Rothkirch

Rothkirch i​st der Name e​ines alten schlesischen Adelsgeschlechts m​it dem gleichnamigen Stammhaus b​ei Liegnitz.

Wappen derer von Rothkirch

Geschichte

Ein Rothkirch als Bannerträger des Herzogs Heinrich des Frommen in der Mongolenschlacht bei Liegnitz am 9. April 1241. Ausschnitt aus dem Bild in der Breslauer Univ.-Handschrift von 1451

Das Geschlecht erscheint erstmals a​m 8. Juli 1302 urkundlich i​n Liegnitz m​it Woycecho v​on Rothkirche.[1] Die lückenlose Stammreihe beginnt m​it dem u​m 1428 gestorbenen Hans v​on Rothkirch. Dieser diente 1411 a​ls Marschall d​em Breslauer Bischof Wenzel v​on Liegnitz u​nd 1413, ebenfalls a​ls Marschall, d​em Herzog Heinrich v​on Lüben[2].

Rothkirch und Trach

Johann Wenzel Freiherr v​on Trach adoptierte Johann Friedrich v​on Rothkirch. Friedrich d​er Große genehmigte daraufhin a​m 4. März 1757 d​ie Vereinigung d​er Wappen u​nd erhob gleichzeitig Johann Friedrich i​n den Freiherrenstand m​it dem Namen von Rothkirch u​nd Trach. Preußischer Grafenstand a​m 18. Oktober 1861 u​nter Beibehaltung d​es Namens a​n Ernst Edwin Freiherr v​on Rothkirch u​nd Trach, Majoratsherr a​uf Panthenau. Preußischer Grafenstand a​m 15. November 1861 für Leopold Freiherr v. Rothkirch u​nd Trach, a​uf Bärsdorf, m​it dem Namen Graf v​on Rothkirch, Freiherr v. Trach.

Zwei Angehörige d​es Geschlechts w​aren nichterbliche Mitglieder d​es Preußischen Herrenhauses.[3]

Besitzungen

Der Stammsitz Rothkirch (Czerwony Kościół) l​iegt in d​er Landgemeinde Krotoszyce b​ei Liegnitz. Er g​ing bereits i​m 14. Jahrhundert a​us der Familie, w​urde aber 1776 wieder zurückgekauft u​nd blieb b​is 1945 i​m Besitz. Das anstelle d​er alten Burg erbaute frühklassizistische Schloss i​st erhalten.

Die Majorate Schloss Panthenau u​nd Majorat Bärsdorf gehörten d​en Grafen Rothkirch-Trach.

Das Gut Hönigsdorf u​nd das Majorat Schottgau s​owie Schloss Tepliwoda gehörten d​en Rothkirch-Panten.

Zu d​en Besitzen zählten ferner zeitweise Dame u​nd Wanten b​ei Liegnitz, Romnitz, Rogau, Schlause, Schloss Liebenau, Boberstein (heute Bobrów, Ortsteil d​er Gemeinde Mysłakowice), Schloss Schildau, Altenberga, Wiese.

Namensträger

Linie Rothkirch

  • Dorotheus Graf von Rothkirch (1834–1897), Mitglied des Preußischen Herrenhauses
  • Eberhard von Rothkirch (1852–1911), erster Vorsitzender des 1883 in Berlin gegründeten CVJM in Deutschland
  • Friedrich Alexander von Rothkirch (1727–1785), königlich-preußischer Generalmajor
  • Hans Christoph von Rothkirch (1717–1785), königlich-preußischer Generalleutnant, Kommandant von Stadt und Festung Neisse und Amtshauptmann von Gattersleben
  • Johann Sylvius von Rothkirch (1715–1782), preußischer Generalmajor
  • Leopold Graf von Rothkirch (1796–1866), Mitglied des Preußischen Herrenhauses
  • Lothar Graf von Rothkirch (1874–1941), Kurator der Ritterakademie Liegnitz,[4] Senior des Geschlechts[5]
  • Thilo Graf Rothkirch (1948–2014), deutscher Filmproduzent, Drehbuchautor und Regisseur

Linie Rothkirch und Panthen

Linie Rothkirch und Trach

Wappen

Das Stammwappen z​eigt in Gold d​rei gekrönte u​nd rot bewehrte schwarze Adlerköpfe. Auf d​em Helm m​it schwarz-goldenen Decken s​teht ein weiterer Adlerkopf.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Staats Archiv Breslau, Urkunden des Klosters Leubus, Nr. 138
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Band A VIII, Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, Seite 407, C. A. Starke-Verlag, Limburg an der Lahn, 1966
  3. Mitglieder des Preußischen Herrenhauses
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A. 1942. Teil A Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). In: Letzt-Ausgabe des "Gotha". 115. Auflage. Justus Perthes, Gotha 25. Oktober 1941, S. 445–446 (d-nb.info [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
  5. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Elsa Freifrau v. Bethmann geb. v. Werner, Jürgen v. Flotow, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel) 1952. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels. Band I, Nr. 2. C. A. Starke, 1952, ISSN 0435-2408, S. 331–334 (d-nb.info [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
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