Yakushima
Yakushima (jap. 屋久島) ist eine der Ōsumi-Inseln der Nansei-Inseln in der Präfektur Kagoshima. Auf der Insel befindet sich die gleichnamige Gemeinde Yakushima. 42 % der Insel sind als Yakushima-Nationalpark ausgewiesen.
Yakushima | ||
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Gewässer | Ostchinesisches Meer | |
Inselgruppe | Ōsumi-Inseln | |
Geographische Lage | 30° 20′ N, 130° 31′ O | |
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Länge | 28,3 km | |
Breite | 25,7 km | |
Fläche | 504,29 km² | |
Höchste Erhebung | Miyanoura-dake 1935 m | |
Einwohner | etwa 12.000 (1. März 2021) 24 Einw./km² | |
Hauptort | Yakushima |
Jährlich wird die Insel von mehr als 300.000 Touristen besucht, die es vor allem auf den dichten immergrünen Feuchtwald abgesehen haben. Die einzigartige Natur der Insel diente Hayao Miyazaki als Inspiration für seinen international bekannten Animationsfilm Prinzessin Mononoke[1]. Yakushima steht durch den Flughafen Yakushima sowie zwei Häfen, die von Fähren angelaufen werden, mit dem Festland in Verbindung.
Geografie
Yakushima ist 61,3 Kilometer von der Südspitze Kap Sata (Sata-misaki) auf der Ōsumi-Halbinsel der Insel Kyūshū entfernt. Die Insel hat eine Fläche von 504,29 km²[2], einen Umfang von 89 km und einen Durchmesser von 28 km. Yakushima entstand vor rund 14 Millionen Jahren aus Granitfels, der durch seismische Aktivität an die Meeresoberfläche gelangte, ein Prozess, der auch heute noch im Gange ist: Die Insel wächst alle 1000 Jahre um rund einen Meter.[3] Der höchste der rund 45 Gipfel der Insel ist der Miyanoura-dake (宮之浦岳) mit 1935 Meter. Er ist zugleich auch der höchste Gipfel in der Großregion Kyūshū.
Bevölkerung
Die meisten Einwohner hatte Yakushima 1960 mit 24.010 Menschen. Bis ca. 1995 sank die Zahl beständig auf etwas über 13.000 und blieb dann auf diesem Niveau. Die Wirtschaftsstruktur wechselte von der mehrhundertjährigen Ausfuhr von Holzprodukten über Küstenfischerei und Orangenanbau hin zu Infrastrukturmaßnahmen und Tourismus als Haupterwerbsquelle.
Klima
Man sagt, dass es „35 Tage im Monat“ auf Yakushima regnet – ein Zitat, das auf den bekannten japanischen Roman Ukigumo von Fukimo Hayashi zurückgeht.[4] Im Flachland beträgt der jährliche Niederschlag 4.000 mm, in den Bergen 8.000 mm. Im Herbst und Winter gibt es auch Trockenperioden, dafür im Frühjahr und Sommer heftigste Regengüsse, fast alljährlich mit Erdrutschen verbunden. Die Temperatur sinkt im Winter nicht unter 10 °C in Meeresnähe (Wassertemperatur nicht unter 19 °C), dennoch ist Yakushima der südlichste Ort Japans, in dem im Winter Schnee in den Bergen liegt. Im Sommer erreicht die Temperatur ihr Maximum bei fast 30 °C auf ca. 1000 m Höhe.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ciudad Yakushima 1991–2020
Quelle: 過去の気象データ検索 鹿児島県 屋久島 |
Welterbe der UNESCO
1993 wurde der 107,47 km² umfassende Sicheltannenwald (Zedernwald, Cryptomeria japonica) von Yakushima auf Grund seiner artenreichen Flora, vor allem der Yaku-Sugi – 1.900 sehr langlebige Sicheltannen – und beeindruckenden Rhododendren (Blüte Anfang Juni), von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.[5] Als ältestes Exemplar gilt die Jōmon Sugi, die bereits seit der Vorgeschichte Japans, der Jōmon-Zeit, existiert, wobei verschiedene Messungen von einem Alter von 2.170 bis 7.200 Jahre[6] reichen. Bereits 1964 war das Gebiet in den Kirishima-Yaku Nationalpark eingegliedert worden und erlangte in den 1980er Jahren den Status eines UNESCO-Biosphärenreservats[7].
Die Verwaltung des Weltnaturerbes teilen sich die drei Ministerien für Umwelt, Forstwirtschaft und Kultur mit der Präfektur Kagoshima. Ein Verbindungsausschuss soll die Zusammenarbeit zwischen den Behörden vereinfachen, doch die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen geht dennoch nur schleppend voran. Der Tourismus hinterlässt zunehmend seine Spuren auf der Insel, insbesondere Bodenerosion und eine unzureichende Abfallwirtschaft machen dem empfindlichen Gleichgewicht der Natur zu schaffen. Der chronisch unterfinanzierte Naturschutz stützt sich gegenwärtig vor allem auf freiwillige Arbeit der lokalen Bevölkerung, zum Beispiel bei der regelmäßigen Reinigung der Toiletten auf den stark frequentierten Wanderwegen.[8]
Sehenswürdigkeiten
- Wandern: Yakushima ist eine beliebte Wanderinsel, mit mehr als 30 Gipfeln über 1000 Meter.
- Onsen: Baden in natürlichen heißen Quellen am Meer.
- Strand: am Strand ist öffentliches Baden möglich, nachts kann man zwischen April und August Meeresschildkröten beim Eierlegen zusehen
- Yaku-Sugi: alte, große, dicke Sicheltannen
- Yakumakak (Macaca fuscata yakui), eine Unterart des Japanmakak bzw. Schneeaffen, der in freier Wildbahn nur auf Yakushima vorkommt
- zahlreiche Wasserfälle, z. B. Senpiro-Wasserfall, Ōko-Wasserfall, Torōki-Wasserfall
- Anbō-Waldbahn
Einzelnachweise
- Cary, Beth, 1949-, Schodt, Frederik L., 1950-: Turning point : 1997-2008. VIZ Media, San Francisco 2014, ISBN 978-1-4215-6090-8.
- 島面積. (PDF; 136 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Kokudo Chiriin, 1. Oktober 2015, archiviert vom Original am 15. Juni 2016; abgerufen am 25. Juli 2016 (japanisch).
- Clive Witham: The Yakushima Guide. Mangrove Press, Poole, UK 2017, ISBN 978-0-9561507-7-6, S. 9.
- Clive Witham: The Yakushima Guide. Mangrove Press, Poole, UK 2017, ISBN 978-0-9561507-7-6, S. 25.
- UNESCO World Heritage Centre: Yakushima. Abgerufen am 6. September 2017 (englisch).
- Reisen in Japan: Yakushima. In: Neues aus Japan Nr. 25. Botschaft von Japan, Dezember 2006, abgerufen am 22. Dezember 2008.
- Clive Whitham: The Yakushima Guide. Mangrove Press, Poole, UK 2017, ISBN 978-0-9561507-7-6, S. 11–12.
- Clive Whitham: The Yakushima Guide. Mangrove Press, Poole, UK 2017, ISBN 978-0-9561507-7-6, S. 12.
Weblinks
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- Yakushima Real Live (japanisch)
- Yakushima Information (japanisch)
- Tourismusbüro Yakushima (japanisch)