Borodino (Tarutyne)
Borodino (ukrainisch Бородіно; russisch Бородино, rumänisch Bărădin) ist eine Siedlung städtischen Typs in der ukrainischen Oblast Odessa mit etwa 1800 Einwohnern.
Borodino | |||
Бородіно | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Odessa | ||
Rajon: | Rajon Tarutyne | ||
Höhe: | 62 m | ||
Fläche: | 2,87 km² | ||
Einwohner: | 1.830 (2004) | ||
Bevölkerungsdichte: | 638 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 68541 | ||
Vorwahl: | +380 4847 | ||
Geographische Lage: | 46° 18′ N, 29° 15′ O | ||
KOATUU: | 5124755500 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Siedlung städtischen Typs | ||
Bürgermeister: | Stepan Arnautow | ||
Adresse: | вул. Леніна 132 68540 смт. Бородіно | ||
Statistische Informationen | |||
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Die Siedlung befindet sich westlich von Odessa im Rajon Tarutyne, nahe der nördlich verlaufenden Grenze zur Republik Moldau. Borodino liegt am Fluss Saka (deutsch Sak) zwölf Kilometer nördlich von Beresyne am Nordrand der südbessarabischen Steppe.
Geschichte
Der Ort liegt in der historischen Landschaft Bessarabien. Das Gebiet von Bessarabien kam 1812 im Frieden von Bukarest vom osmanischen Vasallenstaat Fürstentum Moldau zusammen mit dem Budschak an das Russische Kaiserreich. Die Neuerwerbung wurde als Kolonisationsgebiet behandelt und zunächst dem Generalgouverneur von Neurussland zugeordnet. Zar Alexander I. rief in einem Manifest von 1813 deutsche Kolonisten ins Land, um die neu gewonnenen Steppengebiete in Neurussland zu kolonisieren. Hier gründeten 1814 deutsche Auswanderer Borodino als Dorf Nummer 1. Der Ort gehört zu den 24 bessarabiendeutschen Mutterkolonien. Sie wurden von Einwanderern gegründet, während Tochterkolonien später von Bewohnern der Mutterkolonien gegründet wurden. Bei den Auswanderern, die sich hier 1814 niederließen, handelte es sich um 100 deutsche Familien.
Der ursprüngliche Ortsname „Sak“ leitete sich von dem Fluss ab, an dem die Siedlung gegründet wurde. Danach wurde er kurzzeitig auch zu Ehren des russischen Zaren „Alexander“ genannt, bekam aber schnell seinen heutigen Namen, der auf die Schlacht von Borodino hinweist. Auf Weisung der russischen Ansiedlungsbehörde wurden viele neu gegründete Siedlungen, wie auch Borodino, nach Orten von siegreichen Schlachten während Napoleons Russlandfeldzug 1812 benannt.
Borodino war bis 1940 eine Siedlung mit überwiegend deutschen Bewohnern. Von der Siedlungsgründung bis 1940 wuchs der Ort auf rund 2700 Personen an. Borodino gehörte wie ganz Bessarabien bis zum Jahre 1917 dem russischen Zarenreich an. Nach dem Ersten Weltkrieg war es rumänisches Staatsgebiet. Nach der sowjetischen Besetzung Bessarabiens im Sommer 1940, gedeckt vom Hitler-Stalin-Pakt, schlossen sich die bessarabiendeutschen Ortsbewohner im Herbst 1940 der Umsiedlung ins Deutsche Reich unter dem Motto Heim ins Reich an. Ab dem Jahre 1944 (und kurzzeitig 1940 bis 1941) gehörte der Ort zur Sowjetunion, und seit deren Zerfall 1991 ist es heute ukrainisches Staatsgebiet. Seit 1961 ist der Ort eine Siedlung städtischen Typs.