Christoph Brandenburg
Christoph Brandenburg (vormals Christoph 71) ist ein Intensivtransporthubschrauber (ITH) in Deutschland, der in die Notfallrettung des Landes Brandenburg eingebunden und an der Luftrettungsstation der ADAC Luftrettung in Senftenberg stationiert ist. Er wird vorwiegend für Interhospitaltransporte von Notfallpatienten und intensivpflichtigen Patienten unter Fortführung aller notwendigen medizinischen Maßnahmen eingesetzt. Bei Bedarf kann der im 24-Stunden-Einsatz betriebene Hubschrauber auch für Notfalleinsätze im Rettungsdienst eingesetzt werden.
Christoph Brandenburg D-HYAH | |
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Luftrettungszentrum Daten | |
Betreiber: | ADAC Luftrettung, München |
Träger: | Ministerium des Innern und für Kommunales Brandenburg, Potsdam |
Hubschraubertyp: | Eurocopter H145 (EC 145 T2) |
Ehemalige LFZ*: | bis 2003: MBB/Kawasaki BK 117 bis Juli 2016: Eurocopter EC 145 (BK 117 C-2) |
Inbetriebnahme: | 1. Juli 1994 |
Standort: | Luftrettungsstation Senftenberg Ackerstraße 11 01968 Senftenberg |
Einsatzbereitschaft: | rund um die Uhr |
Besonderheiten: | gemeinsamer Standort mit dem RTH Christoph 33 |
Koordinaten: | 51° 31′ 50,4″ N, 13° 59′ 15,4″ O |
Besatzung | |
Pilot: | ADAC Luftrettung |
Arzt: | Klinikum Niederlausitz |
HEMS Technical Crew Member: | Klinikum Niederlausitz |
*LFZ = Luftfahrzeuge |
Im Gegensatz zum Christoph 33, dem ebenfalls in der Luftrettungsstation Senftenberg stationierten Rettungshubschrauber, verfügt Christoph Brandenburg über ein Wetterradar und Nachtsichtgeräte.
Station, Einsatz und Besatzung
Der Intensivtransporthubschrauber (ITH) Christoph Brandenburg teilt sich die Luftrettungsstation Senftenberg mit dem dort seit Dezember 1991 stationierten Rettungshubschrauber (RTH) Christoph 33. Die Einsätze der Station werden von der Einsatzleitstelle in Cottbus koordiniert. Die Luftrettungsleitstelle Cottbus ist gleichzeitig die integrierte Regionalleitstelle Lausitz und die vom Land Brandenburg beauftragte zentrale Koordinierungsstelle für Verlegungsflüge.
Christoph Brandenburg ist, wie auch der zweite regelmäßig im Land Brandenburg einsatzfähige ITH Christoph Berlin, täglich rund um die Uhr in Einsatzbereitschaft. Der Einsatzbereich des vom Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg als Aufgabenträger verantworteten ITH umfasst das Land Brandenburg, angrenzende Bundesländer sowie das benachbarte Ausland (Polen, Tschechien).
Hauptaufgabe des ITH ist die Verlegung von Notfall- und Intensivpatienten von einem Krankenhaus zu einem für die weitere medizinische Versorgung geeignetes Krankenhaus (sogenannte Sekundäreinsätze). In Sonderfällen übernimmt er, vor allem nachts, auch Rettungseinsätze (Primäreinsätze), wenn ein Rettungshubschrauber oder anderes geeignetes Rettungsmittel nicht innerhalb der Hilfsfrist verfügbar ist.
Rechtsgrundlagen für den Hubschraubereinsatz sind insbesondere die aufgrund des Brandenburgischen Rettungsdienstgesetzes erlassene Landesrettungsdienstplanverordnung (LRDPV)[1] und eine ergänzende Dienstanweisung.[2] Ferner besteht eine Vereinbarung zwischen dem Land Berlin und dem Land Brandenburg über die Zusammenarbeit in der Luftrettung auf Basis eines Staatsvertrages über die Zusammenarbeit in der Notfallrettung zwischen beiden Ländern.[3]
Die Besatzung von Christoph Brandenburg besteht tagsüber aus einem Piloten bzw. bei Nacht zwei Piloten der ADAC Luftrettung, einem Notarzt und einem Notfallsanitäter des Klinikums Niederlausitz. Die Notfallsanitäter unterstützen als HEMS Technical Crew Member den bzw. die Piloten im Bereich der Kommunikation und Navigation, während der Notarzt juristisch gesehen ein Passagier ist. Die Notärzte kommen aus den Fachdisziplinen Anästhesie, Innere Medizin und Chirurgie.
Geschichte
Der ITH Christoph Brandenburg wurde am 1. Juli 1994, damals noch mit dem Rufnamen Christoph 71, in Dienst gestellt und wird seither von der ADAC Luftrettung betrieben. Als erste Maschine wurde eine MBB/Kawasaki BK 117 verwendet. Diese wurde 2003 durch das neuere Modell des BK 117, einen Eurocopter EC145 ersetzt. Anfang August 2016 wurde der Eurocopter EC 145 durch den Eurocopter H145 (EC 145 T2) ersetzt.
Seit April 2018 wird Christoph Brandenburg mit speziellen Nachtsichtbrillen auch nach Sonnenuntergang bei Notfalleinsätzen in unbekanntem Gelände eingesetzt.[4]
Einsatzstatistik
Jahr | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 |
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Einsätze | 328 | 528 | 627 | 705 | 704 | 773 | 755 | 731 | 772 | 769 | 729 | 780 | 827 | 1085 | 985 | 968 |
Jahr | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
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Einsätze | 981 | 1183 | 1147 | 1050 | 1023 | 1157 | 1122 | 1193 | 1200 |
Sonstiges
Der Name Christoph Brandenburg geht auf den heiligen Christophorus zurück, den Schutzpatron der Reisenden. Nach ihm tragen alle deutschen Rettungshubschrauber den BOS-Funk-Rufnamen Christoph, gefolgt von einer Nummer bei Rettungshubschraubern und einer Bezeichnung zum Standort bei Intensivtransporthubschraubern.
Weblinks
- Luftrettungsstation Christoph Brandenburg – Senftenberg auf der Website der ADAC Luftrettung
- Christoph Brandenburg auf der Website rth.info
Einzelnachweise
- Verordnung über den Landesrettungsdienstplan (Landesrettungsdienstplanverordnung – LRDPV). In: Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (Hrsg.): BRAVORS – Brandenburgisches Vorschriftensystem, 24. Oktober 2011, abgerufen am 26. Mai 2019.
- Dienstanweisung für den Einsatz von Rettungshubschraubern und Verlegungshubschraubern im Land Brandenburg. In: BRAVORS, 18. Februar 1999, geändert durch Fortschreibung vom 27. September 2007, abgerufen am 26. Mai 2019.
- Staatsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und dem Land Berlin über die Zusammenarbeit in der Notfallrettung. In: BRAVORS, 24. Februar 2003, abgerufen am 26. Mai 2019.
- Notfallrettung aus der Luft mit Nightvision. Pressemitteilung der ADAC Luftrettung, 23. April 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.
Rezipiert u. a. von: Luftrettung fliegt nun auch Nachteinsätze. In: MOZ.de, 23. April 2018, abgerufen am 26. Mai 2019.