Komitat Csík

Das Komitat Csík (deutsch selten auch Komitat Tschick; ungarisch Csík vármegye, rumänisch Comitatul Ciuc) war eine Verwaltungseinheit des Königreichs Ungarn im Szeklerland in Siebenbürgen. Sein Gebiet liegt heute größtenteils im Kreis Harghita in Zentralrumänien.

Komitat Csík
Tschick

(1876–1920, 1940–1945)
Verwaltungssitz: Csíkszereda
Fläche: 5.064 km²
Bevölkerung: 145.720[1]
Volksgruppen: 86 % Ungarn
12 % Rumänen
2 % andere (Deutsche, Slowaken, Ruthenen)[2]

Geographie

Das Komitat Csík grenzte an die Komitate Háromszék, Udvarhely, Maros-Torda, auf einem kurzen Stück im Nordwesten an Bistritz-Naszod (Beszterce-Naszód) und an Altrumänien. Es umfasste 4493 km² gebirgiges Gelände mit zwei im Innern von der Mureș (Mieresch) und dem Olt (Alt) durchströmten Tälern.

Karte des Komitats Csík um 1890

Das Komitat war von der Natur geprägt und galt als klimatisch rauestes siebenbürgisches Komitat. Es zählte 1881 110.940 Einwohner. Dort gediehen nur Kartoffeln, Roggen, Hafer und Flachs. Die ausgedehnten Wälder mit großem Wildbestand lieferten bedeutende Handelswaren, hauptsächlich Eichen-, Buchen- und Nadelholz.

Sitz des Komitats, das 65 Ortschaften aufwies, war Csíkszereda (heute rumänisch Miercurea Ciuc, lateinisch Sicoloburgum, deutsch Szeklerburg) an der Alt und am Fuß der Harghita. In Csíkszereda gab es ein altes Schloss. 1881 lebten in der Stadt, die Sitz eines Gerichtshofs war, 1.597 Einwohner. Bei Csíkszentdomokos (heute rumänisch Sândominic, 1881 lebten dort 3.318 Einwohner) befand sich ein Kupferbergwerk.

Geschichte

Das Komitat Csík wurde im Jahre 1876, als die Verwaltungsstruktur Siebenbürgens geändert wurde, aus den drei Szeklerstühlen Csíkszék, Gyergyószék und Kászonszék des Szeklerlandes gebildet. 1920 wurde es dann als Județul Ciuc Teil Rumäniens. Heute liegt das Gebiet in den Kreisen Harghita, Neamț (kleiner Teil im Nordosten) und Bacău (kleiner Teil im Osten).

Bezirksunterteilung

Das Komitat bestand im frühen 20. Jahrhundert aus folgenden Stuhlbezirken (nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):

Stuhlbezirke (járások)
StuhlbezirkVerwaltungssitz
Felcsík („Obercsík“)Csíkszereda, heute Miercurea Ciuc
GyergyószentmiklósGyergyószentmiklós, heute Gheorgheni
GyergyótölgyesGyergyótölgyes, heute Tulgheș
Kászonalcsík („Kászon-Untercsík“)Csíkszentmárton, heute Sânmartin
SzépvízSzépvíz, heute Frumoasa
Stadtbezirke (rendezett tanácsú városok)
Csíkszereda, heute Miercurea Ciuc
Gyergyószentmiklós, heute Gheorgheni

Alle genannten Orte liegen im heutigen Rumänien.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 12 ff.
  2. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 22 ff. (Volkszählung von 1910)
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