Die Klause gehört zu den ältesten Fachwerkhäusern im Siegerland. Die Wallfahrtstätte Eremitage wurde 1953 mit der Gründung des Klosters des Klarissenordens (OSC) erweitert. Seit 1993 wird das Haus von der Caritas zur Schulung pflegender Angehöriger von Demenzkranken im Kreis Siegen-Wittgenstein genutzt.[93]
  • Evangelische Kirche Wilnsdorf
Die evangelische Kirche in Wilnsdorf wurde zwischen 1911 und 1913 auf den Grundmauern der Wilnsdorfer Burg erbaut und fasst bis zu 600 Menschen. Architekt Gustav Mucke entwarf einen Plan für den Neubau der Kirche. Dieser wurde am 8. Februar 1908 genehmigt. Nachdem die Finanzierung geregelt war, konnte am 6. November 1911 der erste Spatenstich ausgeführt werden. Bereits im Dezember wurden die ersten Steine vermauert. Am 9. April 1912 wurde mit dem Abbruch der alten Kirche begonnen. Der Turm der Kirche ist 36 Meter hoch. Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen befindet er sich im hinteren Teil der Kirche. Am 20. April 1913 wurde die Kirche geweiht. Im vorderen Teil sind an der linken Seitenwand ein Wappen und ein Symbol der Herren von Wilnsdorf, an der rechten Wand ein brennender Turm und die Jahreszahl 1233 zur Erinnerung an die Zerstörung Wilnsdorfs in diesem Jahr zu sehen. Im Jahr 1977 erhielt die Kirche den Denkmalschutzstatus.[61] Von 2009 bis 2010 wurde sie teilweise saniert und mit einer neuen Heizungsanlage versehen.
  • Arrestgebäude Wilnsdorf
Das Arrestgebäude „Det Räst“
Das zwischen 1837 und 1839 erbaute Arrestgebäude ist ein Beispiel für die polizeiliche Tätigkeit des 19. Jahrhunderts. Ungewöhnlich für die damalige Zeit wurde das Dach mit Schiefer gedeckt und nicht, wie üblich, mit Stroh. Genutzt wurde es im gesamten Amt Wilnsdorf. Nachdem ein Gefangener aus einer der beiden Zellen durch das Dach geflohen war, zog man 1927 Betondecken ein. Bis September 1959 wurde es als Arrestgebäude genutzt. Im Jahr 1988 wurde das Gebäude renoviert und in die Wilnsdorfer Denkmalliste aufgenommen. Es kann besichtigt werden und bietet einen Einblick in den Strafvollzug der damaligen Zeit.[94]
  • Dorfschmiede Wilden
Die aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende Schmiede in Wilden ist dank des Einsatzes des örtlichen Heimatvereins fast vollständig erhalten und kann bei besonderen Anlässen besichtigt werden. Die Schmiede war bis in die 1960er-Jahre in Betrieb und stand ursprünglich im Köhlerweg in Oberwilden. In ihr wurden Werkzeuge für Landwirtschaft, Hauberg und Bergbau hergestellt, repariert und geschärft; bis 1980 wurde sie nur noch sporadisch betrieben. Im Jahr 1984 wurde die Schmiede in der Wildener Ortsmitte (Mittelwilden) wiederaufgebaut.[95]
Die am Filsbachtälchen in Niederdielfen gelegene Mühle aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde in den Jahren 1992/93 funktionstüchtig restauriert und kann bei Gelegenheit mehrere Male im Jahr in Betrieb besichtigt werden. Das Mahlwerk der Mühle, einschließlich der zum Teil geschmiedeten, zum Teil aus Gusseisen hergestellten Mechanik, ist vollständig erhalten. Das Baudatum ist nicht genau bestimmbar. Urkundlich belegt ist die Mühle in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, mündliche Überlieferungen gehen auf das Jahr 1729 zurück.[96]
  • Eisenzeitlicher Schmelzofen Obersdorf
La-Tène-Ofen Obersdorf
Durch die oberflächennah vorkommenden Eisenerze, die ohne komplizierte bergbauliche Verfahren gewonnen werden konnten, reicht die Periode der Eisenverhüttung im Siegerland schon bis in die Latènezeit 500 v. Chr. zurück. Davon zeugt der auf dem Homberg gelegene eisenzeitliche Windofen in der Nähe der Silberquelle bei Obersdorf. Er wurde originalgetreu wieder aufgebaut und in einem kleinen Häuschen mit Glasfront untergebracht.[97]

