Keidelheim
Keidelheim ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Hunsrück-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Simmern-Rheinböllen | |
Höhe: | 320 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,72 km2 | |
Einwohner: | 338 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 124 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55471 | |
Vorwahl: | 06761 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIM, GOA | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 40 065 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Brühlstraße 2 55469 Simmern/Hunsrück | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Karsten Krämer | |
Lage der Ortsgemeinde Keidelheim im Rhein-Hunsrück-Kreis | ||
Geographie
Keidelheim liegt zentral im Hunsrück zwischen Simmern und Kastellaun, direkt am Schinderhannes-Radweg auf einer mittleren Höhe von 320 m über NN. Der Külzbach trennt die Dörfer Keidelheim und Kümbdchen.
Geschichte
Der Ortsname mit -heim lässt auf die Entstehung zur Zeit der Fränkischen Landnahme schließen. Keidel wird von Keil abgeleitet und bedeutet, dass hier ein grober Mensch die namensgebende Person war. Wenn umgangssprachlich auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört, dann könnte dies ein erster Holzfäller gewesen sein.
Um 1310 (1350) erfolgte die erste schriftliche Erwähnung im Zinsregister der Grafen von Sponheim.
1410 wurde das gesamte Propsteigebiet, mit dem Kloster Ravengiersburg und den Landgerichten Nunkirch und Biebern, an das neu geschaffene Herzogtum Pfalz-Simmern-Zweibrücken, später Pfalz-Simmern, übertragen. Keidelheim gehörte zu Biebern mit den Dörfern auf der Moselseite.
Die kurpfälzische Herrschaft endete nach der Einnahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794). Von 1798 bis 1814 gehörte Keidelheim zum Kanton Simmern im Département de Rhin-et-Moselle mit Koblenz als Hauptstadt.
1815 übernahm Preußen das Gebiet. In Simmern war die zuständige Bürgermeisterei im Landkreis Simmern.
Der Abschnitt Simmern–Kastellaun der Hunsrückbahn, an dem Keidelheim liegt, wurde zum 28. Oktober 1901 eröffnet.[2] Der Bahnhof Keidelheim (Streckenkilometer 3,5) ging mit etwas Verspätung im Februar 1902 in Betrieb.[3]
Am 16. März 1945 war für Keidelheim der Zweite Weltkrieg durch den Einmarsch der 3. US-Armee unter George S. Patton zu Ende. Am 10. Juli 1945 lösten die Franzosen die Amerikaner ab und es entstand die Französische Besatzungszone.
Mit der Verwaltungsreform vom 7. Juni 1969 kam Keidelheim zum neuen Rhein-Hunsrück-Kreis. Danach erweiterte sich der Ort mit ansehnlichen Neubaugebieten.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1815 | 103[4] |
1835 | 168 |
1871 | 150 |
1905 | 181 |
1939 | 172 |
1950 | 180 |
1961 | 161 |
1970 | 152 |
1987 | 208 |
2002 | 328 |
2004 | 335 |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Keidelheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
Bürgermeister
Ortsbürgermeister ist Karsten Krämer. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 war kein Kandidat angetreten, er wurde am 3. Juli 2019 durch den Gemeinderat gewählt und ist damit Nachfolger des bisherigen Ortsbürgermeisters Friedhelm Kurz.[6][7]
Wappen
Blasonierung: „Erhöht geteilt von Schwarz und Silber (Weiß), oben eine mit einem Kreuz besteckte und mit drei schwarzen Kugeln belegte goldene (gelbe) Krone, unten aus grünem Schildfuß wachsend eine grüne Eiche.“
Das Wappen wurde am 21. März 1980 durch die Bezirksregierung Koblenz genehmigt. | |
Wappenbegründung: Es zeigt eine Königskrone über einer unter Naturschutz stehende alte Eiche in der Gemarkung Keidelheim. Die Krone verweist darauf, dass Keidelheim eine der ersten fränkischen Siedlungen auf dem Hunsrück sein soll. |
Freizeit
Radfahrer, Wanderer und Skater können ohne Umwege über öffentliche Straßen den Schinderhannes-Radweg benutzen. Der Radweg führt über die Bahntrasse der ehemaligen Hunsrückbahn durch den Schmiedeltunnel unterhalb der Schmiedelanstalten hindurch nach Simmern (zum ehemaligen Bahnhof). Davon wird gerne in der Region das Lied in Hunsrücker Mundart gesungen: „Zwische Siemere un Käillem do is en Tunell, wenn mer rinfährt, werd’s dunkel, wenn mer rausfährt, werds hell. Holladihi, Holladiho, Holladihoppsassa Holladiho!“
Persönlichkeiten
- Hans Augustin (* ca. 1570, ⚭ 1595 Keidelheim, † ca. 1656) einer der ältesten Keidelheimer[8]
- Karl Kaul, expressionistischer Maler mit Atelier seit 2000 in Keidelheim
- Herbert Wagner (* 1930 in Keidelheim), Chronist, Maler und Schriftgestalter
Literatur
Weblinks
- Keidelheim – Zur Geschichte des Dorfes (Memento vom 20. März 2012 im Internet Archive)
- Verbandsgemeindeverwaltung Simmern, Tourist-Information (Memento vom 30. Dezember 2011 im Internet Archive)
- Literatur über Keidelheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 26. Oktober 1901. 5. Jahrgang, Nr. 51, Bekanntmachung Nr. 478, S. 356f und ebd. vom 2. November 1901, Nr. 52, Bekanntmachung Nr. 494, S. 365.
- Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Sammlung der herausgegebenen Amtsblätter vom 1. Februar 1902. 6. Jahrgang, Nr. 6. Bekanntmachung Nr. 54, S. 33.
- Statistisches Landesamt RLP
- Der Landeswahlleiter RLP: Gemeinderatswahl 2019 Keidelheim. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
- Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Simmern-Rheinböllen, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
- Heimat Aktuell - Mitteilungsblatt: Wahl des Ortsbürgermeisters und der Beigeordneten. Ausgabe 29/2019, Amtliche Mitteilungen der Verbandsgemeinden Simmern und Rheinböllen. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
- http://www.augustin-koblenz.de/ahn_list.htm – Ahnen-Nr. 2144