Liste spurlos verschwundener Menschen
Die Liste spurlos verschwundener Menschen enthält enzyklopädisch relevante Personen, die außerhalb von kriegerischen Ereignissen spurlos verschwunden sind, das heißt, bei denen bisher weder sterbliche Überreste noch sonstige Hinterlassenschaften aufgetaucht sind, die auf ihr Schicksal schließen lassen.
Liste
Jahr | Person(en) | Art des Verschwindens |
---|---|---|
29 v. Chr. | Alexander Helios und Ptolemaios Philadelphos | Das Schicksal der beiden Söhne von Kleopatra VII. und Marcus Antonius nach 29. v. Chr. ist unbekannt. |
773 oder 774 | Gerperga mit ihrem Sohn Pippin und einem weiteren Kind | Nach dem Tod ihres Gatten Karlmann I. im Jahre 771 floh Gerperga mit ihren Kindern in das Langobardenreich. Jedoch verschwinden sie nach 773 oder 774 aus den Quellen, nachdem sie der Gefolgschaft Karls des Großen in die Hände gefallen waren. Historiker nehmen vielfach an, dass sie entweder umgebracht oder an einem unbekannten Ort gefangen gehalten wurden, um Karl die Alleinherrschaft zu sichern. |
1021 | al-Hākim | Während eines Ausritts verschwindet der Kalif der Fatimiden und Imam der schiitischen Ismailiten in der Nähe von Helwan. Wenige Tage später werden sein verletzter Esel und seine blutige Kleidung gefunden, die Spuren von Messerstichen aufwies. |
1203 | Arthur I. | Der designierte Erbe des englischen Throns verschwand im April 1203 während seiner Überführung als Gefangener nach Rouen. |
1463 | François Villon | Der französische Dichter wurde am 8. Januar 1463 aus Paris verbannt, von diesem Zeitpunkt an ist nichts weiteres über sein Leben bekannt.[1] |
um 1483 | Prinzen im Tower | Eduard V. von England und dessen Bruder Richard of Shrewsbury wurden zuletzt im Sommer 1483 im Tower gesehen. Danach verliert sich ihre Spur, und allgemein wird angenommen, dass sie ermordet wurden. |
um 1498 | Giovanni Caboto | Der italienische Seefahrer brach 1498 zu einer Seereise nach Westen auf, um auf diesem Weg Asien zu erreichen. Über das weitere Schicksal Cabotos und den Verlauf seiner Reise ist nichts bekannt. |
1501 | Gaspar Corte-Real | Der portugiesische Seefahrer verschwand mitsamt seinem Schiff spurlos auf einer Seereise. Ein Jahr später verschwand auch sein Bruder Miguel Corte-Real, der sich auf die Suche nach ihm gemacht hatte. |
1525 | Ottilie Müntzer | Der Lebensweg der ehemaligen Nonne verliert sich kurz nach der Hinrichtung ihres Ehemannes Thomas Müntzer im Dunkeln.[2] |
1526 | Francisco de Hoces | Der spanische Seefahrer und mutmaßliche Entdecker der Drakestraße wird seit Mai 1526 im Pazifik vermisst. |
1546 | Francisco de Orellana | Der spanische Forscher und Eroberer verschwand auf ungeklärte Weise im Amazonasgebiet. |
1694 | Philipp Christoph von Königsmarck | Der deutsch-schwedische Graf hatte ein Verhältnis mit der Gattin des Herzogs Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg und verschwand am 11. Juli 1694 spurlos im Leineschloss, nach allgemeiner Ansicht durch Mord auf Befehl des Herzogs. Bei Knochenfunden im Schlossareal wurde seither oft ein Zusammenhang mit dem Grafen vermutet, so unter anderem noch 2016, doch bestätigte sich dies bisher in keinem Fall. |
nach Oktober 1696 | Henry Every | Der englische Pirat verschwand spurlos nach seiner Ankunft in Irland. |
1792 | James Harrod | Der Pionier der amerikanischen Besiedlung des US-Bundesstaats Kentucky ging 1792 auf eine längere Jagdtour in die Wildnis und wurde nie wieder gesehen. |
1803 | George Bass | Der englische Forscher stach am 5. Februar 1803 zu seiner letzten Expedition nach Peru in See. Was genau ihm dort widerfuhr, ist unbekannt. Gerüchte sprachen von einem Unfall auf hoher See bis hin zu einem Attentat von Spaniern. |
