Oberschönbronn
Oberschönbronn ist ein Gemeindeteil der Stadt Herrieden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Oberschönbronn Stadt Herrieden | |
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Höhe: | 465 (450–471) m ü. NHN |
Einwohner: | 101 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91567 |
Vorwahl: | 09855 |
Geographie
Das Dorf liegt am linken Uferhang der Wieseth. Im Norden liegt das Flurgebiet Espan, im Südwesten jenseits der Wieseth die Waldgebiete Löschenholz und Kohlplatte. Die Kreisstraße AN 52 führt nach Böckau (0,9 km nordwestlich) bzw. nach Zirndorf (1 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße (1 km südlich), die nach Ammonschönbronn (0,6 km südlich) bzw. nach Mittelschönbronn (0,3 km östlich) verläuft.[2]
Geschichte
In den Jahren 1392 und 1397 kaufte das Kloster Heilsbronn dort Güter von Albrecht Berlein, einem Bürger von Dinkelsbühl. Im Jahre 1446 kaufte das Kloster ein Gefälle von der Schmiede und von einem Gut, das bis dahin Eigentum von Wilhelm von Burk war.[3]
Oberschönbronn lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. 1732 gab es 16 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren ansbachische Ämter (Verwalteramt Forndorf: 2 Anwesen, Stiftsamt Ansbach: 3 Anwesen, Hofkastenamt Ansbach: 1 Anwesen) und eichstättische Ämter (Stiftskapitel Herrieden: 9 Anwesen, Kastenamt Arberg-Ornbau: 1 Anwesen).[4] An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reichs nichts.[5][6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
1806 kam Oberschönbronn an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Oberschönbronn dem Steuerdistrikt Gräbenwinden zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Oberschönbronn, zu der Deffersdorf, Häuslingen, Lattenbuch, Limbach, Mittelschönbronn, Pfeifhaus, Urbansmühle und Zirndorf gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Feuchtwangen zugeordnet.[7] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 13,960 km².[8] Im Zuge der Gebietsreform wurden am 1. Januar 1972 Oberschönbronn mit Lattenbuch und Limbach nach Herrieden eingegliedert, während Deffersdorf, Häuslingen, Mittelschönbronn und Zirndorf nach Wieseth kamen.[9]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 8: Wohnstallhaus, zweigeschossiger Satteldachbau, massiv, mit Putzgliederung, Mitte 19. Jahrhundert
- Haus Nr. 18: Scheune, zweigeschossiger Satteldachbau, Obergeschoss und Giebel Fachwerk, frühes 18. Jahrhundert
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Oberschönbronn
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 526 | 566 | 565 | 545 | 596 | 589 | 588 | 591 | 635 | 625 | 629 | 626 | 600 | 613 | 607 | 666 | 663 | 634 | 609 | 923 | 812 | 732 | 607 | 591 |
Häuser[10] | 90 | 88 | 118 | 125 | 123 | 126 | 123 | 122 | ||||||||||||||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [13] | [14] | [13] | [15] | [13] | [13] | [16] | [13] | [13] | [17] | [13] | [13] | [13] | [18] | [13] | [13] | [13] | [19] | [13] | [8] | [20] |
Ort Oberschönbronn
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 102 | 105 | 117 | 108 | 102 | 107 | 93 | 127 | 82 | 93 | 101 |
Häuser[10] | 19 | 19 | 21 | 19 | 19 | 17 | 16 | 19 | |||
Quelle | [11] | [12] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [8] | [20] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Wenzeslaus (Wieseth) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Herz Jesu (Bechhofen).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Oberschönbrunn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 218–219 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Ober-Schönbrunn. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 359 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 520 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Bertold Seiler: Oberschönnbronn. In: Stadt Herrieden (Hrsg.): Herrieden. Stadt an der Altmühl. Fritz Majer & Sohn, Leutershausen 1982, ISBN 3-922175-08-2, S. 253–259.
Weblinks
- Oberschönbronn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Oberschönbronn in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Oberschönbronn im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 328 (Digitalisat).
- Oberschönbronn im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 520.
- Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Oberschönbronn (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- Johann Bernhard Fischer: Oberschönbronn. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 190 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 218 f.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 36 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 777 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 69 (Digitalisat). Für die Gemeinde Oberschönbronn zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Deffersdorf (S. 17), Häuslingen (S. 35), Lattenbuch (S. 52), Limbach (S. 55), Mittelschönbronn (S. 59) und Zirndorf (S. 107).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 112 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis 1953 hatte die Gemeinde 571 Einwohner.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1021–1022, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1118 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1185 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1223 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1058 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat). Für die Ortsteile, die nach Wieseth eingemeindet sind: S. 172.