Welterbe in Japan

Zum Welterbe i​n Japan gehören (Stand 2021) 25 UNESCO-Welterbestätten, darunter 20 Stätten d​es Weltkulturerbes u​nd fünf Stätten d​es Weltnaturerbes. Japan i​st der Welterbekonvention 1992 beigetreten, d​ie ersten v​ier Welterbestätten wurden 1993 i​n die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte w​urde 2021 eingetragen.[1]

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet d​ie UNESCO-Welterbestätten i​n Japan[2] i​n chronologischer Reihenfolge n​ach dem Jahr i​hrer Aufnahme i​n die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (R) – a​uf der Roten Liste d​es gefährdeten Welterbes).

f1 Karte m​it allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Buddhistische Heiligtümer von Horyu-ji
(Lage)
1993 K 660 buddhistischer Tempel in der Stadt Ikaruga
Adelssitz Himeji-jō
(Lage)
1993 K 661 Burganlage aus dem 17. Jahrhundert in der Stadt Himeji.
Zedernwald von Yakushima 1993 N 662 Wald aus Sicheltannen (Cryptomeria japonica, auch Japanische Zeder genannt) auf der Insel Yakushima.
Buchenwald von Shirakami 1993 N 663 gebirgige, unberührte Waldlandschaft in den Präfekturen Akita und Aomori.
Baudenkmäler und Gärten der Kaiserstadt Kyoto 1994 K 688 Die Welterbestätte umfasst 17 Orte in Japan, die in den drei Städten Kyōto, Uji und Ōtsu liegen.
Historische Dörfer von Shirakawa-go und Gokayama 1995 K 734 drei historische Dörfer im Flusstal des Shōgawa.
Friedensdenkmal in Hiroshima
(Lage)
1996 K 775 eine Gedenkstätte für den ersten kriegerischen Einsatz einer Atombombe im Friedenspark Hiroshima.
Shinto-Schrein von Itsukushima
(Lage)
1996 K 776 Shintō-Schrein auf der Insel Miyajima mit über dem Wasser einer Bucht gebauten Bauwerken.
Baudenkmäler und Gärten der Kaiserstadt Nara 1998 K 870 Dazu gehören: Gangō-ji, Palast Heijō, Kasuga-Taisha, Kasugayama-Urwald, Kōfuku-ji, Tōdai-ji, Tōshōdai-ji und Yakushi-ji in Nara
Schreine und Tempel von Nikko 1999 K 913 Dazu gehören: Toshogu, Futarasan-Schrein und Rinnō-ji in Nikkō
Archäologische Stätten des Königreichs der Ryukyu-Inseln 2000 K 972 auf den Ryūkyū-Inseln
Heilige Stätten und Pilgerstraßen in den Kii-Bergen 2004 K 1142 in den Kii-Bergen
Shiretoko 2005 N 1193
Iwami-Ginzan-Silbermine und Kulturlandschaft 2007 K 1246
Hiraizumi – Tempel, Gärten und archäologische Stätten des Reines-Land-Buddhismus 2011 K 1277 in der Stadt Hiraizumi

Weitere Tempel, Gärten u​nd archäologische Stätten stehen s​eit 2012 a​uf der Tentativliste (Ref. 5760)

Ogasawara-Inseln 2011 N 1362
Fujisan 2013 K 1418 umfasst 25 Stätten die um den Fuji liegen, einschließlich des Fuji selbst.
Stätten der Seidenspinnerei in Tomioka 2014 K 1449 Die Seidenspinnerei und Seidenfabrik in Tomioka wurde 1872 von der japanischen Regierung, mit aus Frankreich importierten Maschinen, erbaut und ist damit die älteste japanische Fabrik die nach industriellen Methoden Seide herstellt.
Stätten der industriellen Revolution in der Meiji-Zeit 2015 K 1484 23 Stätten in Kyūshū und Yamaguchi: Hashima-Kohleminen, Früheres Glover-Haus, Shūseikan, Miike-Kohlemine, Yawata Steel Works, Leuchtturm Mutsurejima, Hagi-Flammofen, Shōkasonjuku-Akademie, Burgstadt Hagi etc.
Das architektonische Werk von Le Corbusier – ein herausragender Beitrag zur „Modernen Bewegung“ 2016 K 1321 17 Bauten des Architekten Le Corbusier wurden in die Welterbeliste aufgenommen. In Japan gehört dazu das Hauptgebäude des Nationalmuseums für westliche Kunst, die übrigen Stätten liegen in Frankreich, Argentinien, Belgien, Deutschland, Indien und der Schweiz. Die Gebäude zeigen die Lösungen, welche die Moderne im 20. Jahrhundert für die Herausforderungen des Erfindens neuer architektonischen Techniken bereithielt, um auf die Bedürfnisse der Gesellschaft einzugehen.
Heilige Insel Okinoshima und zugehörige Stätten in der Region Munakata 2017 K 1535 Okinoshima ist eine Insel zwischen Japan und Korea, die zur Gemeinde Munakata gehört. Sie hatte für Seeleute des 1. Jahrtausends eine besondere religiöse Bedeutung.
Verborgene christliche Stätten in der Region Nagasaki 2018 K 1495 Durch Missionare gelangte das Christentum im 17. Jahrhundert nach Japan. Bald darauf wurde das Christentum untersagt und verfolgt, was die Christen zu einer heimlichen Ausübung in entlegene Stätten zwang. Die zehn Dörfer, die Kathedrale und die Burg, die diese Welterbestätte umfasst, zeugen von den verschiedenen Phasen des Christentums, auch nach der Aufhebung des Verbots. Die Welterbestätte versinnbildlicht die spezielle christliche Kultur, die sich in Japan entwickelt hat und über die darauffolgenden zwei Jahrhunderte bewahrt wurde.
Kofun-Gruppe von Mozu-Foruichi: Hügelgräber aus Alt-Japan 2019 K 1593 Die Erbestätte umfasst die Kofun-Gruppe von Mozu-Furuichi. 49 Hügelgräber in der Präfektur Osaka, welche auf herausragende Weise die Kofun-Zeit zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert veranschaulichen.
Die Inseln Amami-Oshima, Tokunoshima, Iriomote und nördlicher Teil der Insel Okinawa
(Lage)
2021 N 1574 Inseln aus der Inselgruppe der Ryūkyū-Inseln im Süden Japans, umfasst die beiden zu den Amami-Inseln gehörenden Inseln Amami-Ōshima und Tokunoshima in der Präfektur Kagoshima sowie den nördlichen Teil der zu den Okinawa-Inseln gehörenden Insel Okinawa Hontō und die zu den Yaeyama-Inseln gehörende Insel Iriomote in der Präfektur Okinawa
Prähistorische Stätten der Jomon in Nordjapan
(Lage)
2021 K 1632 17 archäologische Fundstätten der Jomon-Kultur im Süden der Insel Hokkaido und im Norden der Region Tōhoku