1809 | Benjamin Bathurst | Der englische Diplomat verschwand am 25. November 1809 in Perleberg und wurde nie wieder gesehen. |
1829 | John Lansing | Der amerikanische Politiker verschwand am 12. Dezember 1829 auf mysteriöse Weise in New York City. Er verließ sein Hotel und wollte einen Brief aufgeben. Danach wurde er nicht wieder gesehen. |
1848 | Chatschatur Abowjan | Der armenische Schriftsteller verschwand unter mysteriösen Umständen am 2. April 1848 in Jerewan, Armenien. |
1848 | Ludwig Leichhardt | Der deutsche Entdecker verschwand mit seiner Expedition im Australischen Outback. |
1857 | Solomon Northup | Der afroamerikanische Sklave wurde bekannt als Verfasser des Buches Twelve Years a Slave. Sein Schicksal nach 1857 liegt weitestgehend im Dunkeln, weder sein Aufenthaltsort, noch seine Lebens- oder Todesumstände oder -ursache sind bekannt. |
1861 | Johann Heinrich Fischer | Der Anführer des Freiämtersturms von 1830 verließ seinen Wohnort ohne Angabe eines Reiseziels und wurde nie mehr gesehen. |
1886 | Adolf Lüderitz | Bestieg am 23. Oktober 1886 zusammen mit einem Gefährten ein Faltboot zur Erkundung der Oranje-Mündung und ist seither spurlos verschwunden. |
1890 | Johann Salvator von Österreich-Toskana | Der ehemalige österreichische Erzherzog, der auf seine Titel verzichtet und den Namen Johann Orth angenommen hatte, verschwand auf einer Reise von London nach Südamerika. Es wird angenommen, dass sein Schiff bei heftigen Stürmen nahe Kap Hoorn unterging. |
1890 | Louis Le Prince | Der französische Chemiker, Erfinder und Filmpionier wollte von Bourges nach Dijon reisen, um dort seinen Bruder zu besuchen. Laut diesem soll Le Prince am 16. September einen Zug nach Paris bestiegen haben. Er kam dort aber nie an und blieb trotz intensiver Suche seiner Familie und der Polizei spurlos verschwunden. Was genau vor sich ging, ist bis heute ungeklärt. |
1892 | Hermann Fol | Der Schweizer Zoologe legte am 13. März 1892 mit seiner Yacht in Bénodet (Bretagne) ab. Man hat danach nie wieder etwas von ihm bzw. seiner aus zwei Männern bestehenden Besatzung gehört. |
1896 | Albert Jennings Fountain | Der amerikanische Politiker und sein Sohn, der ihn begleitete, verschwanden am 1. Februar 1896 auf dem Heimweg von einer Gerichtsverhandlung in Lincoln nach Mesilla im heutigen Bundesstaat New Mexico. Von den beiden wurde nie wieder eine Spur gefunden. |
1907 | Walther von Knebel | Der deutsche Geologe verschwand am 10. Juli 1907 mit seinem Begleiter, dem Maler Max Rudloff, bei der Untersuchung des Kratersees Öskjuvatn im Hochland von Island. |
1909 | Joshua Slocum | Der kanadisch-amerikanische Seefahrer verschwand mit seinem Boot auf einer Expedition nach Südamerika. |
1912 | Herbert Schröder-Stranz | Der deutsche Polarforscher verschwand auf der Deutschen Arktischen Expedition zusammen mit sechs weiteren Expeditionsteilnehmern auf Spitzbergen. |
1913/14 | Ambrose Bierce | Die Spur des amerikanischen Schriftstellers und Journalisten verlor sich um die Jahreswende in den Wirren des Mexikanischen Bürgerkriegs, im Gefolge des Revolutionärs Pancho Villa. |
1916 | Béla Kiss | Der ungarische Serienmörder verschwand spurlos, wohl um seiner Verhaftung zu entgehen. |
1916 | Aeneas Mackintosh | Als Leiter der Ross Sea Party brach Mackintosh zusammen mit Viktor Hayward am 8. Mai 1916 zu Fuß auf, um Hilfe für die gestrandeten Expeditionsmitglieder zu holen. Seither ist ihr Verbleib ungeklärt. |
1916 | Frederick Mors | Der Verbleib des österreichischen Serienmörders gilt seit seiner Flucht aus einem Krankenhaus in Poughkeepsie als ungeklärt. |
