Neubrunn (Unterfranken)
Neubrunn ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Würzburg | |
Höhe: | 293 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,54 km2 | |
Einwohner: | 2329 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 88 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97277 | |
Vorwahlen: | 09307, 09349 | |
Kfz-Kennzeichen: | WÜ, OCH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 79 164 | |
Marktgliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Hauptstraße 27 97277 Neubrunn | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Heiko Menig (CSU) | |
Lage des Marktes Neubrunn im Landkreis Würzburg | ||
Geographie
Neubrunn liegt in der Region Würzburg.
Gemeindegliederung
Neubrunn hat zwei Gemeindeteile:[2][3]
- Böttigheim (Pfarrdorf)
- Neubrunn (Hauptort)
Es gibt die Gemarkungen Böttigheim und Neubrunn.
Nachbargemeinden
Gewässer
Durch den Ort fließt der Mühlbach der nördlich des Ortes aus einer Quelle entspringt und Richtung Westen nach Kembach den Ort verlässt.
Name
Etymologie
Der Name Neubrunn besteht aus den althochdeutschen Wörtern niuwe und Brunno. Sie bedeuten „neu“ und „Quelle“ oder „Brunnen“. Ausgangspunkt des Ortsnamens war demnach eine neugefundene Quelle oder ein neuerrichteter Brunnen.[4]
Frühere Schreibweisen
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]
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Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Ludwig IV. „der Bayer“, Römischer König und Kaiser, verlieh Neubrunn 1323 das Stadtrecht. Dies erlaubte dem Deutschorden, „aus dem Dorf Neubrunn eine Stadt zu machen mit Befestigung, Wochenmarkt und Recht, wie die Stadt Wertheim hat.“ Überreste des Stadtrechtes sind Teile der Stadtmauer, die am Friedhof teilweise noch erhalten geblieben sind. Vom Deutschorden wurde ein 1315 gegründetes Spital übernommen, das als Pfründneranstalt 1319 nach Stadtprozelten[5] verlegt wurde.
Das ehemalige Amt Neubrunn des Hochstiftes Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Böttigheim eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 2128 Einwohner[6]
- 1970: 2179 Einwohner[6]
- 1987: 2124 Einwohner
- 1991: 2212 Einwohner
- 1995: 2449 Einwohner
- 2000: 2381 Einwohner
- 2005: 2339 Einwohner
- 2010: 2165 Einwohner
- 2015: 2243 Einwohner
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 2137 auf 2303 um 166 Einwohner bzw. um 7,8 %. 1994 hatte der Markt 2460 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Politik
Bürgermeister
Heiko Menig (CSU) ist seit 1. Mai 2008 Bürgermeister. Er wurde am 15. März 2020 bei einer Wahlbeteiligung von 61,5 % mit 88,2 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.[7]
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat hat 14 Mitglieder (zuzüglich 1. Bürgermeister). Bei der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 erreichten die zwei Wahlvorschläge folgende Stimmenanteile und Sitze:[8]
CSU | 25,26 % | 4 Sitze |
Bürgervereinigung Neubrunn | 74,74 % | 10 Sitze |
Gemeindefinanzen
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2012 1.206.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 191.000 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag bei nur 134 Euro.
Allianz Waldsassengau
Seit dem 20. November 2014 ist Neubrunn zusammen mit zwölf weiteren Gemeinden in der Allianz Waldsassengau organisiert.[9] Der Verein dient der interkommunalen Zusammenarbeit.
Wappen
Blasonierung: „In Schwarz über einer goldenen Zinnenmauer mit goldenem Torturm nebeneinander schwebend zwei Schilde; rechts in Silber ein durchgehendes schwarzes Tatzenkreuz, links in Rot drei silberne Spitzen.“[10]
Wappenführung seit 1964 | |
Bau- und Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie und Landwirtschaft
Es gab 2012 nach der amtlichen Statistik am Arbeitsort Neubrunn 265 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, davon im produzierenden Gewerbe 64, im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe 103 sowie 55 Beschäftigte bei öffentlichen und privaten Dienstleistern. Insgesamt waren 843 Neubrunner Bürger sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Von 19 landwirtschaftlichen Betrieben im Jahr 1999 sind im Jahr 2010 nur noch acht übrig geblieben. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 1064 Hektar, davon waren 1021 Ackerfläche und 41 Dauergrünfläche.
Bildung
In Neubrunn gibt es folgende Einrichtungen (Stand: 2012):
- zwei Kindergärten mit insgesamt elf Beschäftigten und 57 betreuten Kindern
- Kindergarten Böttigheim
- Kindergarten Neubrunn
Persönlichkeiten
- Emil Kemmer (* 31. März 1914 in Neubrunn; † 26. November 1965 in Bamberg), Politiker (CSU)
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Neubrunn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 730 (Digitalisat).
- Anton Rottmayer (Hrsg.): Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern. Sartorius’sche Buchdruckerei, Würzburg 1830, S. 230 (Digitalisat).
Weblinks
- Gemeinde Neubrunn
- Neubrunn (Unterfranken): Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1,05 MB)
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Neubrunn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. Juli 2020.
- Gemeinde Neubrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 156 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Klaus Schreiner: Laienfrömmigkeit im späten Mittelalter. R. Oldenbourg, München 1992, ISBN 3-486-55902-8, S. 166.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 756.
- Bürgermeisterwahl 2020, abgerufen am 8. Juli 2020
- Wahl des Marktgemeinderates 2020, abgerufen am 8. Juli 2020
- Allianz Waldsassengau im Würzburger Westen. Verein. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 29. Januar 2016; abgerufen am 20. Januar 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Eintrag zum Wappen von Neubrunn (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte