Irish Rugby Football Union
Die Irish Rugby Football Union, kurz IRFU, irisch Cumann Rugbaí na hÉireann, ist der nationale Sportverband für Rugby Union der Republik Irland und Nordirlands. Der Hauptsitz ist in der Lansdowne Road in Dublin, die Heimspiele werden im Aviva Stadium der gemeinsamen irischen Nationalmannschaft ausgetragen. Darüber hinaus sind weitere Stadien im Besitz der IRFU (Ravenhill Stadium in Belfast und Thomond Park in Limerick), die an verschiedene Vereine vermietet werden.
Irish Rugby Football Union Cumann Rugbaí na hÉireann | |
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Logo der Irish Rugby Football Union | |
Sportart | Rugby Union, 7er-Rugby |
Gegründet | 1879 |
Gründungsort | Dublin, Irland |
Präsident | Nicky Comyn |
Verbandssitz | Lansdowne Road, Dublin, Irland |
Offizielle Sprache(n) | Englisch, Irisch |
Homepage | irishrugby.ie |
Aufgabe
Neben der Nationalmannschaft ruft die IRFU weitere Auswahlmannschaften zusammen. Wie andere Rugbynationen verfügt Irland über eine U-20-Nationalmannschaft, die an den entsprechenden Six Nations und Weltmeisterschaften teilnimmt.[1][2] Kinder und Jugendliche werden bereits in der Schule an den Rugbysport herangeführt und je nach Interesse und Talent beginnt dann die Ausbildung. Die zweite Nationalmannschaft Irlands bilden die Ireland Wolfhounds, gefolgt von Emerging Ireland („Aufstrebendes Irland“). Für Schüler gibt es die Nationalmannschaft der Schoolboys, die alle Vorstufen zur Nationalmannschaft bilden. Als größte Ehre für irische Spieler gilt es, alle paar Jahre mit den British and Irish Lions auf Tour in die Südhemisphäre zu gehen, um gegen die All Blacks aus Neuseeland, die Springboks aus Südafrika oder die Wallabies aus Australien anzutreten.[3] Ebenso ist die Irish Rugby Football Union verantwortlich für die irische Siebener-Rugby-Union-Nationalmannschaft und da Siebener-Rugby eine Olympische Sportart ist, arbeitet man hier mit der British Olympic Association und der Olympic Federation of Ireland zusammen. Die Irish Rugby Football Union war bereits Gastgeber wichtiger Turniere wie den Weltmeisterschaften 1991 und 1999 (zusammen mit den anderen damaligen Five Nations). Zusammen mit der Rugby Football Union, der Fédération française de rugby, der Federazione Italiana Rugby, der Scottish Rugby Union und der Welsh Rugby Union ist die IRFU Zuständig für die Organisation der jährlichen Six Nations, dem wichtigsten Rugby-Union-Turnier der Nordhemisphäre.
Auf der irischen Insel gibt es rund 86.500 lizenzierte Spieler. Die Vereine sind in vier Provinzverbänden gegliedert: 19 in Connacht, 71 in Leinster, 59 in Munster und 56 in Ulster. Jeder Regionalverband stellt eine Mannschaft, die in der professionellen Pro14 vertreten ist und an den europäischen Pokalwettbewerben teilnimmt. Es sind dies Connacht Rugby, Leinster Rugby, Munster Rugby und Ulster Rugby. Darüber hinaus wird Rugby an 246 Schulen gespielt, davon 107 in Ulster, 75 in Leinster, 41 in Munster und 23 in Connacht.
Geschichte
Ursprünglich gab es zwei Verbände, die beide im Jahr 1874 gegründet wurden. Die Irish Football Union war zuständig für die Vereine in Leinster, Munster und in Teilen von Ulster, die Northern Football Union of Ireland in der Region um Belfast. Beide Verbände fusionierten 1879 zur IRFU und es bildeten sich Provinzverbände in Leinster, Munster und Ulster.[4] Der Provinzverband Connacht kam 1886 hinzu. 1886 gründete die IRFU zusammen mit der Scottish Rugby Union (SRU) und der Welsh Rugby Union (WRU) den International Rugby Board (IRB), heute World Rugby.[5]
Nach der politischen Teilung der Insel in die Republik Irland bzw. zunächst den Irischen Freistaat und in Nordirland, das weiterhin zum Vereinigten Königreich gehört, beschloss die IRFU, dass sie weiterhin für alle 32 irischen Grafschaften zuständig sein werde. Dies führte dazu, dass Spieler aus zwei Ländern der Nationalmannschaft angehören.[6]
Um die Einheit des irischen Rugby Union und die Beziehungen zwischen Nord und Süd aufrechtzuerhalten, kaufte die IRFU im Jahr 1923 ein neues Gelände im Belfaster Stadtteil Ravenhill. Das für über fünfzig Jahre letzte Länderspiel in Belfast fand am 24. Februar 1954 statt. Da das Stadion an der Lansdowne Road wegen Umbauarbeiten geschlossen war, wurde im August 2007 in Belfast erneut ein Länderspiel der irischen Nationalmannschaft gegen Italien ausgetragen.
In den 1880er Jahren veranstalteten die vier Provinzverbände erstmals Pokalwettbewerbe. Obwohl diese heute noch ausgetragen werden, sind sie heute nicht mehr von großer Bedeutung. Die Hauptgründe sind die Einführung der All-Ireland League der fünfzig besten Vereinsmannschaften im Jahr 1990 und die Einführung der professionellen Celtic League im Jahr 2001. Aus der Celtic League wurde 2006/07 die Magners League, 2011/12 die Pro12 und 2017/18 schließlich die Pro14, an der neben den vier irischen Teams auch Mannschaften aus Italien, Schottland, Südafrika und Wales beteiligt sind. Der Pro14 übergeordnet sind die zusammen mit Mannschaften aus England, Frankreich, Italien, Schottland und Wales ausgetragenen internationalen Pokalwettbewerbe European Rugby Champions Cup und European Rugby Challenge Cup.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website der IRFU (englisch)
Einzelnachweise
- Ireland U20. Six Nations, abgerufen am 4. Januar 2021 (englisch).
- World Rugby U20 Championship. World Rugby, abgerufen am 4. Januar 2021 (englisch).
- British & Irish Lions. lionstour.com, abgerufen am 4. Januar 2021 (englisch).
- Tony Collins: The Oval World: A global history of rugby. Bloomsbury, London 2018, ISBN 978-1-4088-4372-7, S. 122.
- Member Unions. World Rugby, abgerufen am 8. April 2021 (englisch).
- Anthony J. Jordan: Eamon de Valera 1882–1975. Irish: Catholic; Visionary. Westport Books, Dublin 2010, ISBN 978-0-9524447-9-4, S. 279.