Straßenbahn Rostock
Die Straßenbahn Rostock ist neben der Straßenbahn in Schwerin die einzige noch bestehende in Mecklenburg-Vorpommern. Das Netz umfasst eine Streckenlänge von 35,6 Kilometer und 64 Haltestellen. Die erste Pferdebahn fuhr 1881 in der Innenstadt, die weiterhin das Zentrum des Netzes darstellt. Bis 2006 wurde das Netz nach und nach erweitert, sodass der Busverkehr nur noch die Hälfte des Verkehrsbedarfes abdecken muss.[1]
Straßenbahn Rostock | |
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Basisinformationen | |
Staat | Deutschland |
Stadt | Rostock |
Eröffnung | 14. Oktober 1881 |
Betreiber | RSAG |
Verkehrsverbund | Verkehrsverbund Warnow |
Infrastruktur | |
Streckenlänge | 35,6 km |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) 1973–1978 umgestellt von ursprünglich 1440 mm |
Stromsystem | 750 V =, Oberleitung |
Betriebsart | Einrichtungsbetrieb |
Haltestellen | 64 |
Tunnelbahnhöfe | 1 |
Betrieb | |
Linien | 6 |
Linienlänge | 86,4 km |
Takt in der HVZ | 10/20 min |
Takt in der SVZ | 30 min |
Reisegeschwindigkeit | 20,1 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 60 km/h Strecke |
Statistik | |
Fahrgäste | 42 Millionen pro Jahr |
Mitarbeiter | 750 |
Netzplan 2016 |
Seit 1992 kommen auch Niederflur-Gelenkwagen zum Einsatz. Seit etwa 2003 kann man bei sämtlichen Fahrten barrierefrei einsteigen.
Geschichte
Bis zum Ersten Weltkrieg
Im Jahr 1881 wurde aufgrund des wachsenden Verkehrsbedarfs die Mecklenburgische Straßen-Eisenbahn Aktien-Gesellschaft (MSEAG) gegründet, die am 16. August 1881 mit dem Aufbau eines Pferdebahnbetriebes begann. Zwei Tage nach der Eröffnungsfahrt am 14. Oktober 1881 wurde der Regelbetrieb auf drei Linien aufgenommen:
1881 | |
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Linie | Linienweg |
1 | Weißes Kreuz – Neuer Markt – Hopfenmarkt – Kröpeliner Straße – Schröderplatz – Alter Friedhof |
2 | Strand (Stadthafen) – Neuer Markt – Hopfenmarkt |
3 | Schröderplatz – Augustenstraße – Neuer Markt – Hopfenmarkt |
Die Wagenführer hielten auch zwischen den Haltestellen, sobald Fahrtinteresse angezeigt wurde.
In den folgenden Jahren wurden die Strecken den Gegebenheiten angepasst, weswegen unter anderem die Fahrten zum Strand eingestellt wurden. Als 1886 der heutige Hauptbahnhof gebaut wurde, wurde die Straßenbahn auf der Strecke Hopfenmarkt – Neuer Markt – Alexandrinenstraße – Bahnhof erweitert. 1898 wurde Richard Siegmann Vorstand der MSEAG,[2] was er – mit einer kurzen Unterbrechung von 1919 bis 1921 – bis zu seiner vorzeitigen Entlassung am 31. Dezember 1935 blieb. Unter seiner Leitung wurde sowohl die Elektrifizierung als auch der weitere Ausbau der Straßenbahn vorangetrieben.
Am 21. Mai 1904 fuhr der erste elektrisch betriebene Straßenbahntriebwagen durch Rostock. Im Zuge dessen wurde die MSEAG in Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) umbenannt. Die Strecken wurden schrittweise auf elektrischen Betrieb umgestellt und bis zum Doberaner Platz und weiter zum neuen Depot in der Fahnenstraße (damals Satower Chaussee) ausgebaut. Bis zum 18. Juni waren alle Linien mit der „Electrischen“ abgedeckt. Triebwagen der ersten Serie waren teilweise bis 1961 im Einsatz. Die Linien trugen bis 1911 Farbbezeichnungen.
1904 | |
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Linie | Linienweg |
Weiße Linie (1) | Zentralbahnhof – Steintor – Neuer Markt – Schröderplatz – Doberaner Platz – Alter Friedhof – Trotzenburg |
Rote Linie (2) | Zentralbahnhof – Augustenstraße – Schröderstraße – Doberaner Platz – Kasernenstraße |
Grüne Linie (3) | Augustenstraße – Stadttheater – Mühlendamm – Weißes Kreuz |
In Hohe Düne und Markgrafenheide wurde am 1. Juli 1910 die 4½ Kilometer lange Strecke der Strandbahn Warnemünde–Markgrafenheide eröffnet. Die Bäderbahn gehörte nicht zur RSAG, sondern wurde von den Städtischen Gas- und Wasserwerken Rostock betrieben.
Vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg
Wegen der schwierigen Versorgungslage konnte zum Kriegsende nur ein eingeschränkter Dienst geboten werden, der zwischenzeitlich für mehrere Wochen sogar ganz zum Erliegen kam. Zwar kamen nach dem Kriegsende schon erste Forderungen nach einer Streckenanbindung nach Dierkow auf, doch diese mussten wegen der finanziellen Lage zurückgestellt werden. Außerdem bestand in den Jahren der Inflation nur noch ein geringer Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln, sodass das Netz auf die Hauptlinien beschränkt wurde.
Zur Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs stiegen auch wieder die Fahrgastzahlen. In dieser Zeit wurden einige Veränderungen am Netz vorgenommen: Nachdem es an der Kreuzung mit der Eisenbahnstrecke nach Warnemünde immer wieder zu Unfällen gekommen war, wurde in der Parkstraße eine Unterführung unter die Bahnstrecke gebaut und die Linie 1 im Juni 1924 hierhin verlegt. Ab September 1925 nahm die Linie 2 ebenfalls den Linienweg der Linie 1 durch die Innenstadt. Der entfallene Streckenabschnitt der Linie 2 (Hauptbahnhof – Schröderplatz) wurde durch eine neugeschaffene Linie 4 übernommen, die bis 1928 Bestand hatte. Die Barnstorfer Strecke der Linie 1 wurde zum Neuen Friedhof mit einer Brücke über die Bahnstrecke Wismar–Rostock verlängert. Als 1930 die Weltwirtschaftskrise für hohe Arbeitslosigkeit sorgte, wurden die Takte wieder gedehnt und keine Beiwagen mehr eingesetzt. Der notwendige Ausbau zur Zweigleisigkeit musste unterbrochen werden. Als 1933 die Mühlendammbrücke neu gebaut und die Fernverkehrsstrecke nach Stralsund ausgebaut wurde, musste der Straßenbahnbetrieb auf der Linie 3 zum Weißen Kreuz am 1. August 1933 auf Busbetrieb umgestellt werden. So blieben nur noch zwei Straßenbahnlinien, während das Busnetz weiter ausgebaut wurde.
In den nächsten Jahren wuchs die Bevölkerungszahl von Rostock sprunghaft auf über 100.000. Unter dem Nationalsozialismus entstanden in Warnemünde und Marienehe Flugzeugwerke. Die Strandbahn in Markgrafenheide fuhr ab 1936 ganzjährig, da der Bedarf durch den Ausbau des Fliegerhorstes stieg. Rostock vergrößerte sich in Reutershagen, Dierkow sowie im Hansa- und Komponistenviertel. Zur Anbindung des Heinkel-Flugzeugwerks begannen am 6. Juli 1936 die Bauarbeiten an der 3,8 km langen Strecke von der vorherigen Endstelle Werft über Reutershagen nach Marienehe, am 16. November 1936 wurde die Strecke in Betrieb genommen. Der Ausbau zur Zweigleisigkeit der Linie 2 in der Doberaner Straße wurde fortgesetzt, 1939 wurde auch in der Lübecker und der Hamburger Straße das zweite Gleis verlegt. Ab dem 15. Mai 1938 bezeichnete man die Fahrten, die über die Hamburger Straße weiter bis Reutershagen und Marienehe hinausgingen als Linie 12. Vom 1. Februar 1943 bis Oktober 1943 gab es zusätzliche Pendelfahrten zwischen Schröderplatz und Sportpalast mit der Liniennummer 11 zur Verstärkung der Linie 1. Die Linie 2 wurde im Frühjahr 1943 aufgegeben, alle Fahrten wurden jetzt bis Marienehe als Linie 12 durchgeführt.
1939 | |
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Linie | Linienweg |
1 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Parkstraße – Sportpalast – Zoo – Neuer Friedhof |
2 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Lübecker Platz |
12 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Lübecker Platz – Reutershagen – Marienehe |
Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Wende
Im April 1942 war Rostock Ziel britischer Luftangriffe, in deren Folge der historische Stadtkern zur Hälfte zerstört wurde. Es wurde versucht, den Straßenbahnverkehr aufrechtzuerhalten, doch am 30. April 1945 wurde der Verkehr für vier Monate eingestellt. Zuvor war die RSAG an die Stadt verkauft worden und firmierte danach als Städtische Straßenbahn Rostock. Nach der Besetzung Rostocks durch die Rote Armee wurde der Betrieb der Strandbahn am 1. Mai 1945 für immer eingestellt.
Nach dem Kriegsende konnte der Verkehr der Rostocker Straßenbahn nach Beseitigung von Schäden und Wiedereinschaltung des Fahrstroms am 13. August 1945 auf Streckenabschnitten zunächst nur stundenweise wieder aufgenommen werden. Nach und nach kamen weitere Abschnitte hinzu, die Betriebszeiten konnten verlängert werden. Die Fahrgastzahlen auf den wenigen Fahrten waren sehr hoch, die Wagen meist überfüllt.
