Briançon
Briançon ist eine französische Gemeinde mit 11.339 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Hautes-Alpes der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.
Briançon | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département (Nr.) | Hautes-Alpes (05) | |
Arrondissement | Briançon | |
Kanton | Briançon-1, Briançon-2 | |
Gemeindeverband | Briançonnais | |
Koordinaten | 44° 54′ N, 6° 38′ O | |
Höhe | 1167–2540 m | |
Fläche | 28,28 km² | |
Einwohner | 11.339 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 401 Einw./km² | |
Postleitzahl | 05100 | |
INSEE-Code | 05023 | |
Website | www.ville-briancon.fr | |
Briançon, die befestigte Altstadt |
Geographie
Briançon liegt in einer Höhe von 1200 bis 1326 m unterhalb des 1854 m hohen Col de Montgenèvre am westlichen Rand der Cottischen Alpen, in der Nähe der italienischen Grenze. Hier mündet die Guisane in die Durance.
Geschichte
Der Col de Montgenèvre war schon zur Römerzeit eine wichtige Verbindung zwischen dem mittleren Rhonetal und der Poebene.
Briançon, zur Römerzeit „Brigantium“ genannt, lag wohl zu abgeschieden, um Weltgeschichte zu machen. Das 877 urkundlich genannte „Brios“, in dem Kaiser Karl der Kahle einem Fieber erlag, wird von den Historikern dem Ort Avrieux zugeordnet (RI I., Nr. 2692).
1040 soll der Ort den Grafen von Albon geschenkt worden sein. Die erste sichere urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1070, als Graf Guigues II. d’Albon seiner Braut Inès unter anderem hier ein Schloss schenkte (Regeste dauphinois acte 2066). 1073/74 bedachte er auch die im nahen Piemont tätigen Augustinermönche von Novalaise et Breme mit einer Schenkung (Collino, Charte XXIV).
In der zweiten Hälfte des 16. und im frühen 17. Jahrhundert war der Ort einer der Sicherheitsplätze für die Hugenotten.
Im Jahr 1692 zerstörte ein Großbrand die heutige Oberstadt. Wegen ihrer strategisch wichtigen Lage am Weg nach Italien wurde sie jedoch in dieser Zeit im Auftrag von Sébastien Le Prestre de Vauban neu aufgebaut und in ein stark ausgebautes Festungssystem integriert, das neben der Oberstadt und einer Zitadelle auch mehrere kleinere Festungen umfasste. Dieses System widerstand im Jahr 1815 einem Angriff der Österreicher und 1940 italienischen Angriffen. Seit dem 7. Juli 2008 gehören die Zitadelle, das Fort Salettes, das Fort des Têtes, das Fort du Randouillet und der Pont d’Asfeld mit anderen Werken in ganz Frankreich zum UNESCO-Weltkulturerbe „Festungsanlagen von Vauban“.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2018 |
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Einwohner | 7570 | 8215 | 9489 | 9710 | 11.041 | 10.737 | 11.542 | 11.084 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Verkehr
In Briançon treffen die Straßen aus Gap und Grenoble zusammen und führen über den Montgenèvre weiter nach Turin. Weiterhin ist die Stadt Endpunkt einer SNCF-Bahnlinie aus Gap, über die Züge nach Valence und Lyon verkehren. Es besteht eine tägliche Nachtzugverbindung nach Paris-Austerlitz[1].
Sehenswürdigkeiten
- Briançon, Altstadt
- Stiftskirche
Notre-Dame-et-Saint-Nicolas - Festung Briançon
Sport
Aus Briançon stammt die Eishockeymannschaft Diables Rouges de Briançon, die 2014 erstmals französischer Eishockeymeister werden konnte. In der Stadt fanden mehrere Eishockey-Wettbewerbe im Rahmen von Europa- und Weltmeisterschaften sowie der Olympischen Winterspiele 2006 statt. Außerdem war die Stadt 2005 und 2007 Start- bzw. Zielort der Tour de France.
Städtepartnerschaften
Die Stadt Briançon unterhält eine Partnerschaft mit Rosenheim in Bayern (seit 1979) und mit Susa in Italien.[2]
Persönlichkeiten
- Oronce Fine (1494–1555), Mathematiker und Kartograph
- François Chabas (1817–1882), Ägyptologe
- Roger Lacroix (1928–2016), Bauingenieur
- Jacques Schmidt (1933–1996), Kostümbildner
- Luc Alphand (* 1965), Skirennläufer und Motorsportler
- Arnaud Trévisiol (* 1966), Autorennfahrer
- Pierre Vaultier (* 1987), Snowboarder
- Rémi Boutillier (* 1990), Tennisspieler
- Estelle Alphand (* 1995), Skirennläuferin
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Briançon (französisch)
Einzelnachweise
- Destinations et réseaux. Abgerufen am 3. November 2019 (französisch).
- Website Briançon – Relations Internationales, abgerufen am 10. Oktober 2017