Reni (Ukraine)
Reni (ukrainisch Рені; russisch Рени; rumänisch Reni) ist eine Stadt im Budschak im Süden der Ukraine mit etwa 18.500 Einwohnern.[1]
Reni | |||
Рені | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Odessa | ||
Rajon: | Rajon Reni | ||
Höhe: | 24 m | ||
Fläche: | 393,33 km² | ||
Einwohner: | 18.320 (2019) | ||
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 68800 | ||
Vorwahl: | +380 4840 | ||
Geographische Lage: | 45° 27′ N, 28° 17′ O | ||
KOATUU: | 5124110100 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | ||
Adresse: | вул. Соборная 103 68800 м. Рені | ||
Website: | http://renimvk.od.ua/ | ||
Statistische Informationen | |||
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Reni liegt auf 24 m Höhe[2] an der Mündung des Pruth in die Donau, etwa 220 Kilometer südwestlich von Odessa und 20 Kilometer von der rumänischen Stadt Galați und ist Zentrum des gleichnamigen Rajons Reni.
In der Stadt trifft die Territorialstraße T–16–42 auf die Fernstraße M 15. Durch die Lage nahe der Grenze zu Rumänien und der Republik Moldau und der ehemaligen Zugehörigkeit zu Rumänien verläuft eine Eisenbahnstrecke von Rumänien nach Moldawien durch die Stadt, diese hat aber keinen direkten Anschluss an das Gleisnetz der restlichen Ukraine.
Etwa die Hälfte der Einwohner der Stadt sind Rumänen, der Rest der Bevölkerung teilt sich auf die Volksgruppen der Ukrainer, Russen, Bulgaren und Gagausen auf.
Geschichte
Reni ist eine der ältesten Städte im Donauraum mit Spuren, die bis in das 4. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen. Bis 271 n. Chr. lag es in der römischen Provinz Niedermoesien des Römischen Reiches. Nach dem Niedergang des Römischen Reiches kam die Ortschaft nacheinander zum Byzantinischen Reich, Bulgarischen Reich, zur Kiewer Rus, dem Fürstentum Walachei, und, unter dem Namen Tamarowo, zum Fürstentum Moldau.[3]
Schriftlich erwähnt wurde die Ortschaft erstmals 1548 und war neben Galați einer der zwei Seehäfen des Fürstentums Moldau. 1812 wurde die Stadt von Russland besetzt und kam zum Gouvernement Bessarabien. 1821 wurde Reni der Stadtstatus verliehen, 1856, nachdem Russland den Krimkrieg verloren hatte, kam die Stadt wieder zum Fürstentum Moldau, später zum Fürstentum Walachei, wurde 1878 aber wieder an Russland angeschlossen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam Reni im Januar 1918, wie auch der Rest Bessarabiens, zu Rumänien, wo es bis Juni 1940 und noch einmal vom 19. Juli 1941 bis zum 26. August 1944 verblieb.[4][5] Danach war sie Teil der Ukrainischen SSR und gehört seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 zur unabhängigen Ukraine.
Söhne und Töchter der Stadt
- Constantin Bobescu (1899–1992), rumänischer Violinist, Komponist, Dirigent und Musikpädagoge
- Alexander Deitsch (1899–1986), sowjetischer Astronom
- Wsewolod Chmyrow (* 1951), russischer Admiral
- Pavel Cebanu (* 1955), sowjetischer Fußballspieler und moldawischer Fußballfunktionär
Weblinks
- Webseite des Gemeinderates auf rada.info (ukrainisch)
Einzelnachweise
- Cities and towns of Ukraine auf pop-stat.mashke.org; abgerufen am 18. Juli 2020 (ukrainisch)
- Reni auf mistaua.com; abgerufen am 18. Juli 2020 (ukrainisch)
- Reni auf castles.com.ua; abgerufen am 18. Juli 2020 (ukrainisch)
- Ortsgeschichte Reni in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 18. Juli 2020 (ukrainisch)
- Eintrag zu Reni in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 18. Juli 2020 (ukrainisch)