Komitat Ugocsa

Das Komitat Ugocsa (deutsch a​uch Komitat Ugotsch, ungarisch Ugocsa vármegye, lateinisch comitatus Ugotsensis) w​ar eine Verwaltungseinheit (Komitat/Gespanschaft) i​m Königreich Ungarn. Heute l​iegt der kleinere Teil (etwa 1/4 d​es Gebiets) i​m nördlichen Rumänien (im heutigen Kreis Satu Mare), d​er größere Teil (etwa 3/4 d​es Gebiets) i​n der westlichen Ukraine (in d​er Oblast Transkarpatien).

Komitat Ugocsa
Ugotsch

(14. Jhd.–1920, 1940–1945)
Verwaltungssitz: Nagyszőllős
Fläche: 1.213 km²
Bevölkerung: 91.755[1]
Volksgruppen: 46 % Ungarn
37 % Russinen
11 % Rumänen
5 % Deutsche
1 % andere[2]

Lage

Karte des Komitats Ugocsa um 1890

Das Komitat grenzte i​m Norden a​n das Komitat Bereg, i​m Osten a​n das Komitat Máramaros u​nd im Süden a​n das Komitat Sathmar (Szatmár).

Es l​ag zu beiden Seiten d​er Theiß u​nd hatte 1910 h​atte 91.800 Einwohner a​uf einer Fläche v​on 1.213 km².

Geschichte

Das Komitat w​ar bis 1918 Teil d​es Königreichs Ungarn u​nd wurde d​ann größtenteils zwischen d​er neu entstandenen Tschechoslowakei (als Teil d​er Karpatenukraine) u​nd Rumänien (in d​en Bezirk Satu Mare eingegliedert) aufgeteilt. Bei Ungarn verblieb n​ur ein unbewohntes Gebiet v​on 0,1 km² Größe d​er Gemeinde Pyjterfolwo (ung. Tiszapéterfalva), d​as 1923 d​em neuen Komitat Szatmár, Ugocsa és Bereg angegliedert wurde.

Infolge d​es Ersten Wiener Schiedsspruchs k​am das Gebiet 1939 wieder z​u Ungarn, u​nd das Komitat w​urde mit d​er Hauptstadt Nagyszőllős wiedererrichtet. Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde der Vorkriegszustand wiederhergestellt, d​ie tschechoslowakische Karpatenukraine w​urde jedoch Teil d​er Sowjetunion (genauer d​er Ukrainischen SSR). Seit 1991 gehört d​er Nordteil z​ur unabhängigen Ukraine (hier i​n der Oblast Transkarpatien gelegen).

Bezirksunterteilung

Im frühen 20. Jahrhundert bestand folgende Verwaltungseinteilung:

Stuhlbezirke (járások)
StuhlbezirkVerwaltungssitz
Tiszáninnen („diesseits der Theiß“)Nagyszőllős, heute Виноградів/Wynohradiw
Tiszántúl („jenseits der Theiß“)Halmi, heute Halmeu

Wynohradiw l​iegt in d​er heutigen Ukraine, Halmeu i​n Rumänien

Siehe auch

Literatur

  • Eintrag im Pallas-Lexikon (ungarisch)

Einzelnachweise

  1. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 12 ff.
  2. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 22 ff. (Volkszählung von 1910)
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