Gerbrunn

Gerbrunn ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Höhe: 243 m ü. NHN
Fläche: 4,59 km2
Einwohner: 6499 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1416 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97218
Vorwahl: 0931
Kfz-Kennzeichen: , OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 136
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 3
97218 Gerbrunn
Website: www.gerbrunn.de
Erster Bürgermeister: Stefan Wolfshörndl (SPD)
Lage der Gemeinde Gerbrunn im Landkreis Würzburg
Karte

Geographie

Der Hauptort liegt am östlichen Stadtrand von Würzburg, etwa vier Kilometer von dessen Innenstadt entfernt.

Nachbargemeinden

Anrainer sind außer Würzburg im Westen die Gemeinden Rottendorf im Nordosten, Theilheim im Südosten und Randersacker im Süden.

Gemeindegliederung

Es gibt zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Etymologie

Der Ortsname stammt aus der Zusammensetzung von althochdeutsch gêr (Ger, Speer, Wurfspieß, Keil u. a.), wahrscheinlich als Bestandteil eines Personennamens wie Gerwîn (vgl. z. B. Gerabronn), und ahd. brunne (Quelle), nach der Quelle („Gerwins[4] Quelle“, ahd. Geruuinesbrunnon?), wo heute noch im Altort nahe dem Rathaus ein Brunnen in Betrieb ist.[5]

Geschichte

Gerbrunn vom Roßsteig aus 2012
„Römerbrücke“ Gerbrunn 2007

Gerbrunn wurde im Jahre 1107 erstmals urkundlich erwähnt. Als Teil des Hochstiftes Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde Gerbrunn 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit dem es 1814 endgültig an Bayern zurückfiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Nördlich von Gerbrunn befindet sich die Römerbrücke, die, im 18. Jahrhundert unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim erbaut, jedoch nach nur einem Jahr wegen Baufälligkeit wieder aufgegeben wurde. Sie hätte die Straßenverbindung Frankfurt – Nürnberg – Wien verbessern sollen.

Bevölkerungsstatistik

Bevölkerungsentwicklung
Jahr190019391950196119701987199119952000200220052010201520182020
Einwohner568870126117224037579160266039662262066277649162356379[6]6802[7]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 6066 auf 6379 um 313 Einwohner bzw. um 5,2 %. 2010 hatte die Gemeinde 6491 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Konfessionsstatistik

Von den Einwohnern sind 3490 römisch-katholisch, 1596 evangelisch und 1716 sonstige.[8]

Politik

Gemeinderatswahl 2020[9]
(in %)
 %
30
20
10
0
27,20
25,96
25,23
21,61
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen vom 2. März 2008, 16. März 2014 und 15. März 2020 führten zu folgenden Ergebnissen:[10][11]

Partei / Liste CSU SPD FWG GRÜNE
Sitze 2008686
Sitze 20145852
Sitze 20204556

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Stefan Wolfshörndl (SPD).[12] Dieser wurde am 1. Mai 2002 Nachfolger von Hans Lorke (Freie Wahlgemeinschaft) und 2008 wiedergewählt. 2014 wurde er erneut mit 80,4 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde dieser mit 84,01 % der Stimmen wiedergewählt.[13]

Wappen

Wappen von Gerbrunn
Blasonierung:Gespalten durch eine aufsteigende und eingeschweifte blaue Spitze, darin ein silberner Brunnen; vorne oben geviert von Rot und Silber, hinten oben in Rot drei aufsteigende silberne Spitzen.“[14]

Das Wappen wurde im Jahr 1956 vom Würzburger Staatsarchivrat Walter Scherzer entworfen.[15]

Wappenbegründung: Das Wappen der Gemeinde Gerbrunn ist durch zwei Bogenlinien in drei Felder aufgeteilt: Links oben befindet sich das Stammwappen des Adelsgeschlechts Castell, Ortsherren von 1212 bis 1625, rechts oben befindet sich der Fränkische Rechen, im unteren Feld ist auf blauem Grund ein Brunnen abgebildet, der auf den Ortsnamen hinweist. Die Lage an einer keilförmigen Örtlichkeit wird durch den gerförmig zulaufenden Mittelteil dargestellt.