Ende 1945 | |
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Linie | Linienweg |
1 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Parkstraße – Sportpalast (– Neuer Friedhof) |
2 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Reutershagen (– Marienehe) |
In Reutershagen und am Sportpalast (Platz der Jugend) wurden 1946 Wendeschleifen gebaut, um das Kehren zu erleichtern und im innerstädtischen Bereich einen 7½-Minuten-Takt zu fahren. Im Juli 1946 begannen auch erste Bauarbeiten für eine Strecke nach Dierkow. Sie verlief durch die Altstadt über die Petribrücke und weiter über den Dierkower Damm nach Gehlsdorf. Die Arbeiten wurden jedoch unterbrochen. Zuerst wurde die Strecke über den Mühlendamm zum Weißen Kreuz wieder aufgebaut, sie wurde ab 1949 über die Tessiner Straße Richtung Brinckmansdorf bis zum Verbindungsweg verlängert. Ab April 1950 pendelten zwischen Steintor und Tessiner Straße Wagen der Linie 3. 1956 übernahmen aber erneut Busse die Bedienung. Die Bauarbeiten für die Linie nach Gehlsdorf wurden weitergeführt, am 1. Mai 1951 wurde der erste Streckenteil bis zur Fährstraße feierlich in Betrieb genommen. Das restliche Stück bis zum Kirchenplatz folgte im Juni 1951. Für diese Strecken wurde Gleismaterial der im November 1940 eingestellten Straßenbahn Eberswalde sowie der abgebauten Strandbahn Hohe Düne – Markgrafenheide (1910–1945) verwendet. Auch die beiden ursprünglich von der Flensburger Straßenbahn stammenden, bei der HAWA gebauten, vierachsigen Triebwagen sowie die fünf zweiachsigen Beiwagen wurden von der Strandbahn übernommen und nach Umspurung bei der Rostocker Straßenbahn eingesetzt.[3]
1955 | |
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Linie | Linienweg |
1 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Klement-Gottwald-Str. – Tiergartenallee |
11 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Klement-Gottwald-Str. – Zoo – Neuer Friedhof |
2 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Holbeinplatz – Reutershagen (– Marienehe) |
3 | Lindenstraße – Weißes Kreuz – Tessiner Straße |
4 | Lindenstraße – Alter Markt – Gehlsdorf |
Mit der Bestimmung Rostocks als Bezirksstadt wurde die Stadt ab 1952 für die Ansiedlung von Betrieben attraktiver; die Bevölkerungszahl und die Größe der Stadt wuchsen schnell. Damit erhöhte sich der Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln, sodass neben den Linien 1 und 2 wieder die Linien 11 und 12 eingerichtet wurden, die den Takt auf den ursprünglichen Strecken auf fünf Minuten verdichteten und in weiter außen gelegene Gebiete fuhren.
1959 | |
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Linie | Linienweg |
1 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Tiergartenallee |
11 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Tiergartenallee – Zoo – Neuer Friedhof |
2 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Reutershagen |
12 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Reutershagen – Marienehe |
4 | Steintor – Alter Markt – Gehlsdorf |
Seit dem 20. Mai 1961 fahren die Züge nicht mehr durch die enge Kröpeliner Straße, sondern auf einem besonderen Bahnkörper in der Mitte der Langen Straße, die in den 1950er Jahren großzügig neu aufgebaut wurde.
1971 wurde die Strecke Reutershagen – Marienehe zweigleisig ausgebaut, da sich die Nachfrage zu den dortigen Industriegebieten erhöht hatte. Zudem waren im Rostocker Nordwesten weitere Wohngebiete geplant. Als Folge entfiel die Linie 2 nach Reutershagen, alle Züge auf diesem Ast verkehrten nun als Linie 12 bis Marienehe. Die Linie 1 war bereits Mitte der 1960er Jahre entfallen. Auf diesem Streckenast verkehrten seitdem alle Züge bis zum Neuen Friedhof. Im Jahr 1974 wurde die Strecke nach Gehlsdorf und mit ihr die Linie 4 ein- und auf Busbetrieb umgestellt. Die Rostocker Straßenbahn bestand von da an bis 1987 nur aus den beiden Linien 11 und 12.