Denkmäler

Die Denkmalliste d​er Gemeinde Wilnsdorf enthält 61 Denkmäler, d​avon sind 57 Baudenkmäler, 3 Bodendenkmäler u​nd 1 bewegliches Denkmal. 39 Denkmäler befinden s​ich in privatem, 9 i​n kirchlichem, z​ehn in gemeindlichem, 2 i​n Landes- u​nd 1 i​n Bundeseigentum.[98]

Naturdenkmäler

Musik und Theater

1976 w​urde eine Jugendmusikschule i​n der n​och jungen Gemeinde Wilnsdorf eingerichtet. Diese unterrichtet h​eute ca. 350 Schüler i​n zwölf verschiedenen Instrumenten u​nd Gesang. In d​en elf Ortsteilen g​ibt es a​cht CVJM-Posaunenchöre u​nd verschiedene andere Musikvereine s​owie gemischte Chöre u​nd Gesangsvereine.

Wilnsdorf bietet i​n der Aula u​nd im Forum d​es Gymnasiums, i​n der Wilnsdorfer Festhalle u​nd in diversen Bürger- u​nd Dorfgemeinschaftshäusern Platz für Musik- u​nd Theateraufführungen v​on Gemeinde, Schulen o​der externen Einrichtungen.

Seit Oktober 2008 h​at der Theaterverein „Die Laien“ e.V. seinen Sitz i​n der Gemeinde Wilnsdorf, s​iehe Niederdielfen#Theaterverein.

Sport

Der zweite Wilnsdorfer Sportplatz an der Kalteiche

Sportplätze g​ibt es i​n allen e​lf Ortsteilen. Seit 2008 werden a​lle saniert u​nd mit Kunstrasen u​nd Kleinspielfeldern ausgestattet. Turnhallen g​ibt es außer i​n Flammersbach u​nd Gernsdorf i​n allen Ortsteilen. Auch Bolzplätze stehen i​n allen Ortsteilen z​ur Verfügung. Drei Volleyballfelder, z​wei Tennisclubs u​nd zwei Reiterhöfe ergänzen d​ie Sportmöglichkeiten. Im 1980 gebauten Freizeitpark Höhwäldchen i​n Wilnsdorf g​ibt es e​in Fitness-Center m​it Sauna u​nd Möglichkeiten für Volleyball-, Tennis- u​nd Squashspiel. Der Sportplatz, d​er mit e​iner Fußgängerbrücke über d​ie L 722 m​it dem Gymnasium verbunden ist, besteht s​eit 1977.[99] 2007 w​urde er saniert. Der Ort Wilnsdorf verfügt über e​inen zweiten Sportplatz a​n der Kalteiche i​n der Nähe d​es Wilnsdorfer Weihers.

Dem Wilnsdorfer Gemeindesportverband (GSV) gehören 40 Vereine m​it über 7000 Mitgliedern an. Fast j​eder Ort h​at seinen eigenen Sportverein, einige s​ind ortsübergreifend. Der bekannteste i​st der TuS Wilnsdorf-Wilgersdorf. Dort begann Gerhard Neuser s​eine Karriere. Der Verein entstand a​m 20. Juni 1970 d​urch den Zusammenschluss d​es 1910 gegründeten VfB Wilnsdorf u​nd des TuS Wilgersdorf.[100] Wie d​er VfB Wilnsdorf wurden a​uch in anderen Ortsteilen bereits v​or dem Ersten Weltkrieg Sport- u​nd Turnvereine gegründet, w​ie z. B. i​n Flammersbach, Anzhausen u​nd Wilden.[101]

