Gräbenwinden
Gräbenwinden ist ein Gemeindeteil der Stadt Herrieden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Gräbenwinden Stadt Herrieden | |
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Höhe: | 451 m ü. NHN |
Einwohner: | 65 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91567 |
Vorwahl: | 09804 |
Geographie
Das Dorf liegt am Südufer der Wieseth. Am nördlichen Ufer liegt Sickersdorf. Südlich von Gräbenwinden liegt das Weiherfeld. Die Kreisstraße AN 36 führt nach Elbersroth (1,2 km nordwestlich) bzw. nach Böckau (1,6 km südöstlich). Die AN 37 führt nach Birkach (2,2 km westlich) bzw. nach Sickersdorf (0,5 km östlich).[2]
Geschichte
Aus der Ortsnamensendung –winden kann man schließen, dass der Ort zu den Wendensiedlungen zählt, die im Mittelalter von den Obrigkeiten in größerer Zahl planmäßig angelegt wurden. Mit Gräbenwinden wurde ursprünglich auch die östliche gelegene Siedlung bezeichnet, die dann später Sickersdorf genannt werden sollte.[3] Der Ort lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Grundherrschaftliche Ansprüche hatten das Kollegiatstift Herrieden, das Hochstift Eichstätt und das Kloster Sulz.[4] 1732 bestand Gräbenwinden westlich der Aurach aus 9 Anwesen (1 Hof, 1 Halbhof, 7 Gütlein). Außerdem gab es noch eine Streiferwohnung und ein Schäferhaus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das nunmehr ansbachische Klosterverwalteramt Sulz inne, das auch alleiniger Grundherr über alle Anwesen war.[5][6] Nach 1790 gab es dort auch einen Untertan des eichstättischen Stiftskapitel Herrieden.[7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) entstand der Steuerdistrikt Gräbenwinden, zu dem Aichau, Ammonschönbronn, Beckenmühle, Böckau, Deffersdorf, Häuslingen, Lattenbuch, Limbach, Lölldorf, Mittelschönbronn, Oberschönbronn, Schlötzenmühle, Sickersdorf und Zirndorf gehörten. Wenig später wurde Gräbenwinden der neu gebildeten Ruralgemeinde Elbersroth zugeordnet. Am 1. Juli 1971 wurde diese im Zuge der Gebietsreform nach Herrieden eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 80 | 72 | 79 | 77 | 89 | 95 | 98 | 99 | 79 | 78 | 65 |
Häuser[8] | 12 | 12 | 17 | 18 | 18 | 18 | 18 | 18 | |||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Christuskirche (Herrieden) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Jakobus der Ältere (Elbersroth) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gräfemwind. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 373 (Digitalisat).
- August Hacker: Außenorte der Altgemeinde Elbersroth. In: Stadt Herrieden (Hrsg.): Herrieden. Stadt an der Altmühl. Fritz Majer & Sohn, Leutershausen 1982, ISBN 3-922175-08-2, S. 279.
- Georg Paul Hönn: Grabenwind. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 335 (Digitalisat).
Weblinks
- Gräbenwinden in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 24. November 2021.
- Gräbenwinden in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Gräbenwinden im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 328 (Digitalisat).
- Gräbenwinden im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 330.
- A. Hacker: Außenorte der Altgemeinde Elbersroth, S. 279.
- Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Gräbenwinden (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- Johann Bernhard Fischer: Gräfenwind. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 186 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 373.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 31 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 109 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1020, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1116 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1183 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1221 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 775 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).