Meggen LU
Meggen (schweizerdeutsch Megge [mekːə]) ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Luzern-Land des Kantons Luzern.
LU ist das Kürzel für den Kanton Luzern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Meggen zu vermeiden. |
Meggen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Luzern (LU) |
Wahlkreis: | Luzern-Land |
BFS-Nr.: | 1063 |
Postleitzahl: | 6045 |
UN/LOCODE: | CH MEG |
Koordinaten: | 671132 / 211049 |
Höhe: | 477 m ü. M. |
Höhenbereich: | 433–652 m ü. M.[1] |
Fläche: | 7,27 km²[2] |
Einwohner: | 7562 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 1040 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 17,1 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.meggen.ch |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Meggen liegt zwischen dem Vierwaldstättersee und dem Meggerberg. Im Osten grenzt der Ort an den Kanton Schwyz. Der südwestlich-nordöstlich verlaufende Meggerberg ist nahe dem Grat vom Meggerwald bedeckt. Am unteren Hang und am See gibt es keine Waldflächen. Der Ort besteht aus etlichen Quartieren, die früher separate Weiler waren. Im Westen der Gemeinde sind die wichtigsten die Flossenmatt, die Krusenweid und Lerchenbühl am Seeufer. Darüber am Hang liegen Ebnet, Hochrüti und Schönau. Die wichtigsten Quartiere im Dorfzentrum sind Schwerzi, Eiholz, Kreuz und Käppeli. Im Osten des Orts liegen Grosshusmatt und Letten am See sowie Höfli, Neuhof und Tschädigen am Südhang des Meggerbergs.
Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich bei der Höchstegg nördlich von Tschädigen auf 652 m ü. M., der tiefste am Vierwaldstättersee auf 434 m ü. M. Nordwestlich von Tschädigen liegt das Sumpfgebiet Forenmoos.
Die Gemeindegrenze geht im Osten vom Vierwaldstättersee über die Strichmatt zum Gränzetürli (deutsch: Grenztörchen; 618 m ü. M.). Dort dreht sie Richtung Südwesten und verläuft dem Nordhang des Meggerbergs entlang bis zum Englischen Friedhof. Dort wendet sie sich gegen Süden und stösst zwischen Salzfass (Stadt Luzern) und Siten (Gemeinde Meggen) wieder auf den Vierwaldstättersee.
Vom Gemeindeareal von 1393 ha sind bloss 726 ha Landfläche. Davon wird 47,7 % landwirtschaftlich genutzt. Weitere 28,5 % sind Siedlungsfläche und 23,7 % von Wald bedeckt.
Meggen grenzt an Adligenswil, die Stadt Luzern und an den Ortsteil Merlischachen von Küssnacht.
Bevölkerung
Zwischen 1798 wuchs das Bauern- und Fischerdorf stark (1798–1850: +49,4 %). Nach einer zehnjährigen Stagnationsphase folgte ein weiterer Wachstumsschub. Dennoch blieb der Ort bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs eine ländlich geprägte Gemeinde. Mit den verbesserten Verkehrsbedingungen in die nahe gelegene Stadt Luzern und der massiven Senkung des Steuerfusses nahm die Einwohnerschaft danach rasch zu. Heute ist die Gemeinde Meggen eine steuerstarke Vorortsgemeinde der Stadt Luzern. Aufgrund der hohen Bodenpreise – wegen der tiefen Steuern – hat sich das Bevölkerungswachstum in den letzten Jahren verlangsamt.
Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[5]; Bundesamt für Statistik; 1850 bis 2000 Volkszählungsergebnisse, 2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP
Sprachen
Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 93,30 % Deutsch, 1,57 % Englisch und 1,00 % Italienisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
Früher waren alle Bewohner Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Landschaft wie folgt aus: Es gibt 64,85 % römisch-katholische, 20,31 % evangelisch-reformierte, 0,49 % orthodoxe und 0,25 % freikirchliche Christen. Daneben findet man 10,10 % Konfessionslose, 0,54 % Muslime und 0,49 % Angehörige anderer nichtchristlicher Bekenntnisse.
Herkunft – Nationalität
Ende 2019 zählte die Gemeinde 7'436 Einwohner. Davon waren 6'224 Schweizer Staatsangehörige und 1'212 (= 16,3 %) Menschen anderer Staatsangehörigkeit. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland (526 Menschen), Italien (73), Österreich (56), den Niederlanden (55), Portugal (48), dem Vereinigten Königreich (38), Schweden (34), Spanien (20), Rumänien (20), Frankreich (19), Dänemark (16), dem Kosovo (15), der Slowakei, Belgien (13), Ungarn, Polen, Kroatien (je 11) und Serbien (10).[6][7]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Meggen setzt sich wie folgt zusammen:
- Urs Brücker (glp): Gemeindepräsident
- HansPeter Hürlimann (FDP): Gemeindeammann
- Daniel Ottiger (parteilos): Gemeindeschreiber
- Carmen Holdener (CVP): Schule/Freizeit/Jugend
- Olivier Class (FDP): Sozialvorsteher
- Karin Flueck Felder (FDP): Umwelt und Sicherheit
Kantonsratswahlen
Bei den Kantonsratswahlen 2019 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Meggen: FDP 32,8 %, SVP 18,4 %, glp 15,9 %, CVP 13,8 %, SP 10,0 %, GPS 7,7 %.[8]
Verkehr
Meggen liegt an der Bahnstrecke Luzern–Immensee und besitzt einen Bahnhof (Meggen) und eine Haltestelle (Meggen Zentrum). Die Linie S3 der S-Bahn Luzern, welche von Brunnen nach Luzern führt, hält an beiden Stationen, dazu hält noch der Voralpen-Express in Meggen Zentrum und ermöglicht so direkte Verbindungen nach Luzern, Arth-Goldau, Pfäffikon, Rapperswil, Herisau, St. Gallen und Romanshorn. Zwei Buslinien erschliessen Meggen noch besser durch den Öffentlichen Verkehr. Dies sind die Linien 24 (Luzern Bahnhof – Meggen Tschädigen) und 25 (Luzern Brüelstrasse – Meggen Piuskirche – Gottlieben) der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL).