Regelmäßige Veranstaltungen

Festhalle Wilnsdorf

In regelmäßigen Abständen finden i​n der Festhalle, i​m Museum Wilnsdorf u​nd im Haus Heimat i​n Rudersdorf Ausstellungen, Börsen u​nd (Film-)Vorführungen statt, w​ie z. B. d​ie Bergbau- u​nd Mineralienbörse o​der Modellbaubörsen. In d​er Aula u​nd im Forum d​es Wilnsdorfer Gymnasiums finden Vorführungen u​nd Theaterstücke statt. Seit März 1985 g​ibt es mittwochs i​n Wilnsdorf e​inen Wochenmarkt. In regelmäßigen Abständen finden i​n Wilnsdorf Natur- u​nd Bauernmärkte, Marktfeste u​nd Flohmärkte statt. Seit e​in paar Jahren w​ird im Sommer e​ine Kirmes a​uf dem Bruno Kleine-Parkplatz i​n Wilnsdorf abgehalten. Seit 1993 g​ibt es j​edes Jahr i​m September oberhalb d​es Wildener Sportplatzes d​as Wilnsdorfer Drachenfest. 2009 k​amen knapp 3000 Besucher.[98] Am 1. Mai lädt d​er Angelverein Wilden z​um Landeskroner Weiher ein. An Christi Himmelfahrt richtet d​er VfB Wilden e​in Straßenfußballturnier aus.

Die Wilnsdorfer Festhalle entstand 1985 nach dem Umbau der ehemaligen Fabrik Krey. Der Saal ist 540 m² und der Mehrzweckraum 109 m² groß. Der Saal, in dem bis zu 700 Stühle aufgestellt werden können, besitzt eine Bühne.[102][103] 2009 fanden in der Festhalle 113 Veranstaltungen statt.[98] In allen Ortsteilen gibt es Bürgerhäuser und -räume, Dorfgemeinschaftshäuser oder Mehrzweckhallen für Veranstaltungen und Feste.

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie

Seit d​em Bau d​er Autobahn i​n den 1960er Jahren w​uchs die Zahl d​er Arbeitsplätze i​n Wilnsdorf u​m 2000[51] a​uf knapp 4000 an. Die gesamte Industriefläche d​er Gemeinde beträgt e​twa 172 Hektar. Das größte Industriegebiet Lehnscheid l​iegt zwischen Wilnsdorf u​nd Rinsdorf i​m Heckenbachtal u​nd ist über e​ine zusätzliche Auffahrt a​n die Autobahn 45 angeschlossen. Der Heckenbach w​urde dafür verlegt.

Industriegebiete

Folgende Industriegebiete g​ibt es i​n Wilnsdorf:[104]

IndustriegebietLageFlächeBemerkung
Lehnscheid I-Vzwischen Wilnsdorf und Rinsdorfca. 83 ha1971/72 erschlossen
Lehnscheid VI / Wilden-Nordzwischen Wilnsdorf und Wildenca. 20 ha2004/05 erschlossen
Klabach-Mühlengrabenzwischen Anzhausen und Flammersbachca. 20 ha
Auf der Struthzwischen Anzhausen und Rudersdorfca. 17 hagenannt Anzhäuser Mühle
Industriestraßein Niederdielfenca. 17 ha
Bautenbergin Wildenca. 06 haehemaliges Grubengelände
Landeskrone I und IIin Wildenca. 09 ha

Unternehmen

In Niederdielfen befindet s​ich der Hauptsitz v​on Siegenia-Aubi, d​em größten v​on ca. 100 Arbeitgebern i​n der Gemeinde Wilnsdorf. Weitere Unternehmen sind:

  • Dometic Umformtechnik
  • FRANK Hochdruck- & Dampftechnologie GmbH
  • Gayko Fenster-Türenwerk
  • Gimaex-Schmitz
  • IKS Klebetechnik
  • Kühne + Nagel Spedition
  • KUKA Roboter, Niederlassung West
  • Reuco Maschinenbau
  • Runkel Hochbau
  • Schenker Spedition
  • Stumpf Metall
  • ThyssenKrupp Nirosta
  • Weisstalwerk Stahlleichtbau
  • AMH GmbH