1918 | Arthur Cravan | Der britische Dichter und Amateurboxer verschwand spurlos in Mexiko. |
1924 | Andrew Irvine | Bei der Besteigung des Mount Everest umgekommen. Die Leiche wurde bisher nicht gefunden. Es ist unbekannt, ob er vor seinem Tod den Gipfel erreichte. |
1925 | Percy Fawcett | Der britische Archäologe und Forscher verschwand im brasilianischen Urwald. |
1927 | Charles Nungesser | Der französische Flugpionier verschwand auf einem Atlantikflug von Paris nach New York City. |
1928 | Roald Amundsen | Der norwegische Polarforscher verschwand mit seinem Flugzeug in der Arktis. |
1928 | Franz Romer | Verschwand bei dem Versuch, als Erster mit einem Faltboot den Atlantik zu überqueren. |
1930 | Rasmus Villumsen | Grönländischer Forscher und letzter Begleiter des Arktisforschers Alfred Wegener. |
1934 | Wallace Fard Muhammad | Begründer der Nation of Islam, lebte und wirkte bis 30. Juni 1934 in Detroit. |
1934 | Baronin Eloise Wagner de Bousquet, Robert Philippson und José Pasominos | Auf der Gálapagos-Insel Floreana kam es 1934 unter einer Gruppe vorwiegend deutscher Auswanderer zu einer Reihe von seltsamen Toden, Morden und spurlos verschwundenen Personen, die allesamt nie aufgeklärt wurden. |
1935 oder 1936 | Bob Lymburne | Der kanadische Skispringer verschwand Ende 1935 oder 1936 während einer Wanderung.[3] |
1937 | Amelia Earhart | Die amerikanische Flugpionierin und Frauenrechtlerin verschwand mit ihrem Flugzeug über dem Pazifik. |
1938 | Ettore Majorana | Der italienische Physiker verschwand auf einer Schiffsreise von Neapel nach Palermo. |
1941 | Thomas C. Latimore | Der amerikanische Marineoffizier und vormalige Gouverneur von Amerikanisch-Samoa verschwand am Sommer 1941 auf mysteriöse Weise auf Hawaii. |
1941 | Fania Lewando | Die polnische Jüdin floh aus Vilnius vor den deutschen Besatzern, wurde von sowjetischen Soldaten festgenommen und verschwand daraufhin spurlos.[4] |
1943 | Liane von Gentzkow | Von der als Autorin völkischer Romane bekanntgewordenen Schriftstellerin fehlt seit 1943 jede Spur. |
1944 | Robert Barth | Der deutsche Schriftsetzer, RGO-Aktivist und antifaschistische Widerstandskämpfer wurde im August 1942 in Berlin verhaftet und anschließend im KZ Ravensbrück interniert, sein Schicksal seit dem September 1944 ist ungeklärt.[5] |
1944 | Glenn Miller | Der amerikanische Musiker, Komponist und Leiter einer Army Band verschwand im Dezember 1944 bei einem Flug über den Ärmelkanal. |
1945 | Heinrich Müller | Hitlers Gestapo-Chef gilt seit Mai 1945 als verschollen. |
1945 | Heinrich XLV. Prinz Reuß jüngerer Linie | Das Oberhaupt des thüringischen Adelsgeschlechts Reuß wurde im August von sowjetischem Militär verhaftet und gilt seither als vermisst. Es wird vermutet, dass er im Speziallager Nr. 2 Buchenwald ums Leben kam. |
1945 | Alfred Partikel | Der deutsche Landschaftsmaler verschwand am 20. Oktober beim Pilzesuchen bei Ahrenshoop. |
1947 | Raoul Wallenberg | Der als Retter ungarischer Juden während des Holocausts bekanntgewordene schwedische Diplomat wurde 1945 nach Moskau verschleppt und inhaftiert. Sein Schicksal nach 1947 liegt im Dunklen. |
1948 | Arthur Coningham | Der Offizier der Royal Air Force bestieg am 28. Januar 1948 in Lissabon eine Avro-Tudor-Maschine der British South American Airways auf einer Geschäftsreise nach Südamerika. Am 30. Januar verschwand die Maschine in der Nähe der Bermuda-Inseln, der Unfall ist bis heute nicht aufgeklärt. |
1956 | Lionel Crabb | Der britische Kampftaucher verschwand am 19. April während eines Tauchganges im Hafenbecken von Portsmouth. Der Fall erregte durch seine Umstände internationale Aufmerksamkeit.[6] |
