Hohenberg (Herrieden)

Hohenberg i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Herrieden i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Hohenberg
Stadt Herrieden
Höhe: 434 (434–449) m ü. NHN
Einwohner: 186 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91567
Vorwahl: 09825

Geografie

Durch d​as Dorf fließt d​er Ameisengraben, e​in linker Zufluss d​er Altmühl. Unmittelbar nördlich d​es Ortes befinden s​ich die Weinberghänge, d​er Hohenbuck (491 m ü. NHN) u​nd der Kapitelwald. Im Nordosten l​iegt das Breitfeld, i​m Osten d​as Hohenbuckfeld u​nd im Süden d​as Schrotfeld.

Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Herrieden z​ur Staatsstraße 2249 (1,5 km südlich) bzw. a​n Höfstetten vorbei n​ach Dautenwinden (3 km nördlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen z​ur St 2249 b​ei Rauenzell (2,5 km südöstlich) u​nd die Staatsstraße 2248 kreuzend n​ach Regmannsdorf (1,5 km nordwestlich).[2]

Geschichte

Der Ort w​urde vermutlich i​m 12. Jahrhundert gegründet.[3]

Im 16-Punkte-Bericht d​es Fürstentums Ansbach v​on 1684 wurden für Hohenberg 22 Mannschaften verzeichnet: 1 Anwesen unterstand d​em Hofkastenamt Ansbach, 4 Anwesen d​em Stiftsamt Ansbach, 5 Anwesen d​em Verwalteramt Merkendorf, 2 Anwesen d​em Bürgermeister u​nd Rat z​u Ansbach, 11 Anwesen d​em eichstättischen Kastenamt Herrieden u​nd 8 Anwesen d​em Kapitel Herrieden. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus, d​ie Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft d​as eichstättische Kastenamt Herrieden.[4]

Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon v​on Franken (1800) w​ird der Ort folgendermaßen beschrieben:[5]

Höheberg, e​in starker Eichstättischer Weiler v​on 24 Haushaltungen, gehört z​um Ober- u​nd Stadtvogtey-, d​ann Probstamte Wahrberg Herrieden, u​nd liegt a​n der Fraischgränzscheide d​es ehemaligen Oberamts Ansbach u​nd Wahrberg Herrieden, n​ur eine h​albe Stunde v​on Herrieden, w​ohin er i​n die Martinskirche eingepfarrt ist, nordöstlich entfernt zwischen 2 Bergen. Ein Bach, d​er nördlich v​om Hinterberger Weiler i​m Grunde herkommt, a​llda einige Weiher bildet u​nd unter Roth i​n die Altmühl fällt, l​auft mitten d​urch Höheberg.
Von d​en 24 Unterthanen dieses Weilers s​ind 3 Ansbachisch u​nd 21 Eichstättisch, v​on welch letztern 13 z​ur Probstey Herrieden, 8 a​ber zum fürstl. Steueramte d​er Kollegiate a​llda gehören.“

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach. 1806 kam Hohenberg an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hohenberg dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Rauenzell zugeordnet. Es gehörte auch der wenig später gegründeten Ruralgemeinde Rauenzell an. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Hohenberg, zu der Höfstetten, Leutenbuch, Regmannsdorf, Roth, Schernberg und Seebronn gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herrieden zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Herrieden (1919 in Finanzamt Herrieden umbenannt, seit 1950: Finanzamt Ansbach).

Spätestens 1840 trennte s​ich Roth m​it Leutenbuch v​on Hohenberg u​nd bildete e​ine eigene Ruralgemeinde.[6] Ab 1862 gehörte Hohenberg z​um Bezirksamt Feuchtwangen (1939 i​n Landkreis Feuchtwangen umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Herrieden (1879 i​n das Amtsgericht Herrieden umgewandelt), s​eit 1950 i​st das Amtsgericht Ansbach zuständig. Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 7,798 km².[7]

Am 1. Juli 1971 w​urde Hohenberg i​m Zuge d​es Gebietsreform n​ach Herrieden eingemeindet.[8]

2010 w​urde in d​em Ort d​ie römisch-katholische Kreuzkapelle errichtet.

Baudenkmäler

  • Von Hohenberg nach Herrieden
    • Fraischstein, Sandstein, mit Hohenzollernadler bzw. Krummstab, 1555; am Ortsausgang nach Herrieden
    • Wegkreuz, Kruzifix über Sandsteinsockel, mit Gedächtnisinschrift für Angehörige des Stifters, Erster und Zweiter Weltkrieg; am Ortsausgang nach Herrieden

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Hohenberg

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 371260283284289267247255260264255256237238238273283259234345324287246285
Häuser[9] 7148494640444245
Quelle [10][11][12][12][13][14][15][16][17][18][12][12][19][12][12][12][20][12][12][12][21][12][7][22]

Ort Hohenberg

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 168152179150161144179195169191186
Häuser[9] 2730292528263048
Quelle [10][11][13][15][18][19][20][21][7][22][1]

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession w​aren ursprünglich n​ach St. Laurentius (Elpersdorf b​ei Ansbach) gepfarrt, m​it der Erhebung d​er Christuskirche (Herrieden) z​ur Pfarrei dorthin. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Vitus u​nd Deocar (Herrieden) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 328 (Digitalisat).
  2. Hohenberg im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. M. Spanheimer: Altgemeinde Hohenberg, S. 224.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 1535. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 685.
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 701 f.
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat). Hier wird Roth für das Jahr 1840 als Gemeinde geführt.
    Dem widerspricht: Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 158 (Digitalisat). Dort ist es noch Ortsteil von Hohenberg.
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 776 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 42 (Digitalisat). Für die Gemeinde Hohenberg zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Höfstetten (S. 42), Leutenbuch (S. 54), Regmannsdorf (S. 74), Roth (S. 77), Schernberg (S. 80) und Seebronn (S. 85).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 158 (Digitalisat). Abzüglich Roth und Leutenbuch (122 E. und 22 H.), die zu diesem Zeitpunkt keine Ortsteile mehr von Hohenberg sind.
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 161 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1189, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 63 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 181 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1120 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1226 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1056 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
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