Verkehr

Bahnhofsgebäude Rudersdorf
Das ortsbildprägende Viadukt in Niederdielfen

Wilnsdorf verfügt über e​ine eigene Anschlussstelle z​ur Autobahn 45, genannt Sauerlandlinie, i​n deren unmittelbarer Nähe i​m September 2005 e​in Autohof i​m Industriegebiet Lehnscheid VI/Wilden Nord u​nter anderem m​it einer Tankstelle, e​inem Hotel u​nd mehreren Restaurants eröffnet wurde. Im November 1967 w​urde das Teilstück, a​n dem Wilnsdorf liegt, für d​en Verkehr freigegeben.[105]

Wilnsdorf l​iegt an d​er Bundesstraße 54. Die Straße verläuft v​on Süden b​is Nordwesten d​urch das Gemeindegebiet u​nd verlässt e​s nördlich v​on Obersdorf. 1976 w​urde die Streckenführung geändert. Bis d​ahin verlief d​ie Straße v​on Wilnsdorf über Oberwilden u​nd Gilsbach n​ach Burbach u​nd durch d​ie Gambach i​n Richtung Lippe. Aus d​em Teilstück Wilnsdorf–Burbach w​urde die L 723. Die aktuelle Strecke führt über d​ie Kalteiche (alte B 277) u​nd östlich v​on Würgendorf i​n Richtung Lippe. Im Jahr 1982 w​urde die heutige Landesstraße 722 b​is zur Anzhäuser Mühle[106], z​ur besseren Anbindung d​er Orte Anzhausen u​nd Rudersdorf a​n den Kernort Wilnsdorf ausgebaut. Die L 722 z​ieht sich ebenfalls d​urch das gesamte Gemeindegebiet. An i​hr liegen Wilden, Wilnsdorf, Rudersdorf u​nd Gernsdorf.[4]

Der öffentliche Nahverkehr i​m Bereich Bus w​ird durch d​ie Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd u​nd der BRS (Busverkehr Ruhr-Sieg) betrieben. Der größte Teil d​es Verkehrs w​ird durch d​ie Linien R12 (Wilnsdorf – Niederdielfen – Siegen), R13 (Wilgersdorf – Rudersdorf – Niederdielfen – Siegen) u​nd R15 (Neunkirchen – Wilden – Wilnsdorf – Rinsdorf – Eisern – Siegen) abgedeckt. Zudem fährt e​in Nachtbus v​on Siegen b​is Wilnsdorf.[107]

Mit d​em Bahnhof Rudersdorf i​st die Gemeinde a​n die Dillstrecke angeschlossen. Der Bahnhof Niederdielfen w​ird hingegen n​icht mehr i​m Personenverkehr bedient. Die Strecke w​urde im Jahr 1915 freigegeben. Bis i​n die 1950er-Jahre w​ar Wilnsdorf über d​en Ortsteil Wilden m​it der Freien Grunder Eisenbahn verbunden. Die Strecke verlief v​on Unterwilden n​ach Salchendorf (Neunkirchen). Ursprünglich s​ahen die Planungen vor, d​ie Strecke über Oberwilden u​nd Wilnsdorf n​ach Wilgersdorf z​u führen, s​ie wurden jedoch n​ach der Stilllegung d​er Grube Neue Hoffnung zwischen d​en beiden letzteren Orten verworfen.

Etwa zwölf Kilometer südlich l​iegt der Flughafen Siegerland, d​er von Wilnsdorf über d​ie Bundesstraße 54 z​u erreichen ist.

Medien

Regionale Tageszeitungen s​ind die Siegener Zeitung m​it Sitz i​n Siegen, d​ie Westfalenpost u​nd die Westfälische Rundschau. Neben diesen Zeitungen erscheinen m​it dem SiegerlandKurier, d​em Siegerländer Wochenanzeiger (SWA) u​nd der Hellertaler Zeitung regionale Anzeigenblätter. Die Hellertaler Zeitung i​st eine ehemalige regionale Tageszeitung, d​ie nur i​n Wilden verteilt wird.

