Mick Burke (Bergsteiger)
Mick Burke (1941 in England als Michael Burke – 26. September 1975 am Mount Everest, Tibet) war ein englischer Bergsteiger und Kameramann. Er wirkte bei etlichen britisch geführten Bergsteiger-Expeditionen während der 1960er und 1970er Jahre mit. Diese Expeditionen umschlossen welche, die Chris Bonington an der Annapurna führte, und einen erfolglosen Versuch an der Südwestflanke des Mount Everest im Jahre 1972.
Burke war dann wieder Teil der 1975 an der Südwestflanke erneut durchgeführten Expedition. Burkes Rolle war primär die eines Bergsteigers, aber er machte auch für die BBC-Crew, die die Expedition begleitete, Filmaufnahmen in großen Höhen.[1] Er folgte der erfolgreichen Erstgruppe von Dougal Haston und Doug Scott sowie der zweiten Gruppe mit dem Sherpa Pertemba und Peter Boardman.
Burke war Teil der dritten Mannschaft, die sich jedoch im Anstieg nach Erklettern der zum Südgipfel führenden Rinne trennte, weil sein Partner sich zum restlichen Gipfelanstieg nicht mehr fit genug fühlte. Im Anstieg des Hillary Steps, nicht einmal einhundert Höhenmeter und keine 300 Meter horizontal vom Gipfel entfernt, traf der nun allein kletternde Mick Burke auf das zweite Team, Pertemba und Peter Boardman, die gerade vom Gipfel zurückkehrten. Zur Erledigung der fotografischen Aufgaben (er firmierte in dieser Expedition als "Director Photography") schlug Burke ihnen vor, wegen der geringen Entfernung noch einmal mit ihm zum Gipfel zu gehen und dort fotografiert zu werden. Das zweite Team lehnte dies jedoch ab und schlug stattdessen vor, dass sie am Südgipfel für den gemeinsamen Abstieg auf Mick Burke warten wollten.
Seine Partner sahen ihn noch den Hillary Step erklimmen. „He was last seen alive heading upwards, a few hundred metres from the summit“. (“Er wurde zuletzt lebend gesehen, als er zum Gipfel hinaufging, wenige hundert Meter vom Gipfel entfernt”),[2]
Daher darf man annehmen, dass Mick Burke den Gipfel erreichte – ein Beweis hierfür jedoch fehlt bis heute. Von dem Gipfelgang kehrte er nicht mehr lebend zurück. Nachdem Burke außer Sicht war, verschlechterte sich das Wetter rapide. Ein heftiger Sturm setzte sich fest, der noch zwei Tage anhielt und jegliche weiteren Versuche eines Anstiegs oder einer Rettung verhinderte. Bei Anbruch der Nacht gaben der Sherpa Pertemba und Peter Boardman nach anderthalb Stunden Warten auf und stiegen zum höchsten Lager ab.
Burkes Leiche wurde nie gefunden. Weil die Toten in zwei der drei Gipfelflanken in aller Regel gesichtet und identifiziert werden, muss man annehmen, dass Burke in die unzugängliche dritte, die Ostflanke des Kangshung-Gletschers, fiel.
Zum Andenken an Burke schuf die BBC den “Mick Burke Award”, der gemeinsam von der BBC und der Royal Geographical Society vergeben wurde.
Einzelnachweise
- Chris Bonington, Everest The Hard Way, London: Hodder & Stoughton, 1976
- Chris Bonington and Charles Clarke, Everest – The Unclimbed Ridge, London: Hodder & Stoughton, 1983, p. 25