1974 | |
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Linie | Linienweg |
11 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Zoo – Neuer Friedhof |
12 | Hauptbahnhof – Steintor – Doberaner Platz – Reutershagen – Marienehe |
1983 entstand im Bereich der Umsteigehaltestelle Doberaner Platz die Kehre am Brink, eine Verbindung zwischen den Ästen Richtung Marienehe und Neuer Friedhof. Diese Verbindung wird seitdem für ein- und aussetzende Fahrten sowie bei Bauarbeiten und betrieblichen Störungen genutzt. Die Wendeschleife am Schröderplatz konnte daraufhin entfallen und wurde 1984 abgebaut.[4]
Im Nordosten der Stadt kam es in den 1980er Jahren zum Aufbau von neuen größeren Wohnbaugebieten. Zur Anbindung an die innere Stadt wurde eine Neubaustrecke vom Steintor nach Dierkow und Toitenwinkel gebaut. Anders als die alte Linie 4, die eingleisig durch die engen Straßen der Altstadt fuhr, führte die neue Trasse östlich um die Altstadt herum. Am Dierkower Kreuz verzweigt sich die Strecke in drei zwischen 1987 und 1990 eröffnete Äste zur Allee der Bauschaffenden (später Kurt-Schumacher-Ring), zum Haltepunkt Dierkow und nach Toitenwinkel.
In den 1960er Jahren erhielt Rostock Wagen des Typs Gotha, überwiegend Gelenkzüge. Erst seit 1989 verkehrten in Rostock auch Tatra-Straßenbahnwagen des Typs T6A2/B6A2. Die Tatra-Triebwagen wurden nach der Wende modernisiert, sie blieben bis 2015 im Einsatz. Bis zur Indienststellung der T6/B6 waren noch einige LOWA-Wagen und Rekowagen in Betrieb. Die Gothawagen wurden bis 1996 im Fahrgastbetrieb eingesetzt.
Seit der Wende
Nach dem Bau der Strecken in den Nordosten und der Verstärkung des Verkehrs in den Nordwesten zum Umsteigepunkt in Marienehe wurde nun mit der Linie 5 erstmals eine Straßenbahnlinie ausschließlich im Abendverkehr betrieben. Sie führte von Marienehe nach Toitenwinkel.
1992 | ||
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Linie | Linienweg | Bemerkung |
1 | Platz der Jugend – Parkstraße – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Dierkower Kreuz – Toitenwinkel, Hafenallee | täglich im Tagesverkehr |
2 | Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Dierkower Kreuz – Kurt-Schumacher-Ring | |
4 | Hauptbahnhof – Steintor – Dierkower Kreuz – HP Dierkow | |
5 | Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Dierkower Kreuz – Toitenwinkel, Hafenallee | täglich im Abendverkehr |
11 | Neuer Friedhof – Zoo – Parkstraße – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Hauptbahnhof | |
12 | Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Hauptbahnhof |
Am 14. Juni 1993 wurde eine spezielle Nachtstraßenbahnlinie eingeführt. Die Linie 3 führte von Marienehe durch die Innenstadt zum Hauptbahnhof, dann zum Haltepunkt Dierkow und von dort nach Toitenwinkel.[5] Aufgrund von Sparmaßnahmen wurde ab 24. Oktober 1994 die Linie 11 nach 20 Uhr zum Platz der Jugend zurückgezogen, ab 2. Januar 1995 wurden im Abendverkehr die Tageslinien durch die Linien 81 (Platz der Jugend – Hauptbahnhof – Haltepunkt Dierkow) und 82 (Marienehe – Hauptbahnhof – Toitenwinkel) ersetzt. Die Nachtlinie 3 bekam die Nummer 92.[6] Mit der Einführung der beiden „Fledermaus“-Nachtbuslinien wurde die Linie 92 wieder eingestellt.
Der Fuhrpark verfügt seit 1992 über 40 moderne Duewag-Niederflur-Gelenkwagen vom Typ 6NGTWDE. Außerdem verkehrten die Triebwagen des Typs T6 für den barrierefreien Einstieg seit 2002 mit Niederflur-Beiwagen, die Tatra-Beiwagen wurden danach abgestellt.
Die Bürgerschaft beschloss 1993 eine Straßenbahnnetzerweiterung in den Nordwesten, die mit dem Anschluss von Evershagen im Jahr 2000 begann. 2001 folgte der Ausbau bis nach Lütten Klein zur Rügener Straße, bevor am 28. November 2003 die restliche Strecke bis zur Mecklenburger Allee in Lichtenhagen eingeweiht wurde.
Auch zur Südstadt wurde die Straßenbahn weiter ausgebaut. Zur IGA 2003 in Rostock wurde die Straßenbahn unter dem modernisierten Hauptbahnhof[7] durchgeführt und anschließend bis zur Mensa bzw. zum Südblick weitergebaut. Dieses Teilstück wurde am 12. April 2003 eröffnet.