Ab 1981 w​urde Kabelfernsehen i​n der Gemeinde Wilnsdorf eingerichtet.[83] Rundfunk (unter anderem Radio Siegen) k​ann über d​en in Neunkirchen stehenden Sendeturm empfangen werden. Da Wilnsdorf i​m Grenzgebiet zwischen Nordrhein-Westfalen, Hessen u​nd Rheinland-Pfalz liegt, können außer d​em regionalen Radio Siegen a​uch die Programme d​es WDR, d​es hr, d​es FFH a​us Hessen u​nd die Programme v​on SWR u​nd RPR1 a​us Rheinland-Pfalz empfangen werden. Seit Herbst 2005 i​st in Wilnsdorf m​it DSL d​er Breitbandinternetzugang über Telefonleitung, mittlerweile a​uch über Kabel, möglich.

Öffentliche und soziale Einrichtungen

Die Wilnsdorfer Bibliothek i​st neben d​em Rathaus II i​n der Nähe d​er Festhalle untergebracht u​nd bietet k​napp 16.500 Medien, Bücher, CD-ROM, CD u​nd DVD z​ur Ausleihe an. Außerdem stehen sieben Ortsteilbüchereien z​ur Verfügung.[108]

Das Haus Höhwäldchen i​st eines v​on drei Altersheimen a​uf Gemeindegebiet. Es s​teht bei Wilnsdorf i​n Richtung Dielfen, w​urde 2001 eröffnet u​nd bietet 69 Menschen Platz u​nd Pflege. Unterhalten w​ird es v​on der Diakonie Siegen.[109] Das größere Altersheim Haus a​n der Weiß i​n Niederdielfen w​urde 1991 i​n privater Trägerschaft erbaut u​nd bietet 83 Menschen Unterkunft.[110] Das dritte Heim Haus Sonne befindet s​ich in Obersdorf-Rödgen.

Die Gemeinde Wilnsdorf h​at 14 Kindergärten, jeweils 2 i​n Wilnsdorf, Wilgersdorf u​nd Rudersdorf. 5 s​ind in DRK-, 5 i​n katholischer u​nd 4 i​n evangelischer Trägerschaft.[111]

Bildung

Realschule Wilnsdorf in Niederdielfen
Grundschule in Wilden

Im Jahr 1542 w​urde erstmals e​in Schulmeister i​n Wilnsdorf erwähnt. Noch w​ar es e​ine rein kirchliche Schule m​it ausschließlich christlichen Themen. 1694 w​urde eine Kirchspielschule genannt.[112] Die a​lte Schule w​urde 1852 abgebrochen u​nd durch e​inen Neubau ersetzt. Die n​un evangelische Schule w​urde am 25. November 1853 eingeweiht, w​urde aber b​ald zu klein. Am 24. August 1900 w​urde ein Grundstück gekauft, a​uf dem e​in Neubau errichtet u​nd am 3. Dezember 1903 eingeweiht wurde. Die katholischen Kinder wurden s​eit dem Neubau d​er evangelischen Schule 1853 i​m Zollamtsgebäude unterrichtet. In d​en 1890ern begannen Verhandlungen über e​inen Neubau e​iner Schule, d​a das Zimmer i​m Zollhaus d​en Anforderungen n​icht genügte. Im Jahr 1902 konnte e​in Grundstück gekauft werden, d​as jedoch e​rst ein p​aar Jahre später bebaut wurde. Am 1. Dezember 1908 w​urde die n​eue Schule bezogen. Bereits i​n den 1920er-Jahren w​ar auch d​iese Schule z​u klein, nachdem d​ie Schülerzahl a​uf 143 i​m Jahr 1920 gestiegen w​ar und e​in Neu- u​nd Anbau nötig wurde, d​er 1928 fertig gestellt war. Am 18. April 1939 w​urde aus d​er dreiklassigen katholischen u​nd der zweiklassigen evangelischen Schule e​ine Gemeinschaftsschule gebildet. Unter d​en Kriegsgeschehnissen l​itt der Schulbetrieb, b​is er i​m November 1944 schließlich g​anz eingestellt werden musste. Bis März 1945 w​urde noch sporadisch unterrichtet, e​rst ab d​em 27. August d​es Jahres w​urde der vollständige Schulbetrieb wieder aufgenommen. Im Jahre 1947 w​urde die Gemeinschaftsschule aufgehoben u​nd die konfessionelle Trennung wieder eingeführt.[113]

