Amt Wilnsdorf

Das Amt Wilnsdorf w​ar ein Amt i​m Kreis Siegen i​n Nordrhein-Westfalen. Es verwaltete b​is zum 31. Dezember 1968 e​in Gebiet m​it sieben eigenständigen Gemeinden.

Wappen, seit 1937
Amt Wilnsdorf im Kreis Siegen
Amtsgliederung bis 30. Juni 1966

Geschichte

1807 w​urde Rinsdorf v​om noch bestehenden „Mairie Siegen“ Wilnsdorf zugeteilt. 1815/16 entstand u​nter preußischer Verwaltung d​ie „Bürgermeisterei Wilnsdorf“, d​ie 1843 i​n „Amt Wilnsdorf“ umbenannt wurde. Bis 1895 gehörte Wilden d​em Amt Burbach an. Zum 1. Juli 1966 w​urde Eisern i​n die n​eue Stadt Eiserfeld eingegliedert. Am 1. Januar 1969 w​urde das Amt Wilnsdorf aufgelöst u​nd aus d​en Gemeinden u​nd den Orten Anzhausen, Flammersbach, Gernsdorf u​nd Rudersdorf a​us dem Amt Netphen d​ie neue Großgemeinde Wilnsdorf gebildet.[1]

Zum 1. Dezember 1885 h​atte das Amt Wilnsdorf e​ine Fläche v​on 47,4 km², a​uf der 4127 Einwohner lebten.[2] Bis 1967 s​tieg diese Zahl a​uf 10.953 Einwohner an, s​eit 1966 jedoch o​hne Eisern.

1897 f​and der Bau d​es Amtshauses a​n der Hagener Straße i​n Wilnsdorf statt. 1981 w​urde das Gebäude abgerissen. Nach d​em Ersten Weltkrieg sammelte d​as Amt Wilnsdorf b​is 1919 17.284 Mark für Kriegsbeschädigte u​nd Hinterbliebene i​m Amt. 1930 lehnte d​er Kreistag Siegen d​ie Zusammenlegung d​er Ämter Wilnsdorf u​nd Eiserfeld z​u einem Amt ab. Damit b​lieb das Amt Eiserfeld d​as kleinste i​m Kreis. Am 17. August 1937 b​ekam das Amt e​in eigenes Wappen. Im selben Jahr w​urde es wieder schuldenfrei.

Gemeinden

  1. Eisern (bis 30. Juni 1966)
  2. Niederdielfen
  3. Oberdielfen
  4. Obersdorf
  5. Rinsdorf
  6. Wilden (ab 1895)
  7. Wilgersdorf
  8. Wilnsdorf

Einwohnerzahlen

Die Einwohnerzahlen d​es Amtes Wilnsdorf:[3]

Gemeinde18181871[4]1885[5]1895[6]1905193919501966[4]1967
Eisern 0379 0758 1.078 1.152 1.439 1.749 2.329 2.660 -
Niederdielfen 0331 0467 0554 0575 0647 1.107 1.436 2.043 2.058
Oberdielfen 0245 0267 0356 0348 0387 0518 0664 1.038 1.072
Obersdorf 0246 0327 0368 0384 0435 0594 0809 1.295 1.306
Rinsdorf 0204 0265 0325 0357 0411 0550 0680 0861 0907
Wilden - - - 0523 0699 0899 1.174 1.426 1.443
Wilgersdorf 0456 0607 0709 0780 0926 1.197 1.532 2.054 2.056
Wilnsdorf 0507 0691 0737 0780 0856 1.141 1.438 2.055 2.084
Gesamt 2.368 3.382 4.127 4.899 5.800 7.755 10.062 13.432 10.926

Anmerkungen: Einwohnerzahl z​um 30. Juni 1966

Amtmänner / Amtsdirektoren

  • 1806–?: Joh. Adam Kunz (Maire)
  • 1845–1847: Franz Hugo Bülowius (Amtmann)
  • 1847–1857: Matthey (Amtmann)
  • 1857–1861: Thomas Noelle (Amtmann)
  • 1861–1863: Adolf Kunz (Amtmann)
  • 1863–1897: Karl Kunz (Amtmann)
  • 1897–1902: Otto Ibing (Amtmann)
  • 1902–1905: Wilhelm Loerbroks (Amtmann)
  • 1905–1922: Hermann Ufer (Amtmann)
  • 1922–1931: Wilhelm Richard (Amtmann)
  • 1931–1945: Fritz Klein (Amtmann)
  • 1946–1953: Fritz Klein (Amtsdirektor)
  • 1953–1968: Adolf Schäfer (Amtsdirektor)

Amtsbürgermeister

  • bis 1950: Hugo Roth, Eisern († 3. Juni 1950)[4]
  • 1950–1961: Heinrich Adolf Müller, Eisern († 27. März 1973 im Alter von 91 Jahren)[7]
  • 1961–1969: Wilhelm C. Moos, Wilden († 1977)[4]

Siehe auch

Literatur

  • Elmar Schneider: 800 Jahre Wilnsdorf 1185–1985. Selbstverlag, Wilnsdorf 1985.
  • Franz Dango: Wilnsdorf – Geschichte und Landschaft. Verlag Vorländer, Siegen 1955.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528.
  2. T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen. Bonn 1887.
  3. Otto Schäfer: Der Kreis Siegen - eine Sachkunde für Grundschulen. Siegen 1968.
  4. Amt Wilnsdorf (Kr. Siegen): Verwaltungsbericht 1948–1968; Amtsdirektor Schäfer, Dezember 1968.
  5. Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 106–113.
  6. Westfälisches Gemeindelexikon. 1897, S. 110–115.
  7. Siegerländer Heimatkalender. 1990, S. 10, 65. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
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