Tentativliste

In d​er Tentativliste s​ind die Stätten eingetragen, d​ie für e​ine Nominierung z​ur Aufnahme i​n die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Derzeit (2021) s​ind fünf Stätten i​n der Tentativliste v​on Japan eingetragen, d​ie letzte Eintragung erfolgte 2012.[3] Die folgende Tabelle listet d​ie Stätten i​n chronologischer Reihenfolge n​ach dem Jahr i​hrer Aufnahme i​n die Tentativliste.

f1 Karte m​it allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Tempel, Schreine und andere Bauwerke des alten Kamakura 1992 K 370 Tsurugaoka Hachiman-gū, Jufuku-ji, Kenchō-ji, Zuisen-ji, Kōtoku-in, Kakuon-ji, Ruinen von Buppō-ji, Ruinen von Yōfuku-ji, Ruinen von Hokkedō, Ruinen der Hōjō-Tokiwa-Residenz, Kamegayatsuzaka-Pass, Kehaizaka-Pass, Daibutsu-Pass, Gokuraku-ji, Engaku-ji, Egara-Tenjin-Schrein, Jōkōmyō-ji, Asaina-Pass, Ruinen von Tōshō-ji, Nagoshi-Pass, Shōmyō-ji, Wakae-jima
Hikone-jō 1992 K 374
Asuka-Fujiwara: Archäologische Stätten der alten Hauptstädte Japans und zugehörige Stätten 2007 K 5097 Cluster archäologischer Stätten alter Hauptstädte in dem Gebiet von Asuka, darunter u. a. Ishibutai-Kofun, Takamatsuzuka Kofun, Kitora Kofun, Kawara-dera, Asuka-dera, Oka-dera, Yamada-dera, Fujiwara-kyō und Yamato Sanzan
Ehemaliger Sado-Minenkomplex, hauptsächlich Goldminen 2010 K 5572 Ehemaliger Minenkomplex in Sado
Hiraizumi – Repräsentative Tempel, Gärten und archäologische Stätten des Reines-Land-Buddhismus 2012 K 5760 geplante Erweiterung der Welterbestätte „Hiraizumi – Tempel, Gärten und archäologische Stätten des Reines-Land-Buddhismus“ (Ref. 1277)

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher a​uf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen o​der von d​er UNESCO abgelehnt. Stätten, d​ie in anderen Einträgen a​uf der Tentativliste enthalten o​der Bestandteile v​on Welterbestätten sind, werden h​ier nicht berücksichtigt.

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung

Urakami-Kathedrale
(weitere Bilder)
Kirchen und christliche Stätten in Nagasaki 2007–? K 5096 Von den ursprünglich zu diesem noch auf der Tentativliste stehenden Vorschlag zählenden Stätten wurden fünfzehn wieder zurückgezogen, dreizehn verbleiben auf der Liste.

Zu d​en zurückgezogenen Stätten zählen: Ehemaliges Katholisches Seminar, Aosagaura-Kirche, Mementos d​es Paters Marc Marie d​e Rotz, Ehemaliges Shitsu-Hilfzentrum, Dōzaki-Kirche, Hōki-Kirche, Christliche Grabsteine, Stätte d​er Märtyrer v​on Nagasaki, St.-Dominik-Kirche, Urakami-Kathedrale, Ehemalige Residenz d​es Erzbischofs, Kaminoshima-Kirche, Kurosaki-Kirche, Himosashi-Kirche u​nd Ōso-Kirche.

Commons: Welterbestätten in Japan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Japan auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch)

Einzelnachweise

  1. Japan. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 9. August 2021 (englisch).
  2. Deutsche Bezeichnungen entsprechend Welterbeliste. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 11. Juli 2019., gelegentlich mit Anpassung der Transkription
  3. Tentativliste von Japan. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 9. August 2021 (englisch).
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