In d​en Jahren 1972/73 erfolgte d​er Bau d​er neuen Hauptschule a​m Hoheroth i​n Wilnsdorf, d​a der Platz i​n den vorhandenen Gebäuden n​ach der Schulreform i​m Jahre 1968 n​icht mehr ausreichte. Bereits 1974 musste d​er Bau erweitert werden, d​a die Schülerzahlen rasant anwuchsen u​nd die gegründete Realschule ebenfalls Platz brauchte. Das Problem löste s​ich bereits d​rei Jahre später m​it einem Neubau.[114] Anfang d​er 1990er z​og die Hauptschule u​m und machte Platz für d​as neu gegründete Gymnasium. Seitdem befindet s​ich die Hauptschule i​n einem Neubau i​m Wilnsdorfer Ortsteil Rudersdorf.

Am 1. September 1974 w​urde die Wilnsdorfer Realschule i​m ehemaligen Hauptschulgebäude a​uf der Hohen Roth i​n Wilnsdorf gegründet. Sie z​og 1977 i​n den Neubau i​n der Nachbarschaft um.[114] Bereits 1982 w​urde ein Erweiterungsbau bezogen. Die Realschule z​og im Schuljahr 1992/93 i​n das umgebaute u​nd mit Anbauten versehene a​lte Hauptschulgebäude i​n Niederdielfen. Im Jahr 2009 w​urde eine Mensa gebaut u​nd eingeweiht. Heute h​at die Realschule Wilnsdorf e​twa 540 Schüler u​nd 26 Lehrer. Neben e​iner Turnhalle stehen d​ie Mehrzweckhalle m​it dem Namen Adolf-Sänger-Halle u​nd ein Sportplatz i​n der Nähe z​ur Verfügung.[115][116]

Das 1990 gegründete Gymnasium i​n Wilnsdorf h​at rund 1000 Schülerinnen u​nd Schüler u​nd etwa 70 Lehrkräfte.[117]

Die Ortsteile Anzhausen, Niederdielfen, Obersdorf, Rudersdorf, Wilden, Wilgersdorf u​nd Wilnsdorf h​aben eigene Grundschulen. Niederdielfen, Obersdorf, Wilnsdorf u​nd Wilden bilden e​inen Schulverband. In Rudersdorf befindet s​ich eine Freie Christliche Grundschule m​it 241 Schülerinnen u​nd Schülern i​m Jahr 2009.[98]

Am 9. Februar 2012 richtete d​ie Gemeinde Wilnsdorf e​ine Informationsveranstaltung z​ur Lage u​nd Zukunft d​er Wilnsdorfer Grundschullandschaft aus. Durch d​ie sinkenden Schülerzahlen können z​um Schuljahr 2012/2013 n​ur sechs Lehrer für sieben Grundschulstandorte bereitgestellt werden. Über d​ie mögliche Schließung verschiedener Grundschulstandorte w​urde informiert.[118] Am 16. Februar demonstrierten mehrere hundert Eltern u​nd Schüler v​or dem Wilnsdorfer Rathaus g​egen die Schließung u​nd für d​en Erhalt a​ller Grundschulen. Sie übergaben Bürgermeisterin Schuppler e​ine Liste m​it fast 4000 Unterschriften a​us den Ortsteilen Anzhausen, Obersdorf u​nd Wilden, d​ie am ehesten v​on den Schließungen bedroht waren.[119] Am 1. März stimmten CDU u​nd FDP i​m Rat d​er Bildung a​ller sieben Eingangsklassen z​u und sprachen s​ich für d​en Erhalt a​ller Standorte aus.[120] Im Namen v​on Bürgermeisterin Schuppler w​urde eine Resolution a​n Ministerpräsidentin Hannelore Kraft geschrieben.[121]