Meggen liegt an der Strasse Luzern-Küssnacht SZ. Die nächstgelegenen Autobahnanschlüsse sind Küssnacht SZ an der A4, Buchrain an der A14 und Emmen-Süd an der A2.
Geschichte
Kleinere Funde weisen darauf hin, dass Meggen bereits sehr früh besiedelt war. Erste historische Erwähnung im Jahr 1160[10] in den Acta Murensia des Klosters Muri. Darin bestätigt Werner von Habsburg dem Kloster die Herrschaft über Meggen. Ein Teil des Orts war allerdings schon sehr früh Teil der Besitzungen des Benediktinerklosters im Hof in Luzern und fiel später ans Kloster Murbach im Elsass. Trotz Steuerzahlungen der Megger Bürger ans Kloster verliehen die Klosterbrüder den Ort im Jahr 1259 den Habsburgern. Im Jahr 1306 kaufte Habsburg das Lehen. Die Eidgenossen zerstörten 1352 die 1240 errichtete Festung Neuhabsburg. Die formelle Herrschaft über Meggen übten von 1406 an die Stadtluzerner aus. Aber erst 1496 verzichteten die Habsburger auf ihre Rechte über Meggen. Im Bauernkrieg von 1653 hielt Meggen zur Stadt Luzern. Bis 1798 war Meggen ein Teil der Landvogtei Habsburg. Seit 1803 gehört sie zum Amt Luzern. Im Jahr 1847, zur Zeit des Sonderbundskriegs, marschierten eidgenössische Regierungstruppen durch Meggen Richtung Luzern.
Sehenswürdigkeiten
- Die katholische Piuskirche – ein 13 m hoher Kubus mit einem frei stehenden, 40 m hohen Glockenturm – wurde in den Jahren 1964–1966 nach dem Wettbewerbsentwurf (1960) von Franz Füeg im Stil von Mies van der Rohe erbaut. Zwischen dem einheitlichen Raster aus grauen Stahlstützen befinden sich ockerfarbene, transluzente Marmorplatten mit einer Stärke von nur 28 mm, durch die das Innere der – fensterlosen – Kirche belichtet wird.
- Die Landsitze Schloss Meggenhorn (Neurenaissance), Schloss Neuhabsburg (Neugotik) und Saint Charles Hall (Neubarock) sind die bedeutendsten Bauwerke Meggens. Sie wurden alle im 19. Jahrhundert erbaut.
Persönlichkeiten
- Maria Theresia Scherer (1825–1888), Ordensfrau
- Fridolin Hofer (1861–1940), Lyriker, wurde in Meggen geboren
- Tina Nadine Smith (* 2002), Tennisspielerin
Sonstiges
Der im Vergleich zum restlichen Kanton Luzern tiefe Steuerfuss macht die Gemeinde attraktiv für reichere Leute, der bekannteste unter ihnen war der Milliardär Marc Rich, der bis zu seinem Tod im Juni 2013 in Meggen wohnte. Zwei weitere Milliardäre sind der deutsche Otto Happel und Pincus Green. Damit wohnen noch zwei von den insgesamt 35 Milliardären der Schweiz in Meggen.
Die Musiker James Galway und Wladimir Aschkenasi, der Bildhauer Rolf Brem, die Kunstturnerin Ariella Kaeslin, der Ring-of-Honor-Wrestler Claudio Castagnoli, der Eishockeyspieler Thomas Rüfenacht sowie die Juristin Mascha Santschi Kallay sind weitere bekannte Megger.
Literatur
- Waltraud Hörsch: Meggen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Barbara Hennig, André Meyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern. Band II: Das Amt Luzern. Die Landgemeinden. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2009 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 116), ISBN 978-3-906131-90-0, S. 349–398.
Weblinks
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Quelle:Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern.Schluss Tabelle 1
- Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach demographischen Komponenten, institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit und Geschlecht (Bundesamt für Statistik, STAT-TAB)
- Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität, Aufenthaltsstatus und Bevölkerungstyp (LUSTAT Statistik Luzern)
- https://www.lustat.ch/files_ftp/daten/kt/0003/w173_302t_kt0003_gd_d_2019.html Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2019
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde
- Waltraud Hörsch: Meggen. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Juli 2015, abgerufen am 6. Juni 2019.