1957 | Maurice Audin | Der Mathematiker und kommunistische Aktivist gegen die französische Kolonialregierung in Algerien wurde am 11. Juni 1957 festgenommen, im Gefängnis El Biar gefoltert und ermordet. Der verantwortliche Offizier behauptete, er wäre geflohen und daraufhin nicht mehr auffindbar gewesen.[7] |
1959 | Camilo Cienfuegos | Der kubanische Revolutionär kam bei einem Flugzeugunglück ums Leben. Seine Maschine verschwand am 28. Oktober 1959 auf einem Inlandsflug von Camagüey nach Havanna spurlos über dem Atlantik. Ob es sich um einen Unfall oder ein Attentat handelte, ist bis heute ungeklärt. |
1961 | Michael Rockefeller | Der Sohn von Nelson Rockefeller verschwand während einer Expedition in die Asmat-Region im Südwesten Neuguineas. |
1961 | David Kenyon Webster | Der amerikanische Schriftsteller, Journalist und Soldat fuhr am 9. September 1961 vor die Küste von Santa Monica (Kalifornien) und verschwand. |
1965 | Mehdi Ben Barka | Der marokkanische Oppositionspolitiker verschwand am 29. Oktober 1965 in Paris. Vermutlich wurde er vom Geheimdienst verschleppt und ermordet; die genauen Umstände wurden jedoch nie geklärt und die Täter nie ermittelt. |
1967 | Jim Thompson | Der amerikanische Unternehmer und frühere Geheimdienstmitarbeiter verschwand spurlos in Malaysia. |
1967 | Harold Holt | Der damals amtierende Premierminister Australiens verschwand spurlos beim Baden an einem Strand in der Nähe von Melbourne. |
1970 | Sean Flynn | Der amerikanische Fotograf und Schauspieler, Sohn von Errol Flynn, geriet während des Krieges in Kambodscha in die Hände des Vietcong und gilt seither als verschollen. |
1972 | Ingeborg Barz | Die RAF-Terroristin gilt seit 1972 als verschollen. Es gibt widersprüchliche Aussagen, die von einer Ermordung, einem natürlichen Tod oder einer Flucht ins Ausland ausgehen. |
1972 | Hale Boggs und Nick Begich | Die amerikanischen Kongressabgeordneten verschwanden bei einem Flug über Alaska. Weder von ihnen noch von dem Flugzeug tauchte jemals eine Spur auf. Unter den Vermissten sind auch der Pilot der Maschine und zwei Wahlkampfhelfer. |
1974 | Oscar Zeta Acosta | Der US-amerikanische Politiker, Schriftsteller und Aktivist der Chicano-Bürgerrechtsbewegung verschwand bei einer Reise in Mexiko. Laut seinem Sohn geriet er wahrscheinlich in einen Kampf und wurde dabei getötet. |
1974 | John Bingham, 7. Earl of Lucan | Der britische Adlige verschwand nach einem ihm angelasteten Mord an einem Kindermädchen, wofür er 1975 in Abwesenheit verurteilt wurde. 1999 erklärte man ihn für tot. |
1974 | Guðmundur Einarsson und Geirfinnur Einarsson | Das ungeklärte Verschwinden dieser beiden Männer und die juristischen Auseinandersetzungen darüber gelten als spektakulärster Kriminalfall und Justizskandal Islands. |
1975 | Bas Jan Ader | Der niederländische Performance-Künstler verschwand im Juli 1975 mit seinem Segelboot Ocean Wave beim Versuch einer künstlerisch motivierten Atlantiküberquerung. Sein Boot wurde etwa 10 Monate später an der irischen Küste angeschwemmt, er selbst oder Hinweise auf sein Schicksal wurden jedoch nie gefunden. |
1975 | Jimmy Hoffa | Der amerikanische Gewerkschaftsführer, der auch Kontakte zur Mafia unterhielt, verschwand am 30. Juli spurlos. |
1975 | Mick Burke | Der britische Bergsteiger verschwand bei einem Solo-Besteigungsversuch in unmittelbarer Gipfelnähe des Mt. Everest. Ein geschwächter Kollege erwartete ihn 100 Meter unter dem Gipfel zurück. Es wird vermutet, dass Burke in die unzugängliche Kangshung-Wand abstürzte. Es ist unbekannt, ob er zuvor den Gipfel erreichte. |