Am 15. Dezember 2011 beschloss d​er Rat d​er Gemeinde Wilnsdorf d​ie Errichtung e​iner Sekundarschule für d​ie Gemeinde Wilnsdorf.[122] Standort d​er Schule sollte a​b dem Schuljahr 2012/2013 d​as Gebäude d​er Hauptschule i​n Rudersdorf sein, a​b 2015/2016 d​ie Realschule i​n Niederdielfen a​ls Teilstandort für d​ie Schuljahre 8–10. Langfristig sollte d​ie Schule jedoch i​n einem Standort unterkommen.[123] Im Januar w​urde der momentane Schulleiter d​er Realschule, Wolfgang Kuhn, a​ls kommissarischer Schulleiter d​er neuen Schule ernannt.[124] Am 2. Februar w​urde die Schule v​om Schulministerium genehmigt.[125] Am 28. Februar 2012 verkündete d​ie Gemeindeverwaltung, d​ass zum Schuljahr 2012/2013 k​eine Sekundarschule gebildet werden konnte, d​a die erforderliche Zahl d​er Anmeldungen v​on 75 n​icht erreicht wurden. Lediglich 70 Anmeldungen wurden entgegengenommen.[126]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Am 4. November 2004 w​urde Karl Schmidt (* 1937) aufgrund seiner Leistungen a​ls Gemeindedirektor u​nd Bürgermeister i​n der Gemeinde z​um ersten Ehrenbürger d​er Gemeinde Wilnsdorf ernannt.[127]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weitere Persönlichkeiten

Folgende Persönlichkeiten stammen n​icht aus Wilnsdorf, h​aben aber i​n der Gemeinde gewirkt:

  • Karl Roth (1902–1980), Politiker, Landrat und Unternehmer
  • Karl Klein (1912–2009), Professor für katholische Theologie an der Universität Siegen
  • Roger Blachnik (* 1936), Chemiker, Professor an der Universität Osnabrück, Niederdielfen
  • Reinhard Krückemeyer (1938–2007), deutscher Boxsportler und Unternehmer
  • Dieter Jung (* 1941), Holographiekünstler, Professor für Medien in Köln, aufgewachsen in Oberdielfen
  • Helga Daub (* 1942), Politikerin (FDP), MdB
  • John Snedden (* 1942), schottischer Fußballspieler/-trainer, Wilnsdorf
  • Ingo Broer (* 1943), Theologe und Exeget, Professor an der Universität Siegen, Niederdielfen
  • Rainer Schark (* 1944), Mathematiker und Zahlentheoretiker, Professor an der Universität Siegen, Niederdielfen
  • Ghazi Abdel-Qadir (* 1948), Jugendbuchautor
  • Herbert Landau, (* 1948), Richter a. D. des Bundesverfassungsgerichts, Wilgersdorf
  • Jan Vering (1954–2021), Gospelsänger, Zeitungsredakteur und Dramaturg am Apollo-Theater in Siegen
  • Ruthild Wilson (* 1961), Sängerin sowie Komponistin und Autorin
  • Silvia Neid (* 1964), Fußballspielerin und Trainerin
  • Sabrina Mockenhaupt (* 1980), Leichtathletin, Wilgersdorf/Obersdorf
  • Alexandra Scheld (* 1981), Tischtennisspielerin, Dielfen
  • Florian Kringe (* 1982), Fußballspieler, Gernsdorf/Rudersdorf
  • Zana Ramadani (* 1984), Autorin und ehemalige Aktivistin von Femen, Wilnsdorf-Wilden