November 2003 | ||
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Linie | Linienweg | Bemerkung |
1 | Lichtenhagen, Mecklenburger Allee – Lütten Klein – Evershagen – Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Dierkower Kreuz – Toitenwinkel, Hafenallee | |
2 | Mensa – Hauptbahnhof – Steintor – Dierkower Kreuz – Kurt-Schumacher-Ring | täglich im Tagesverkehr |
3 | Neuer Friedhof – Zoo – Parkstraße – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Dierkower Kreuz – HP Dierkow | werktags im Abendverkehr; am Wochenende ganztägig |
4 | Lütten Klein, Rügener Straße – Evershagen – Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Dierkower Kreuz – HP Dierkow | werktags im Tagesverkehr |
5 | (Lichtenhagen, Mecklenburger Allee –) Lütten Klein, Rügener Straße – Evershagen – Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Hauptbahnhof – Südblick | von/bis Lichtenhagen nur abends und am Wochenende |
6 | Neuer Friedhof – Zoo – Parkstraße – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Hauptbahnhof – Südblick | werktags im Tagesverkehr |
2005 begannen die Bauarbeiten für die Verbindung vom Doberaner Platz über den Schröderplatz zum Hauptbahnhof, die am 14. Oktober 2006 beendet wurden. Dies war schon länger geplant, so wurde beim Bau der Straße Vögenteich ausreichend Platz für eine zweigleisige Strecke auf dem Grünstreifen gelassen. Zudem wurde eine Fußgängerunterführung in Höhe Augustenstraße gebaut, um den Fahrgästen den Zugang zur geplanten Straßenbahnhaltestelle zu ermöglichen, ohne die vielbefahrene Fahrbahn überqueren zu müssen. Beim späteren Bau dieses Straßenbahn-Streckenabschnitts wurde diese Unterführung zurückgebaut und stattdessen die Haltestelle etwas weiter südlich am Goetheplatz mit Ampeln für die niveaugleiche Querung über die Straße eingerichtet.
Seitdem hat sich das Netz nicht weiter verändert. Es wurden lediglich Anpassungen und Optimierungen an den Linienwegen vorgenommen. Mit dem Umbau der Straßenführung im Bereich des Kröpeliner Tors musste auch der Verlauf der Straßenbahnstrecke angepasst werden. Sie verläuft jetzt nicht mehr in einer langgestreckten Kurve am Hotel entlang, sondern biegt erst vor dem Patriotischen Weg ab. Der alte Verlauf der Straße und der Straßenbahnstrecke kann noch heute an der Krümmung des Hotelgebäudes erahnt werden. Die Straßenbahnhaltestelle Kröpeliner Tor wurde nach Nordosten an den Anfang der Langen Straße verlegt.
Im Jahr 2002 begannen die Arbeiten zur Erhöhung der Fahrdrahtspannung von 600 auf 750 Volt. Dazu wurde Fahrleitungsmaterial ausgetauscht und neue Unterwerke gebaut. Im Jahr 2017 wurde die Umstellung der Spannung mit den Streckenabschnitten von der Stadthalle über Steintor in den Nordosten und vom Kröpeliner Tor zum Steintor abgeschlossen.
Im August 2020 wurde die Haltestelle Leibnizplatz zurückgebaut und durch zwei neue Haltestellen ersetzt.[8]
2009–2015 | ||
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Linie | Linienweg | Bemerkung |
1 | (Lichtenhagen, Mecklenburger Allee –) Lütten Klein, Rügener Straße – Evershagen – Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Dierkower Kreuz – Toitenwinkel, Hafenallee | im Abendverkehr und am Wochenende bis Lichtenhagen |
2 | Südblick – Goetheplatz – Lange Straße – Steintor – Dierkower Kreuz – Kurt-Schumacher-Ring | täglich im Tagesverkehr |
3 | Neuer Friedhof – Zoo – Parkstraße – Doberaner Platz – Goetheplatz – Hauptbahnhof – Steintor – Dierkower Kreuz – HP Dierkow | werktags im Abendverkehr, am Wochenende ganztägig |
4 | Lichtenhagen, Mecklenburger Allee – Lütten Klein, Rügener Straße – Evershagen – Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Goetheplatz – Hauptbahnhof – Steintor – Dierkower Kreuz – HP Dierkow | werktags im Tagesverkehr |
5 | Lichtenhagen, Mecklenburger Allee – Lütten Klein, Rügener Straße – Evershagen – Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Straße – Steintor – Hauptbahnhof – Südblick | |
6 | Neuer Friedhof – Zoo – Parkstraße – Doberaner Platz – Lange Straße – Steintor – Hauptbahnhof – Mensa | täglich im Tagesverkehr |
9 | Lichtenhagen, Mecklenburger Allee – Lütten Klein, Rügener Straße – Evershagen – Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Straße – Steintor – Hauptbahnhof – Mensa | nur bei Großveranstaltungen (z. B. Weihnachtsmarkt, Hanse Sail), mo-fr ab 13 Uhr u. sa+so ganztags als Ersatz der Linien 4 u. 6 |
Zwischenfälle
Am 2. März 2022 ereignete sich ein Zusammenstoß zweier Straßenbahnen möglicherweise aufgrund einer falsch gestellten Weiche, dabei gab es mindestens 26 Verletzte[9].
