Luc Alphand

Luc Alphand (* 6. August 1965 in Briançon) ist ein ehemaliger französischer Skirennläufer und Motorsportler. Er gewann die Gesamtwertung des Skiweltcups 1996/97, im Motorsport war sein größter Erfolg der Sieg bei der Rallye Dakar 2006.

Luc Alphand
Nation Frankreich Frankreich
Geburtstag 6. August 1965 (56 Jahre)
Geburtsort Briançon, Frankreich
Größe 182 cm
Karriere
Disziplin Abfahrt, Super-G
Status zurückgetreten
Karriereende 1998
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 0 × 0 × 1 ×
Junioren-WM 1 × 1 × 0 ×
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Bronze Sierra Nevada 1996 Abfahrt
 Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Gold Sestriere 1983 Abfahrt
Silber Sestriere 1983 Kombination
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupsiege 12
 Gesamtweltcup 1. (1996/97)
 Abfahrtsweltcup 1. (1994/95, 1995/96,
1996/97)
 Super-G-Weltcup 1. (1996/97)
 Kombinationsweltcup 11. (1994/95)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 10 5 3
 Super-G 2 2 1
 

Skisport-Karriere

Alphand gewann in seiner Laufbahn zwölf Weltcuprennen, darunter zehn Abfahrten und zwei Super-G. In den Jahren 1995, 1996 und 1997 holte er die kleine Kristallkugel für den Sieg im Abfahrtsweltcup, 1997 gewann er auch die Trophäe im Super-G. 1997 gewann er als Höhepunkt seiner Karriere den Gesamtweltcup – als erster und bis heute einziger Speed-Spezialist ausschließlich mit Ergebnissen aus Abfahrt und Super-G. Im selben Jahr wurde er von der Sportzeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres („Champion des champions“) gewählt und von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten (AIJS) mit dem Skieur d’Or ausgezeichnet.

Bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften war Alphand nicht so erfolgreich. Hier gewann er lediglich Bronze in der Abfahrt bei der Weltmeisterschaft 1996 in der Sierra Nevada.

Alphand wurde zehn Mal Französischer Meister: Achtmal siegte er in der Abfahrt und jeweils einmal im Super-G und in der Kombination.

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

Luc Alphand gewann in der Saison 1996/97 den Gesamtweltcup, dazu kommen vier weitere Siege in Disziplinenwertungen.

Saison Gesamt Abfahrt Super-G Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1987/8861.1637.616.10
1988/8940.2510.25
1989/9080.1021.10
1990/9135.3717.2210.15
1991/9253.17025.8019.90
1992/9359.13340.3920.7223.22
1993/9427.29314.22717.66
1994/958.6091.48414.9611.29
1995/964.8391.5774.262
1996/971.11301.7791.351

Weltcupsiege

  • 23 Podestplätze, davon 12 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
13. Januar 1995KitzbühelÖsterreichAbfahrt
14. Januar 1995KitzbühelÖsterreichAbfahrt
15. März 1995BormioItalienAbfahrt
1. Dezember 1995VailUSAAbfahrt
9. Dezember 1995Val-d’IsèreFrankreichAbfahrt
2. Februar 1996Garmisch-PartenkirchenDeutschlandAbfahrt
20. Dezember 1996GrödenItalienAbfahrt
29. Dezember 1996BormioItalienAbfahrt
24. Januar 1997KitzbühelÖsterreichAbfahrt
29. Januar 1997LaaxSchweizSuper-G
21. Februar 1997Garmisch-PartenkirchenDeutschlandSuper-G
22. Februar 1997Garmisch-PartenkirchenDeutschlandAbfahrt

Kritik

Bilder von Luc Alphand gingen im Oktober 2016 in Frankreich durch die Presse, für welche er viel Kritik erntete: Auf den Fotografien posiert er stolz mit Tieren, die er soeben erlegt hat.[1][2]

Auszeichnungen

Motorsport-Karriere

Nach seiner Skikarriere widmete sich Luc Alphand dem Motorsport und startete bei zahlreichen Wüstenrallyes. Bei der Rallye Dakar 2005 wurde er Zweiter in der Gesamtwertung. 2006 gewann er schließlich die Rallye mit Mitsubishi. Damit ist er der erste Skirennläufer bzw. der erste prominente Quereinsteiger überhaupt, der diese Rallye gewinnen konnte. Von 2001 bis 2009 war Alphand jedes Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans am Start. Im November 2010 erklärte Luc Alphand seinen Rücktritt vom Motorsport. Der Grund ist eine schwere Verletzung der Wirbelsäule, die er bei einer Motorradrallye 2009 in Frankreich erlitt.[3]

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2001 Frankreich Warm Up Luc Alphand Aventures Porsche 996 GT3 R Frankreich Michel Ligonnet Frankreich Luis Marques Rang 17[4]
2002 Frankreich Luc Alphand Aventures Porsche 996 GT3 RS Frankreich Christian Lavieille Frankreich Olivier Thévenin Rang 24[5]
2003 Frankreich Luc Alphand Aventures Ferrari 550 GTS Maranello Frankreich Jérôme Policand Frankreich Frédéric Dor Rang 21[6]
2004 Frankreich Luc Alphand Aventures Porsche 996 GT3 RS Frankreich Christian Lavieille Frankreich Philippe Alméras Rang 16[7]
2005 Frankreich Luc Alphand Aventures Porsche 996 GT3 RS Frankreich Jérôme Policand Frankreich Christopher Campbell Rang 18[8]
2006 Frankreich Luc Alphand Aventures Chevrolet Corvette C5-R Frankreich Jérôme Policand Frankreich Patrice Goueslard Rang 7[9]
2007 Frankreich Luc Alphand Aventures Chevrolet Corvette C6.R Frankreich Jérôme Policand Frankreich Patrice Goueslard Rang 12[10]
2008 Frankreich Luc Alphand Aventures Chevrolet Corvette C6.R Frankreich Jérôme Policand Frankreich Guillaume Moreau Rang 17[11]
2009 Frankreich Luc Alphand Aventures Chevrolet Corvette C6.R Frankreich Stéphan Grégoire Frankreich Patrice Goueslard Ausfall Unfall[12]

Privates

Seine Tochter Estelle Alphand ist ebenfalls Skirennläuferin, startet allerdings für Schweden.

Commons: Luc Alphand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Luc Alphand à la chasse : ses photos créent la polémique (12. Oktober 2016)
  2. Affaire Luc Alphand: ils sont riches et paient des fortunes pour tuer des animaux sauvages (17. Oktober 2016)
  3. Ex-Dakar-Sieger Alphand zurückgetreten, Zeit-Online-Artikel vom 20. November 2010, abgerufen am 22. November 2010.
  4. 24 Stunden von Le Mans 2001
  5. 24 Stunden von Le Mans 2002
  6. 24 Stunden von Le Mans 2003
  7. 24 Stunden von Le Mans 2004
  8. 24 Stunden von Le Mans 2005
  9. 24 Stunden von Le Mans 2006
  10. 24 Stunden von Le Mans 2007
  11. 24 Stunden von Le Mans 2008
  12. 24 Stunden von Le Mans 2009
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