1978 | Eddie Aikau | Der hawaiianische Lifeguard und Surfer gilt seit dem 17. März als verschollen auf See. Er war Crewmitglied des Forschungsschiffs Hōkūleʻa, das an jenem Tag kenterte. Aikau versuchte Hilfe zu holen und paddelte ohne Rettungsweste mit seinem Surfbrett Richtung Lānaʻi. Er wurde nie wieder gesehen. Der Rest der Crew wurde gerettet. |
1978 | Doina Bumbea | Die aus Rumänien stammende Künstlerin lebte seit etwa 1970 in Italien. Dort wurde sie zuletzt im Oktober 1978 gesehen. Angeblich hatte sie eine Einladung erhalten, ihre Arbeiten in Ostasien auszustellen. Danach verliert sich ihre Spur. Es wird vielfach vermutet, dass sie nach Nordkorea entführt und dort zwangsweise mit einem desertierten US-Soldaten verheiratet wurde. Zweifelsfreie Belege dafür gibt es nicht. Einige Quellen halten es für möglich, dass sie 1997 in Nordkorea starb. |
1979 | Agamemnon Despopoulos | Der US-amerikanische Physiologe stach am 2. November in Bizerta (Tunesien) auf seiner Segelyacht Cybele in See, um zusammen mit seiner Frau Sarah Jones-Despopoulos den Atlantik zu überqueren. Das Ehepaar gilt seitdem als vermisst. |
1981 | Udo Albrecht | Der in Westdeutschland gesuchte Rechtsextremist erhielt vom Ministerium für Staatssicherheit eine neue Identität und reiste in den Nahen Osten aus, seitdem fehlt von Albrecht nach offiziellen Angaben jede Spur. |
1982 | Joe Tasker | Der britische Bergsteiger versuchte zusammen mit Peter Boardman einen Anstieg auf der extrem gefährlichen und selten begangenen Route der Three Pinnacles auf den Mt. Everest. Boardmans Leiche fand man Jahre später beim zweiten Pinnacle auf einer Höhe von 8100 Metern, Joe Tasker hingegen blieb verschwunden. Es wird vermutet, dass er ins östliche Kangshung-Tal abstürzte. |
1983 | Mirella Gregori | Die Tochter einer Barbesitzerin verschwand spurlos in Rom, nachdem sie das Haus auf dem Weg zu einem Treffen mit einem Schulfreund verlassen hatte. |
1983 | Emanuela Orlandi | Die Tochter eines päpstlichen Dieners verschwand 40 Tage nach Mirella Gregori spurlos in Rom. Die Ermittlungen wurden 2012 wieder aufgenommen und 2015 zwar wegen Erfolglosigkeit eingestellt, 2019 aber erneut aufgenommen. |
1985 | Wladimir Walentinowitsch Alexandrow | Der sowjetische Physiker und Klimatologe verschwand im März 1985 in Córdoba, nachdem er in Madrid einen Vortrag über den nuklearen Winter gehalten hatte. Möglicherweise ist er vom sowjetischen Geheimdienst entführt und ermordet worden. |
1985 | Sarah Oberson | Das fünfjährige Schweizer Mädchen verschwand im September 1985 in Saxon VS auf dem Weg zu seiner Großmutter. Nur sein Fahrrad wurde gefunden. |
1986 | Ingrid Superstar | Die US-amerikanische Schauspielerin und ein Andy Warhol-„Superstar“ verschwand im Dezember 1986 spurlos aus ihrer Wohnung in Kingston, New York City. |
1991 | Otto-Erich Simon | Der deutsche Multimillionär, der zurückgezogen in der Düsseldorfer Königsallee wohnte, wurde zuletzt am 12. Juli 1991 gesehen, danach verliert sich seine Spur. Zeitweise stand der Käufer von Simons Immobilien unter Tatverdacht, wurde jedoch nie verurteilt. |
1994 | Ylenia Carrisi | Der italienische TV-Star, Tochter von Al Bano und Romina Power, verschwand in New Orleans. |
1995 | Richey James Edwards | Von dem walisischen Musiker, bekannt als Gitarrist der Manic Street Preachers, gab es keine bestätigten Sichtungen mehr, seit er am 1. Februar in London aus einem Hotel auscheckte. Sein Auto wurde einige Tage später nahe der Severn-Brücke gefunden, die häufig für Selbstmorde genutzt wird. Sein weiteres Schicksal bleibt ungeklärt. Er wurde im November 2008 für tot erklärt. |
