Veyrier GE
Veyrier ist eine politische Gemeinde des Kantons Genf in der Schweiz.
GE ist das Kürzel für den Kanton Genf in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Veyrier zu vermeiden. |
Veyrier | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Genf (GE) |
Bezirk: | Keine Bezirkseinteilung |
BFS-Nr.: | 6645 |
Postleitzahl: | 1234 Vessy 1255 Veyrier |
Koordinaten: | 503045 / 113578 |
Höhe: | 425 m ü. M. |
Höhenbereich: | 378–434 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,50 km²[2] |
Einwohner: | [3] 11'861 (31. Dezember 2020) |
Einwohnerdichte: | 1825 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 27,7 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.veyrier.ch |
Veyrier GE | |
Lage der Gemeinde | |
Weitere Karten |
Geografie
Die Gemeinde liegt direkt am Fusse des Salève. Eine Besonderheit ist die Staatsgrenze Frankreich–Schweiz, die die ursprüngliche Siedlung entzweischneidet. Der Ort auf der französischen Seite (Pas de l’Echelle) ist politisch Teil der Gemeinde Étrembières. Ursprünglich landwirtschaftlich geprägt, wurde Veyrier in den letzten dreissig Jahren fast völlig urbanisiert, die Mehrheit der bäuerlichen Betriebe ging als Bauland auf. Der historische Ortskern wurde dabei erhalten.
Die Talstation der Seilbahn auf den Salève (1097 m ü. M.) liegt bereits in Frankreich. Der Salève mit der fast senkrecht aus der Ebene ragenden Klippe ist der Genfer Ausflugsberg. Europas erste elektrische Zahnradbahn (Chemin de fer du Salève) fuhr schon seit 1899 vom französischen Pas de l’Echelle aus auf den Salève und wurde 1932 durch die Seilbahn ersetzt, die bei ihrer Eröffnung ebenfalls als technische Sensation galt. Durch einen grossen Steinbruch am Fuss des Salève wurde die ehemalige Trasse der alten Zahnradbahn mittlerweile zerstört. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg fuhr auch noch eine Strassenbahn von Genf bis Veyrier.
Geschichte
1125 ging die Grafschaft Savoyen aus der Grafschaft Vienne hervor und wurde unter König Sigismund 1416 zum Herzogtum erhoben, zu dem auch das Gebiet der heutigen Gemeinde Veyrier zählte. Pierre-Claude de la Fléchère erreichte 1770 die Erhebung seiner Besitztümer zur Grafschaft Veyrier. Er liess das Chateau de Veyrier errichten, das heute im französischen Pas de l'Echelle liegt, und die Kirche renovieren. Diese steht heute im Zentrum des Schweizer Dorfes. De la Fléchère liess auch die erste Brücke über die Arve, den Hauptzufluss der Rhone südlich von Genf errichten und war einer der Hauptsponsoren bei der Errichtung der Stadt Carouge. De la Fléchère starb 1790 und liegt in der heutigen Dorfkirche von Veyrier begraben. Das Altarmosaik des St. Mauritius wurde im 19. Jahrhundert hinzugefügt.
1816 wurde auf dem Wiener Kongress aus der Stadt Genf, deren Untertanengebieten sowie ehemals französischen und savoyardischen Territorien (so auch die Grafschaft Veyrier und die Stadt Carouge) die Republik Genf gebildet, die ihrerseits der Schweiz als neuer Kanton beitrat.
Am 20. und 21. Januar 1941 empfing die Gemeinde Veyrier die vier Schwadronen des 7. algerischen Spahi-Regiments mit 1039 Soldaten und 742 Pferden, das zur 2. Brigade des 45. Festungsarmeekorps der französischen Armee gehörte, auf ihre Heimreise. Die Spahis waren am 19. Juni 1940 durch die deutsche Wehrmacht in die Schweiz abgedrängt und dort bei Goumois interniert worden.[5]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1412 | 1792 | 1834 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 | 2012 | 2014 | 2017 |
Einwohner | 30 Feuerstätten | 300 ca. | 500 | 567 | 780 | 1813 | 8892 | 10003 | 10215 | 10999 | 11578 |
Politik
Legislative – Gemeinderat
Die gesetzgeberische Gewalt wird durch den Munizipalrat (conseil municipal) wahrgenommen. Er zählt 25 Sitze und wird alle fünf Jahre direkt vom Volk im Proporzwahlverfahren mit einer 7-Prozent-Hürde gewählt. Der Munizipalrat bestimmt das Stadtbudget und stimmt über Vorlagen der Stadtregierung (conseil administratif) ab. Ausserdem kann er selber Vorstösse lancieren. Die oben stehende Grafik zeigt Sitzverteilung nach den letzten Gemeindewahlen vom März 2020.[6]
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
- Loïc Perizzolo (* 1988), Bahnradsportler
- Louis-François Babel (* 1826), Priester und Missionar
Literatur
- Isabelle Brunier: Veyrier GE. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2014.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Veyrier
- Veyrier auf elexikon.ch
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Memoire de Veyrier: Der Durchzug der Spahis in Veyrier und Etrembières - Januar 1941
- Élection des conseils municipaux du 15 mars 2020. Abgerufen am 15. März 2020 (französisch).