Heutiges Liniennetz
Zum neuen Jahresfahrplan 2016 wurde für Rostock das Verkehrskonzept MOBIL 2016 entwickelt, welches das Verkehrsangebot an die veränderte Nachfrage anpassen sollte. Im Zuge dessen kam es erstmals seit 2003 zu größeren Neuordnungen im Straßenbahnnetz. Werktags wird dadurch tagsüber auf fast allen Strecken mindestens ein Zehnminutentakt angeboten. Die Linie 4 führt nun nicht mehr nach Lichtenhagen, sondern über Lange Straße und Goetheplatz zur Mensa (Haltestellenbezeichnung am 17. März 2018 geändert in Campus Südstadt). Die Linie 2 verkehrt dafür über Hauptbahnhof, jedoch nicht mehr bis Südblick, sondern bis Reutershagen. Außerdem fährt die Linie 3 nun auch werktags im Tagesverkehr.
- Linien bzw. Linienabschnitte mit 10-Minuten-Takt sind fett dargestellt
- Linien bzw. Linienabschnitte mit 20-Minuten-Takt sind mit unveränderter Schrift dargestellt
- Linien bzw. Linienabschnitte mit 30-Minuten-Takt sind kursiv dargestellt
- (gültig jeweils mo–fr ca. 6:30 bis 18:00 Uhr)
2016 | |||
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Linie | Linienweg | Fahrzeugeinsatz | Bemerkung |
1 | Lichtenhagen, Mecklenburger Allee – Lütten Klein, Rügener Straße – Lütten Klein Zentrum – Thomas-Morus-Straße – Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Dierkower Kreuz – Toitenwinkel, Hafenallee | 6N1, 6N2 |
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2 | Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Goetheplatz – Hauptbahnhof – Steintor – Dierkower Kreuz – Kurt-Schumacher-Ring | 6N1, (6N2) |
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3 | (Neuer Friedhof – Zoo –) Platz der Jugend – Parkstraße – Doberaner Platz – Goetheplatz – Hauptbahnhof – Steintor – Dierkower Kreuz – Dierkower Allee | 6N1 |
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4 | Campus Südstadt – Südstadt-Center – Goetheplatz – Lange Str. – Steintor – Dierkower Kreuz – Dierkower Allee | 6N1, (6N2) |
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5 | Lichtenhagen, Mecklenburger Allee – Lütten Klein Zentrum – Thomas-Morus-Straße – Marienehe – Reutershagen – Holbeinplatz – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Hauptbahnhof – Südstadt-Center – Südblick | 6N1, 6N2 | |
6 | Neuer Friedhof – Zoo – Platz der Jugend – Parkstraße – Doberaner Platz – Lange Str. – Steintor – Hauptbahnhof – Südstadt-Center – Campus Südstadt | 6N1 |
Geplanter Ausbau
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Ideen, das Straßenbahnnetz zu erweitern. Dies umfasste einerseits Verbindungen zu großen Einkaufszentren vor den Toren der Stadt (Bentwisch, Sievershagen[10] und Roggentin), um dort Pendler abzuholen und direkt in die Innenstadt zu befördern. Andererseits gab es immer wieder Überlegungen, das Netz innerstädtisch auszubauen, um bestehende (Stadthafen[11], Gehlsdorf, Gartenstadt-Reutershagen, Warnemünde, Groß-Klein und Schmarl[12] ) oder neu geplante Wohngebiete (Groß-Biestow[13]) mit der Straßenbahn zu erschließen.
Ende November 2020 wurde eine Machbarkeitsstudie der RSAG bekannt, in der der Strecke vom Zoo über Gartenstadt nach Reutershagen Wirtschaftlichkeit beschieden wurde, insbesondere durch die Anbindung der Christophorusschule.[14][15] Des Weiteren wurden der Querspange Holbeinplatz-Parkstraße und der Verlängerung von Toitenwinkel nach Gehlsdorf weiteren Untersuchungsbedarf zugesprochen. Im Gegensatz dazu werden den Strecken an die Stadtränder zu den Einkaufszentren kritischer gesehen, vor allem wegen geringer potentieller Nutzerzahlen durch die dortige geringere Wohnbevölkerung. Eine Erschließung von Groß-Klein und Schmarl wäre aus stadtentwicklungspolitischen Gründen zwar wünschenswert, ist aus technischen Gründen nicht wirtschaftlich zu realisieren.[16]
Infolgedessen wurde im April 2021 von der Rostocker Bürgerschaft beschlossen, für die Strecke mit der höchsten Priorität (Zoo – Gartenstadt – Reutershagen) eine Nutzen-Kosten-Untersuchung zu beauftragen sowie für die Streckenerweiterung Gehlsdorf und die Querspange Holbeinplatz – Parkstraße eine technische Machbarkeitsstudie durchführen zu lassen.[17]
Fahrzeuge
Die Rostocker Straßenbahn nahm 1881 als Pferdebahn den Betrieb auf. 1903 begann die Einführung des elektrischen Betriebes durch die Elektrizitäts-AG Frankfurt a. M. Am 21. Mai 1904 fuhr der erste elektrische Straßenbahntriebwagen durch Rostock. Bis zum 18. Juni waren alle Linien mit der „Electrischen“ abgedeckt. Triebwagen der ersten Serie waren (modernisiert) teilweise sogar bis 1961 im Einsatz.