1995 | Larry Hillblom | Der amerikanische Mitbegründer des Logistikkonzerns DHL starb vermutlich am 21. Mai bei einem Flugzeugabsturz mit einem Wasserflugzeug vor der Marianeninsel Saipan; im Unterschied zu den beiden anderen Insassen des Flugzeugs wurde sein Leichnam aber nie gefunden. |
1999 | Jury Sacharanka | Der weißrussische Oppositionspolitiker verschwand spurlos. |
1999 | Wiktar Hantschar | Der weißrussische Oppositionspolitiker wurde in Minsk entführt und gilt seitdem als vermisst. |
2000 | Bruno Manser | Der Schweizer Ethnologe und Umweltaktivist hielt sich im malaysischen Bundesstaat Sarawak auf und gilt seitdem als vermisst. Er wurde 2005 amtlich als verschollen erklärt. |
2000 | Dmitri Sawadski | Der weißrussische Journalist verschwand in Minsk spurlos. |
2002 | Bison Dele | Der US-Basketballspieler verschwand im Juli 2002 mit zwei weiteren Personen unter mysteriösen Umständen von seiner Yacht im Pazifik. |
2002 | Marco Siffredi | Der 23-jährige Franzose, der durch die erste Snowboard-Abfahrt vom Gipfel des Mount Everest bekannt geworden war, verschwand ein Jahr später beim Versuch einer neuen Route auf der Nordseite ebenjenes Berges. Ob er von einer Lawine erfasst oder in den Bergschrund gestürzt war, konnte nicht geklärt werden. Seine Leiche wurde bisher nicht gefunden. |
2003 | Ben Charles Padilla | Der Flugzeugmechaniker verschwand als einziger bekannter Insasse gemeinsam mit einem gestohlenen Boeing-727-Passagierflugzeug, das plötzlich überraschend und ohne Startfreigabe am Flughafen Luanda abhob und seitdem nicht mehr gesehen wurde. |
2004 | Maura Murray | Die 21-jährige US-Amerikanerin verursachte am Abend des 9. Februar 2004 in Woodsville, New Hampshire einen Autounfall mit einem Baum und verschwand kurz darauf von der Unfallstelle. Seitdem gibt es von ihr kein Lebenszeichen. |
2006 | Joe Pichler | Der amerikanische Schauspieler verschwand am 5. Januar und wird seither vermisst. |
2006 | Walentyna Kowpan | Die ehemalige sowjetische Silbermedaillensiegerin bei den Olympischen Sommerspielen 1976 verschwand spurlos am 12. Mai 2006. Die Polizei geht von einer missglückten Entführung aus. |
2006 | Jean-Christophe Lafaille | Der französische Höhenbergsteiger verschwand am 26. Januar beim Versuch einer Solo-Winterbesteigung des Makalu. |
2007 | Jim Gray | Der Informatiker verschwand im Januar mitsamt seinem Boot in der Nähe von San Francisco im Pazifischen Ozean. |
2007 | Andrew McAuley | Der Australier verschwand beim Versuch, als erster Mensch mit einem Seekajak von Tasmanien nach Neuseeland zu paddeln. Am 9. Februar sendete er einen Notruf ab, dass er über Bord gegangen und sein Boot gekentert sei. Das Boot konnte von der Seenotrettung gefunden werden, er selbst blieb jedoch verschollen. |
2007 | Madeleine McCann | Das dreijährige britische Mädchen verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Ferienwohnung im portugiesischen Praia da Luz und wird seitdem vermisst. Die portugiesische Polizei stellte die Ermittlungen nach 14 Monaten ein, nahm sie fünf Jahre später jedoch wieder auf. Die britische Polizei eröffnete 2011 eigene Ermittlungen. Trotz umfangreicher internationaler Ermittlungen konnte bis heute keine konkrete Spur gefunden werden. |
2007 | Aeryn Gillern | Der UNIDO-Mitarbeiter wird seit dem 29. Oktober 2007 vermisst. Er war zuletzt abends in der Kaiserbründl-Sauna gesehen worden. Angeblich war er nackt aus der Sauna gerannt. |
2010 | Georg Siegel | Der deutsche Schachspieler wurde zuletzt in Freiburg i. Br. fahrradfahrend während eines Hochwassers der Dreisam gesehen. |