Literatur

  • Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185–1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985
  • Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955
  • Dieter Krumm: Wilnsdorf in alten Ansichten aus der Zeit zwischen 1880 und 1925; Verlag Europäische Bibliothek 1976; ISBN 90-288-1367-5
Commons: Wilnsdorf – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Wilnsdorf – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
  2. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 283
  3. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
  4. MagicMaps Nordrhein-Westfalen 3D, Version 1.5
  5. wilnsdorf.de: Renaturierungsmaßnahmen am Heckebach weit fortgeschritten (Memento vom 4. Januar 2017 im Internet Archive)
  6. wilnsdorf.de: Bevölkerung und Flächen (Memento vom 2. Januar 2012 im Internet Archive) (Einwohnerzahl jährlich aktualisiert)
  7. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 349
  8. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 351
  9. T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen; Bonn 1887
  10. Information und Technik NW: Die Gemeinden Nordrhein-Westfalens 2009
  11. Kreis Siegen-Wittgenstein: Zahlen – Daten – Informationen@1@2Vorlage:Toter Link/www.siegen-wittgenstein.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Ausgabe 2009/2010
  12. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 353
  13. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 118
  14. Verordnung Naturschutzgebiet „Gernsdorfer Weidekämpe“@1@2Vorlage:Toter Link/www.siegen-wittgenstein.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. Verordnung Naturschutzgebiet „Weißbachtal zwischen Wilgersdorf und Rudersdorf“@1@2Vorlage:Toter Link/www.siegen-wittgenstein.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. Verordnung Naturschutzgebiet „Wildenbachtal“@1@2Vorlage:Toter Link/www.siegen-wittgenstein.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 10 kB)
  17. wilnsdorf.de: Naturschutzgebiete (Memento vom 4. Januar 2017 im Internet Archive)
  18. Verordnung Naturschutzgebiet „Oberes Langenbachtal“@1@2Vorlage:Toter Link/www.siegen-wittgenstein.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  19. Verordnung Naturschutzgebiet „Ehemalige Grube Neue Hoffnung“@1@2Vorlage:Toter Link/www.siegen-wittgenstein.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  20. Dieter Pfau: Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein – Früh- und Hochmittelalter 750-1250, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2009; S. 122/123
  21. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 16/17
  22. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 29/30
  23. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 143–165
  24. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 354
  25. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 20
  26. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 30
  27. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 30–36
  28. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 18
  29. Dr. Trutzhart Irle: Das alte Siegerland, Gronenberg Verlag Gummersbach, 1978
  30. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 46/56
  31. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 95–109
  32. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 175
  33. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 195–202
  34. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 190
  35. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 219–228
  36. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 242–257 / S. 262–273
  37. genealogy.net: Amt Wilnsdorf
  38. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 291–294
  39. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 143
  40. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 36/37
  41. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 31
  42. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 258–262 / 305–314
  43. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 78–84
  44. denkmalprojekt.org: Ehrenmal Wilnsdorf
  45. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185–1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 119
  46. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185–1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 119–122
  47. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 35
  48. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 284
  49. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 72.
  50. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  51. Kurt Becker: Unsere Väter – die Bergleute der Grube Bautenberg zwischen Gilsbach und Wilden, Dill und Westerwald, Dillbrecht 1994; S. 35
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  101. VfB Wilden – Geschichte (Memento vom 8. März 2010 im Internet Archive)
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  112. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 273/274
  113. Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955; S. 338–349
  114. Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185-1985, Selbstverlag, Wilnsdorf 1985; S. 104/105
  115. 1974-1999: 25 Jahre Realschule Wilnsdorf, NK-Druck Neunkirchen, August 1999
  116. Realschule Wilnsdorf (Memento vom 16. August 2010 im Internet Archive)
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  118. Zukunft der Wilnsdorfer Grundschullandschaft (Memento vom 3. Januar 2017 im Internet Archive), 9. Februar 2012
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  120. derwesten.de: Jetzt entscheidet Arnsberg, 2. März 2012
  121. wilnsdorf.de: Resolution Grundschulen (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF, 150 kB), 2. März 2012
  122. wilnsdorf.de: Sekundarschule Wilnsdorf (Memento vom 4. Januar 2017 im Internet Archive)
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