Zu Zeiten der DDR erhielt die Rostocker Straßenbahn Wagen des Typs LOWA und Gotha, darunter auch vierachsige Einrichtungs-Gelenkwagen, die meist mit einem zweiachsigen Beiwagen eingesetzt wurden. Gothawagen waren bis 1996 im Einsatz. Erst 1989/1990 kamen Tatra-Wagen auch nach Rostock. Die modernisierten Triebwagen verkehrten zuletzt nur noch werktags mit Niederflur-Beiwagen vorzugsweise auf Linie 1.
Seit 1994 kommen auch Niederflur-Gelenkwagen zum Einsatz. Alle Fahrzeuge im Linieneinsatz sind Einrichtungsfahrzeuge, die Endhaltestellen sind mit Wendeschleifen ausgerüstet.
Tatra T6A2m
Von diesen hochflurigen Einrichtungs-Triebwagen waren im Frühjahr 2013 noch 17 Exemplare im Liniendienst. Rostock erhielt in den Jahren 1989 und 1990 vom tschechoslowakischen Hersteller ČKD Tatra 24 vierachsige Großraumwagen T6A2 mit 6 passenden Beiwagen. Sie trugen die Wagennummern 601 bis 624 bzw. 801 bis 806. Sie waren 14,5 Meter lang und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h. In den Jahren 1995 bis 2001 wurden die Triebwagen zu T6A2m modernisiert und bekamen dabei neue Wagennummern (701–712 und 801–812). Sie erhielten dabei Außenschwingtüren, neue Fahrtzielanzeigen, eckige Scheinwerfer sowie eine modernisierte Inneneinrichtung mit einem neuen Heizungssystem. Ab 1996 wurden alle sechs B6A2D-Beiwagen abgestellt und ab 2005 zum Teil nach Szeged verkauft. Seit dem 25. April 2015 werden keine Tatra-Triebwagen mehr im Plandienst eingesetzt. Ein Fahrzeug (704) ist als historisches Fahrzeug erhalten, wieder mit cremefarbener Lackierung versehen und zum Salonwagen ausgebaut worden. Er kann gemietet werden.
4NBWE
2001/2002 wurden 22 Niederflur-Beiwagen vom Hersteller Bombardier beschafft, deren Wagenkästen in Polen hergestellt wurden. Sie wurden zusammen mit den Wagen für die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) bestellt. Fünf der Rostocker Wagen wurden 2013 zur Straßenbahn Leipzig abgegeben. Ein weiterer kam im November 2013 testweise zur Straßenbahn Kassel, wohin weitere 14 folgten.[18] Seit dem 25. April 2015 werden sie nicht mehr im Plandienst eingesetzt.
6N GTW DE „6N1“
Diese Niederflurgelenktriebwagen verkehren seit Juli 1994 bei der Straßenbahn Rostock. 40 Wagen dieses Typs wurden beschafft, sie tragen die Wagennummern 651 bis 690. Es handelt sich um sechsachsige Einrichtungsfahrzeuge mit stufenfreiem Fahrgastraum mit einem Niederfluranteil von etwa 90 %. Lediglich die beiden einflügeligen Türen vorn und hinten weisen eine Stufe auf, zu den vier Sitzen im Heck beim Hilfsfahrschalter muss eine weitere Stufe überwunden werden. Die Fahrzeuge wurden wagenbaulich/mechanisch von DUEWAG bzw. Waggonbau Bautzen hergestellt und elektrisch von ABB Daimler-Benz Transportation (Stromrichter und Fahrmotoren) sowie Siemens (Steuerung und sonstige elektrische Ausrüstung) ausgerüstet. Die Mittelteile laufen auf zwei Einzelrad-Einachsfahrwerken (EEF), die darauf aufgesattelten Endteile außerdem auf je einem Triebdrehgestell mit zwei wassergekühlten Drehstrommotoren mit einer Leistung von jeweils 95 kW. Ein Wagen ist 30,4 m lang, 2,3 m breit und 3,38 m hoch (über Blech) und hat drei zweiflügelige und zwei einflügelige Schwenkschiebetüren, letztere an den Wagenenden.