2011 | Daniel Lind Lagerlöf | Der schwedische Regisseur verschwand bei stürmischem Wind an der schwedischen Skagerrak-Küste spurlos, als er im Tjurpannan-Naturreservat (nahe Tanumshede, Bohuslän) Dreharbeiten zum Kriminalroman Strandritter von Camilla Läckberg vorbereiten wollte. |
2012 | Wadim Michailowitsch Pappé | Der russische Kunsthistoriker wurde nicht mehr gesehen, seitdem er am 28. Juni 2012 seinen Arbeitsplatz in Moskau verließ. |
2013 | Gregorios Johanna Ibrahim und Bulos Jasidschi | Der syrisch-orthodoxe und der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo wurden entweder von Islamisten oder von Schergen des Assad-Regimes entführt. |
2013 | Evi Nemeth | Die amerikanische Mathematikerin und Computerwissenschaftlerin verschwand im Juli 2013, als sie mit dem historischen Schoner The Niña mit weiteren Personen die Tasmansee zwischen Australien und Neuseeland überqueren wollte. Das Schiff geriet am 4. Juli in einem Sturm; seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr, eine Suche der Küstenwache blieb erfolglos. |
2014 | Lars Mittank | Der damals 28-jährige Deutsche machte Urlaub in Bulgarien, wo er zuletzt am 8. Juli am Flughafen Warna gesehen wurde. Er verließ den Flughafen ohne Gepäck und Papiere in Panik und floh über einen Zaun in ein nahegelegenes Feld. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. |
2015 | Sylvia und Miriam Schulze | Die Familie Schulze aus Drage bei Hamburg wird seit dem 22. Juli 2015 vermisst. Die Leiche von Vater Marco Schulze wurde eine Woche später gefunden; von Mutter Sylvia und Tochter Miriam fehlt weiterhin jede Spur. |
2016 | Tracy Splinter | Die deutsch-südafrikanische Spoken-Word-Autorin wird seit 2016 vermisst. Sie wurde zuletzt im schweizerischen Vals GR gesehen.[8] |
2018 | Karl-Erivan Haub | Der deutsche Unternehmer und Chef der Tengelmann-Gruppe unternahm am 7. April alleine eine Skitour am Matterhorn und kehrte nicht zurück. Im Oktober 2018 wurde die Suche wegen fehlender Erfolgsaussichten eingestellt. |
2018 | Daniel Küblböck | Der deutsche Popsänger ging während einer Reise von Hamburg nach New York City auf dem Kreuzfahrtschiff AIDAluna vor der Küste Neufundlands über Bord und wurde trotz einer intensiven Suche nicht gefunden. |
2018 | Surachai Danwattananusorn | Der thailändische politische Aktivist verschwand im Dezember 2018 in Laos. Vermutlich wurde er von der thailändischen Militär-Junta verschleppt und ermordet. |
2019 | Rebecca Reusch | Die damals 15-Jährige aus Berlin schlief in der Nacht auf den 18. Februar 2019 im Haus ihrer Schwester Jessica und deren Mann Florian R. – seitdem gibt es von ihr kein Lebenszeichen. Die Polizei glaubt, dass Rebecca das Haus in Berlin-Britz nicht lebend verlassen hat. |
Einzelnachweise
- Carl Fischer in: François Villon. Sämtliche Werke, München 2007, ISBN 978-3-423-12944-2, S. 279
- http://frauen-und-reformation.de/?s=bio&id=78, abgerufen am 25. Oktober 2019
- https://www.sports-reference.com/olympics/athletes/ly/bob-lymburne-1.html, abgerufen am 8. September 2019
- Ofer Aderet: Veggie Burgers in 1930s Vilna – a Jewish Chef Ahead of Her Time, Haaretz, 26. Mai 2015
- DGB-Archiv im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Erschlagen – Hingerichtet – In den Tod getrieben. Gewerkschafter als Opfer des Nationalsozialismus., Bonn 1995, ISBN 978-3-86077-384-0, S. 39 ff.
- Crabb am Rumpf. In: Der Spiegel. Nr. 21, 1956, S. 40 (online – 23. Mai 1956).
- Fabian Klose: Menschenrechte im Schatten kolonialer Gewalt. Die Dekolonisierungskriege in Kenia und Algerien 1945–1962. Oldenbourg, München 2011, ISBN 978-3-486-58884-2, S.
- Wer hat Tracy Splinter gesehen? 13. September 2017, abgerufen am 8. April 2021.
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