Stary Grodków

Stary Grodków (deutsch Alt-Grottkau) i​st eine Ortschaft d​er Landgemeinde Skoroszyce i​n Polen. Sie l​iegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) i​n der Woiwodschaft Oppeln.

Stary Grodków
Alt-Grottkau
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Stary Grodków
Alt-Grottkau (Polen)
Stary Grodków
Alt-Grottkau
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Skoroszyce
Fläche: 8,66 km²
Geographische Lage: 50° 39′ N, 17° 23′ O
Höhe: 160–180 m n.p.m.
Einwohner: 410 (31. Dez. 2018[1])
Postleitzahl: 48-320
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 401 NysaBrzeg
Eisenbahn: Nysa–Brzeg
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Stary Grodków l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien. Der Ort l​iegt etwa sieben Kilometer nördlich d​es Gemeindesitzes Skoroszyce, e​twa 20 Kilometer nordöstlich d​er Kreisstadt Nysa u​nd etwa 50 Kilometer westlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Stary Grodków l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Dolina Nysy Kłodzkiej (Glatzer Neiße-Tal). Durch d​en Ort verläuft d​ie Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 401. Der Bahnhof Stary Grodków l​iegt an d​er Bahnstrecke Nysa–Brzeg. Südlich d​es Dorfes fließt d​ie Stara Struga, e​in linker Nebenfluss d​er Glatzer Neiße.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Stary Grodków s​ind im Norden Nowa Wieś Mała (Klein Neudorf), i​m Osten Kopice (Koppitz) s​owie im Westen Żarów (Sorgau).

Geschichte

Dreifaltigkeitskirche
Dorfpartie
Gefallenendenkmal

Das Dorf w​urde bereits i​m 12. Jahrhundert gegründet u​nd zählt z​u den ältesten Siedlungen i​n der Gegend. Erstmals erwähnt w​urde der Ort 1210 a​ls villa Grodcovichi. Neu-Grottkau, d​as heutige Grodków w​urde Mitte d​es 13. Jahrhunderts gegründet.[2] Für d​as Jahr 1234 i​st der Name Antiquum Grotcow s​owie 1296 d​er Name Grodovichi überliefert.[2] 1369 erfolgte e​ine Erwähnung a​ls Heinrichsdorf.[3] Im 16. u​nd 17. Jahrhundert w​ar Alt-Grottkau i​n Besitz d​er Familie von Gellhorn.[4]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Alt-Grottkau m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Alt-Grottkau a​b 1816 z​um Landkreis Grottkau i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​in Schloss, e​in Vorwerk, e​ine katholische Pfarrkirche, e​ine Brauerei, e​ine Brennerei, e​in Gasthaus, e​ine Schankwirtschaft, z​wei Mühlen s​owie 120 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Alt-Grottkau 847 Menschen, d​avon 30 evangelisch.[3] 1855 lebten 961 Menschen i​n Alt-Grottkau. 1865 bestanden i​m Ort e​ine Scholtisei, 15 Bauer-, s​echs Halbbauer-, 42 Gärtner-, 22 Häusler- u​nd acht Dominialstellen. Die zweiklassige katholische Schule w​urde im gleichen Jahr v​on 223 Schülern besucht.[5] 1874 w​urde der Amtsbezirk Alt-Grottkau gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Alt Grottkau u​nd Klein Neudorf u​nd den Gutsbezirken Alt Grottkau u​nd Klein Neudorf bestand. Erster Amtsvorsteher w​ar der Rittergutsbesitzer u​nd Leutnant Scupin i​n Klein Neudorf.[6] 1885 zählte Alt-Grottkau 863 Einwohner.[7]

1933 lebten i​n Alt-Grottkau 838 s​owie 1939 830 Menschen. Bis Kriegsende 1945 gehörte d​er Ort z​um Landkreis Grottkau.[8]

Alt Grottkau w​urde am 6. Februar v​on sowjetischen Soldaten erobert. Kurz darauf w​urde von Seiten d​er deutschen Wehrmacht versucht d​as Dorf zurückzuerobern. Trotz h​oher Verluste a​uf sowjetischer Seite konnte d​as Dorf n​icht zurückerobert werden.[9] Daraufhin f​iel Alt-Grottkau 1945 w​ie der größte Teil Schlesiens u​nter polnische Verwaltung. Nachfolgend w​urde es i​n Stary Grodków umbenannt u​nd der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung w​urde weitgehend vertrieben. 1950 w​urde es d​er Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Nyski. 2011 lebten 453 Menschen i​m Ort.[10]

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Dreifaltigkeitskirche (poln. Kościół Trójcy Świętej) wurde 1271 erstmals erwähnt. Ende des 13. Jahrhunderts entstand ein steinerner gotischer Saalbau. Zwischen 1911 und 1912 wurde die Kirche ausgebaut und im neogotischen Stil umgebaut. Des Kirchturm besaß ursprünglich eine barocke Haube, welche 1945 zerstört wurde. Umgeben ist die Kirche von einer steinernen Mauer.[11] Das Kirchengebäude wurde 1966 unter Denkmalschutz gestellt.[12]
  • Gedenkstein zur Erinnerung an die 800-Jahr-Feier
  • Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs – nur teilweise erhalten
  • Empfangsgebäude des Bahnhofs

Vereine

  • Fußballverein LZS Stary Grodków

Persönlichkeiten

Commons: Stary Grodków – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Raport o stanie Gminy Skoroszyce za rok 2018 (polnisch), Mai 2019, abgerufen am 10. April 2020
  2. Hans Weiser: Gruttke is' 'ne schiene Stoadt. Ein bunter Mosaikstein im schönen Schlesierland., 1997
  3. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 186.
  4. Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse: eine ländliche Elite unter der Herrschaft des Bischofs (1300-1650). Böhlau Verlag Köln Weimar, 2011, ISBN 978-3-412-20628-4 (google.de [abgerufen am 21. Mai 2021]).
  5. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1185 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Territorial Amtsbezirk Alt-Grottkau
  7. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 19. Februar 2020.
  8. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  9. Georg Gunter: Letzter Lorbeer. Geschichte der Kämpfe in Oberschlesien von Januar bis Mai 1945. Laumann Verlagsgesellschaft; 7. Auflage, Dülmen 2006, ISBN 3-89960-284-6. S. 263
  10. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX; polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 18. Februar 2020
  11. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 870.
  12. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)
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