Tramlink „6N2“
Hauptartikel: Vossloh Tramlink
13 neue Triebwagen des Typs „Tramlink 6N2“ vom Hersteller Vossloh Kiepe ersetzten bis Dezember 2014 schrittweise die Tatra-Trieb- und die Niederflur-Beiwagen. Die fünfteiligen Multigelenktriebwagen sind 32 m lang und vollständig niederflurig. Sie verfügen über 71 Sitzplätze, zudem sind 139 Stehplätze vorgesehen. Der Innenraum ist in zwei Multifunktionsbereiche und drei Sitzzonen aufgeteilt.[19] Am 30. Juli 2014 begann mit den beiden Wagen 601 und 602 der Fahrgasteinsatz auf der Linie 1. Bis Dezember 2014 wurden alle Wagen ausgeliefert; sie sind im gesamten Liniennetz eingesetzt.
Diese Fahrzeuge weisen zwei Besonderheiten auf:
- Die 32 m langen und 2,65 m breiten Fahrzeuge sind im Bereich der Einstiegshöhe auf 2,3 m eingezogen. Dadurch kann die bestehende Infrastruktur (z. B. die Bahnsteigkanten) ohne Umbauten genutzt werden.
- Im Fahrzeugdach sind Hochleistungskondensatoren, sogenannte Superkondensatoren, integriert. Sie speichern die beim Bremsvorgang gewonnene elektrische Energie, die anschließend wieder zum Beschleunigen sowie für Heizung und Klimatisierung verwendet werden kann. Dadurch erhofft man sich einen erheblich niedrigeren Gesamtenergiebedarf.[20]
Technische Daten des Fahrzeugs:
- Fahrzeuglänge: 32,0 m
- Fahrzeugbreite gesamt: 2,65 m
- Fahrzeughöhe: 3,51 m
- Einstiegshöhe: 290 mm
- Spurweite: 1435 mm
- Leergewicht: 43,9 t
- Anzahl Türen: 6
- Sitzplätze: 71
- Stehplätze: 139
- Fahrdrahtspannung: 750 V
- Antriebsleistung: 4 × 100 kW
- Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h (Elektrisch auf 60 km/h verlangsamt)
- Besonderheiten: Energiespeicher (Supercap) zur Reduzierung der Anfahrströme, wassergekühlter Antrieb, modernes Fahrgastinformationssystem
Siehe auch
Literatur
- Rüdiger Grabowski, Norbert Enenkel: Straßenbahnen und Busse in Rostock. Verlag Kenning, Nordhorn 2006, ISBN 3-933613-81-7.
- Rostocker Straßenbahn AG: Menschen • Technik • Episoden. ISBN 3-934116-11-6.
Einzelnachweise
- RSAG Statistik (Memento vom 10. August 2012 im Internet Archive)
- Jan-Peter Schulze: Richard Siegmann: … aber wir waren Deutsche. Max-Samuel-Haus / Stiftung Begegnungsstätte für Jüdische Geschichte und Kultur in Rostock (Herausg.), Redieck & Schade, Rostock 2011, ISBN 978-3-942673-08-2, S. 35.
- Die ehemaligen Strandbahnwagen In: Rüdiger Grabowski, Norbert Enekel: Straßenbahn und Busse in Rostock, Verlag Kenning, Nordhorn 2006, ISBN 3-933613-81-7, S. 226–228
- Rüdiger Grabowski, Norbert Enenkel: Straßenbahnen und Busse in Rostock. Verlag Kenning, 2006, ISBN 3-933613-81-7, S. 161.
- Rüdiger Grabowski, Norbert Enenkel: Straßenbahnen und Busse in Rostock. Verlag Kenning, 2006, ISBN 3-933613-81-7, S. 174.
- Rüdiger Grabowski, Norbert Enenkel: Straßenbahnen und Busse in Rostock. Verlag Kenning, 2006, ISBN 3-933613-81-7, S. 180.
- Bilder der tunnelartigen Unterführung
- Rostocker Straßenbahn AG: Fahrplanwechsel am 3. August 2020: Wieder regulärer Schulfahrplan bei Bus und Straßenbahn. Abgerufen am 25. Januar 2022.
- NDR, abgerufen am 3. März 2022
- Seite 101 im Abschlussbericht des Mobilitätsplans Zukunft Rostock
- Artikel aus der Ostsee-Zeitung vom 30. November 2015: Neue Straßenbahn-Linien: Stadthafen statt grüner Wiese?
- Artikel aus der Ostsee-Zeitung vom 1. August 2018: Neue Straßenbahn-Linien: Sechs neue Linien? Rostock will Straßenbahn ausbauen
- Seite 100 im Abschlussbericht des Mobilitätsplans Zukunft Rostock
- Ostsee-Zeitung vom 26. November 2020: Mit der Bahn nach Reutershagen oder zu Ikea? Rostocker Straßenbahn prüft Streckenausbau
- Ausbaustrategie Straßenbahnnetz
- Ausbaustrategie Straßenbahnnetz
- Auszug aus der Bürgerschaftssitzung
- Anhänger für Trams: KVG Kassel In: kvg.de, 18. November 2013, abgerufen am 21. November 2018.
- Neue Straßenbahnen in Rostock. (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
- Bericht Vossloh, abgerufen am 26. Juni 2015