Partnergemeinden

Gemeindepartnerschaften bestehen mit[16]

Zu Schoorl in der niederländischen Gemeinde Bergen (Noord-Holland) bestehen freundschaftliche Beziehungen.[17]

Gemeindefinanzen

Im Jahr 2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 5.945.000 Euro, davon waren 859.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto) und 4.326.000 Euro Gemeindeanteil an der Einkommensteuer.

Baugebiete

Im Mai 2016 liefen Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Innerer Kirschberg III an.

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

2011 gab es nach der amtlichen Statistik 2159 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2010 sechs landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 107 ha, davon waren 93 ha Ackerfläche. Zwischen 2012 und 2017 stieg die Anzahl der Arbeitnehmer leicht auf 2379[18].

Nach einem Bürgerentscheid am 8. November 2020 wurden Planungen zur Erweiterung des Gewerbegebiets vorerst aufgegeben.[19]

Gerbrunn ist über die Buslinien 14 und 34 an den ÖPNV des VVM angebunden[20]. Eine Verlängerung der geplanten Würzburger Straßenbahnlinie 6 bis Gerbrunn wird diskutiert[21].

Sport

Die Fußballmannschaft des TSV Gerbrunn war in der Saison 2003/04 als Bayernpokalfinalist für den DFB-Pokal qualifiziert. Gegen den Zweitligisten Wacker Burghausen verlor der Neuntligist sein Erstrundenspiel 0:14 – ebenso hoch wie kurz zuvor das Bayernpokal-Endspiel gegen den Oberligisten TSV Aindling.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Gerbrunn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 301 (Digitalisat).
  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 434435 (Digitalisat Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
  • Georg Palitza: Gerbrunn. Chronik, Heimatbuch. Münsterschwarzach 1991.
  • Anton Rottmayer (Hrsg.): Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern. Sartorius’sche Buchdruckerei, Würzburg 1830, S. 368 (Digitalisat).
Commons: Gerbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gerbrunn. In: Bayerische Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 13. September 2012 (Die Auflistung der Ortsteile befindet sich auf einer Unterseite).
  3. Gemeinde Gerbrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  4. 2. Würzburger Markbeschreibung von 779: zur Rodung des Gerwin (Geruuinesrode).
  5. Gerbrunn.de: Historie.
  6. Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2018. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 24. Mai 2020.
  7. Daten & Fakten. In: Gerbrunn. Abgerufen am 31. Oktober 2020.
  8. Gerbrunn Daten Fakten Konfession , abgerufen am 20. Februar 2020
  9. https://okvote.osrz-akdb.de/OK.VOTE_UF/Wahl-2020-03-15/09679136/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_110_Gemeinde_Gemeinde_Gerbrunn.html
  10. Statistik kommunal 2011: Gerbrunn. (PDF; 1,3 MB) Wahlen. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, 16. Mai 2012, S. 8, 9, abgerufen am 13. September 2012.
  11. für 2014: Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB)
  12. Gemeinderat > Herr Stefan Wolfshörndl. Gemeinde Gerbrunn, abgerufen am 18. Juli 2020.
  13. Bürgermeisterwahl 2020
  14. Eintrag zum Wappen von Gerbrunn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 8. September 2017.
  15. Georg Palitza: Gerbrunn. Chronik, Heimatbuch. S. 16.
  16. Initiativkreis für Europäische Städtepartnerschaften (IGEP) e. V.
  17. Website Gerbrunn
  18. Gemeinde Gerbrunn 09 679 136. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Bayerisches Landesamt für Statistik, März 2019, abgerufen am 1. November 2021.
  19. Doch kein Industriegebiet - Bürgerentscheid Gerbrunn neu gezählt. Bayerischer Rundfunk, 9. November 2020, abgerufen am 1. November 2021.
  20. Liniennetzplan der Landkreise im VVM. In: https://www.vvm-info.de/liniennetzplan/. Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken GmbH, 1. November 2019, abgerufen am 1. November 2021.
  21. Der kleine Anzeiger. Mitteilungsblatt der Gemeinde Gerbrunn. In: https://gerbrunn.de/rathaus-und-politik/der-kleine-anzeiger/. Gemeinde Gerbrunn, 25. Oktober 2021, abgerufen am 1. November 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.